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[Medizin] Schwangerschaftsübelkeit - wann?

Begonnen von Sprotte, 25. April 2014, 14:58:36

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Sprotte

Die Einzigartigkeit jeder Erfahrung war mir klar, aber wie früh mit ersten Anzeichen rauszurücken, ist zu früh. Hach.
Ich habe in einem anderen Roman eine Niederkunft sehr grob beschrieben. Meine Mama und die liebe Nachbarin (beide drei Kinder) waren einverstanden. Eine andere Mama protestierte, daß eine Geburt doch kein Spaziergang wäre. Einfach weil es Erfahrungen von bis gibt.

Aber meine liebe Heldin darf nach 2,5 Wochen übeln und heißhungrig ofenfrisches Brot futtern im fliegenden Wechsel, während ihre Schwiegermama ganz schnell sieht, was da los ist.  :wolke:

Aidan

Bei mir ging es mit Übelkeit in der vierten Woche los. Es half nur, morgens vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit essen, sonst kam ich nicht auf die Füße und vor allem nicht schnell genug über die Schüssel - die dann zusätzlich Übelkeit hervorrief, denn egal wie viel man putzt, ich habe den Geruch nicht ab können, genauso wenig wie den der Putzmittel.

Was als allererstes allerdings auffiel, noch vor Übelkeit und ausbleibender Regel - die Brust fing an zu spannen und größer zu werden, ich konnte sehr früh keinerlei Druck auf dem Bauch haben, dabei war ja nun noch wirklich nicht der Hauch einer Veränderung dort zu sehen, und der Geruchsinn hat mich fast verrückt gemacht. Müdigkeit und Gereiztheit tritt bei vielen ganz am Anfang auch auf, der Kreislauf kann bisschen verrückt spielen, besonders starke Gelüste hatte ich an sich nicht, außer das ich den eh schon geliebten Kartoffelsalat in noch größeren Mengen gegessen habe - den habe ich wenigstens vertragen. Meistens.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Antonia Assmann

Mir war bei der ersten Schwangerschaft gar nicht schlecht und ich hatte auch keine Gelüste.
Bei der zweiten Schwangerschaft war mir ab der zweiten Woche pünktlich um 17 Uhr schlecht, passend zum Abendessen machen ... Ich hab tapfer am Herd durchgehalten, nichts gegessen und dann pünktlich um 22 Uhr Heißhunger auf Tomatensalat bekommen. Mit der Zeit war mir das klar und ich hatte ihn schon fertig... Heute liebt mein Kind Tomatensalat - erstaunlich, was? :) Die Übelkeit blieb bis zur Geburt ...

canis lupus niger

#18
Ich habe mein Leben lang keine Oliven gemocht, konnte auch kein anderes "mediterran" Eingelegtes essen. Aber als ich mit meiner Großen schwanger war, hat es mich im Supermarkt praktisch wie mit einem Magneten zu so einem griechischen, fahrenden Händler hingezoge. Der Geruch war unwiderstehlich! Und ich habe ad hoc ein halbes Pfund Oliven im Stehen verschlungen.  :rofl:

Ein ganz sicheres optisches Anzeichen für eine Schwangerschaft ist übrigens das Anschwellen der Schilddrüse (im Hals), wegen deren erhöhter Tätigkeit. hat was mit dem Immunsystem zu tun. Daher kommt auch die Tradition in Süddeutschland, vor allem in Bayern, dass Mütter ihre jungen Töchter "als Schmuck" ein eng anliegendes Samtband um den Hals tragen lassen, das so genannte "Kropfband". Sitzt es irgendwann strammer als sonst, wusste die Mutter Bescheid.

Mein Kind begann im Bauch immer so ab 11.30 Uhr nachts herumzuturnen. Und was glaubt Ihr, wann es heute, mit 16 Jahren immer nicht in den Schlaf kommen kann? Entweder vorher, oder zwei Stunden später, aber nicht um 11.30 Uhr.

Aphelion

Auch, wenn es nich so klingt, als würdest du das Detail verwenden wollen: zum Frtbestehen der Menstruation trotz Schwangerschaft: Das ist hormonell bedingt, vor allem wenn Hormone eingenommen werden (auch und v.a. hormonelle Verhütungsmittel) und kann auch durch den Hormongehalt des Trinkwassers o.ä. ausgelöst werden (der existent ist, aber nicht offiziell erfasst wird - v.a. Rückstände aus besagten Präparaten).

In einer Welt, in der es keine Homronpräparate gibt, sollte so etwas - wenn überhaupt - als eine kurioses Erscheinung sein, wenn sie überhaupt möglich ist.

Übelkeit: Wen's tröstet: Das soll mit der Entwicklung des Immunsystems des Kindes zusammenhängen. Also kotz(t)en wir wenigstens für einen guten Zweck.  :D

Hanna

Mir war zum Glück nie schlecht. Bloß zwei, dreimal, aber das war die Aufregung vor dem Arztbesuch, als ich Blutungen hatte. Dafür war ich unglaublich müde. Ich konnte vom Fleck weg einschlafen. Mitten im Satz. Ich habe während der Schwangerschaft so gut geschlafen wie nie zuvor in meinem Leben, hatte keine Fibro-Beschwerden, keine Migräne, keine Kopfschmerzen. Und ich bin morgens schon hungrig aufgewacht, was ich so auch nicht von mir kenne. Heißhunger hatte ich vor allem auf zwei Dinge: Leberwurstbrote und Oliven - bergeweise Oliven! Beides sind Dinge, die ich vor der Schwangerschaft nicht mit der Kneifzange angefasst hätte.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Möchtegernautorin

Ich habe nun zwar die anderen Beiträge nur überflogen und weiß auch, dass es wahrscheinlich sehr oft zu Übelkeit kommt. deswegen wollte ich einfach noch hinzufügen: Mir war nie übel, in keiner meiner beiden Schwangerschaften. Ich hatte nur zum Ende hin bei Töchterchen Sodbrennen, aber keine Übelkeit. Einen Grund dafür ist vermutlich meine sehr schlechte Nase ;)
Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

Judith

Meine Mutter (die vier Kinder bekommen hat), redet noch immer davon, wie gern sie schwanger war. Ihr ist es jedesmal die ganze Zeit über blendend gegangen, ihr war nie übel, sie hatte auch keinen Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel und hätte "die ganze Zeit Bäume ausreißen können".  ;D
Meine Schwägerin dagegen hat bei beiden Schwangerschaften etwa von der 8. Woche bis etwa zum 5. Monat unglaublich unter Übelkeit gelitten und konnte z.B. auch die gesamte Schwangerschaft lang den Geruch der Katzenkistcheneinstreu nicht vertragen.

Das Motiv der Übelkeit, die die Heldin selbst nicht einschätzen kann, während die Umgebung (und vor allem die Leser) schon kapiert: aha, schwanger ist ja sehr verbreitet in Romanen. So verbreitet, dass ich übrigens inzwischen schon regelrecht genervt davon bin. Aber es ist vermutlich gerade im Fantasysetting die einfachste Methode, um schon früh eine Schwangerschaft darzustellen.

Hanna

Zitat von: canis lupus niger am 25. April 2014, 18:32:00
Ich habe mein Leben lang keine Oliven gemocht, konnte auch kein anderes "mediterran" Eingelegtes essen. Aber als ich mit meiner Großen schwanger war, hat es mich im Supermarkt praktisch wie mit einem Magneten zu so einem griechischen, fahrenden Händler hingezoge. Der Geruch war unwiderstehlich! Und ich habe ad hoc ein halbes Pfund Oliven im Stehen verschlungen.  :rofl:

Hach, das sehe ich ja jetzt erst. Jetzt fühle ich mich nicht mehr so allein.  :wolke:
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Lothen

Zitat von: Judith am 26. April 2014, 14:01:03
Das Motiv der Übelkeit, die die Heldin selbst nicht einschätzen kann, während die Umgebung (und vor allem die Leser) schon kapiert: aha, schwanger ist ja sehr verbreitet in Romanen. So verbreitet, dass ich übrigens inzwischen schon regelrecht genervt davon bin. Aber es ist vermutlich gerade im Fantasysetting die einfachste Methode, um schon früh eine Schwangerschaft darzustellen.

Da muss ich dir leider recht geben, Judith, das ist in der Tat ein wenig überreizt - aber würde dir etwas anderes einfallen, das man statt dessen verwenden könnte? Gerade in einem (quasi historischen) Setting, in dem es keine Schwangerschaftstests gibt? Ich tu mich da echt schwer :( Die Heißhunger-Geschichten vielleicht noch - wobei ich mich frage, inwieweit das in mittelalterlicher Umgebung überhaupt realisierbar wäre, schon aus finanziellen Gesichtspunkten :)

Angela


ZitatDas Motiv der Übelkeit, die die Heldin selbst nicht einschätzen kann, während die Umgebung (und vor allem die Leser) schon kapiert: aha, schwanger ist ja sehr verbreitet in Romanen.
Wir hatten mal eine Gästedame, die jeden Tag was anderes zum Frühstück trinken wollte, weil ihr nichts schmeckte und sie sich irgendwie schlecht fühlte. Ich sagte zu meinem Mann, die Frau ist richtig krank oder schwanger. Ein paar Jahre später kam sie wieder zu uns, mit Tochter, und erzählte uns, sie wäre damals schon schwanger gewesen, hätte es aber nicht gewusst. Fand ich schon witzig, in der heutigen Zeit.


Judith

Zitat von: Lothen am 26. April 2014, 17:33:21
Da muss ich dir leider recht geben, Judith, das ist in der Tat ein wenig überreizt - aber würde dir etwas anderes einfallen, das man statt dessen verwenden könnte? Gerade in einem (quasi historischen) Setting, in dem es keine Schwangerschaftstests gibt? Ich tu mich da echt schwer :( Die Heißhunger-Geschichten vielleicht noch - wobei ich mich frage, inwieweit das in mittelalterlicher Umgebung überhaupt realisierbar wäre, schon aus finanziellen Gesichtspunkten :)
Mir fallen auch keine großartigen Alternativen ein - außer natürlich die ausbleibende Regelblutung.
Ich glaube, was mich an der Konstellation ein wenig nervt, ist die Tatsache, dass meist die Heldin so ziemlich die einzige ist, die nicht kapiert, was los ist. Beim Lesen ist es klar, der Umgebung ist es klar, nur sie selbst kommt nicht drauf.
Allerdings scheint es sich ja bei Sprotte um eine unerfahrene junge Frau zu handeln und um eine erfahrene Mutter. Da finde ich das dann auf jeden Fall wieder passend.
Mir sind nur auch schon einige Beispiele (auch in modernen Settings) untergekommen, wo das eher konstruiert wirkte und ich innerlich wirklich schon die Augen verdreht habe.

Brigadoona

Übel war mir immer, was allerdings nicht bedeutet, dass ich nichts essen konnte. Ich hatte eine extreme Abneigung gegen gewisse Lebensmittel und die unterschiedlichsten Gerüche. Ebenso war ich schrecklich müde. Richtig erschöpft. Jeder Schritt war zu viel. Zu der Müdigkeit gesellte sich eine Kurzatmigkeit. Im Klartext: Von Leistungsfähigkeit keine Spur mehr.

Sprotte

ZitatIch glaube, was mich an der Konstellation ein wenig nervt, ist die Tatsache, dass meist die Heldin so ziemlich die einzige ist, die nicht kapiert, was los ist. Beim Lesen ist es klar, der Umgebung ist es klar, nur sie selbst kommt nicht drauf.
Allerdings scheint es sich ja bei Sprotte um eine unerfahrene junge Frau zu handeln und um eine erfahrene Mutter. Da finde ich das dann auf jeden Fall wieder passend.
Ich wollte den Spieß ein wenig umdrehen. Die junge Heldin und die Mutter des Helden werden wohl ziemlich gemeinsam drauf kommen, was Sache ist. Wer ein wenig länger braucht, soll der Held sein  :snicker:

canis lupus niger

#29
Zitat von: Judith am 26. April 2014, 18:40:20
Ich glaube, was mich an der Konstellation ein wenig nervt, ist die Tatsache, dass meist die Heldin so ziemlich die einzige ist, die nicht kapiert, was los ist. Beim Lesen ist es klar, der Umgebung ist es klar, nur sie selbst kommt nicht drauf.

Ach, sowas gibt es schon. Die besagte speiende Freundin und ihr Mann hatten jahrelang (solange ich sie kenne, > 10 Jahre) vergeblich versucht, ein Kind zu bekommen. Das volle Programm: Hormonbehandlung, In-Vitro-Befruchtung, alles, was der modernen Medizin so einfällt. Dann haben sie die Hoffnung aufgegeben und sich um eine Adoption bemüht. Dauerte ebenfalls ewig, wegen der vielen Formalitäten, weil siemittlerweile schon relativ alt waren und weil meine Freundin immer wieder depressive Phasen hatte, bis sie dann zumindest auf die Warteliste kamen. Und dann war da dieser Line-Dance-Kurs, an dem wir eigentlich beide teilnehmen wollten, und sie konnte nicht, weil sie -wie gesagt- gek*** hat wie ein Reiher. Eine Darminfektion, wie sie (graugrün im Gesicht) meinte. Ich sollte ohne sie zum Kurs gehen. Nein, was Verdorbenes gegessen hätte sie nicht, nichts zumindest, was ihr Mann nicht auch ... Na ja. Da habe ich mir schon meinen Teil gedacht, es allerdings für unwahrscheinlich gehalten.
Ein paar Tage später hab ich sie dann getroffen und sie erzählte mir breit grinsend, dass sie beim Arzt war. Immerhin hat sie Diabetes und ist stark allergisch auf eigentlich alles, da ist so eine Darminfektion keine Kleinigkeit. Und der Arzt hätte gemeint, sie wäre nicht krank, sondern erstaunlicherweise schwanger. Immerhin kennt er sie und ihre gesamte Kranken- und Schwangerschaftswunschgeschichte ja auch schon lange.

Sie hat nach einer ganz normalen (allerdings noch sorgfältiger als üblich ärztlich überwachten) Schwangerschaft einen gesunden Jungen bekommen, der jetzt drei Jahre alt ist.

Da sage nochmal einer, dass es keine Wunder gibt!  :wolke:

Schwangerschaftsanzeichen haben wir doch schon eine Menge zusammengetragen: Ausbleiben der Blutungen, besagte Übelkeit, Müdigkeit, ständiger Druck auf der Blase, Anschwellen der Schilddrüse (fühlte sich bei mir an wie eine beginnende Mandelentzündung). Das muss man ja nicht alles als "Anzeichen" titulieren, man kann es in die Geschichte ganz nebenbei einbauen.