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Das Ding mit der Reinlichkeit

Begonnen von Manja_Bindig, 02. Juli 2007, 23:17:59

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Manja_Bindig

So, in einem anderen Thread kamen wir darauf, wie reinlich Fantasyhelden doch sind.
Harry Potter geht vzum ersten mal im vierten Schuljahr baden...
andere Charas ´sind da sehr viel reinlicher und drehen am Rad, wenn sie nicht wenigstens eine tägliche KAtzenwäsche machen können.
Andere sind wahre Dreckspatzen und glücklich damit.
Wieder andere müssen damit klarkommen, verdreckt zu sein.

...
und wieder andere...

Ja, das Thema REinlichkeit ist ein weites Feld.

Wie haltet ihr das? Wie reinlich sind eure Charaktere? Lasst ihr sie baden und duschen?
Und wie sehen eure Reinigungsmöglichkeiten aus?
Öffentliche Badehäuser?
Privatbäder?
Baden am Fluss?

Ich freue mcih auf eure Antworten

Ary

Hi Manja!

*grins*
Ich glaube, der Waschbär unter meinen Protagonisten ist Najaro. Ich habe ihn innerhalb von 20 Kapiteln an die fünfmal baden geschickt. Naja - säße ich gegen meinen Willen in einem Bordell fest, würde ich wahrscheinlich auch den Zuber zu meinem Lieblingsplatz erwählen! :)

Vion lebt als Meerelf sowieso im Wasser, da erübrigt sich das - der Junge ist einfach von Natur aus sauber. Was er allerdings nicht ausstehen kann, ist verdrecktes Wasser.

Spaß beiseite - wenn es für den geschichtenverlauf wichtig ist, lasse ich meine Charaktere schon ausgiebige Reinigungsorgien in Bädern und unterwegs Seen und Flüssen veranstalten. Stehen sie allerdings morgens auf wie jeden Morgen, dann heißt es auch mal "XY stand auf, wusch sich und kleidete sich an" oder sowas in der Richtung. Das ist genau wie die Sache mit dem Aufs-Töpfchen gehen. :)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

felis

Ups - kalt erwischt! das einzige literarische Bad, dass in meinen Texten jemals stattgefunden hat, ist unfreiwillig: Jaro kentert mit seiner Jolle....
Ich hoffe, ihr schließt daraus jetzt nicht auf mich  :-X

Grey

hihi... in der alten Version von meinem Roman haben sich zwei der Protas vorm Finale noch die Haare gewaschen und sich rasiert und soweiterundsofort... wie so vieles ist die Szene knallhart rausgeflogen. So ein bisschen wild mit Wochenbart siegt es sich viel cooler, vor allem wenn der Showdown im Palast stattfindet und man nachher mitten durch die Palastküche latscht. ;D

Bisher hab ich noch keinen Chara mit Reinlichkeitsfimmel gehabt, und so profane Dinge wie Waschen werden nur so am Rande erwähnt - anders als Essen und GANZ! WICHTIG! Bier oder Kaffee trinken - kommt tatsächlich recht häufig vor.... vielleicht sollte ich über meinen eigenen Lebenswandel auch mal nachdenken... pidüüüh... ::)

Aber vielleicht komm ich nochmal dazu einen Reinlichkeitsfimmel einzubauen. Ist bestimmt witzig und ich mag neurotische Charas ^^

Amber

Oh.... da hast du mich aber empfindlich getroffen. Ich schreibe ein Buch, das im 18. Jahrhundert spielt - wo, wie wir spätestens seit "das Parfum" wissen, alles und jeder scheußlich stank.
Nun bin ich schon um Realismus bemüht - aber die Vorstellung, dass meine Charas alle Läuse und verfaulte Zähne haben, ist mir einfach zuwider.................................. also wird darüber der Mantel des Schweigens gehüllt. Wobei die Leute damals den Dreck wahrscheinlich so gewöhnt waren, dass sie ihn viel weniger als störend wahrnahmen.

Artemis

Da meine Charas ständig unterwegs sind, ist fürs Baden eher weniger Zeit  ::) Da muss auch mal die Katzenwäsche am kalten Fluss hinhalten. Kleidung wird selten gewaschen, weil die zu kostbar ist, um durch Geschrubbe noch schneller abgetragen zu werden. Und da ich in gemäßigtem KLima unterwegs bin, fällt das Schwitzen auch nicht sooo heftig aus.

Die mit Abstand reinlichsten Personen sind (man mag es kaum glauben  :rofl:) meine Soldaten. Jedes Fort hat ein Badehaus, in dem sich die Männer abends zur geselligen Plauderrunde treffen.

Ein anderes Thema ist bei mir die Körperbehaarung. Weil ich ausnahmslos bartlose und brusthaarlose (ja, Schande über mich ... v_v) Männer habe, musste ich mir da was einfallen lassen. Dass ihnen einfach keine wachsen, fand ich blöd, und somit ist es ein Ritual der Männer in der Pupertät, dass sie sich die Haare einzeln rauszupfen, sobald sie nachwachsen. *aua*
Tut weh, aber irgendwann wachsen sie (hoffentlich) nicht mehr nach.

