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Pseudonyme und Künstlernamen

Begonnen von Ary, 13. Februar 2007, 13:50:57

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Steffi

*thread herauskramt*

Andere Frage--wieviele verschiedene Pseudonyme haltet ihr für noch vertretbar?

Ich mache mir da gerade ernsthaft viele Gedanken drum. Ich werde wohl im Laufe dieses Jahres einen Brotberuf erfassen, und ich jetzt noch nicht absehen kann, ob "Fantasyschreiberei"  förderlich oder rufschädigend für was auch immer ich mich bewerben werde sein könnte, möchte ich vorläufig unter Pseudonym veröffentlichen (sollte ich es zu einer Veröffentlichung bringen). Dabei habe ich das Problem, dass ich es in verschiedenen Sparten versuchen möchte, sogar vielleicht aus Jux und Dollerei etwas im Ausland einreiche.  Da fängt schon das erste Problem an: in Deutschland wäre es natürlich sinnig, ein deutsches Pseudonym zu haben. Aber, sagen wir mal in den USA? In einer Anthologie eines anderen Genres? Wäre da ein weiteres Pseudonym nicht sinniger?

Sollte ich je bei einem Publikumsverlag unterkommen, würde ich schon meinen eigenen Namen nehmen wollen. Vielleicht. Aber so lange es spezialisierte Kleinverlage sind möchte ich das lieber trennen. (Wie gesagt, falls ich da je unterkomme.)

Wäre ich also schon bei zwei Pseudonymen. Und wenn ich demnächst hobbymäßig in einem Fantasymagazin Artikel schreiben möchte, würde ich das auch lieber unter einem Pseudonym tun. Da ich aber zumindest das irgendwann in den Lebenslauf packen könnte, je nachdem, wäre es natürlich gut wenn das Pseudonym separat von meiner anderen Schreiberei wäre. Dann käme ich schon auf drei Pseudonyme plus eventuell irgendwann meinem eigenen Namen.

Wird das nicht ein bisschen viel?  :hmmm: Aber was tun?  (Ich möchte da mit meinem echten Namen einfach nichts riskieren, mein zukünftiger Arbeitgeber muss ja nicht sofort erfahren, dass ich postapokalyptische Szenarien mit religiösen Untertönen und Schüssen von Homoerotik entwerfe...) Und ja, vielleicht bin ich etwas paranoid bei der Sache aber nachdem letztens in verschiedenen Fandoms Autoren immer wieder am Arbeitsplatz "geoutet" wurden bin ich lieber vorsichtig.
Sic parvis magna

Franziska

hi

ich würde an deiner Stelle nicht zu viele Pseudonyme verwenden. Wenn du in wirklich ganz GEgensätzlichen Genre veröffentlichen willst, wie Kinderbücher und Erotik würde ich zwei Pseudonyme nehmen. Es gibt einige Autoren, die  z.B.  unter einem Pseudonym Krimis schreiben und unter einem anderen Liebesromane. Dass finde ich persönlich aber nicht so schön, denn wenn man den Stil eines Autors in Krimis mag, gefallen einem vielleicht auch seine Liebesromane. Sowas würde ich dann auf jeden Fall auch mit dem Verlag besprechen. Such dir doch ein Pseudonym, dass man deutsch und englisch aussprechen kann, wenn du auch etwas in Englisch veröffentlichen willst. ( z.B: Melanie Meyer ) Es gibt in den USA ja aber auch viele mit deutschem Namen. Da sollten die dran gewöhnt sein.
Warum willst du dann deine Rezensionen nicht unter deinem sonstgen Pseudonym veröffentlichen. Wenn du das dann in einer Bewerbung angibst, kannst du doch sagen, dass es unter einem Pseudonym veröffentlicht ist.
Ich würde dann aber nicht noch mal auf deinen echten Namen wechseln. Da solltest ud dich shcon entscheiden.

Tenryu

#122
Was Pseudonyme betrifft, so sollte man tunlichst zwischen Werken der Fiktion und solchen wissenschaftlicher oder journalistischer Art unterschieden. Natürlich ist es nicht verboten, Zeitungsartikel oder Aufsätze, Rezensionen oder wissenschaftliche Abhandlungen unter einem Pseudonym zu veröffentlichen. Es macht aber einen sehr schlechten Eindruck. Denn es insinuiert, daß der Autor als Person nicht zu seiner veröffentlichten Meinung steht, oder anderweitig etwas zu verbergen hat.

Bei litterarischen Werken spricht durchaus einiges dafür, unterschiedliche Genres unter verschiedenen Autorenbezeichnungen zu veröffentlichen. Man wird als Künstler nun einmal sehr gerne in eine Schublade gesteckt. Und gerade große Verlage wollen ihre Autoren gern als Marke mit einem klaren Profil aufbauen. Da kann es dann durchaus kontraproduktiv sein, wenn man Kinderbücher, Krimis und Liebesschnulzen unter der gleichen Marke herausgibt. Allerdings fragt es sich, ob der Verlag auch bereit ist, den selben Autor unter verschiedenen Namen zu propagieren. Denn es ist einfacher und billiger, wenn man auf einen bekannten Namen verweisen kann, als einen ganz unbekannten anzupreisen.

Auf der anderen Seite ist es nun einmal nicht leicht, bei einem anderen Verlag unterzukommen. Von daher kann es leicht passieren, daß man selbst als millioneschwerer Bestsellerautor, wenn man sich unter einem anderen Namen bei einem anderen Verlag bewirbt, in der runden Ablage landet. Wenn es einem aber doch gelingt, kann man wunderbar ein litterarisches Doppelleben führen, wie es einige große Schriftsteller getan haben, deren Pseudonyme erst nach Jahren oder sogar posthum offenbart wurden.

Romy

Über das Thema Pseudonym hab ich mir auch schon (völlig unnötigerweise bisher) den Kopf zerbrochen. Mittlerweile denke ich, dass ich unter meinem realen Namen veröffentlichen würde und vielleicht noch von meinem zweiten Vornamen den Anfangsbuchstaben ganz stylisch dazwischenschieben würde. Theoretisch würd ich ja auch gern meinen zweiten Vornamen als Pseudonym nehmen, allerdings waren meine Eltern diesbezüglich sehr unkreativ. Ich heiße mit zweitem Vornamen so wie meine Mutter mit ihrem normalen Vornamen und mein Bruder mit zweitem Vornamen so wie mein Vater mit seinem Rufnamen (und der wiederrum muss ein 'Junior' hintenanhängen, weil mein Opa auch so heißt. Wie gesagt, sehr kreative Familie  ;) )
Ähm ja und falls ich irgendwann (in ferner, ferner Zukunft) mal heirate, würde ich trotzdem unter meinem Mädchennamen veröffentlichen, was ja dann auch quasi ein Pseudonym wäre. Der Name an sich ist dafür schon geeignet, würde ich sagen. Weder zu gewöhnlich, noch zu ungewöhnlich ...
Ich hatte früher mal gedacht, dass ich etwas völlig anderes nehmen müsste und frage mich auch manchmal, was meine zukünftigen Arbeitgeber sagen könnten, aber da die meisten Bibliothekare, die mir bisher begegnet sind, ziemlich Schreib-affin sind und die jüngere Generation auch gerne Fantasy mag (soweit wie ich das bei meinen Kommilitonen überblicken kann) würde ich sagen, ich könnte ruhig unter meinem echten Namen veröffentlichen - sobald es dann hoffentlich mal irgendwann soweit ist  :) Und den echten Namen später auf dem Cover gedruckt zu sehen, stelle ich mir sowieso viel schöner vor, als jeden erfundenen  ;)

Eigentlich würde ich dazu raten, wenn man ein Pseudonym nimmt, dann nur eins zu verwenden. Nur bei zwei völlig unterschiedlichen Genres - z.B. Kinderbuch und Thriller - würde ich möglicherweise zwei nehmen. Oder eins für Sachtexte und eins für Belletristik. Und warum sollte man sich für Sachtexte kein Pseudonym zulegen? Gibt ja auch sehr erfolgreiche Sachbücher, deren Autoren ihren Namen vielleicht nicht öffentlich bekannt machen wollen.
Aber zu viele Pseudonyme würde ich nicht verwenden, letztlich wäre es doch nicht schlimm, unter demselben Namen zugleich Belletristik verschiedener Genres und Sachtexte zu veröffentlichen. Das zeigt doch, dass man vielseitig ist. Als Leser würde ich sowas eher positiv zur Kenntnis nehmen, selbst wenn ich vielleicht nur das eine Genre des Autors lesen würde.
Aber letztlich muss das natürlich jeder für sich entscheiden.  :D


Zitat von: Tenryu am 10. März 2009, 00:53:48
Auf der anderen Seite ist es nun einmal nicht leicht, bei einem anderen Verlag unterzukommen. Von daher kann es leicht passieren, daß man selbst als millioneschwerer Bestsellerautor, wenn man sich unter einem anderen Namen bei einem anderen Verlag bewirbt, in der runden Ablage landet.

Das würde ich nun nicht so sehen. Der eigene Verlag muss doch auch den Realnamen kennen und weiß dann, ob er es mit einem Bestsellerautoren zu tun hat. Der Verlag braucht doch die Adresse seines Autoren - und nicht zu vergessen die Bankverbindung mit dem Realnamen, um das Honorar überweisen zu können.  ;D

Steffi

Zitat von: Tenryu am 10. März 2009, 00:53:48
Allerdings fragt es sich, ob der Verlag auch bereit ist, den selben Autor unter verschiedenen Namen zu propagieren. Denn es ist einfacher und billiger, wenn man auf einen bekannten Namen verweisen kann, als einen ganz unbekannten anzupreisen.


Die sind sogar dafür. Denn Verlage befürchten, dass nemand einer Liebeschnulze von, sagen wir, Dan Brown  kaufen würde, weil Dan Brown nunmal den Stempel "Verschwörungsthriller" trägt. Selbst Iny Lorentz, die ja in Deutschland bei den historischen Namen wirklich sehr populär ist, veräffentlicht Fantasy unter einem Pseudonym.

Ich finde nicht unbedingt, dass man für journalistische Tätigkeiten seinen Namen darunter schreiben muss. Wichtig ist doch, was drin steht und nicht, was drunter.

@Romilly: ich wünschte ich hätte einen zweiten Vornamen, den ich nehmen könnte.  Leider steht es aus privaten Gründen für mich auch außer Frage, den Mädchennamen meiner Mutter zu verwursten. Bleibt also nur das komplette erfinden eines neuen Namens.

@Franziska:
ZitatIch würde dann aber nicht noch mal auf deinen echten Namen wechseln. Da solltest ud dich shcon entscheiden.

Ist bei mir leider keine wirklich Entscheidung, die ich treffen kann...im Moment ist es mir einfach viel zu riskant, meinen echten Namen zu nutzen. Es wäre schön, wenn ich beruflich irgendwo landen würde wo Fantasyschreiberei zumindest akzeptiert wird, aber das ist jetzt einfach noch nicht abschätzbar.

Ich danke euch allen für euren Input, werde darüber nachdenken :)
Sic parvis magna

Franziska

hi

ja, ist natürlich deine Entscheidung. Ich würde meinen echten Namen auch nicht verwenden. Mach es einfach so: nimm erst einen anderen Namen, und wenn du dann richtig erfolgreich bist, und dich jeder kennt, nimmst du deinen echten.

Wilpito

Ich finde das ganze Pseudonymgetue etwas übertrieben. Liegt vielleicht daran, dass ich Beruflich sowieso am Ende meiner Aufstiegschancen angekommen bin.

Wenn schon ein Pseudonym, dann maximal einen pro Genre(Gruppe)

Ich selbst habe bisher lediglich darüber nachgedacht ein Pseudonym  zu verwenden,  wenn Inhalte des Buches negative Auswirkungen auf meinen Kinder haben könnten. ( Z.B.  bei Verwendung von Pornografisch dargestellten Szenen)  Wenn ich das machen sollte, dann würde ich den Namen so wählen, das unklar ist ob ein Mann oder eine Frau das Buch geschrieben haben. ( Z.B Vorname Ulli)

Hanna

Zitat von: Wilpito am 12. März 2009, 17:02:03
Ich finde das ganze Pseudonymgetue etwas übertrieben.

Das so pauschal zu sagen ...

Ich selber benötige kein Pseudonym, da ich beruflich gar nichts bin und in meinem Umfeld jeder weiß, dass ich schreibe. Aber ich habe fest vor, unter meinem Mädchennamen zu veröffentlichen, selbst wenn ich mal verheiratet bin.

Zu Steffis Ausgangsfrage: Ich habe schon von Schriftstellern gehört, die für jedes Buch einen anderen Namen verwendet haben. Mir fällt die Quelle gerade nicht ein und ich bin leider auch nicht zuhause um nachsehen zu können, aber es gibt da schon ein paar Leute, die zwischen 10 und mehreren 100 Pseudonyme haben.

Wenn du mit einem Verlag zusammen arbeitest, würde ich mich einfach dort beraten. Die haben davon vermutlich mehr Ahnung.

Liebe GRüße, Hanna
#notdeadyet

Lila

Zitat von: Steffi am 09. März 2009, 19:39:52Andere Frage--wieviele verschiedene Pseudonyme haltet ihr für noch vertretbar?

Für mich persönlich, muss ich sagen, fände ich drei bis (aller!) höchstens sieben verschiedene Pseudonyme im Rahmen des Machbaren. Zum einen fände ich alles, was darüber hinaus ginge als verwirrend und unübersichtlich. Zum anderen gibt es beinahe kaum so viele Genres, als das ein einzelner Autor unbedingt mehr als zehn verschiedene Pseudonyme bräuchte. Und selbst mit "nur" sieben verschiedenen Pseudonymen könnte der betreffende Autor schon ein ziemlich breites Spektrum an Gattungen abdecken.

Zum Thema Pseudonym allgemein. Ich selbst würde, im Fall einer Veröffentlichung, wohl ziemlich sicher eines benutzen. Mein richtiger Name klingt einfach zu sehr nach "unscheinbarer Masse" und "0815". ::) Wobei ich mit meinem Vornamen ziemlich glücklich bin. Nur leider zählt mein Nachname neben Müller und Meier mit zu den häufigsten deutschen Nachnamen. :zensur: Und ich kann mir einfach keinen Fantasyroman vorstellen, auf dessen Cover dieser Name draufsteht. Das sähe einfach komisch und unpassend aus. Von daher bin ich schon ganz froh, dass ich die Möglichkeit habe mir ein (oder scheinbar ja sogar problemlos auch mehrere) Pseudonym(e) zuzulegen.
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)

Kerimaya

Also, ich hab jetzt zwei und liebäugle grade mit dem dritten...

Lila

Zitat von: Kerimaya am 23. März 2009, 19:56:14Also, ich hab jetzt zwei und liebäugle grade mit dem dritten...

*lach* Wenn man einmal angefangen hat, ne? :rofl: Ich glaub so wird's mir auch gehen. ::)
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Steffi

Ich hab mittlerweile auch drei, wobei eins für die homoerotische Schiene reserviert ist, sollte es denn dazu kommen ;)
Sic parvis magna

Kerimaya

Zitat von: Tastentänzerin am 23. März 2009, 20:01:20
*lach* Wenn man einmal angefangen hat, ne? :rofl: Ich glaub so wird's mir auch gehen. ::)

*gg* Fast ;) Die sind eher aus der Notwendigkeit heraus geboren. Genau wie Steffi hab ich eins für meinen homoerotischen Kram, eins für meine Erotiksachen und ab udn an darf ich dann auch mal unter eigenem Namen schreiben.

Lila

Ah, ich sehe. :hmmm: Coole Sache. Und wofür wäre dann jetzt das dritte Pseudonym?
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Kerimaya

Öh, das erzähle ich lieber per PN, das geht sonst echt OT hier und dann krieg ich wieder die  :pfanne: