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Ein Gerät zum Schreiben - eins zum Überarbeiten?

Begonnen von Signy, 19. Dezember 2014, 12:34:14

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Signy

Zitat von: Arne am 21. Dezember 2014, 01:33:29
Das Lesen auf einem eReader ist meines Erachtens auch ein sehr guter Weg, die wirkliche Wirkung des Textes zu testen. Die Kombination vom quasi finalen Medium und der fehlenden Möglichkeit, gleich Macken auszubügeln ist wie das klassische ein paar Schritte vom Ganzen zurücktreten.

Also, so ganz fehlt die Möglichkeit ja nicht. Ich nutze die Kommentarfunktion meines Kobo, wenn mir beim Lesen gleich eine bessere Formulierung einfällt.

Ich habe die letzten Tage ganz mühelos 1500 Wörter pro Tag auf dem iPad zusammengetappelt. Tippen kann man das ja nicht nennen. :D

Maja

Zitat von: Signy am 21. Dezember 2014, 10:24:48
Ich habe die letzten Tage ganz mühelos 1500 Wörter pro Tag auf dem iPad zusammengetappelt. Tippen kann man das ja nicht nennen.
Und ich bin schon froh, wenn ich mit der Handytastatur einen dreizeiligen Forenbeitrag zustandebringe ... Auch wenn ich schon dreimal überlegt habe, mal ein ganzes Buch auf einem Mobilmedium zu schreiben, weil ich damit so langsam bin, dass ich gezwungen werde, wieder dreimal über jede Formulierung nachzudenken. Genau wie damals auf meiner mechanischen Schreibmaschine ... Was bin ich froh, die Zeiten hinter mir zu haben, wo meine beiden Arbeitsmedien "Collegeblock" und "Schreibmaschine" hießen!
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Miezekatzemaus

Bei mir kommt es meistens mehr auf die Umgebung an als auf das Gerät. Ich kann mich sehr gut konzentrieren wenn ich weiß, dass ich ein Zeitfenster habe, das ich nutzen muss - wenn ich beispielsweise bei Bekannten meiner Eltern bin und nur mein iPod mithabe, tippe ich darauf. Meistens funktioniert das gut, einzig die Autokorrektur ist lästig.
Am häufigsten schreibe ich mit dem Laptop, weil ich meine große Tastatur anschließen kann und ich damit am schnellsten bin. Der Laptop bietet allerdings viel Ablenkung, die beim iPod nicht da ist - wenn ich die Notiz-Funktion schließe, muss ich eine andere erst öffnen, das kostet meines Erachtens nach mehr Zeit.

Ich überarbeite ebenfalls mit dem Laptop, nur Kurzgeschichten drucke ich mir manchmal aus, um sie auf Papier durchzusehen. Beim Überarbeiten lasse ich mich seltsamerweise längst nicht so leicht ablenken wie beim Schreiben - zumindest, wenn ich es am Laptop tue.
Überarbeite ich dagegen mit Papier und Stift, gibt es tausend andere Dinge, die ich ja noch machen wollte und für die ich ja jetzt Zeit hätte, die Geschichten können solange warten ... Deswegen funktioniert überarbeiten auf dem Papier bei mir nur mit Kurzgeschichten.

Sternsaphir

Meist sitze ich am PC, weil dieser auch einen Internet-Anschluss hat und ich neben dem Schreiben einfach etwas recherchieren (oder im TiZi posten) kann.
Nur, wenn ich mir es richtig gemütlich machen will, nehm ich mein Notebook und setz mich auf's Sofa oder Bett und tippe dort weiter.
Mit meinem Hany mach ich gar nix, da ich damit nur telefonieren und SMS verschicken kann.  ;D

Signy

Wer war das nochmal mit der mechanischen Schreibmaschine?

Ich wollte gerade nach einer Tastatur fürs iPad googeln, da finde ich das:

http://www.usbtypewriter.com

Arne

Hehe, das mit der USB-Conversion kenne ich schon. Aber ich mag ja gerade die Notwendigkeit, alles noch einmal abtippen zu müssen. Das ist ein wunderbarer Filter, bzw. Arbeitsschritt für Tage, die nicht so recht in Gang kommen, was das Schreiben angeht. Was das hochwertige Tippgefühl direkt am PC angeht, bin ich sehr glücklich mit meiner mechanischen Tastatur.

Deven

Jetzt will ich mich auch nochmal einhaken. :)

Auch ich kenne das nur zu gut, ich schreibe ausschließlich wenn ich unterwegs bin und 98% von dem was ich schreibe, schreibe ich im Zug, wirklich wahr. Sobald ich zu Hause bin krieg ich kein Wort mehr zu Papier, obwohl ich 10 Minuten vorher noch im Zug saß und die nächsten zehn Sätze im Kopf hatte, nüscht! Und das sei jetzt mal recht simpel erklärt, es geht um die Energie in der man quasi ist.
Wenn man unterwegs zur Arbeit ist sieht die Gefühlswelt gänzlich anders aus als wenn man entspannt vor dem Rechner hockt. Und es ist wieder etwas gänzlich anderes wenn man auf dem Sofa oder im Bett liegt als vor dem Rechner sitzt, es ist die Energie die man ausstrahlt und in sich hat, ausgelöst durch die eigenen Empfindungen.

Wenn ich zu Hause ankomme, bin ich meistens so geschafft, dass ich sofort auf Durchzug und Entspannung schalte und dann krieg ich auch kein Wort mehr zu Papier, bin ich im Zug stehe ich zumindest ein bisschen unter Strom, sitze ich in der Schule bin ich widerum zu gestresst zum schreiben.  :omn:
Books serve to show a man that those original thoughts of his aren't very new after all.
- Abraham Lincoln

Signy

Zitat von: Lincoln am 22. Dezember 2014, 01:19:11
Wenn ich zu Hause ankomme, bin ich meistens so geschafft, dass ich sofort auf Durchzug und Entspannung schalte und dann krieg ich auch kein Wort mehr zu Papier, bin ich im Zug stehe ich zumindest ein bisschen unter Strom, sitze ich in der Schule bin ich widerum zu gestresst zum schreiben.  :omn:

@Lincoln,

Das was du über Energie schreibst ist sehr stimmig, aber das fett markierte kann ich als Mutter von drei Kids nicht unkommentiert stehen lassen:
Ja, Schule ist doof und nervig. Viel zu oft und viel zu lange. Und die meisten Schulen sind ... Das zensiere ich mal lieber selbst. Wir haben gerade ein sehr hartes Jahr mit unserem Jüngsten hinter uns. Aber Schule ist nun mal Pflicht und ohne Pappedeckel, sprich halbwegs ordentlichem Schulabschluss, beschneidest du dir nur deine zukünftigen Möglichkeiten.

Schau, es ist doch wunderbar, wenn du im Zug schreiben kannst. Vielleicht ist es ja sogar das elektromagnetische Feld der Lokomotive oder der Hochspannungsleitungen, das dich beflügelt? Oder das Rattern, Schaukeln, periodische Abbremsen und Beschleunigen?
Ein wunderbares Geschenk, wenn du diese Zeit so gut nutzen kannst.

Aber in der Schule, da schreibe bitte das mit, was der Lehrer babbelt. Gleichzeitig dem Unterricht zu folgen und am Manuskript weiter zu schreiben würde glaube ich jeden stressen :D

Deven

@Signy
Ich habe erstmal einen Augenblick gebraucht um zu begreifen was du mir sagen wolltest.   :o
Natürlich schreibe ich nicht mitten im Unterricht an meinem Buch weiter, wäre ja auch schön dämlich. Wenn ich einen solchen Versuch wage dann doch nur in einer großen Pause oder in den Freistunden die mir zur Verfügung stehen. Und über Abschlüsse bin ich bestens informiert und ich werd auch nicht ohne mein Abitur gehen.  ;)
Books serve to show a man that those original thoughts of his aren't very new after all.
- Abraham Lincoln

Entropy

Zitat von: Signy am 22. Dezember 2014, 07:40:37
Aber in der Schule, da schreibe bitte das mit, was der Lehrer babbelt. Gleichzeitig dem Unterricht zu folgen und am Manuskript weiter zu schreiben würde glaube ich jeden stressen :D

Ich schreibe in der Schule. Im Unterricht. Und zwar nicht das, was an der Tafel steht. :P

Aber zurück zum Thema: Ich schreibe sonst meistens am Laptop. Außer wenn ich in der Schule bin, dann auf meinem Block. Zum Überarbeiten wird das Ganze dann ausgedruckt und danach im Word-Dokument abgeändert. Früher habe ich nur am PC geschrieben, jetzt geht mir die laute Tastatur nur noch auf die Nerven.

Sternsaphir

Zitat von: Signy am 22. Dezember 2014, 07:40:37
@Lincoln,

Aber in der Schule, da schreibe bitte das mit, was der Lehrer babbelt. Gleichzeitig dem Unterricht zu folgen und am Manuskript weiter zu schreiben würde glaube ich jeden stressen :D

Also ich habe viel im Unterricht geschrieben.  :versteck: Sehr viel sogar. Ich schätze so um die 600 Seiten. Ich hatte unter meinen Unterlagen immer mein Manuskript zu liegen und wenn es gerade wieder eine langweilige Phase gab, habe ich weitergetüfftelt und gekritzelt.
Geschadet hat es nicht, gestresst hat es mich keineswegs und der Lehrer dachte sogar, ich würde mitschreiben und hatte ein positives Bild von mir. Wenn man halbwegs dem Unterricht weiterhin folgt und ab und zu eine richtige Antwort gibt, steht dem Abschluss nix im Wege.  :)