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Pseudonyme und Künstlernamen

Begonnen von Ary, 13. Februar 2007, 13:50:57

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Sprotte

Bislang läuft alles unter meinem Namen. Ob er klangvoll ist - keine Ahnung, Mama hat sich Mühe gegeben  :knuddel: Kurz und einprägsam und nicht zu kompliziert ist er auf jeden Fall.

Aber ich möchte auch Kurzromane für Heftserien (Gaslicht, Irrlicht, eben diese "Schmonzetten" am Kiosk) veröffentlichen. Und das definitiv nur unter Pseudonym, um diese relativ kurzlebige Fließbandarbeit von meinen größeren Projekten zu trennen.
Omas zweiter Vorname und der Mädchenname ihrer Mutter klingen für mich okay.

Sanne

Hallo Moonjunkie,

ich habe auch von Anfang an unter Pseudonym geschrieben - schon allein weil ich mir verschiedene Genre offen halten wollte. (Außerdem finde ich meinen Namen auch nicht so "schön", dass ich ihn verwenden wollte.)

Der dritte Grund ist, dass mein Arbeitgeber das nicht unbedingt wissen muss - ich bin immer vorsichtig, weil es schon sehr seltsame Bestimmungen gibt, was man in seiner Freizeit machen "darf" und was nicht. Ich habe keine Lust, mich mit irgendwelchen Paragraphen und Anwälten herumzuschlagen, weil da plötzlich jemand einen Verstoß wittert - alles schon da gewesen, damals ging es zwar um etwas anderes, aber ich mag mir da nichts vorschreiben lassen, wenn ich nicht muss. Den Ärger hat man trotzdem immer - selbst wenn man später Recht bekommt (und das habe ich damals, weil ich mich vorher schon bei einem Anwalt abgesichert hatte).

Viertens: Ich finde es ganz witzig - warum nicht?  ;)


Steffi

Für mich war relativ früh klar, ein Pseudonym zu wählen. In erster Linie weil ich mich eigentlich auch wie Aryana ständig auf Jobsuche befinde und Schreiben und mein "seriöses" Leben trennen möchte :)
Sic parvis magna

Nycra

Hm, jetzt hast du dich getraut, und gemacht, worüber ich schon eine ganze Weile nachdenke, aber bisher noch nicht aufgerafft habe: Diesen Fred eröffnet.

Ich habe noch nicht veröffentlicht, bin aber auch der Meinung, mein Name ist nicht "einprägsam" genug, um ihn auf einem Cover gedruckt sehen zu wollen. Mein Menne ist dazu zwar ganz anderer Meinung, aber ich werde vermutlich doch zu einem Pseudonym greifen. Vermutlich eine Abwandlung des Vor- und Nachnamens meiner Mutter mit einem B. in der Mitte (Bianca muss halt doch irgendwo auftauchen  ;D ).

Nicht, weil es beruflich Konsequenzen gäbe, die werden nämlich nicht automatisch durch das wählen eines anderen Namens ausgeschlossen. Wenn in dem Vertrag drin steht, du darfst keinen Nebenerwerb haben, nützt dir das Pseudo auch nix. Aber diesen Fall habe ich intern im Büro geklärt.

Trotzdem ist es wie ihr schon geschrieben habt: Man bewirbt sich irgendwo, der Name wird gegoogelt und dann steht da "Autorin für erotische Fantasy-Romane". Als Chef würde ich davon dann auch die Finger lassen.

Drachenfeder

Zitat von: Steffi am 03. März 2011, 11:48:45
[...] und mein "seriöses" Leben trennen möchte :)

So handhabe ich das auch. Möchte das auch trennen. Ich arbeite ja auch im öffentlichen Dienst und ich will Job und Schreiberei einfach komplett getrennt haben.

Ich mag das Pseudonym, welches ich mir vor Jahren ausgedacht habe. Obwohl ich manchmal Zweifel habe, es sehr englisch ist.

Habs nicht schon mal einen thread dafür?



