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Fantasygenres und Subgenres: Unsere Schubladen

Begonnen von Pandorah, 23. Dezember 2013, 15:50:47

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HauntingWitch

Zitat- In jedem Horrorroman gibt es ein bis mehrere Monster, durch die der Schrecken entsteht und die metaphorisch für verschiedene Dinge stehen, sowie verschiedene Gestalten annehmen können:
— Werwolf: die animalische/dunkle Seite des Menschen
— Vampir: Kanibalismus
— ein "Ding": künstlich erschaffene Monster oder namenloses Grauen (gerne aus dem All)
— Gespenst: die Geister von Verstorbenen
— Doppelgänger: die böse Seite des Menschen
— Parasit: ernährt sich vom Körper/Geist des Wirts

Diesen Passus würde ich irgendwie anders formulieren. Erst einmal fehlen da die Zombies (wandelnde Tote, in irgendwelcher Form, gibt ja verschiedene). Das "Monster" kann aber auch abstrakt sein, in dem Film "1408" ist es z.B. ein lebendiges Hotelzimmer. Ausserdem gibt es auch Horror, bei dem der Übeltäter ein Mensch ist, der anderen schreckliche Dinge antut.

Wurde die Mystery schon diskutiert? Meines Wissens eine Mischung aus Krimi und Horror, wobei aber der Krimi-Aspekt und nicht das Grauen im Vordergrund steht. Täter ist oft ein Mensch, muss aber nicht.

Pandorah

#76
Zitat von: HauntingWitch am 09. Januar 2014, 13:28:48
Diesen Passus würde ich irgendwie anders formulieren. Erst einmal fehlen da die Zombies (wandelnde Tote, in irgendwelcher Form, gibt ja verschiedene).
Danke, wird ergänzt!

Zitat von: HauntingWitch am 09. Januar 2014, 13:28:48
Das "Monster" kann aber auch abstrakt sein, in dem Film "1408" ist es z.B. ein lebendiges Hotelzimmer. Ausserdem gibt es auch Horror, bei dem der Übeltäter ein Mensch ist, der anderen schreckliche Dinge antut.
Hach, das hatte ich sogar in meinen Notizen, den "Ort des Bösen", aber irgendwie bei der Reinschrift vergessen. Danke dir!

Zitat von: HauntingWitch am 09. Januar 2014, 13:28:48
Wurde die Mystery schon diskutiert? Meines Wissens eine Mischung aus Krimi und Horror, wobei aber der Krimi-Aspekt und nicht das Grauen im Vordergrund steht. Täter ist oft ein Mensch, muss aber nicht.
Ich bin gerade bei Ma (Märchenroman, dann magischer Realismus), als nächstes kommt My (Mystery). ;D Ich habe im ersten Post alle Punkte bereits gelistet, die noch drankommen, wenn du mal schauen magst, ob dir noch was fehlt.

HauntingWitch

Zitat von: Pandorah am 09. Januar 2014, 14:09:34
Ich habe im ersten Post alle Punkte bereits gelistet, die noch drankommen, wenn du mal schauen magst, ob dir noch was fehlt.

Aha, da ganz unten. Sorry, das habe ich übersehen. Alles gut. ;)

Pandorah

Bitte schön, der nächste Punkt. Also gerade die Subgenre, die ihren Ursprung in unserer Zeit haben, sind etwas verwirrend. *g*

ZitatMagischer Realismus
- Hierbei handelt es sich um ein Genre, dessen Geschichten in unserer realen Welt verankert sind.
- Die magischen Mythen, Legenden und Rituale von Völkern werden als wirklich in unserer Welt begriffen und im Alltag integriert.
- Die Grenze zwischen Realität und Phantasie verschwimmen.
- Nach Alejo Carpentier herrscht dabei ein starker Unterschied zwischen den Industrienationen, die nach der Aufklärung keine Magie mehr in ihrem Leben haben (oder künstlich über Fantasy-Literatur erzeugen), und Lateinamerika, wo Mythen und Geisterglaube nach wie vor ein zentraler Besteandteil des Leben sind (und quasi natürlich bestehen).
- Es ist "die Einbettung des Wunderbaren in den Alltag".
- Die Menge der Magie kann kann je nach Autor stark variieren.