Das Gezottel auf dem Kopf teile ich in zwei Sparten: Frauen dürfen damit machen, was sie wollen, Männer müssen sie aber immer aus dem Gesicht haben. Bauern wurschteln sich immer einen Pferdeschwanz, Krieger hingegen flechten die Haare immer säuberlich zusammen - nur junge Recken in der Ausbildung dürfen auch mal ihren etwas "schlampigen" Pferdeschwanz behalten.

Manja_Bindig

Ai... ja... Körperbehaarung... mist, ich wusste, meinen Charas fehlt was!
*nach hinten brüll*
Jungs, der Barbier ist gestrichen!

;)

Meine Charaktere sind überaus spannend in der REinlichkeitsfrage.

Arinyl muss jeden Tag wenigstens KAtzenwäsche machen, sonst ist er dermaßen grantig, dass man um sein leben bangen muss.

Vyren... naja. Kein Dreckspatz, aber dreckelig zu sein, macht ihm auch nix aus... Arinyl erzieht ihn grad um... (viel spaß auch, Vyren ist da lernresistent)

Malenka... ist wie Rinyl. Allerdings kommt bei ihr hinzu, dass sie badehaussüchtig ist. Sie LIEBT Badehäuser und wenn sie nicht in eins gehen kann, ist bei ihr der KAtzenjammer unermesslich groß... v__v

Und meine Elfen... äh... ja... *zu ihrem Trio schielt* *verlegen umherschiel* Ich glaub, ich schick die mal baden. Habens nötig.

Linda

Hi,

ich halte es für ziemlich übertrieben, wenn Fantasyhelden heutige Hygienevorschriften übergestülpt werden. Gibt kaum was peinlicheres, finde ich, als z.B. die Helden von Mercedes Lackey, die jeden Tag baden (müssen) oder sich wie die Tayledras in heißen Quellen suhlen und von ihren Eidechsen bedienen lassen. Dann müsste man auch so konsequent sein und die fortschreitende Hautkrankheiten und Allergien einbauen...
Zumal es gegen Geruchsbekämpfung nicht so viel bringt, wenn man gleichzeitig mit einem Bad seine Kleidung (die ja i. d. R. nicht industriell gefertigt ist) dann nicht auch vernünftig (oder auch nur oft) waschen kann - oder wechselt.

Zudem würde ich sowas immer nur kontextabhängig bringen. Es macht schon einen Unterschied, ob ein Volk als Nomaden in der Wüste lebt, am lauwarmen Meer oder in einer Gegend mit heißen Quellen. Ob ein Volk eine Sauna bzw Schwitzhüttenkultur hat, ob Baden auch eine innere Reinigung vor Ritualen etc bedeutet, also eine spirituelle Komponente besteht. Ob es stark verankert ist in der Kultur wie z.B. in Japan oder Schwitzbäder bei arabischen Kulturen.

Aber einfach nur heutige Gewohnheiten ohne Sinn und Logik übertragen ist doch einfallslos. Was der heutigen Nase vielleicht nicht behagt, war "früher" (bzw ist in anderen Kulturen) ganz normal.
  Gut gelöst fand ich das bei Dune. Nachdem der saubere Paul lang genug bei den Fremen gelebt hatte, nahm der Geruch der ungewaschenen Leute für ihn quasi den Duft von Zuhause an. Das halte ich für durchaus realistisch. Menschen riechen nun mal nicht immer nach Aprilfrische. Schon gar nicht auf entbehrungsreichen Reisen, beim Fasten etc. pp.

Gruß,

Linda

Dorte

Naja, Linda, da kann man auch das Gegenbeispiel der schmuddeligen Pseudomittelalterfantasy anführen und sich fragen, warum man sich in Fantasy nie waschen darf ;D Wahrscheinlich hat da jeder so seine Leseerfahrungen gemacht. Sicher hängt es von der Umgebung ab, aber die vermiefte Zeit mit Parfums und Perücken, die Europa durchgemacht hat, waren doch schon recht außergewöhnlich - normalerweise sind Menschen durchaus reinliche Leute. Und gerade Leute, die den ganzen Tag mit Gepäck herummarschieren, nutzen doch am Abend den nächstbesten Fluss oder See (sofern vorhanden), um den Dreck loszuwerden. Schon alleine, weil man sonst von Schulterriemen etc. verflixt schnell Scheuerstellen kriegt bei der Kombination Dreck und Schweiß.
Die islamischen Länder sind tendenziell eher warm und nicht selten auch trocken, trotzdem (oder deswegen?) entstand dort eine Religion mit fünf rituellen Waschungen am Tag... Auch das Judentum kennt strikte Reinlichkeitsgebote...
Ich hab mich z.B. in den Herr-der-Ringe-Filmen gewundert, wieso die auf einem Fluss langpaddeln und Aragorn trotzdem so schmuddelig aussieht ;D

