Gibt es dafür einen Markt?

[Jen]

Huhu ihr Lieben!
Ich suche gerade einen allgemeinen Thread für Anfragen à la "ist das überhaupt gerade angesagt, liest das wer?" und habe ihn nicht gefunden.
Darum eröffne ich das flott einmal. Wenn er falsch ist, bitte löschen oder verschieben! 



Mein Anliegen: Ein guter Kumpel von mir (Physik- und Mathestudent) schreibt "Mindfuck"-Geschichten nach Art Douglas Adams oder Nolan-Filmen.

Besteht eigentlich noch ein gewisser Markt für Bücher, die von der Prämisse ein bisschen in Richtung "Per Anhalter durch die Galaxis gehen"? Ich muss zugeben, dass ich vermutlich nicht der passionierteste Schreiber bin und es mehr als Hobby sehe um den ganzen Kram loszuwerden, der nicht in die Exaktheit der Naturwissenschaften reinpasst. Mein Roman ist im Prinzip ein Sammelsurium an philosophischen Ideen und wissenschaftlichen Witzen. Meine aktuelle Idee sieht es nun vor, die ganzen Träume vom "verlegt werden", die wohl jeder irgendwann hat, an den Nagel zu hängen und mich in den Semesterferien jeweils mal ums Selfpublishing zu kümmern. Hat da jemand Tipps? Glaubt ihr, dass es überhaupt einen Markt dafür gibt? Meine Fragen sind vermutlich etwas blauäugig ...

Ich habe da leider keine Ahnung, aber ihr seid eine gute Anlaufstelle für solche Fragen - darum möchte ich die Frage mal weiterleiten.

[FeeamPC]

Die Frage ist nicht, ob es dafür einen Markt gibt. Es gibt für jeden Typ Buch einen Markt. Die Frage ist eher, ist dieser Markt groß genug, dass ers den Aufwand einer Veröffentlichung lohnt.
Wenn dein Kumpel gegebenenfalls schon mit dem Gegenwert einer Pizza zufrieden ist, kann er das Experiment starten. Und wer weiß, vielleicht hat er ja Glück und es verkauft sich richtig gut.

[Jen]

Die Frage ist nicht, ob es dafür einen Markt gibt. Es gibt für jeden Typ Buch einen Markt. Die Frage ist eher, ist dieser Markt groß genug, dass ers den Aufwand einer Veröffentlichung lohnt.

Genau das ist auch sein Gedanke. Er kommentiert gerade mit "Hmmm, Pizza!"

[Alana]

Gerade bei sowas könnte ich mir vorstellen, dass ein Kleinverlag besser ist als SP, gerade für verrückte Science Fiction gibt es einige, wenn ich das so richtig einschätze. Ich kenne mich da nicht so aus, aber es gibt hier einige, die mit dem Finden eines solchen Veralgs vielleicht helfen könnten. Ich glaube, mit so einem Nischenthema ist man bei einem engagierten Kleinverlag mit eingefleischter Leserschaft gut aufgehoben.

[Franziska]

Dafür müsste man jetzt die Qualität des Textes kennen. Es gab vor einem Jahr oder so mal einen abgedrehten SF bei einem Großverlag, weiß aber jetzt nicht mehr, wie der heißt. Mein Tipp lautet immer, nach ähnlichen Titeln auf dem Markt suchen. Wenn man in dem Genre schreibt und veröffentlichen will, sollte man sich auch mit dem Markt beschäftigen, und in dem Genre lesen, finde ich.
Aber klar, man kann nicht immer einschätzen, ob etwas gefragt ist, ich würde es einfach versuchen. Es gibt doch gerade einen kleinen SF-Hype.
Wenn der Text mehr Sf ist, würde ich es bei SF-Kleinverlagen versuchen. Wenn er mehr philosophisch ist, gibt es auch diverse literarische Kleinverlage, die sowas veröffentlichen.

[Valkyrie Tina]

Was Franziska sagt!