Runaway

Also ich würde nur ein Pseudonym nehmen, wenn mir ein Verlag die Pistole auf die Brust setzt und sagt: Muß so... weil... Marketing, verschiedene Genres, was weiß ich. Ihr liefert ja hier auch diverse gute Gründe für Pseudonyme.
Aber solange ich nicht muß, will ich meinen Namen über meinen Texten stehen haben. Ich verstehe total, wenn Aryana sagt, daß sie in beruflicher Hinsicht trennen möchte, aber ich für mich würde das gar nicht wollen. Das gehört alles zu mir und das darf auch jeder wissen. Sollte irgendein zukünftiger Arbeitgeber irgendein Problem mit meiner größten Leidenschaft haben... ja... dann passen wir wohl generell nicht zusammen ;) Ich brauch auch nicht alles.
Aber das ist eine total persönliche Entscheidung und da gibt's kein Richtig oder Falsch.
Ansonsten habe ich das Glück, einen ganz brauchbaren Namen für ein Buchcover zu besitzen und da soll der dann auch hin.

Kerimaya

#186
Ich bin mittlerweile bei Pseudonym Nummer vier. Daher kann ich gut verstehen, wenn man sich ein Pseudonym zulegt, weil man Schreiben und sein restliches Leben trennen will bzw. wenn Verlage auf ein Pseudonym bestehen.
Was ich allerdings nicht verstehe sind Pseudonyme die man sich zulegt, weil der eigene Name angeblich nicht so klangvoll ist. Das ist eine verschenkte Chance und man wird sich später sehr darüber ärgern. Der eigene Name ist eine Marke, die man (gerade als Autor!) aufbauen und pflegen muss. Und wann immer man seinen eigenen Namen nicht unter seine eigenen Geschichte setzen kann ist das eine Schädigung für diese Marke.
Ich würde jedem raten: Wenn man wirklich ein Pseudonym haben will, sollte man es sich dennoch nicht ohne guten Grund zulegen.

Luna

#187
Davon einmal abgesehen, das es bis zu einer Veröffentlichung bei mir sicher noch ein langer weiter Weg sein wird, wenn überhaupt, würde ich mein Werk auch unter einem Pseudonym einreichen. Ich arbeite auch im öffentlichen Dienst und ich habe einfach keinen Bock darauf, das meine Chefs oder Kollegen erfahren, sollte mein Buch dann je die nötige Verbreitung und Bekanntheit erreichen, was ich in meiner Freizeit so treibe. Vor allem, da in meinem Projekt sicher so einige pikante sexuelle Sachen drin sein werden. Und auf Klatsch und dumme Sprüche kann ich echt verzichten, die hab ich so schon genug.
Außerdem, mein Name klingt ebenfalls ziemlich unspektakulär und würde sich auf dem Buchtitel nicht so gut machen.

Runaway

Zitat von: Luna am 03. März 2011, 12:19:10
Vor allem, da in meinem Projekt sicher so einige pikante sexuelle Sachen drin sein werden. Und auf Klatsch und dumme Sprüche kann ich echt verzichten, die hab ich so schon genug.
Da hab ich eine völlig andere Meinung. Wenn ich sowas schreibe, dann steh ich da auch zu, und zwar ohne Einschränkungen (außer vielleicht bei reinen Erotikromanen, da fürchte sogar ich den Kleingeist der Leute). Wer meint, darüber dumme Sprüche machen zu müssen... ja, sein Problem, nicht meins. Ganz ehrlich.
Wir können uns ja nicht auf der einen Seite darüber aufregen, daß viele unser Hobby/unsere Leidenschaft (je nachdem) nicht verstehen und auf der anderen Seite haben wir selbst nicht den Mut, dazu zu stehen. (Das ist jetzt nicht persönlich gemeint, sondern generell - über deine Ansicht zu den Thema weiß ich ja gar nix.)
Ich warte auch auf den ersten, der mir für meinen Thriller vorhält, ich hätte einen Knall. Das ist aber einkalkuliert. Ich jedenfalls habe es ziemlich satt, fürs Schreiben doof angeguckt zu werden. Deshalb denk ich mir: Jetzt erst recht!

Davon abgesehen @ Kerimaya: Doch, manchmal gibt's echt Namen, die sehen auf einem Buchcover blöd aus. Wobei man andererseits auch gucken sollte, daß man kein Pseudonym nimmt, dem man sofort ansieht, daß es eins ist!

