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Name zu lang?

Begonnen von Schattenlicht, 23. April 2014, 13:04:12

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Schattenlicht

Aloha ~

Ich schreibe gerade an meinem eigenen Buch und habe nun das Problem der Namensgebung, denn sowohl meine Hauptcharaktere, als auch die Haupthandlungsorte haben (noch) keinen Namen oder keinen Namen mit dem ich zufrieden bin. Aber das ist nicht mein eigentliches Problem.

Eine der Hauptpersonen hat von mir den Namen Nefertari verpasst bekommen, mit dem ich eigentlich sehr zufrieden bin und meiner Meinung nach am besten zu dieser Person passt. Allerdings bin ich mir unsicher, ob der Name nicht zu lang ist bzw. zu viele Silben beinhaltet und so den Lesefluss stört. Denn die meisten Hauptcharaktere in Büchern tragen stets einen relativ einfachen und eingängigen Namen (Eragon, Sonea, Arya, Frodo,...), den man sich leicht merken kann und der nicht sonderlich lang oder komplex ist.

Ich würde also gern mal eure Meinung zu dem Thema hören. Wie lang sollte ein Name für einen wichtigen Charakter sein? Würde euch ein längerer Name wie Nefertari stören oder nerven? Glaubt ihr es wäre besser, wenn ich einen kurzen Namen wie z.B. Shaya wähle?

LG, Schattenlicht

Sprotte

#1
Spielt es in Ägypten Neues Reich? Der Name Nefertari ist - zumindest mir - gut geläufig und kein Problem. Er ist ja auch aus dem zweiten Mumie-Film (da als Schreibweise Nefertiri) ausreichend bekannt, denke ich.

Nirahil

Mir ist ehrlich gesagt ziemlich egal, wie lang ein Name ist. Er sollte halt nicht aufgebauscht lang sein, sodass man ihn nicht mehr lesen kann, aber Nefertari halte ich für absolut unbedenklich, weil er sich auch sehr gut lesen lässt. Mag sein, dass kürzere Namen eventuell eingängiger sind, weil eben kurz, aber ... ich finde, ein Name muss zur Figur passen, nicht in ein Korsett, das vorgibt, wie lang der Name sein darf oder nicht darf. Wenn ich auf Namen stoße, die so kompliziert und gleichzeitig lang sind, dass ich mir jedes Mal schwer tue, sie zu lesen, kürze ich sie im Kopf ab. Aber das muss dann schon echt was kompliziertes sein.
Ich tanze wie ein Kind im Nebel,
zufrieden, weil ohne Ziel.
Callejon - Kind im Nebel

Möchtegernautorin

Ok ... ich bin wohl (leider?) kein Standart, was Namen angeht, aber mit langen Namen habe ich für gewöhnlich kein Problem. Ich finde es nur problematich, wenn ein Name eine Stolperfalle bietet und das ist bei Nefertari nicht der Fall.
Außerdem dürfte der Name wohl wirklich einmalig sein :)
Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

Guddy

#4
Hi

Nefertari ist ja ein bekannter Name, da dürfte das den Lesefluss nicht stören - zumal ich ihn generell als nicht zu lang empfinde.

Aber gut. Ich sollte mich raushalten. Ein paar meiner Charaktere haben fünf- bis sechssilbige (aber nicht nur dubiose Apostrophe vergewaltigte, sondern im Grunde einfache) Namen. Und ändern möchte ich sie eigentlich nicht.

Merwyn

Mir war Nefertari bis eben nicht bekannt (zumindest nicht bewusst) und ich empfinde den Namen auch nicht als zu lang.

Sternsaphir

Also beim Drüberlesen bin ich bei Nerfertari nicht ins Stolpern gekommen. Ich finde ihn weder zu lang noch zu kompliziert.

Schattenlicht

Danke für die schnellen Antworten. :)

@ Sprotte: Nein es spielt in meiner eigenen Fantasywelt, die gar nichts mit Ägypten zu tun hat. Ich kenne die Mumien-Filme nicht.

@ Nirahil: Das finde ich auch und ich denke eben dass der Name gut passt, deswegen hätte ich ihn nur ungern geändert. Ich denke ich werde für sie auch einige Spitznamen einbauen, da kann der Leser sie dann im Geiste beim kurzen oder langen Namen nennen.

@ Drachenelfe: Ich habe mit langen Namen eigentlich auch kein Problem, aber ich habe mich schon im Internet zu dem Namensgebungsproblem umgesehen und auch in anderen Foren, wo manche den ausdrücklichen Tipp gegeben haben, auf jeden Fall einen kürzeren Namen zu nehmen. Deswegen war ich mir noch ziemlich unsicher. Danke :)

Also wenn ihr euch alle dafür aussprecht, dann werde ich ihn glaube behalten. xD

Thaliope

Beim Lesen selber ist das für mich kein Problem, da "lese" ich den Namen bei häufigeren Wiederholungen nicht mehr richtig, sondern registriere nur das Wiedererkennen ;) Aber du könntest dir überlegen, wie es ggf. bei einer Lesung wirkt, wenn du den Namen immer wieder laut vorlesen musst.

LG
Thali

Nandriel

Ich finde den Namen sehr klangvoll, und obwohl er nicht gerade kurz ist, ist er dennoch leicht zu merken. Das ist generell schonmal positiv.

Zitat von: Drachenelfe am 23. April 2014, 13:12:05
Außerdem dürfte der Name wohl wirklich einmalig sein :)

Ähm, naja, das wohl eher nicht. Sprotte hatte ja bereits auf Ägypten hingewiesen, und Guddy hat ja auch schon geschrieben, dass der Name bekannt ist - außer du findest, dass die Gemahlin von Ramses II. ihre Popularität nicht verdient hat ;)

Anders ausgedrückt: Der Name ist klar mit einer Person verbunden, und ich könnte mir vorstellen, dass dieser in einem Setting, das nicht an das alte Ägypten angelehnt ist bzw. irgendwie damit verbunden ist, etwas störend wirken könnte.

Ich für meinen Teil müsste mich vermutlich erst einmal daran gewöhnen und bräuchte evtl. etwas länger, um die Figur als eigenständigen Charakter zu akzeptieren, was ähnlich (bzw. eher heftiger) wäre bei Namen wie z.B. Conan oder Sherlock (sprich literarischen Figuren) oder aber den (ungewöhnlichen) Namen von prominenten Persönlichkeiten der Geschichte.

Vermutlich geht das aber den meisten Lesern nicht so :)

Sprotte

Ich finde es persönlich leicht problematisch, mehr oder wenige bekannte, auf jeden Fall einer irdischen Kultur zuordbare Namen in einen Fantasy-Kontext ohne irdischen Bezug zu topfen.
Auch über einen Odin, einen William von Oranienburg oder einen Tut-Ench-Amun würde ich da sehr stolpern.

Thalis Hinweis auf Lesungen finde ich aber auch sehr gut. Es gibt Namen, die mich als Leserin verschrecken. Zu viele Silben, zu viele L und I und Akzente zum Beispiel.

Edit: Nandriel hat meine Bedenken auch noch einmal ganz wundervoll zusammengerafft!

Schattenlicht

@ Nandriel:  Kann man denn die Frau von Ramses II als prominente Persönlichkeit bezeichnen? Ich z.B. habe noch nie etwas von ihr gehört und ich denke mal die anderen aus meiner Klasse bestimmt auch nicht. Ist denn diese Persönlichkeit so ausgeprägt, dass der Name unwiderbringlich mit ihr verbunden ist? Aber danke für den Hinweis, ich werde das in meine Überlegungen mit einbeziehen. Vielleicht frage ich einfach ein paar zufällige Leute ob sie mit dem Namen Nefertari vertraut sind. Meine Mum war es jedenfalls nicht...

@ Sprotte: Also so schlimm finde ich es nicht. Bei House of Night gibt es auch bloß eine Neferet.

Guddy

Naja, sobald man sich nur ein bisschen für Ägypten interessiert, taucht der Name schon früh auf :)
Natürlich kennen weniger Leute eine Nefertari, als einen Mr.Spock, aber sie ist und bleibt eine historische Persönlichkeit, die in der Absolutheit nicht wenige kennen.

Pygmalion

Also, das ist ja ein klingender Name, deswegen ist die Länge kein Problem... er hat Vokale und ist aussprechbar. Auf die Länge eines Namens kommt es für mich auch nicht an, sondern darauf, ob man ihn aussprechen kann. ;)

Und, ja, ich kenne Nefertari auch, aber also Archäologe sollte man davon schon mal gehört haben :P Im Durschnitt kennen ihn wohl mehr Menschen nicht, als sie ihn kennen... dennoch verbinden die, die ihn kennen, sofort Ägypten damit. Das wäre für mich das eigentliche, worüber ich stolpern würde. Nefertari hießen ja mehrere Ägypterinnen, nicht nur die Eine. So wie Mr. Spock. Der ist einmalig :D

Guddy

#14
Zitat von: Pygmalion am 23. April 2014, 16:39:36
Nefertari hießen ja mehrere Ägypterinnen, nicht nur die Eine. So wie Mr. Spock. Der ist einmalig :D
Ne, gibt (gab?) zB. auch einen amerikanischen Ruderer, der Spock heißt :)
Ähnlich verhält es sich ja mit Nefertari - eine ziemlich berühmte... und viele, die so daher gelebt haben und von denen man weniger weiß

Ob ich mich in "korinthenkackende Klugscheißerin" umbenennen sollte?  :hmmm: