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Adjektivtopf

Begonnen von Deven, 24. November 2014, 18:18:14

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Deven

Hallo allerseits! :)
Ich stehe vor einer kleinen Herausforderung und bin mir relativ sicher, dass ich da nicht der Einzige bin. Das finden von Adjektiven! Guckt der Gegenüber meines Protagonisten nun teilahmslos, gelangweilt, desinteressiert oder einfach nur vollkommen emotionslos? Meistens habe ich eine genaue Vorstellung aber einfach nicht das passende Wort dafür! Und hier, so dachte ich mir, kommt der Adjektivtopf ins Spiel. Wenn der Duden nicht mehr weiterhilft findet man hier Begriffe die in den Kategorien von gediegen, über normal bishin zu abstruß unterteilbar sind. Gerade kürzlich habe ich das Wort klamaukig entdeckt, ich weiß noch heute nicht was das sein soll.;D

Ich habe auch gelesen, dass es scheinbar Verfechter der Partei gibt die möglichst wenig Adjektive in einem Text stehen haben wollen. Das Problem dahinter sehe ich zwar nicht, aber vielleicht gibt es ja tatsächlich Autoren unter uns bei denen jedes fünfte Wort ein Adjektiv ist. Daher gleich vorab ist dies nicht als Sammelthread gedacht um möglichst viele solcher beschreibenden Worte in einen Satz klatschen zu können. Ich finde einfach, wenn man schon etwas beschreiben will dann sollte man es auch richtig tun und wenn es am Wortschatz oder einfach nur an einem Hirnknoten liegt soll dies hier ein kleiner Musenbrunnen sein.

Wie immer gilt: Kein Thread dergleichen gefunden, falls dennoch vorhanden entschuldige ich mich in aller Form bei der Moderatorin die sich diesem Thread annehmen muss.  :knuddel:

Nachtrag:

Ich vergaß völlig folgendes zu erwähnen, damit das Ganze überhaupt ansatzweise Sinn macht, jeder der Lust und Zeit hat schreibt einfach eine kleine Liste von Adjektiven hier rein, zum Beispiel 5 Stück, siehe da:

Zitatteilnahmslos
gelangweilt
desinteressiert
emotionslos
klamaukig

Und wenn jetzt wer mal direkt fragt ob jemand ein anderes Wort für (Beispiel einfügen) hat kann man sich ja damit mal genauer befassen :)

So, Thema erledigt.  :winke:
Books serve to show a man that those original thoughts of his aren't very new after all.
- Abraham Lincoln

Tintenvers

hmmm, ich weiß nicht so recht, aber wenn ich das Wort klamaukig lesen, habe ich keinerlei Vorstellungen im Kopf, was das sein soll. Das klingt für mich sehr nach Dialekt oder Jugendsprache - und sofern der Erzähler nicht ohnehin solch eine Erzählweise hat, gehört es für mich nicht in den Text, außer in Form von wörtlicher Rede.
Vor Allem bei so Adjektiven wie "gelangweilt", frage ich mich aber immer "wie äußert es sich das?". Wäre es nicht sinniger, der Langeweile Ausdruck zu verleihen, damit der Leser ein genaueres Bild im Kopf hat? Vor allem wenn einem das Wort nicht so recht passt und es eher nur aushelfen darf? Was macht er  zum Beispiel, dass er gelangweilt wirkt? Schaut er in der Gegend herum, beschäftigt sich lieber mit seinem Handy? Genauso das Wort "nervös." Nervosität kann sich auf so viele, unterschiedliche Weißen äußern. Kaut er auf seiner Lippe rum? Zittert er? Tippt er mit den Fingern auf dem Tisch herum?

Das nur mal alles als kleine Anmerkung und Anregung zu dem Thema. Wenn es fehlt am Platz ist bitte einfach ignorieren.

Zit

Ich kenn eher nur das Substantiv Klamauk im Sinne von Blödsinn, Nonsens. Duden.de sagt auch noch dazu: "Dieses Wort stand 1929 erstmals im Rechtschreibduden." So viel zum Thema Jugendsprache. ;D

Natürlich kann man viele Gemütszustände bildlich darstellen. Show don't tell passt imho aber nicht unbedingt an jeder Stelle. Es ist da eher eine Frage des Fokus.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

absinthefreund

"Klamaukig" ist tatsächlich ein Begriff, der in meinem Freundeskreis weit verbreitet ist. Aber das liegt vielleicht daran, dass eine Person es bei uns eingeführt hat. ;D Vor allem, wenn es um Filme geht, fällt das Wort häufig. Und ich lese es auch durchaus im Feuilleton renommierter Zeitungen, wenn es auch um Filme, Bücher etc. geht.