KaPunkt

Tja, schwierig.
Bis jetzt habe ich alles (nur kleine Sachen) unter meinem Namen veröffentlicht. Horror oder Fantasy. Das bin ich und da steh ich zu, sag ich immer.
Wenn jemand meinen Namen googelt, landet der sowieso auf den ersten zwei Seiten erstmal bei einer Shiatsu Therapeutin in Hamburg.  ;D
Mein Auftritt im MeinVZ ist reichlich neutral und bezieht sich deutlich mehr auf meine Ausbildung als auf meine Hobbies.

Allerdings war ich neulich tatsächlich ein wenig erschrocken:
Auf meinem Blog war jemand gelandet, nachdem er meinen Namen + meinen Beruf (nicht schreiben, sondern den, mit dem ich gerade mal wieder auf Jobsuche bin) gegoogelt hatte. Das war dann plötzlich ein direkt Link ausgerechnet zu meinen Veröffentlichungen.  :o Dabei dreht sich dieses mein Blog nur sehr am Rande mit meinem Beruf.

Jetzt weiß ich natürlich nicht, welche Schlüsse der Google User gezogen hat, aber ich hab mich schon gefragt, ob da jetzt irgendwo ein Chef meine Bewerbungsmappe auf den 'Wir wünschen ihnen bei ihrem weiterem Berufsweg viel Erfolg'-Stapel geschoben hat.  :bittebittebitte:
In dem Moment habe ich auch gedacht: Pseudonym wäre schon gut.
Aber dann denke ich wieder: Ich opfere keine kleinen Kinder, ich habe ein kreatives Hobby, das sich super auch mit den schlechtesten Arbeitszeiten und dem größten Berufsstress vereinbaren lässt.
Dann klettert mein kleiner Trotzkopf nach oben und sagt: Hör mal Chef, wenn du zu blöd bist, dass zu kapieren, sollte eigentlich ich deinen Job haben. Und ich würde dich nicht einstellen. :darth:

Nun ja, mal schauen, wie lange ich das noch durchhalte.

Ich kann aber auch verstehen, dass man Sachen wie Groschenroman, erotische Literatur etc. von seinen anderen Arbeiten trennen möchte. Oder das der Verlag sagt: 'Wäh, muss aber!'
In solchen Fällen würde ich als Nachnamen den Mädchennamen meiner Großmutter nehmen, als Vornamen entweder eine Abwandlung des Namens meiner anderen Oma oder einen, der mir einfach gut gefällt.

Ansonsten stimme ich Kerimaya zu: Das der eigene Name nicht klangvoll genug ist, halte ich für ein zweifelhaftes Argument. Wir haben doch eigentlich alle gelernt, dass nicht der Name den Charakter formt sondern der Charakter den Namen. Sprich: Tolle Geschichten und der Name klingt auch toll.

Liebe Grüße,
Kirsten

She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Sonnenblumenfee

Ich habe da auch schon drüber nachgedacht. Zwei kleine KGs hab ich ja schon veröffentlicht, und zwar unter meinem richtigen Namen. Aber da war ich erst 14 und 15 und habe mir keine Gedanken darum gemacht.
Grundsätzlich würde ich es eigentlich schön finden, meinen richtigen Namen auf einem richtigen Buch gedruckt zu sehen. Ich finde ihn zwar auch nicht besonders "klangvoll" und erfahrungsgemäß bereitet es vielen Menschen Schwierigkeiten, sich ihn zu merken. Aber das wäre für mich jetzt kein Hinderungsgrund.
Etwas anderes aber schon: auch wenn ich selber jetzt kein Problem hätte, keine klare Trennung zwischen Privatem und Beruflichem zu machen, heißt das ja nicht, das zum Beispiel meine Kinder (falls ich mal welche haben sollte) das auch wollen. Oder mein sonstiges Umfeld. Wenn ich mir vorstelle, dass ich irgendwann mal eine erfolgreiche Autorin werde, dann möchte ich nicht, dass meine Kinder ständig darauf angesprochen werden. Wenn ich berühmt werden sollte (also berühmt à la Rowling), dann wäre das ja noch schlimmer. Klar, die Chancen, dass das passiert, sind ungefähr eins zu eine Million, aber es könnte ja sein.  :innocent:
Ich hoffe, es ist klar geworden, was ich meine - es fällt mir schwer, das vernünftig auszudrücken
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Luna

#191
@ Runaway
Das hat nichts damit zu tun, das ich mein Hobby, das Schreiben nicht ernst nehmen würde oder nicht dazu stehe oder mich dafür schäme. Es gibt halt leider Leute, die, wie ich, nicht so einfach über dumme Sprüche der Leute, die das nicht ernst nehmen, drüberstehen können.

