• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Tu was du willst - Weisheiten aus Geschichten

Begonnen von Coehoorn, 22. Juni 2014, 21:47:27

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Coehoorn

Ich denke jeder hat das ein oder andere Lieblingszitat eines Philosophen, Politikers, etc. Was mich jedoch interessieren würde ist, welche philosophischen Zitate aus Geschichten euch beeindruckt haben. Es geht mir nicht darum, dass ein Autor irgendwann mal irgendwas gesagt hat, sondern eine Weisheit um die eine Geschichte gesponnen wurde.
Als Beispiel hätte ich die folgenden:
"Tu was du willst" aus der unendlichen Geschichte
"Nichts ist wahr, alles ist erlaubt" aus der Assassins Creed Reihe.
Im ersten Fall geht es nicht darum, alles zu tun worauf man Lust hat, sondern seinen wahren Willen zu finden. Im zweiten Fall soll man an Gesetzen und gängigen Vorstellungen von Wahrheit und Moral vorbeisehen und so erkennen, was richtig ist, zum Wohle der Allgemeinheit.
Beide Zitate beeindrucken mich besonders, weil sie eine scheinbar schlichte Aussage haben. Eine schlichte Aussage der man eigentlich erst mal wiedersprechen würde. Wichtig ist der Hintergrund dieser Aussagen.
Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Lieblingsweisheiten und die dazugehörigen Quellen dafür postet, um solche Sätze mal zu sammeln und sie vieleicht auch zu diskutieren. Vieleicht habt ihr ja sogar mal eigene kreiert?

Linda

#1
Zitat von: Coehoorn am 22. Juni 2014, 21:47:27
Ich denke jeder hat das ein oder andere Lieblingszitat eines Philosophen, Politikers, etc. Was mich jedoch interessieren würde ist, welche philosophischen Zitate aus Geschichten euch beeindruckt haben. Es geht mir nicht darum, dass ein Autor irgendwann mal irgendwas gesagt hat, sondern eine Weisheit um die eine Geschichte gesponnen wurde.
Als Beispiel hätte ich die folgenden:
"Tu was du willst" aus der unendlichen Geschichte
Im ersten Fall geht es nicht darum, alles zu tun worauf man Lust hat, sondern seinen wahren Willen zu finden.
Beide Zitate beeindrucken mich besonders, weil sie eine scheinbar schlichte Aussage haben. Eine schlichte Aussage der man eigentlich erst mal wiedersprechen würde. Wichtig ist der Hintergrund dieser Aussagen.
Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Lieblingsweisheiten und die dazugehörigen Quellen dafür postet, um solche Sätze mal zu sammeln und sie vieleicht auch zu diskutieren. Vieleicht habt ihr ja sogar mal eigene kreiert?

wenn ich mal ein bisschen klugscheißern darf. Den Satz gab es ja schon weit vor Ende in einer (je nach Interpretation) ähnlichen Bedeutung bei Alistair Crowley...
:engel: (als Ausgleich für etwaige  :darth:-Einflüsse)
Trotzdem ein interessanter Thread.

Linda

#2

nt

Siara

Oh, wunderbarer Thread. :vibes:

Mein Favorit ist definitiv ein Zitat aus Jostein Gaarders "Das Kartengeheimnis", das meiner Meinung nach aber viele seiner Werke gut erfasst.

"How terribly sad it was that people are made in such a way that they get used to something as extraordinary as living."

Oder auf deutsch: "Wie schrecklich traurig es ist, dass es in der Natur der Menschen liegt, sich an etwas so Ungewöhnliches wie das Leben zu gewöhnen."

Mit Gaarder-Zitaten könnte ich übrigens diesen ganzen Thread füllen, auch mit solchen, die sehr große Relevanz und tiefere Bedeutung für seine Bücher haben. Aber das lasse ich dann doch lieber bleiben. ;D
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Miezekatzemaus

#4
Aw, was für eine tolle Idee, einen solchen Thread zu eröffnen! :jau:

Ich will auch mitmachen! Also, mein Zitat stammt aus "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green, und im Grunde ist es schon geschrieben worden, weil ich nämlich die Botschaft des Titels meine.
ZitatDas Schicksal ist ein mieser Verräter.
Ja. Ist es. So ein wahrer Satz. Zum Weinen schön, wie ich finde.

Oder noch eins, aus dem gleichen Buch vom gleichen Autor:
ZitatDas Leben ist schön, Hazel Grace.
In der Tat. Es ist schön, und deshalb müssen wir es nutzen.

Viele Grüße
Mieze

HauntingWitch

Eines, das mir besonders gut im Gedächtnis geblieben ist, stammt aus "Wächter des Tages" von Sergei Lukianenko. Ungefähre Übersetzung von mir, denn ich habe die englische Version gelesen:

"Wenn du die Liebe in dir hast/trägst, ist sie eine Stärke. Wenn du aber verliebt bist, ist es eine Schwäche."

Ich finde das sehr treffend.

Waldkatze

Geniale Idee für einen Thread!

Meinen absoluten Favoriten habe ich vor vielen Jahren im "Club der toten Dichter" entdeckt, weiß aber nicht, von wem es ursprünglich stammt:

"Sei in deinem Tun ein Gott."

... und erschaffe deine eigene Welt  ;)

@Siara
Gaarder habe immer mal wieder versucht zu lesen, muss aber gestehen, dass mir das meiste einfach zu anstrengend ist. Sein einziges Buch, das ich wirklich liebe ist "Durch einen Spiegel hinter einem dunklen Wort".  Hast du seine Bücher auf Englisch gelesen?

Sternsaphir

Ich hab mal vor langer langer Zeit einen sehr interessanten Spruch gelesen:

"Warum soll der Löwe Gras fressen, wenn er keine Lust dazu hat?"

stammt aus "Das Salz der Erde und das dumme Schaf" von Sheila Och.

Coehoorn

#8
Zitat von: Sternsaphir am 23. Juni 2014, 22:32:12
Ich hab mal vor langer langer Zeit einen sehr interessanten Spruch gelesen:

"Warum soll der Löwe Gras fressen, wenn er keine Lust dazu hat?"

stammt aus "Das Salz der Erde und das dumme Schaf" von Sheila Och.

In welchem Zusammenhang ist dieser Satz gefallen? Ich meine, klar, der Löwe gilt als König der Tiere und kann als solcher tun, wonach ihm der Sinn steht unabhängig von der Moral dahinter, ergo hat jemand mit genügend Macht auch entsprechende Freiheiten. Trotzdem würde mich hier besonders der Zusammenhang interessieren  :hmhm?:


Freut mich, dass der Thread solchen Zuspruch findet  :)

Maja

Die Weisheit, die mich im (Autoren)Lebenm am meisten geprägt hat, stammt aus Peter S. Beagles "Last Unicorn":
»There is no happy ending, because nothing ends«

Ich würde das am liebsten als Motto unter alle meine Romane schreiben ...


Der andere Satz, der mich sehr beeinflusst hat, stammt aus William Goldmans "Brautprinzessin":

»Das Leben ist nicht gerecht. Es ist nur gerechter als der Tod.«
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Sternsaphir

Zitat von: Coehoorn am 23. Juni 2014, 23:08:57
In welchem Zusammenhang ist dieser Satz gefallen? Ich meine, klar, der Löwe gilt als König der Tiere und kann als solcher tun, wonach ihm der Sinn steht unabhängig von der Moral dahinter, ergo hat jemand mit genügend Macht auch entsprechende Freiheiten. Trotzdem würde mich hier besonders der Zusammenhang interessieren  :hmhm?:


Freut mich, dass der Thread solchen Zuspruch findet  :)

Es ging darum, dass man Leute nicht ändern kann, wenn sie es nicht wollen.
Es war in Anlehnung auf das biblische Paradies gemeint, wo der Löwe halt nur noch Gras frisst.
Der Satz sollte darstellen, dass man sich nicht sicher sein kann, dass der Löwe, dessen Natur es ist, Fleisch zu fressen, plötzlich Lust auf Gras haben soll. Ebenso kann man einen Menschen nicht ändern, wenn er nicht für diese Änderung empfänglich ist.

Waldkatze

#11
Zitat von: Maja am 24. Juni 2014, 03:11:01
»Das Leben ist nicht gerecht. Es ist nur gerechter als der Tod.«

... mhm, ich finde ehrlich gesagt den Tod gerechter als das Leben. Denn er trifft jeden und niemand kann sich davon freikaufen oder einen besseren "Platz" besorgen.


@ Löwen-Zitat:
Das würde aber dem Egoismus (und dem Verbrechen) Tür und Tor öffnen.
Ich bin halt so, also darf ich das auch machen... 

Dazu fällt mir noch ein "Gegen-"Zitat ein:
Sich anzunehmen, wie man ist, ist feige und bequem.
(Quelle: Eine rund 10 Jahre alte Postkarte)

Sternsaphir

Zitat von: Waldkatze am 24. Juni 2014, 18:38:00
... mhm, ich finde ehrlich gesagt den Tod gerechter als das Leben. Denn er trifft jeden und niemand kann sich davon freikaufen oder einen besseren "Platz" besorgen.


@ Löwen-Zitat:
Das würde aber dem Egoismus (und dem Verbrechen) Tür und Tor öffnen.
Ich bin halt so, also darf ich das auch machen... 

Dazu fällt mir noch ein "Gegen-"Zitat ein:
Sich anzunehmen, wie man ist, ist feige und bequem.
(Quelle: Eine rund 10 Jahre alte Postkarte)

Ich hab vergessen zu erwähnen, dass dieser Spruch vom Großvater eines Mädchens stammt, dass sich darüber aufregte, dass manche Menschen unbelehrbar sind und es sich aufrieb, um diese ändern zu wollen.

Ich glaub, viele Zitate kann man von zwei oder mehreren Seiten betrachten.

Es gab mal vor einigen Jahren eine Werbung im TV, in der man ein kleines Kind mit einem Holzspielzeug (farbige Formen in passende Löcher tun) spielen ließ. Als eine Form nicht passen wollte (weil es die falsche war), griff das Kind zu einem Hammer und zimmerte die Form mit Gewalt durch die Holzplatte.
Die Aussage dahinter sollte eigentlich heißen: "Pass' Dich nicht dem Standard an."
Aber ich habe als erstes daraus gelesen: "Bist du zu dumm, gebrauche Gewalt."  ;)

Waldkatze

Unlängst geisterte auch der Slogan "Was nicht passt, wird passend gemacht" durch die Medienwelt.
Und in der Schule würde - zumindest bei uns - so ein Kind als "verhaltenskreativ" beschrieben werden. Tolles Wort oder?!

Sternsaphir

"Verhaltenskreativ" - was für ein Wort!  :rofl:
Da schwingt soviel Positives mit, dass man denkt, es gibt überhaupt keine benachteiligten Kinder in der Schule.
So kann man sich auch alles schönreden.