Ansonsten halte ich es mit Adjektiven so wie La Variée und Zitkalasa. Ich verleihe den Gemütszuständen meiner Figuren lieber durch Gestik/Mimik Ausdruck, damit es plastischer wird und der Leser selbst entscheiden kann, welche Emotionen und Nuancen davon er sieht.

Statt eines Adjektivtopfs wäre für mich persönlich wohl ein Verbtopf sinnvoller. :-\ Aber andererseits soll ja nicht die Raffinesse der Wörter den Inhalt überstrahlen, denke ich, da darf die ein oder andere Wiederholung schon vorkommen.

Deven

Um hier mal ein bisschen Schwung in die Bude zu bringen :)

Zitattränenblind
schwelgend
unsagbar
figurbetont
manisch
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- Abraham Lincoln

chaosqueen

Lincoln, ich verstehe nicht so ganz den Sinn des Threads - magst Du mich mal vom Schlauch schubbsen? ;)

Wenn hier jeder einfach nach Gutdünken irgendwelche Adjektive reinschreibt, dann muss ich letztlich nicht nur die Nadel im Heuhaufen suchen, ich finde ja nicht mal eine Sortierung, die Wörter ähnlicher Bedeutung gruppiert. Und so hatte ich Dich eigentlich verstanden, dass man diesen Thread quasi als Synonymenwörterbuch nutzen soll.

Dafür wiederum empfehle ich tatsächlich einfach selbiges, gerne auch einen online-Thesaurus.

Ich bin zwar kein Verfechter der These, grundsätzlich alle Adjektive zu streichen, generell schließe ich mich aber auch La Variée an und behaupte, dass "er guckte desinteressiert" beim Leser weit weniger Emotion auslöst als "er sah mich nicht an, spielte gelangweilt mit seinem Handy herum und schaute möglichst unauffällig auf die Uhr". Da ist klar, dass er desinteressiert ist und ich habe gleich ein Bild im Kopf davon, wie es sich äußert.

Deven

Hey Chaosqueen! Ich hoffe es gelingt mir es dir irgendwie verständlich zu machen. Da ich bereits von Fynja gefragt wurde und ich mit der Antwort ziemlich zufrieden bin erdreißte ich mich mal mittels copy&paste dir selbige Erklärung zu präsentieren :)

Ich habe in letzter Zeit einfach viel zu oft das Dilemma, dass ich einen Text schreibe und genau weiß wie der nächste Satz aussieht. Kaum bin ich bei entsprechendem Satz fällt mir dieses eine exakt passende Adjektiv nicht mehr ein, das da genau rein musste! Und ich überlege und rätsle und finde letzten Endes nur einen billigen Ersatz der nicht der Bedeutung und der Exaktheit der ursprünglichen Idee gleichkommt. Und es ist jedes Mal zum heulen, da es auf einer Seite häufiger vorkommt. Daher die Idee zum Adjektivtopf, wenn man gerade am überlegen ist und man sich so durch diese Ansammlung scrollt findet man entweder das entsprechende Wort, oder es fällt einem wieder ein, oder man schreibt "Hey, ich hab hier (beliebiges Adjektiv einfügen) aber ich brauche was ähnliches, kann mir mal wer ein Paar Beispiele nennen? Irgendwie hilft mir Google nicht weiter..."
Ist das so weit verständlich? :)
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- Abraham Lincoln

Tigermöhre

Dafür gibt es doch den Thesaurus. ???
Ich würde jedenfalls nicht in einer unsortierten Sammlung Begriffe suchen, sondern gezielt nach Synonymen suchen. Wenn mir ein richtiges Wort nicht einfällt, nutze ich auch manchmal die Wikipedia oder duden.de.

Thaliope

#8
@Lincoln: hast du es mal mit einem Synonym-Wörterbuch versucht? Zb Lexikon der sinn- und sachverwandten Wörter von Duden?

Oder das entsprechende Adjektiv bei Duden online eingegeben und die angezeigten Synonyme angeguckt?

edit: den Synonym-Wörterbuch von woxikon.de hab ich noch vergessen.

Deven

Ich habe ein paar Mal bei Duden-Onine nachgesehen und bei diesen Malen nicht immer das Wort gefunden nach dem ich gesucht hatte, das mir auf der Zunge lag, ich mich aber nicht mehr dessen entsann. Ich werd mich aber auch nochmal mit Woxikon etwas genauer befassen und mir auch nochmal.... Thesaurus zu Gemüte führen :)
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- Abraham Lincoln