Grey

Ich habe ja auch gerade unter Pseud meine erste Romanveröffentlichung hinter mich gebracht. Ich habe mich dazu aber nicht bewusst entschlossen, sondern es ging um das, was Keri auch schon angesprochen hat: Die "Marke Autor".
Eigentlich hatte ich die Vampire schon abgeschrieben und deswegen viel Energie in die Obsidianstadt gesteckt, die auch schon bei den Verlagen angekündigt war - als die Vampire dann doch noch verkauft wurden. Weil die Vampire aber schon eine etwas andere Zielgruppe bedienen als die Stadt, und weil Verlage gern "ihren Autor" aufbauen, war schnell klar, dass ich mir für einen der beiden Verlage ein Pseudonym suchen muss. Und da habe ich mich für die Vampire entschieden, weil ich mir von der Stadt noch mehr Reichtum und Ruhm verspreche - und natürlich soll da dann mein echter Name draufstehen. ;D

Ein Pseudonym zu nehmen, weil ich meinen Namen doof finde, das wäre mir allerdings nie eingefallen. Auch nicht, weil ich nicht will, dass mein Umfeld davon erfährt. Im Gegenteil erzähle ich immer allen davon, was ich tue - das habe ich auch schon gemacht, als ich noch an der Uni gearbeitet habe, jedem, ob es sie nun interessiert oder nicht. Jetzt bin ich ja selbstständig, da ist es wurscht, aber ganz im Ernst, ich bin stolz auf meine Geschichten! Dumme Sprüche kratzen mich überhaupt nicht. Ich würde mich viel mehr vor mir selbst schämen, wenn ich meine größte Leidenschaft für so peinlich halte, dass mein Umfeld nichts davon wissen darf ...
Andererseits weiß ich auch, dass ich bisher großes Glück hatte, weil alle, denen ich es erzählt habe, bisher meinen Beruf ziemlich cool fanden. Traurigerweise gibt es ja immer noch viele Menschen, die so etwas nicht ernst nehmen und blöd darüber herziehen, und deswegen verstehe ich schon, wenn sich jemand mit einem Pseud dagegen schützen möchte. Nur für mich selbst käme das nicht in Frage.

Maganius

King schreibt ja auch unter einem Pseudonym. ;D
Aber ich will unter einem Pseudonym schreiben und veröffentlichen, weil ich nicht möchte, das bestimmte Leute wissen das ich das bin. Ich schäme micht nicht für meine Geschichten, aber ich will meine Privatssphäre aufrecht erhalten.   

Sanne


Ich kann nur sagen, dass man sich natürlich über alle anderen (mehr oder weniger mit betroffenen) Leute hinwegsetzen kann, aber ich bedenke auch dabei, dass mein Name nicht nur von mir alleine getragen wird.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Mann oder mein Sohn das so lustig finden würden, wenn sie im Außendienst auf mein "Geschreibsel" angesprochen werden würden, mit dem sie sich nicht mal identifizieren können, weil das nicht "ihr Ding" ist. Hätte ich darauf wirklich ein Recht? Vom Gesetz her sicher, aber sonst?

Hinterher kann man nichts mehr ändern, wenn es einem "zuviel" wird, was da möglicherweise die Runde macht.

Die wichtigen Menschen in meinem Leben kennen meinen richtigen Namen - trotz des Pseudonyms. Für die anderen ist es meiner Meinung nach nur ein Name - ob echt oder nicht? Oder würde jetzt jemand Harry Potter wegwerfen - nur weil die Autorin vielleicht nicht ihren richtigen Namen verwendet hat?

Es ist auch eine ganz persönliche Sache, ob einem der eigene Name gefällt oder nicht. Dazu stehe ich zum Beispiel. Ich habe schließlich den Mann geheiratet - der Name war nur das Beiwerk und muss mir nicht gefallen. 

Vielleicht bin ich auch zu übervorsichtig, mag sein.