• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Eigenlob stinkt?

Begonnen von Guddy, 22. April 2014, 09:35:18

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Guddy

Bei Nirahil ist es mir gerade wieder in der Schreib-Bar aufgefallen, eigentlich lese ich es hier aber recht oft: "Ich kann dies und das gut, ABER ich weiß, Eigenlob stinkt/das soll nicht selbstverherrlichend sein". Niemals von Zirklern über jemand anderen, sondern stets als Entschuldigung für an sich selbst vorgebrachtes Lob oder eine Sache, die man als "gut" erkannt hat.

Wie schade ist das denn bitte? Ist es wirklich so schlimm und entschuldigenswert, wenn man etwas gefunden hat, das man an sich selbst mag? Ich denke doch nicht! Mehr noch: Meiner Meinung nach ist es gut, wenn man an sich nicht nur die ganzen Fehler, Unzulänglichkeiten und Talentlosigkeiten entdeckt.
Hier im Forum - und natürlich überall sonst auf der Welt auch - "darf" man seitenlang darüber schreiben, wie unzufrieden man mit sich selbst ist, wie schrecklich man sein nonexistentes Talent in Sachen Atmosphäre findet etc.etc. aber man fühlt sich schlecht, wenn man sich selbst lobt?
Mir selber ergeht es da ähnlich. Es ist ein unangenehmes Gefühl, zuzugeben, dass man etwas gut kann, zu schnell gilt man als arrogant oder selbstherrlich.
Ich finde es wirklich schade, gerade hier, wo es doch definitiv gut ist, wenn man seine eigenen Stärken erkannt hat. Nicht nur, dass man sich dann beim Schreiben darauf stützen kann, nein, man kann auch anderen helfen, die genau mit dieser Sache, die man selber gut kann, ihre Probleme haben. Vorausgesetzt, man geht nicht damit hausieren und reibt es jedem ungefragt unter die Nase ;)

Im Grunde ist dieser Thread eine Aufforderung: Schämt euch doch nicht, wenn ihr eine Stärke von euch nennt. Es ist keine Schande, sondern gut! Manchmal dient es zur Veranschaulichung innerhalb eines Postings und einer Thesenführung, manchmal möchte man sich einfach selber einen kleinen Motivationsschub geben und beides ist legitim. Aber ich persönlich habe dabei noch nie gedacht "Aha. Soso. Der hält sich also für was Besseres, was? Dieses arrogante $&/%$" Im Gegenteil. Ich finde es gesund und sympathisch.
(Ich finde ganz andere Dinge arrogant ,D )

Wenn ich noch einmal ein reumütiges "Aber ich weiß, Eigenlob stinkt  :versteck: " lese, renne ich im Kreis ;D
Oder habt ihr es wirklich nicht gerne, wenn jemand, völlig im Kontext des jeweiligen Postings bleibend, schreibt, dass da oder dort seine Stärken liegen?

Nirahil

Wo ist das Mauseloch? ;D
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, woher ich das genau habe, aber irgendwie hat sich mir immer aufgedrängt, dass es verpöhnt ist. Ob meine Geschichte gut ist, entscheidet der Leser - nicht ich. Ob meine Arbeit gut ist, entscheidet mein Chef - nicht ich. Ob ich brav war, entschied meine Mama - nicht ich. ;D Entscheide ich es doch, macht mich das aus irgendeinem Grund automatisch ein wenig arrogant, weil ich es doch gar nicht wissen kann - obwohl dieser Gedankengang totaler Quatsch ist, wie ich mir gerade beim Lesen denke. Aber ich glaube, es geht nicht nur mir so - und das macht mich stutzig, denn dann liegt die Krux nicht zwangsläufig nur in meiner Erziehung, sondern unter Umständen in Gesellschaftsnormen. Und es hat mit Selbstvertrauen zu tun, sich hinzustellen und zu sagen "japp, kann ich!". Mein erster Chef hat sich darüber aufgeregt, dass ich nichts kann und nur verschüchtert versucht habe, zigmilliarden Sachen auf einmal zu machen. Mein zweiter Chef hat sich darüber aufgeregt, dass ich nicht sehe, dass ich was kann, während ich zigmilliarden Sachen auf einmal gemacht hab. Mein jetziger Chef regt sich nur noch darüber auf, dass ich die Klappe nicht aufkriege, wenn ich zigmilliarden Sachen in Eigenregie durchboxe. Und trotzdem habe ich nicht das Gefühl, es endlich zu können.  :P Wenn ich in zehn Jahren mal ein oder zwei Geschichten beendet habe, werde ich vielleicht sagen, dass ich es kann, ohne mich dafür zu entschuldigen. Aber jetzt fühlt es sich irgendwie so an, als würde ich eine Halbwahrheit von mir geben, die mich in ein besseres Licht rückt, als sein sollte. Als gäbe es einen Unterschied zwischen "kann ich" und "ich denke, das kann ich". Vermutlich ist das eine eher ungesunde Definition von Demut, die es uns verbietet, zu unseren Stärken zu stehen.

