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[Medizin] Schwangerschaftsübelkeit - wann?

Begonnen von Sprotte, 25. April 2014, 14:58:36

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SabrinaQ

Mir war sehr schnell übel (bei beiden Kindern). Nachdem ich ca. eine Woche "drüber" war, fing's an.
Ich hatte bei beiden Kindern Hyperemesis, dh. ich übergab mich täglich oft mehr als 20 Mal. Das begann schon beim Wachwerden auf leeren Magen, jedes kleinste Schlückchen Wasser ... Ich konnte nichts unten behalten, musste ins Krankenhaus, um Infusionen zu bekommen, nahm stark ab, das Übergeben hörte meist erst so um Mitternacht auf, wenn ich vor purer Erschöpfung einschlief.

So war ich natürlich auch extrem empfindlich auf Gerüche, konnte überhaupt nichts ertragen, konnte nicht an Essen denken. Mein Mann fragte mich oft, auf was ich Lust hätte, aber ich konnte mir nichts vorstellen, weil es mich vor allem ekelte. Ab dem 6./7. Monat ließ es dann etwas nach und ich konnte wieder etwas leben (war zuvor auch so geschwächt, dass der Kreislauf natürlich nicht mehr mitmachte und mir ständig schwindlig war). Zu dieser Zeit sah man dann zum ersten Mal ein kleines Bäuchlein und ich fing an zuzunehmen (sehr schnell - ich habe das Gefühl, der Körper speicherte dann, als ich endlich mal etwas behalten konnte, akribisch alles, was er bekommen konnte) Zwar übergab ich mich immer noch jeden Tag (bis fast zur Geburt), aber es ließ sich aushalten.

Meiner Mutter ging es genauso wie mir und ich beneide echt alle, die ihre Schwangerschaft genießen können.

Lothen

Oh Gott, Sabrina, das klingt ja schauerlich  :o

Glückwunsch, dass du es trotzdem überstanden hast :)

Sternsaphir

#32
Oje  :o, ich plane ja auch noch irgendwie Kinder zu bekommen (zumindest eins), auch wenn es bei mir eine Hochrisiko-Schwangerschaft werden wird und ich ordentlich Schiss davor hab. Na, da will ich hoffen, dass mir zumindest die Kotzerei ein bißchen erspart bleibt.
Du hast meine Hochachtung, Sabrina, dass Du das überstanden hast.

Zitat von: Lothen am 25. April 2014, 16:31:09
Man liest ja sogar regelmäßig über diese "Überraschungs-Schwangerschaften", wo weder die Periode ausgeblieben ist, noch Übelkeit oder dergleichen aufgetreten sein soll....

Kann ich mir zwar nur schwer vorstellen (da spielt wahrscheinlich die Psyche eine entscheidende Rolle frei nach dem Motto "weil nich sein kann, was nicht sein darf"), aber soll's ja geben.

Ich kannte einen Rettungssanitäter, der mir gleich mehrere solcher Fälle erzählt hat, wo etwas beleibtere Frauen mit Bauchschmerzen eingeliefert wurden und völlig verwirrt waren, als der Arzt meinte, er müsste die Geburt jetzt einleiten. Ich find's krass, wie manche Leute ihren Körper so sehr ignorieren können.


Eine Bekannte von mir hatte während der frühen Schwangerschaft Hunger auf Süßes und Obst.

SabrinaQ

Zitat von: Lothen am 27. April 2014, 13:23:30
Oh Gott, Sabrina, das klingt ja schauerlich  :o

Glückwunsch, dass du es trotzdem überstanden hast :)

Es war auch schauerlich und meine zweite Schwangerschaft endete dann drei Wochen vor Geburtstermin in weiteren Komplikationen und einem Notkaiserschnitt  ::) Aber zum Glück haben wir es gut überstanden und der Kleine war/ist kerngesund.

Zum Thema Gelüste: Wie ich schon sagte, aufgrund meiner extremen Übelkeit ekelte es mich eigentlich vor allem, aber jetzt fällt mir ein, dass ich oft Lust auf etwas Warmes hatte. zB. Suppen oder Gulasch in allen Variationen. Das tat mir immer sehr gut und half - für wenige Momente - gegen die Übelkeit.
Aber alles andere ...

Vic

Also die Mehrzahl der Frauen, die ich kenne berichtet, dass ihnen niemals schlecht war.
So langsam glaube ich, dass ist ein reines Geschichtenklischee, das man langsam ausrotten sollte ... ;-)

Ansonsten, die zwei, die ich kenne, denen wirklich mal schlecht war, berichten so vom ersten Schwangerschaftsdrittel - vorwiegend so 2. und 3. Monat.

Tanja

Die Schwangerschaftsübelkeit, die ich selbst erlebt habe, ging nach ca. 5-6 Wochen los. Das fühlte sich genau an wie Reiseübelkeit. Nach 12-13 Wochen war die genauso plötzlich, wie sie gekommen war, wieder verschwunden.
Übergeben musste ich mich zum Glück nicht, es fühlte sich nur so an als ob.
Ich finde es immer wieder interessant, dass in Büchern und Filmen von "Morgenübelkeit" die Rede ist - mir war Tag und Nacht  schlecht  ;) besonders auch abends.
Was für mich eigentlich ein viel deutlicheres Anzeichen der Schwangerschaft war, war die bleierne Müdigkeit ab ca. der 5. Woche. Ich hätte 14 h am Tag schlafen können und fühlte mich doch nie richtig wach.

Ich habe im ersten Drittel Fleisch komplett abgelehnt, das konnte ich nicht mal riechen. Dafür war ich scharf auf gesalzene Erdnüsse.
Milchprodukte habe ich auch fast gar nicht essen können. Außerdem ist mir von Zahnpastageschmack furchtbar schlecht geworden.
Meine Freundin hat sich in der Schwangerschaft extra eine Zahnpasta ohne Minzgeschmack gekauft, weil sonst Zähne putzen für sie kaum möglich war.

Dann, nach dem dritten Monat ging das alles wieder. Die Übelkeit kam erst zum Ende der Schwangerschaft wieder, als das Kind so groß war, dass es in den Magen getreten hat. Das war dann aber eine andere Art Übelkeit, mehr wie Sodbrennnen.

Das soll jetzt hier niemanden abschrecken: Ich würde es wieder tun!  :jau:

Viele Grüße
Tanja


canis lupus niger

#36
Zitat von: Vic am 04. Juni 2014, 19:58:05
Also die Mehrzahl der Frauen, die ich kenne berichtet, dass ihnen niemals schlecht war.
So langsam glaube ich, dass ist ein reines Geschichtenklischee, das man langsam ausrotten sollte ... ;-)

Wie die Unmengen von heißem Wasser, die in Büchern und Filmen angeblich immer zu einer Geburt benötigt werden. Wofür, habe ich mich spätestens nach meiner ersten gefragt. Auch wenn Ärzte und dgl. die Kleinen gerne waschen lassen: Ein Neugeborenes wird nach der Geburt besser mit einem warmen, trockenen Tuch abgetupft. Und ganz bestimmt sollte man weder Mutter noch Kind mit kochendem Wasser traktieren.

Und der Nonsens, dass (vor allem männliche, zufällig anwesende  ;D) Geburtshelfer in Buch und Film immer glauben, der Mutter mit dem drängenden Zuruf "PRESSEN! PRESSEN!" bei der Geburt helfen könnten!  :rofl:  Das macht frau sowieso und schon von ganz alleine. Eher sagt eine Hebamme der werdenden Mutter: "Du musst noch warten. Der Muttermund ist noch nicht weit genug auf." Und wenn es so weit ist, dann heißt es: "Jetzt ist es so weit. Jetzt DARFST Du pressen." Und mehr Ermutigung ist dann auch nicht mehr nötig. Es presst von ganz alleine. Ich könnte mich immer wegschmeißen, wenn ich so eine Szene sehe! :rofl:

Und auch mit "PRESSEN! PRESSEN!" klappt es nicht in drei Minuten, wie immer wieder gerne dargestellt wird. Meine Erstgeborene hat 16 Stunden gebraucht, von der ersten bis zur letzten Wehe. Und Eine Freundin hat mit ihrer Zweitgeborenen sogar ganze zweieinhalb Tage "geweht". Den Mut hätte ich bei einer Hausgeburt ehrlich gesagt nicht gehabt. Aber die Hebamme war tatsächlich die ganze Zeit anwesend und hätte notfalls einen Krankenwagen gerufen.

Öhm, ... jetzt habe ich mich glatt wieder zu einem kleinen Off Topic hinreißen lassen. Tschuldigung! Aber es ist einfach zu komisch.

Vielleicht sogar komisch genug für einen eigenen Thread:
Durch Verwendung/Übernahme welcher Klischees entlarvt sich ein Autor als völlig unwissend?

gbwolf

Also in meinem Bekanntenkreis hat weit mehr als die Hälfte der werdenden Mütter gebrochen, vielen der anderen war lange sehr, sehr übel. Ich kenne zu viele Frauen, die drei Monate lang gelitten haben, um das ins Reich der Legenden abzutun. Viel bezeichnender für die Frühschwangerschaft ist aber eine Aggressivität, die weit stärker ist als PMS, so kurz vor der Blutung. Und eben der beschriebene Harndrang, Ziehen im Unterleib, Nervosität.

@Sprotte: Das mit dem Kropfband wusste ich noch gar nicht. Das ist ja echt fies!

Zit

OT:

Zitat von: canis lupus nigerMeine Erstgeborene hat 16 Stunden gebraucht, von der ersten bis zur letzten Wehe. Und Eine Freundin hat mit ihrer Zweitgeborenen sogar ganze zweieinhalb Tage "geweht".

Gott, wenn ich mir das hier durchlese, bestätigt mich das nur wieder darin, nie und nimmer selbst zu gebären oder überhaupt erstmal schwanger werden zu wollen. :gähn: Ich Memme.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Grey

Wobei das mit den langen Wehen ja relativ ist. Ich habe auch den ganzen Tag lang Wehen gehabt, ehe es abends gegen 22 Uhr richtig losging - die waren aber unregelmäßig und einigermaßen gut auszuhalten. Mit der richtigen Geburt waren wir dafür dann in 4,5 Stunden fertig. ;)

TheaEvanda

#40
Zit: Für eine Gegenstimme: Alle meine Kinder sind in unter 5 Stunden rausgefallen. Ich hatte noch nicht mal Zeit, um Schmerzmedikamente zu bitten und hatte beim ersten Kind demnach etwa 1000µg Paracetamol (1 Infusion) intus, und beim zweiten gar nichts. Wie es bei Nummer 3 aussieht, schauen wir mal. Ich habe der Hebamme schon gesagt, dass es zu einer Notfall-Hausgeburt kommen könnte. Sie sagte, sie würde sich dann im Krankenhaus mal ein Nabelset einpacken.

Eine andere Bekannte hat 5 Kinder. Sie sagte, die Entbindung sei fünf Mal die Hölle gewesen (mehrere Tage Wehen), aber die Schwangerschaftszeit so schön und die Kinder  absolut toll. Von mehr als 20 Jahren Glück wollte sie sich nicht durch jeweils 3 Tage Stress abhalten lassen. Vor allem, nachdem die moderne Medizin sehr viel mehr Wert auf Schmerzmedikation legt als früher.

--Thea

edit: Wir hatten auch mal einen Thread speziell für Entbindungen. Ich weiß nur nicht mehr, wo der rumgeistert. Hier geht es ja doch eher um das wilde Kotzistan. ;)

Snöblumma

Zitat von: Zitkalasa am 05. Juli 2014, 01:04:43
OT:

Gott, wenn ich mir das hier durchlese, bestätigt mich das nur wieder darin, nie und nimmer selbst zu gebären oder überhaupt erstmal schwanger werden zu wollen. :gähn: Ich Memme.

OT: Da bist du nicht alleine. Ich will inzwischen keine Geburten-, Schwangerschafts- oder auch StillGeschichten mehr hören. Das klingt alles so schrecklich, dass ich inzwischen eine regelrechte Panik davor entwickelt habe, mal schwanger zu werden. Und dennoch kann ich es nicht lassen und habe wieder in diesen Thread geschaut. Nur um noch mehr Punkte auf die Negativliste zu setzen. Selbst wenn die Leute sagen, es war eine leichte Geburt,  klingt das so hässlich und schmerzhaft und hat so irre doofe Folgen für den Körper der Frau.... *schüttel*

So. OT Ende. Zum Glück habe ich das Problem für die nächsten fünf Jahre etwa noch nicht.

gbwolf

Zitat von: Snöblumma am 05. Juli 2014, 14:56:03und hat so irre doofe Folgen für den Körper der Frau.... *schüttel*

Also eigentlich nix, was man nicht mit Sport wieder ändern könnte. Und so schlimm sind Geburten auch wieder nicht. Wenn man um die Extremspuckerei herumkommt, dann ist das größte Schwangerschaftsproblem ja meistens, dass man sich mit dem Bauch ständig verschätzt und irgendwas vom Tisch räumt. Oder die Kollegen sich bei der Besprechung fast in die Hose machen vor Lachen, weil die Kugel unter der morgendlichen Trainingsstunde vibriert. Die meisten Schwangeren haben auch eine Energie wie nie zuvor im Leben.
Andererseits riskiert man dann, dass einem von einer Zweijährigen gesagt wird, dass das Fenster schmutzig ist.  :wart:

Bei Scott R. Bakker las ich gerade die angenehme Abwechslung, dass einer schwangeren Figur ständig hungrig war und sie auch die Streifen leicht getrocknetes, rohes Fleisch nicht verschmähte, vor denen sie sich eigentlich ekelte. Daran merkte es schließlich auch der Rest der Truppe um sie herum. Finde ich eine für den Leser verständliche Alternative zum Spucken.

Snöblumma

Zitat von: Nadine am 05. Juli 2014, 15:11:08
Also eigentlich nix, was man nicht mit Sport wieder ändern könnte.

Wir werden OT aber: Schwangerschaftsstreifen? Das kleine Bäuchlein, das man einfach nicht mehr wegbekommt, das im Unterbauchbereich? Von den ganzen anderen Folgen, die so richtig übel sind (nein, ich führe das jetzt nicht aus, mich schüttelts schon beim Gedanken daran) will ich gar nicht reden. Die Gewichtszunahme ist da noch das geringste Übel, glaube ich... und das mit der Energie - nun ja. Ich habe bisher eine energievolle Schwangere persönlich erlebt. Meine anderen Bekannten waren schlapp, hingen in der Ecke, haben dauernd geschlafen, hatten keinen Kreislauf mehr, mussten wochen- bis monatelang nur liegen, solche Geschichten. Grässlich. Will ich alles gar nicht hören. Und schon gar nicht erleben.

Um wieder back to topic zu kommen: Oh, aber das ist mal eine nette Variante zur Übelkeit ;). Ich habe schon seit Jahren aus gutem Grund keine Schwangeren mehr in meinen Büchern, vielleicht mal Randfiguren (wobei, nein - nicht mal die). In meinem ersten Erstling wurde die Prota noch schwanger, aber damals lief das nach dem Muster: Oh, schwanger. Oh, Geburt (jaja, mit ein bisschen Schmerz - es lebe die Ausblendetechnik). Mehr konnte oder wollte ich mir damals nicht vorstellen. Inzwischen sind meine Protas immer entweder noch zu jung oder schon zu alt oder können verhüten :D. Meistens das letztere, weil ich keine schwangeren Heldinnen gebrauchen kann. :D Schwanger werden dürfen sie, wenn sie ihren Part erfüllt haben...

gbwolf

#44
Zitat von: Snöblumma am 05. Juli 2014, 15:18:34
Wir werden OT aber: Schwangerschaftsstreifen? Das kleine Bäuchlein, das man einfach nicht mehr wegbekommt, das im Unterbauchbereich? Von den ganzen anderen Folgen, die so richtig übel sind
Viel Creme und Öl, gesund essen, gute Beckenbodenmuskulatur. ;)
Vielleicht hatte ich auch einfach Glück. Ich ging mit 5 Kilo weniger aus der Schwangerschaft raus als rein und habe mir den Schwimmring erst später angefuttert und angefaulenzt. Aber ich kenne wirklich viele Frauen, insbesondere die, die dann einen Ausdauersport betreiben, die schlank und gut aussehen und denen man die 2-4 Kinder nicht oder kaum ansieht. Durchs Liegen wird der Kreislauf jedenfalls nicht besser. Vorher Sport treiben hilft ungemein.
Ich denke, das ist ein Faktor, der Frauen in Fantasyromanen da zu Hilfe kommt. Die sind ja normalerweise auch den ganzen Tag in Bewegung und unternehmen dann mit Bauch noch Sachen, da fällt unsereiner ja schon ohne Schwangerschaft vom Pferd. Schön wären da natürlich Szenarien, in denen ein Mann aus einer Kultur, in der schwangere Frauen wie rohe Eier behandelt werden, einer Amazone erklärt, sie sollte doch jetzt wirklich weniger reiten und sich mehr hinlegen.  ;D


Edit: Aus Autoren- und Lesersicht finde ich Schwangerschaft und Geburt übrigens rasend uninteressant. Auf die eine oder andere Art nimmt es die Heldin doch meistens aus dem Spiel oder fügt dem Gesamtabenteuer eine Komponente beim die ja doch mehr "Alltag" ist, als heroische Spannung (Oder Schwangerschaft und Geburt werden, wie oft in historischen Frauenromanen, als geradezu überirdisch erfüllendes, spirituelles Ereignis jenseits aller Realität dargestellt.).
Man liest einen Roman ja normalerweise, weil man den Dingen des Alltags entfliehen und sich ein wenig wegträumen möchte. Wenn die Heldin mit dem Held flirtet, passt "Ich habe Sodbrennen" oder "Hach guck mal, es strampelt!" nicht zu den gängigen Vorstellungen von Romantik - mich würde das auch sehr schnell nerven.