Ausserdem würde ich empfehlen, dass er sich ein paar Testleser sucht, die ihm knallhart sagen, ob sein Zeug gut ist. Ich finde nämlich selbst kann man nie sagen, wie und ob das Geschreibsel funktioniert. Und insbesondere bei dem Prädikat "wie Douglas Adams" wäre ich supervorsichtig. Ich weiß nicht, wie viele "wie Douglas Adamse" ich schon gelesen hab... und sie klangen nie wie Douglas Adams. Adams hatte eine perfekte Mischung, die auch nur in dieser Mischung funktionierte. Dein Kumpel ist wahrscheinlich nicht im Dunstkreis von Monthy Python aufgewachsen, ist kein Brite. Und damit ist es nicht wie Douglas Adams. Ich erinnere mich nur an diese grausame Fortsetzung von vor ein paar Jahren. Und ich liebe Jasper Fjorde. Adams ist Adams. Da gibts nichts Vergleichbares (es kann aber natürlich trotzdem richtig genial sein)

[Angela]

Ein ehrlicher Testleser wäre auf jeden Fall zu empfehlen. Intelligente und witzige Bücher lassen sich bestimmt verkaufen,  entsprechende Serien laufen ja auch ganz gut, aber in der Kombi kenne ich leider nicht so ganz viele Texte, die gut sind und über mehrere Seiten funktionieren. Die Story muss stimmen, die Witze nicht überfordern oder erschlagen und nicht auf Dauer nur übertrieben wirken. Eine ganz feine Gradwanderung und sicher alles einfach als einfach zu schreiben.

[Pestillenzia]

Spontan fallen mir da jetzt die Geschichtenweber als mögliche Anlaufadresse ein. Wenn ich die FAQs (zu finden unter "Über uns") richtig verstanden habe, kann man seine Texte als registriertes Forenmitglied auch von den anderen Foris testlesen lassen und daran arbeiten. Hab das aber nur gerade überflogen, ich kenne zwar einen Geschichtenweber persönlich, aber das war's auch schon.
Ob die Texte dort auch tatsächlich reinpassen, weiß ich natürlich nicht.

[Alana]

Ausserdem würde ich empfehlen, dass er sich ein paar Testleser sucht, die ihm knallhart sagen, ob sein Zeug gut ist.

Ich wollt´s nicht sagen, aber mich hat schon das hier ein bisschen aufhorchen lassen:

Mein Roman ist im Prinzip ein Sammelsurium an philosophischen Ideen und wissenschaftlichen Witzen.

Bei Tolkien hat das noch funktioniert, aber heutzutage braucht man doch auch etwas mehr Plot und nicht nur die große Mittelerderundtour. Aber ich nehme mal an, dass Jen ihm das schon gesagt hat.

[Jen]

Bei Tolkien hat das noch funktioniert, aber heutzutage braucht man doch auch etwas mehr Plot und nicht nur die große Mittelerderundtour. Aber ich nehme mal an, dass Jen ihm das schon gesagt hat.

Ich ziehe ihm schon immer brav die Ohren lang, hihi. 

Flo bedankt sich gerade schon (habe ihm die Beiträge vorgelesen, haben geskyped). Er meint schon, dass er sich nie im Leben mit Adams vergleichen will, er wollte damit nur die grobe Richtung des Inhalts angeben (der Anhalter ist seine Bibel). Wir Unitätigen verabschieden uns jetzt ins Bett, er wird sich aber bald wieder bei "euch" (-> mir) melden. Was für ein Kuddelmuddel. 
Von mir auch noch ein fettes Danke!

[Alana]

Soll sich halt hier anmelden. Dann wird ihm sicher geholfen.

[Jen]

(Er traut sich das eventuell nicht zu, aber ich geb ihm mal nen Schubser. Bzw. eine  )

[Valkyrie Tina]

Och was, wir beißen nicht (Werwölfe hinter der Tür versteck)

[Amberle]

Und die einzige Infektionskrankheit hier nennt sich Tintenzirklerites.

[Asterya]

 
Ich habe viele Bekannte, die so etwas gerne lesen (auch überwiegend Physiker....), von daher habe ich das (zugegebenermaßen sehr subjektive) Gefühl, dass solche Bücher immer Leser finden. Damit die große Masse zu erreichen ist wohl eher schwierig. Zu den Verlagen ist mir gerade spontan eine Idee gekommen. Im Ausschreibungsboard war doch schonmal was vom Scius-Verlag, der sich auf wissenschaftliche Texte UND Fantasy/SF spezialisiert hat. Ich kenne mich zwar nicht aus, aber das klingt doch nach einem Verlag, bei dem man es mit der Kombination versuchen könnte.