Aber ich muss sagen, deine Meinung dazu finde ich sehr interessant und richtig.  :jau:
Ich tanze wie ein Kind im Nebel,
zufrieden, weil ohne Ziel.
Callejon - Kind im Nebel

Thaliope

#2
Es gibt sonne und sonne. Die Dosis macht das Gift. Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr ...
So, dann füllen wir die Phrasen mal mit Inhalt:

Die Dosis macht das Gift:
Ich glaube, es spricht nichts dagegen, wenn man seine eigenen Stärken und Schwächen kennt und sie auch klar benennen kann. Ich persönlich mag es allerdings auch nicht so gern, wenn jemand allzu überzeugt von sich und seinem Schreiben ist. Das ist immer so eine Gratwanderung.

Es gibt sonne und sonne:
Und auch eine Frage, von welcher Seite man kommt. Für die, die immer nur ihre negativen Seiten sehen, ist es bestimmt mal gut, auch zu lernen, zu ihren Stärken zu stehen.
Für die andere Seite, diejenigen, die immer alles total genial finden, was sie produzieren, und die Welt ist nur zu borniert, um das zu bemerken, geht dieser Ansatz womöglich in die falsche Richtung.

Bescheidenheit ist eine Zier ...:
Mir persönlich ist es sympathischer, wenn ich mitbekomme, dass jemand auch mit seinen Schwächen hadert.
Da man sich als Autor heutzutage aber natürlich auch selbst vermarkten muss, ist ein gesundes Selbstbewusstsein natürlich von Vorteil.

LG
Thali

HauntingWitch

Also ich gehe da mit Guddy. Man muss doch überzeugt sein von seiner eigenen Sache, sonst kommt doch nirgends hin im Leben. Wenn man einen ganz normalen Job sucht, muss man ja auch in die Bewerbung schreiben, was man kann und dass man glaubt, der/die Richtige für den Job zu sein (natürlich nicht so Faust-aufs-Auge-mässig formuliert  ;)). Tut man das nicht, landet die Bewerbung im Papierkorb oder Rückantwortcouvert. Genauso ist es beim Schreiben und mit allem im Leben: Man muss, soll und darf auch das Gute an sich selbst sehen, denn wie soll man sonst andere von sich überzeugen?

Das klingt jetzt so, natürlich habe auch ich Selbstzweifel, und wie. ;D Aber es kann doch nicht sein, dass man gleich ein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man einmal nicht darin versinkt, das tun wir Autoren ja schliesslich schon oft genug. Natürlich sollte man auch ein gewisses Mass an Selbstkritik besitzen. Aber deswegen braucht man das andere nicht völlig zu ignorieren oder leugnen, denke ich.

Arrogant finde ich es dann, wenn man an sich selbst nur noch das Gute sieht und alle anderen schlecht findet oder schlecht macht deswegen. Und das tut hier nun wirklich niemand.

Tinnue

ZitatVermutlich ist das eine eher ungesunde Definition von Demut, die es uns verbietet, zu unseren Stärken zu stehen.

Nirahil drückt aus, was ich denke. :D
Naja, vielleicht ist es nicht der einzige Grund. Erziehung, prägender Erlebnisse aus Kindheit und Jugend ... all das kann hier mit hinein spielen.
Wie bei allen Dingen, ist auch hier ein Mittelweg richtig, wie ich finde. Zu viel loben, zu viel auf seinen Lorbeeren ausruhen, ist nix - das Gegenteil tut aber auch nicht wirklich gut.

Bei mir ist das wohl eine Summe aus mehrerem. Meine Großeltern - die, ich ich erleben durfte - waren da sehr klassisch: Sei bescheiden, sei immer artig, sei danke, und wenn du redest, denk vorher sehr gut darüber nach. ALs Teenie bin ich vom Gymnasium auf eine Realschule gekommen, bevor ich meinen Weg zurück dahin und ins Studium gefunden habe. Da gabs ziemlich übelstes Mobbing, das war unterste Schublade dort. Gleichzeitig habe ich so viele so furchtbar arrogante, egoistische Menschen erlebt, die anderen wehtun, weil sie mit ausgefahrenen Ellenbogen durchs Leben gehen, dass ich mir gesagt habe: DAS will ich niemals sein. Lieber kleiner, lieber etwas bescheidener ... tja, mit der Konsequenz, dass das mit dem "etwas" nicht so geklappt hat. Ich bin das totale Gegenteil, und ich muss immer noch lernen, mich mal selbst zu loben. Sich kritisieren, sich klein machen und beschimpfen, das geht prima.  :P

Guddy

Aber Thaliope, es geht doch nicht darum, dass jeder völlig überzeugt von seinem Schreiben sein soll. Es geht vielmehr um die kleinen Dinge, die eine Meinung innerhalb eines Threads untermauern sollen, die zwar genannt, aber letztlich wieder beschämt nichtig gemacht werden. Dass man sich klein macht, anstatt "normalgroß" zu bleiben.

Wer jedoch seine Schwächen nicht erkennt, wer sich selber über andere stellt und stets von sich und seinen Stärken redet, der darf - ich glaube nicht, dass das zur Debatte steht - per Definition "arrogant" genannt werden.
Wie gesagt ist das hier im Thread allerdings nicht Thema :)

@Nirahil ja stimmt, Demut trifft es auch ganz gut und an sich ist es nichts schlechtes :)

Thaliope

Zitat von: Guddy am 22. April 2014, 10:26:45
Aber Thaliope, es geht doch nicht darum, dass jeder völlig überzeugt von seinem Schreiben sein soll. Es geht vielmehr um die kleinen Dinge, die eine Meinung innerhalb eines Threads untermauern sollen, die zwar genannt, aber letztlich wieder beschämt nichtig gemacht werden. Dass man sich klein macht, anstatt "normalgroß" zu bleiben.


Sag ich doch gar nicht. Ich sag nur, es gibt solche und solche. Und manchen würde etwas Bescheidenheit gut tun, und andere stehen sich damit selbst im Weg. In Bezug auf Letztere macht dein Post sicher Sinn.

Feuertraum

Eigenlob stinkt - stimmt! Aber wozu gibt es Deo...? ;D
Okay, schlechte Scherze einmal beiseite. Im Gegensatz zu Ihnen, Guddy, sehe ich das etwas anders, allerdings aus einem etwas...naja...leicht anderem Grund.
Ja, ich kann etwas.
Zum Beispiel schreiben.
Oder Comedy.
Oder könnte (so ich die Mittel dafür hätte) bei Hörspielen Regie führen und bei der Sprachart so einiges verbessern.
Und ich bin mit Sicherheit nicht der allerschlechteste in diesen Bereichen.
Dennoch sehe ich keinen Grund, mit mit diesen Talenten hinzustellen und herumzuerzählen, wie gut ich doch bin. Und zwar aus einem Grund, den Sie in Ihrem Eingangsposting geschrieben haben: Es gibt so vieles, was ich nicht kann.
Warum also soll ich mit dem angeben, was ich (gut?) kann?
Ich lästere ja auch nicht über die Fehler anderer, weil ich selber alles andere als fehlerfrei bin.
Es hat meiner unbescheidenen Meinung nach nichts mit falscher Demut zu tun. Eher mit einer Art von Realismus. Ich kann zwar etwas, was manch anderer nicht kann, aber warum soll ich darauf stolz sein? Dafür können andere etwas, was ich nicht hinbekomme (zum Beispiel handwerklich arbeiten). Und diese Menschen stellen sich ja auch nicht hin und sagen: "Boah, Alter, was habe ich für ein Glück, dass ich handwerklich begabt bin und aus einem Stück Holz ein Regal bauen kann" (übertrieben ausgedrückt, aber ich denke, Sie wissen, worauf ich hinaus will).
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Guddy

#8
@Thaliope Aye, nur an letztere ist dieser Post gerichtet, daher hatte mich deine Antwort gewundert.

@Feuertraum Es geht nicht darum, anzugeben

Es geht um die duckende Haltung, um das sich klein Machen und relativieren. Nicht um mehr, und auch nicht weniger ;) Was Angeber u.ä. angeht, dafür kann sehr gerne ein eigener Thread eröffnet werden.

(edit: es darf natürlich jeder anderer Meinung sein, aber dann bitte in-topic ;) )

FeeamPC

Also, es gibt schon einen guten Grund, sich hinzustellen und zu sagen: Ich kann das!
Und der Grund ist einfach. Mit dieser Haltung vermarktet man sich besser.

Wessen Buch würde der Durchschnittsleser eher über den Weg trauen:
Dem eines Autors, der Mäuschen spielt und meint, er sei doch ziemlich unfähig, oder dem eines Autors, der selbstsicher sagt, so gut wie xyz bin ich schon lange?

Selbstsicherheit impliziert Können - egal, ob es stimmt oder nicht. Und daraus wird dann oft die sich selbst erfüllende Prophezeiung http://de.wikipedia.org/wiki/Selbsterf%C3%BCllende_Prophezeiung.

Moni

Dazu fällt mir ein Zitat aus einem Spidermanfilm ein: "Du bist größer als sonst." "Ich gehe normalerweise geduckt."
Ich denke, das trifft es ganz gut. Denn viele sind innerlich größer, als sie es nach außen hin zeigen wollen/können und es gibt nur selten Situationen, in denen sie das auch einmal zeigen können. Das hat wenig mit Angeberei und noch weniger mit Arroganz zu tun, ich denke, wenn man etwas gut kann und stolz darauf ist, dann darf man das auch sagen!
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Feuertraum

Zitat von: FeeamPC am 22. April 2014, 10:44:46
Also, es gibt schon einen guten Grund, sich hinzustellen und zu sagen: Ich kann das!
Und der Grund ist einfach. Mit dieser Haltung vermarktet man sich besser.

Wessen Buch würde der Durchschnittsleser eher über den Weg trauen:
Dem eines Autors, der Mäuschen spielt und meint, er sei doch ziemlich unfähig, oder dem eines Autors, der selbstsicher sagt, so gut wie xyz bin ich schon lange?

Selbstsicherheit impliziert Können - egal, ob es stimmt oder nicht. Und daraus wird dann oft die sich selbst erfüllende Prophezeiung http://de.wikipedia.org/wiki/Selbsterf%C3%BCllende_Prophezeiung.

Das wäre schön, Fee, aber leider zeigt meine Erfahrung, dass es nichts bringt. Meine Bewerbungen an Radiosender um eine Volontärstelle zeugen von meinen Fähigkeiten als Texter und Journalist und Moderator.
Und doch kommen Argumente wie:
Kein Abitur/kein Studium - daher nicht dafür geeignet.
Zu alt, um Neues zu lernen
etc. pp

@ Guddy: Der Threadtitel impliziert mbMn. aber die Angeberei... ;)
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Coppelia

#12
Ich stimme auch mit Guddy überein.

Und: Ich mag es überhaupt nicht, wenn Menschen sehr von sich selbst überzeugt sind. Wenn sie sich schön, toll, erfolgreich und genial finden (Cicero ausgenommen). ;D Warum nicht? Weil mein Selbstbewusstsein leider nicht so groß ist. Ich kann irgendwie nicht damit umgehen, wenn ich auf großes Selbstbewusstsein treffe.
Mich hat man nicht nur zur Bescheidenheit erzogen, sondern ich habe auch sehr hässliche Dinge erlebt, von denen sich mein Selbstbewusstsein nie erholt hat.

Trotzdem finde ich, dass jeder von sich selbst und seinen Fähigkeiten so überzeugt wie möglich sein sollte. Warum, sagt FeeamPC:
ZitatAlso, es gibt schon einen guten Grund, sich hinzustellen und zu sagen: Ich kann das!
Und der Grund ist einfach. Mit dieser Haltung vermarktet man sich besser.
Außerdem denke ich, dass man einfach glücklicher im Leben ist und zufriedener mit sich selbst.
Ich muss ehrlich sagen: Mein niedriges Selbstbewusstsein empfinde ich als Hindernis und versuche seit Jahren, daran zu arbeiten.

Zitat
Für die andere Seite, diejenigen, die immer alles total genial finden, was sie produzieren, und die Welt ist nur zu borniert, um das zu bemerken, geht dieser Ansatz womöglich in die falsche Richtung.
Das ist zumindest für mich kein Widerspruch zum mangelnden Selbstbewusstsein.

Grey

Ich denke, wir sind uns alle einig, dass nichts dagegen spricht, sich seiner Stärken bewusst zu sein. Tatsächlich halte ich persönlich aber nicht besonders viel davon, das laut kundzutun. Im weitesten Sinne halte ich es da lieber mit "Show, don't tell!". ;) Wenn ich etwas gut kann oder meine, mich in einem Bereich auszukennen, weil ich dort selbst schon viel Erfahrung gesammelt habe, dann helfe ich dort aus, wenn sich die Gelegenheit bietet. Ich mag es aber nicht, explizit darauf hinzuweisen, wie toll ich bin/wie gut ich etwas kann, und ich finde es auch eher unangenehm, wenn andere das tun. Weil ich nämlich denke, wenn man wirklich so cool ist, dann merken die Leute das auch so. Dann habe ich es nicht nötig, damit auch noch anzugeben. ;) Mal davon abgesehen, dass ich die Fähigkeit zur (realistischen) Selbstkritik wesentlich höher einschätze als ein großes Selbstbewusstsein. Mag sein, dass sich mit viel Selbstvertrauen auch ein schlechtes Buch gut vermarkten lässt. Das deckt sich aber keineswegs mit meinen Ansprüchen an mich selbst. Aber das nur am Rande.

Damit will ich natürlich nicht sagen, dass du ganz Unrecht hast, Guddy, und ich finde es - nur um das klarzustellen! - gar nicht falsch, sich öffentlich zu freuen, wenn man mal etwas geschafft hat, worauf man besonders stolz ist (z.B. eine besonders gelungene Textstelle, für die man sich loben lassen möchte). Sich kleinzumachen, sollte auch definitiv keine Lebenseinstellung sein, weil es einfach ungesund ist. Klar sollte man wissen, was man kann, dass man etwas kann, und sich damit auch nicht verstecken. Ich denke bloß, solche Aussagen wie die von Nirahil zitierte haben oft vielleicht gar nicht wirklich etwas mit "sich kleinmachen" zu tun, sondern sind eher eine Vorsichtsmaßnahme, nicht in eine Verhaltensschublade einsortiert zu werden, die einem bei anderen vielleicht unangenehm aufstößt? Und dafür habe ich wirklich vollstes Verständnis.

Thaliope

#14
Zitat von: Guddy am 22. April 2014, 10:37:26
@Thaliope Aye, nur an letztere ist dieser Post gerichtet, daher hatte mich deine Antwort gewundert.


Klar, davon geh ich aus, dass du dich an diese Leute wendest. :) Wer sich davon angesprochen fühlt, ist halt oft eine andere Sache. Deshalb wollte ich gern einfach das gesamte Spektrum einmal abbilden, so wie es sich für mich darstellt.

Davon abgesehen unterschreibe ich bei Grey :)

und @Coppi: Stimmt schon, manchmal sind es die unsichersten Leute, die auf andere so wirken, als wären sie extrem von sich und ihrem Können eingenommen.