Signy

Zitat von: Lincoln am 10. Dezember 2014, 18:15:14
Ich habe in letzter Zeit einfach viel zu oft das Dilemma, dass ich einen Text schreibe und genau weiß wie der nächste Satz aussieht. Kaum bin ich bei entsprechendem Satz fällt mir dieses eine exakt passende Adjektiv nicht mehr ein, das da genau rein musste! Und ich überlege und rätsle und finde letzten Endes nur einen billigen Ersatz der nicht der Bedeutung und der Exaktheit der ursprünglichen Idee gleichkommt. Und es ist jedes Mal zum heulen, da es auf einer Seite häufiger vorkommt. Daher die Idee zum Adjektivtopf, wenn man gerade am überlegen ist und man sich so durch diese Ansammlung scrollt findet man entweder das entsprechende Wort, oder es fällt einem wieder ein, oder man schreibt "Hey, ich hab hier (beliebiges Adjektiv einfügen) aber ich brauche was ähnliches, kann mir mal wer ein Paar Beispiele nennen? Irgendwie hilft mir Google nicht weiter..."
Ist das so weit verständlich? :)

Eine Frage, Lincoln: Bist du dabei, die Rohfassung deines Textes zu schreiben - oder befindest du dich in der Überarbeitung eines fertiggestellten Textes?

Wenn du deinen Text noch nicht fertiggestellt hast, solltest du es tunlichst vermeiden, dich an einzelnen Wörtern "aufzuhängen".
Wenn dich eine Wortwahl nicht zufrieden stellt, unterkringele vielleicht einfach das nicht ganz so perfekte Wort - und schreibe munter weiter.

Es tut einem Text gut, wenn er einfach mal so runtergeschrieben werden darf, für sprachliche Finessen gibt es dann die Überarbeitungsrunden.
Du darfst dich von der Vorstellung lösen, ein Text fließe irgendeinem Autor flüssig und perfekt aus der Feder.
Beim ersten Herunterschreiben geht es ums große Ganze - und mitunter ist das, was dir vielleicht im ersten Moment als nicht passend genug erscheint, dann - mit Abstand und mehr Objektivität betrachtet - das genau richtige für deinen Text. Bringt eben doch genau das rüber, was du transportieren willst.

Mach dich locker - schreiben darf Spaß machen! Und es geht in allererster Linie um Geschichten, und nicht um Wörter.

Und beim Niederschreiben der Geschichte solltest du die Geschichte als Ganzes, nicht ihre atomaren Bestandteile, die einzelnen Wörter, im Fokus haben.

Es heißt nicht umsonst: Mut zur Lücke!

chaosqueen

Lincoln, Deine Antwort an Fynja hatte ich gelesen (ich neige dazu, Threads oder zumindest den aktuellen Themenbereich vollständig zu lesen, bevor ich meinen Senf abgebe), allerdings hat mir das nicht erklärt, warum es schneller gehen / einfacher sein soll, mich durch eine völlig unsortierte und willkürliche Liste von Adjektiven zu scrollen, wenn ich ein bestimmtes Wort suche, anstatt einfach den Thesaurus zu bemühen - wie ich ja in meinem Posting auch schon anmerkte.

Für mich ist es wesentlich effektiver, wenn ich denn wirklich unbedingt ein ganz bestimmtes Wort brauche bzw. eine Alternative zu einem bereits überstrapazierten suche.

Valkyrie Tina

Wie viele Adjektive gibt es denn? Mehrere tausend, wenn ich nicht irre. Ich fürchte, dass eine solche Liste schnell unübersichtlich würde.

Beim Lesen der Threads ist mir aber eine Idee bekommen, die dem Thread ähnlich ist: eine Übung, die ich mal in einem Schreibratgeber gelesen habe. Es geht darum, sich ein Wort rauszugreifen, und dann möglichst viele Synonyme zu finden.
Also zum Beispiel: Stein --> Felsen --> Grabplatte --> Kiesel etc.
Sowas könnte ich mir als Spiel für das Forum gut vorstellen: quasi analog zum Filmratethread. Jemand wählt ein Wort und Jeder fügt ein Wort hinzu, Thesaurus benutzen ist mogeln (Sonst wäre es ja zu einfach).
Ein zweites Spiel, was ich mir auch vorstellen könnte: Ist/haben töten! Jemand postet einen Satz, in dem das Prädikat sein/haben ist. Die Mitspieler versuchen, ein anderes Verb zu finden.

In beiden Fällen wählt der Erstposter aus, wessen Wort oder Lösung ihm am besten gefallen hat (analog zum Beleidigungsfechten). Der Sinn der Spiele ist, das Gehirn auf Finden von Synonymen und guten Verben zu schulen, und ich finde es erheblich einfacher, das mit fremden Sätzen zu machen als mit meinen Eigenen.
Ich werf mal die Frage in den Raum, ob an so etwas Interesse bestünde. Dann würde ich heute Abend ein entsprechendes Spiel aufsetzen.

Tigermöhre

Das mit den Synonymen hört sich witzig an. Ich würde mitmachen.
Beim "Ist/haben töten!" weiß ich nicht, ob das gut klappt. Aber du kannst es ja auch einstellen und wir probieren es aus.