Adam Rosinni

Hm.
das ist schon richtig, aber man achtet ja nicht darauf, weil die da diese Uruk-Hai reingeschnitten haben, die am Fluss nebenher rennen, und im Vergleich zu diesen trampelnden, marschierenden Ungeheuern fällt diese Schmuddeligkeit dann wieder nicht auf. ;D

Waschen? In einer Fantasy- Welt... Interessantes Thema.  :rofl:

AR


Linda

#10
Das Thema Reinlichkeit behandele ich in eigenen Geschichten genauso wie vergleichbare Themen. Wenn es wichtig ist, dass die Leute aufs Klo müssen oder sich kämmen, rasieren, Zehennägel schneiden, dann wird das halt erwähnt. Ansonsten halte ich eine regelmäßige Erwähnung alltäglicher Tätigkeiten ohne Zweck im Plot (oder wegen mir für die Figurendarstellung) für forciertes Baumsterben...

Gruß,

Linda

Lavendel

Ist nicht, was Linda gemeint hat folgendes (korriegier mich Linda, falls ich was erzähle, das nicht in deinem Sinne ist!):
Die Figuren können sich waschen, soviel sie wollen. Sie können vor Dreck starren oder nach Rosen duften, solage all das gut begründet ist. Solche Begründungen kann man sowohl auf kultureller, als auch auf rein praktischer Ebene (Beispiel aufgescheuerte Haut, ok, kein Blumenduft in diesem Fall^^') finden.
Was tatsächlich albern ist, sind Charas trotz wochenlanger Entbehrungen und Nöte aus dem Ei gepellt daherkommen. Ein gewisser Realismus ist eben notwendig, sonst wir es einfach unglaubwürdig, und als Leser kommt man sich dann etwas auf den Arm genommen vor.

Linda

Zitat von: Lavendel am 04. Juli 2007, 22:36:36
Ist nicht, was Linda gemeint hat folgendes (korriegier mich Linda, falls ich was erzähle, das nicht in deinem Sinne ist!):
Die Figuren können sich waschen, soviel sie wollen. Sie können vor Dreck starren oder nach Rosen duften, solage all das gut begründet ist. Solche Begründungen kann man sowohl auf kultureller, als auch auf rein praktischer Ebene (Beispiel aufgescheuerte Haut, ok, kein Blumenduft in diesem Fall^^') finden.
Was tatsächlich albern ist, sind Charas trotz wochenlanger Entbehrungen und Nöte aus dem Ei gepellt daherkommen. Ein gewisser Realismus ist eben notwendig, sonst wir es einfach unglaubwürdig, und als Leser kommt man sich dann etwas auf den Arm genommen vor.

da sich unsere Postings hier zeitlich überschneiden noch ein kurzer Kommentar:
größtenteils hast du meine Meinung schon wiedergegeben.

Die Figuren können sich waschen wie sie wollen - sie werden trotzdem müffeln, weil man (vielleicht außer mit dem magischen Persil-Spruch) den z.B Schweiß/Pferde/ etc. geruch mit historischen Mitteln aus handgewebter Kleidern nur schwer herauswaschen kann. Im schlechtesten Falle bedeutet das zweimal auf dem Waschbrett und der Stoff löst sich auf. Die klassische Lederkleidung / Rüstung ist da besonders schwer zu säubern.
Aber da die meisten Leute in dem Kulturkreis oder sozialen Umfeld dann so müffeln, fällt man damit nicht unangenehm auf. Es ist dann halt normal, so wie die Leute heute nach dem Duschen eben nach diversesten Aromen riechen von Blumenwiese über Obst bis hin zu Gletschereis ... :-)
Gruß,

Linda

Lavendel

Und deshalb ist es auch nicht nötig die ganze Wascherei auszuwälzen. Ist ja sowieso meist nicht Storyrelevant. Und wenn doch: Nur her damit.

Linda

Zitat von: Dorte am 04. Juli 2007, 21:37:43
Naja, Linda, da kann man auch das Gegenbeispiel der schmuddeligen Pseudomittelalterfantasy anführen und sich fragen, warum man sich in Fantasy nie waschen darf ;D Wahrscheinlich hat da jeder so seine Leseerfahrungen gemacht.
Fantasy dieser Art ist mir tatsächlich noch nicht begegnet.

Zitat
Ich hab mich z.B. in den Herr-der-Ringe-Filmen gewundert, wieso die auf einem Fluss langpaddeln und Aragorn trotzdem so schmuddelig aussieht ;D

weil der was Besseres zu tun hat als sich zu rasieren, seine Kleider zu bürsten (der Dreck aus den Mückenwassermooren geht halt nicht so schnell raus), die Haare zu striegeln und der Anduin außerdem zum Baden kalt war ;-)