Vertreter: Miguel Ángel Asturias (Die Maismenschen)

Wikipedia-Artikel zum magischen Realismus

Phea

Ich habe noch ein Vertreter dafür: Ric Riordan (Percy Jackson - Reihe)

Pandorah

Nee, der ist Contemporary/Urban Fantasy. Da ist die Magie nicht in den Alltag integriert als kleine magische Rituale, die zu guter Ernte und Co verhelfen sollen, das ist handfest Fantasy. :) Aber danke! :knuddel:

Phea

Hm ... Aber Mythologie und so ist da als Magie vorhanden. Deshalb dachte ich, das wäre eindeutig das  :rofl:

Malinche

#82
Gabriel García Márquez gehört eindeutig auch zum Magischen Realismus. :)

[EDIT] Wir haben damals im Spanisch-Leistungskurs sehr ausführlich den Magischen Realismus - also vor allem den lateinamerikanischen - mit seinen Eigenschaften behandelt. Ich denke, in deiner Auflistung sind alle wesentlichen Punkte drin, Pandorah, aber wenn du magst, gucke ich im Februar - wenn ich wieder in Berlin bin und an meine alten Unterlagen komme - mal meinen Kram von damals durch, ob da noch was Interessantes zum Ergänzen dabei ist.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Pandorah

Zitat von: Macpheana am 12. Januar 2014, 15:39:59
Hm ... Aber Mythologie und so ist da als Magie vorhanden. Deshalb dachte ich, das wäre eindeutig das  :rofl:
Aber es ist nichts, was in unserer Welt so, wie sie ist, als "Magie" geschehen könnte. So habe ich das verstanden. Also die Wahrsagerin, die dir auf dem Jahrmarkt aus der Hand liest, die gehört in den magischen Realismus, auch wenn das Gesehen dann tatsächlich eintritt. Schwingt sie sich anschließend auf einen Besen und fliegt davon, ist es Fantasy.

@Malinche
Danke dir! Ja, bitte, mach das. Ich habe bis vor kurzem noch nicht mal gewusst, dass so was wie magischer Realismus als Genre existiert und ich gestehe, mein Wissen beruht ausschließlich auf dem verlinkten Wikipedia-Artikel.

Pandorah

Bitte schön, HauntingWitch, hier hast du Mystery. ;D Jetzt darfst du loslegen und ergänzen und korrigieren. Alle anderen sind natürlich ebenfalls herzlich willkommen, um zu kommentieren.

ZitatMystery
- Mystery Geschichten spielen in unserer Welt, häufig sogar in "unserer", also der modernen Zeit.
- Ausgangspunkt sind okulte/übernatürliche Phänomene, die sich nicht mit Logik erklären lassen und denen auf den Grund gegangen wird.
- Bei Mystery handelt es sich um eine Mischung aus Krimi und Horror; der Krimi-Aspekt steht im Vordergrund.
- Das Grauen ist im Vergleich zu Horror wesentlich weniger präsent und nicht grundsätzlich böse.
- Insgesamt ist dieses Genre eher grau und zwiespältig, es gibt keine scharf geschnittenen Grenzen von Schwarz und Weiß.
- Nicht alles, was übernatürlich erscheint, muss dabei auch echt sein; es kann ebenso in der Einbildung bestehen.
- Der Fokus liegt nicht auf den übernatürlichen Ereignissen, sondern auf dem von den Charakteren erlebten Grauen.
- Mystery zeichnet sich durch einen eher düsteren Stil aus, der auch Wert auf passende Bilder legt.

Vertreter: Christian Humberg (Gotham Noir)

Diskussion zu Mystery
Wikipedia-Artikel zu Mystery

Fianna

Bei Mystery fällt mir als wichtigster/populärster Vertreter Akte X ein...
Das ist eigentlich eine Serie, aber es gab auch Bücher dazu.

Pandorah

Stimmt, da gibt es auch Bücher zu. Ich habe nur an die Fernsehserie gedacht. Ich hab's ergänzt, danke dir. :)

Klecks

Pandorah, ich finde klasse, wie du diese Liste organisierst. Das wollte ich dir einfach mal sagen.  :vibes:

Pandorah


Polarfuchs

Danke für diese Zusammenstellung. Nach so etwas hab ich schon lange gesucht.
Von den meisten Subgenres hab ich noch nie gehört, aber das beweist mal wieder: Man lernt nie aus!
Jetzt weiß ich auch so in etwa in welche Schublade ich meine Geschichte einordnen kann.
Wirklich sehr hilfreich :)