• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Seemannsflüche und militärische Ränge

Begonnen von Arcor, 01. September 2015, 19:20:06

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Arcor

Beim Überarbeiten stolpert man ja so über allerhand, was man nicht mehr fertiggestellt hat beim Schreiben und inzwischen längst vergessen hatte.
Ich habe gerade eben gefunden: "SEEMANNSFLÜCHE NACHFRAGEN IM TIZI"

Darum tue ich das jetzt  ;D: Mein Prota ist Kapitän und Seefahrer (Zeitraum ~ 17./18. Jahrhundert) und soll gerade sehr lästerlich fluchen. Ein paarmal ist mir das schon geglückt, aber so langsam gehen mir die Ideen aus, besonders bei Sprüchen, die Seefahrer so bringen könnten. Habt ihr da Ideen?


Und da ich nicht direkt noch einen zweiten Thread aufmachen möchte, stelle ich hier auch noch meine zweite Frage. Kennt ihr gute Bezeichnungen für militärische Ränge? Ich habe bisher nur Corporal und Colonel verwendet (General/Admiral natürlich noch), aber mehr fällt mir nicht ein. Ich finde aber, dass viele deutsche Bezeichnungen, z. B. Hauptmann, Fähnrich, Gefreiter und das ganze kombiniert mit Ober- oder Unter- überhaupt nicht in mein französisch/spanisch angehauchtes Seefahrer-Karibik-Setting des 18. Jahrhunderts passen. Fallen euch bessere Ränge ein oder einfach weitere, die ich benutzen könnte?
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Fianna

Ich könnte morgen mal in Pepy's Navy nachsehen - ist dann leider alles Englisch.
Aber wenn Du Ränge hast, kannst Du evt die Entsprechung in den anderen Sprachen finden.

Allerdings scheint im 16./17. Jh. das Holländische Verkehrssprache gewesen zu sein - erst ab dem 19. Jh., wurde Englisch Verkehrssprache in der Schiffahrt (schreibt Elizabeth Molt in einem Artikel in The Oxford Encyclopaedia of maritime history, New York 2007, S. 318-321).

Aljana

Ich frag mal meinen Papa, was man als gestandener Seemann so flucht. Der war vom Erstberuf her Kapitän zur See.

cryphos

Hey Arcor,

vielleicht hilft dir dieser Link zu Militärwissen weiter?
Alternativ Wikipedia durchforsten, da gibt es z.B. Dienstgrade der französischen Streitkräfte.

Und zum Fluchen in welcher Epoche spielt deine Geschichte, welche Nationen sind involviert und wie nahe sind wir an der unseren Welt?

Arcor

@cryphos
Die Welt ist eine reine Fantasy-Welt, auf dem Stand des 18. Jahrhunderts. Bezüge zu realen Nationen oder Ereignissen sind also nicht möglich, aber ich könnte das eventuell anpassen. Die Flüche dürfen im Übrigen ruhig richtig derb ausfallen, Seemänner halt.

@Aljana und Fianna:
Danke schonmal für's Nachgucken/Nachfragen. Dann bin ich auf eure Antworten gespannt.

Die beiden bisherigen Ränge sind auch nicht in Stein gemeißelt. Es soll halt etwas sein, was der Leser schnell versteht (ohne dass ich ein ganzes Militärsystem erklären muss, da die entsprechenden Personen nur als Nebenfiguren auftreten) und die einen angenehmen Klang haben, der auch zum karibischen Setting passt.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Ilva

Zitat von: Arcor am 02. September 2015, 16:46:31
@cryphos
Die Flüche dürfen im Übrigen ruhig richtig derb ausfallen, Seemänner halt.
Für welche Gelegenheit brauchst du denn Flüche? Wenn sich einer den Zeh anstösst, um jemanden ganz fies zu beschimpfen oder aus Erstaunen / Verzweiflung?

Ich versuche mich mal in derbem Fluchen, wie ein alter Seebär:

Heilige Hafenhure!
Es ist zum Über die Planke gehen!
Es ist zum Grog pissen!
Beim Klabautermann!
Hol mich der Riesenkrake!
Dich werd ich gleich kielholen lassen!
Schluck Schwarzpulver! (Keine Ahnung, wann das erfunden wurde...  ;D)
Verfluchte Flaute! (Flaute! als Kurzform, ähnlich wie Sche***)
Räudige Ratte!
Landratte!
Elender Rattendreck!
Mövenkacke!

Hmm, ich glaube, ich bin doch kein Seebär...

cryphos

#6
Ok Arcor, dann lass uns etwas fluchen. Da ich deine Welt nicht kenne verwende ich Begrifflichkeiten (z.B. Götter) aus unserer Welt.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

EDIT:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.


Hier noch ein paar Spottnamen und Beleidigungen von Wikipedia:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.


Lothen

:rofl: Cryphos!!!! :rofl:

Zitat von: cryphos am 03. September 2015, 09:32:48Du pisst auch ins Luv um dir das Gesicht zu waschen.

:rofl: Oh Gott, ich kann nicht mehr!

cryphos

#8
Hey Arcor,

kennst du Kapitain Haddock aus Tim und Struppi? Der war auch nicht ganz so zart beseitet. Im Netz gab es mal eine Liste mit all seinen Flüchen. Ich habe auf meinem Handy noch eine Liste mit einigen seiner Aussprüche gefunden. Vielleicht hilft dir das auch weiter.

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.


EDIT: Tim und Struppe wurden geschrieben und gezeichnet von Belgier Hergé.

Arcor

Tausend Dank, cryphos. Was für eine Liste!  :rofl: :rofl: Das ist zum Teil sogar etwas derber, als es mein Kapitän momentan von sich gibt. Aber da werde ich richtig gut Material raus ziehen können.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

traumfängerin

Als Rang fällt mir noch ein "Kommodore." Das gibt es nicht nur bei "Fluch der Karibik" sondern sogar schon bei Karl May. Frag mich jetzt aber nicht, ob das historisch korrekt ist.  ::)

Lynn

Den Commodore gab es tatsächlich. Zumindest in der englischen Marine. Stand m.W. zwischen Kapitän und Admiral und befehligte einen KLEINEN Schiffsverband.

Pygmalion

ZitatDie Bezeichnung Kommodore entstand gegen Ende des 17. Jahrhunderts in der niederländischen Marine. Er bezeichnete einen Offizier, der einen Schiffsverband führte, ohne den Dienstgrad eines Admirals zu haben.[1] In der niederländischen Marine des ersten Seekrieges gegen England war die Verteilung der Admiralsränge streng geregelt. In diesem Krieg wurden aber mehr Geschwaderführer benötigt, als Admiräle vorhanden waren. Damit man nicht gegen die Vorrechte der betroffenen Provinzen verstieß, wurde der Commodore eingeführt. Einer der bekanntesten späteren Admirale der Niederlande, Michiel Adriaansz. de Ruyter, begann als Commodore in diesem Krieg.[2][3]

aus wiki :)

cryphos

ha, jetzt hab ich die weite wieder gefunden.

Roayal Navy, Ränge und Aufgaben zu Napoléons Zeit....
Guck mal da

Oneira

Hey, bin gerade auf den Thread gestoßen. Falls du dich noch dafür interessierst, kann ich dir die Romane von Patrick O'Brian empfehlen. Er schreibt recht authentisch über die britische Marine im späten 18. Jahrhundert, inklusive korrekter nautischer Begriffe. In der deutschen Übersetzung sind, finde ich, für die englischen Titel sehr gute Äquivalente gefunden worden.

Ein paar Titel/Ränge wären zum Beispiel:
Deckoffizier (= Unteroffizier)
Kommandant (eben der kommandierende Offizier, egal von welchem Rang)
Segelmeister (= Master)
Steuermannsmaat (= Quartermaster)
Toppgast (= Vollmatrose, geschult für Arbeit in der Takelage)
Zahlmeister
Offiziersanwärter (= Kadetten)
Kapitän
Kapitänsleutnant
Leutnant

Als Kommodore wird ein Kapitän bezeichnet, der für eine festgelegte Zeit das Kommando über mehrere Schiffe erhält, aber weder einen höheren Rang noch mehr Gehalt. Quasi ein Konteradmiral auf Zeit ohne erhöhten Sold, der aber seinen Wimpel am Großmast setzen darf. Das mit den Flaggen ist ja auch noch eine sehr interessante Geschichte. Ein Blick durch's Fernrohr kann da sehr viel aussagen, falls dort nicht absichtlich falsche Farben gesetzt sind, um den Feind zu verwirren.

Und je nachdem, wie korrekt und detailgetreu du schreibst, musst du ja auch unterscheiden zwischen 1. bis 3. Offizier auf einem Schiff unterscheiden, genauso wie zwischen Konteradmiral, Vizeadmiral, Admiral etc.

In den Büchern von O'Brian kommen übrigens auch ganz nette Seemannsflüche und Verwünschungen vor, wenn auch nicht allzu häufig. Und sie sind eher sarkastisch als direkt. Dauert eine Arbeit in der Takelage zu lange, ruft da der Kapitän nach oben: "Soll ich Ihre Hängematte hochbringen lassen?"

Auch das Verhalten der Offiziere und Mannschaften untereinander ist in den Büchern recht detailgetreu beschrieben und einen sehr guten Eindruck vom Leben auf einem Kriegsschiff zu dieser Zeit.

Ich weiß, dass meine Antwort hier unglaublich spät kommt, aber vielleicht nützt es ja doch noch jemandem etwas.
Bücher sind der einzige Ort, an dem man den Charakter eines Menschen mit einem Federstrich ändern kann.