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[Roman] Papierverzierer und Luzifer suchen Fantasy und Horror

Begonnen von Kuddel, 15. Dezember 2013, 21:15:23

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Koriko

Zitat von: Pygmalion am 22. Januar 2014, 11:30:45
Im Mindestfall insgesamt 500 Spender heißt ja nicht, dass sich das Buch dann auch verkaufen wird.

Das ist auch so eine Sache, die mir zu denken gibt - 500 Leute "spenden" 5,- und bekommen dafür das eBook als Gegenleistung. Und der Autor? Der bekommt von diesen 500 "quasi"-Verkäufen seines Buches nichts - kein Honorar, keine Beteiligung, zu 90% nicht mal Feedback. Ich meine das sind immerhin 500 Käufer, die Geld für sein Werk ausgegeben habe, dass der Verlag zu 100% einstreicht. Es ist wirklich Druckkostenzuschuss, wenn man es mal so betrachtet. Es erinnert mich ein wenig an den Papierfresserchen Verlag - die arbeiten ja auch mit diesen Vorbestellungen (mind. 80-100 Vorbestellungen, erst dann wird das Buch gedruckt). Wobei die hier wenigstens schon Cover etc. erstellen, und dafür werben ...
"Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen." - Mark Twain

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Nika

Zitat von: Koriko am 22. Januar 2014, 11:36:50
Es erinnert mich ein wenig an den Papierfresserchen Verlag - die arbeiten ja auch mit diesen Vorbestellungen (mind. 80-100 Vorbestellungen, erst dann wird das Buch gedruckt). Wobei die hier wenigstens schon Cover etc. erstellen, und dafür werben ...

Genau an die musste ich auch denken, als ich das gestern gelesen habe. Wobei es dort ja doch noch so ist, dass das Geld wirklich nur für dieses eine Buch genutzt wird und nicht wie hier für ein anderes. Ich kann - oder will? -  mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sich da so viele Spender finden. Ich kann natürlich nur von mir ausgehen, aber ich zahle doch kein Geld für etwas, was ich gar nicht haben will und nichts anderes passiert doch, wenn es mein Favorit nicht schafft. Ich kriege ein eBook, dass ich nicht wollte, wahrscheinlich nicht mal lese und habe somit mein Geld zum Fenster rausgeworfen. Dann nehme ich lieber das Geld und spende es.

Dann doch lieber eine Abstimmung wie damals bei LYX. Ich meine, ja, die Geschichte, die auf Platz 1 gelandet ist, hat garantiert vor allem durch Freunde gewonnen, wie man während der Abstimmung und auch hinterher die in den Rezensionen heraushören konnte, aber wer sie nicht gewählt hat, musste das Buch auch nicht kaufen.

Maja

So hart das jetzt klingt - wenn ich Teilnehmer wäre, würde ich lieber mein Projekt aus dem Wettbewerb zurückziehen. Ich weiß, dass ist eine schwere Entscheidung, aber ich denke, ihr könnt andernfalls nur verlieren, und zwar an Ruf und Freunden. Das ist bitter, weil es eigentlich ein Erfolg ist, den man feiern sollte. Aber wenn ihr es in eurer Macht habt, so viele Leute für eine Kickstarterkampagner zu mobilisieren - dann macht eure eigene Kickstarterkampagne draus, bei der die Leute wissen, für was sie ihr Geld ausgeben, und realisiert das Buch im Eigenverlag. Da solltet ihr auf die lange Sicht mehr von haben.

Oder bewerbt euch damit bei Agenturen mit dem Vermerk, dass ihr immerhin Finalisten wart, euch aber entschieden hat, die Projekte zurückzuziehen. Ich finde dieses Vorgehen derart unseriös, dass ich selbst nicht damit in Verbindung gebracht werden wollen würde - nicht mehr, als mit einem Druckkostenzuschuss- oder Vorbestellquotaverlag.

Und ich erinnere mich, dass uns Luzifer schon früher mit Pflichtabnahmen aufgefallen ist und wir sogar das Fairlags-Bündnis auf ihn angesetzt haben, damit eine irreführende Behauptung von seiner Webseite verschwindet. Meine Meinung: Rückzug, solange ihr noch könnt, und dann transparent in Blogs oä über den Fall berichten.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

treogen

Zitat von: Maja am 22. Januar 2014, 13:31:02
So hart das jetzt klingt - wenn ich Teilnehmer wäre, würde ich lieber mein Projekt aus dem Wettbewerb zurückziehen. Ich weiß, dass ist eine schwere Entscheidung, aber ich denke, ihr könnt andernfalls nur verlieren, und zwar an Ruf und Freunden.

Das sehe ich absolut genauso.

Übrigens: Ich habe mir gestern abend die Webseite angeschaut und bei folgender Passage ein ganz schlechtes Gefühl gehabt:
Zitat1.) Das Prinzip des Verlegens ist überholt. Vorlegen kann heute beinahe jeder, der sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt.

Dieses Gefühl hat sich nach den Infos von heute bestätigt. Bei diesem Projekt hat man tatsächlich nicht im Geringsten vor, auch nur irgendwas vorzufinanzieren. Im Gegenteil, man geht einfach auf Nummer Sicher.
Geht's schief, hat man als "Verlag" nichts verloren.
Klappt es, hat man den vollen Gewinn.

Die Bestätigung, dass ALLE Spenden für den ERSTEN genommen werden, hat schon was von Lotterie. Gut, so neu ist das Prinzip auch nicht. Bei DSDS "spenden" die Anrufer (durch die Anrufkosten) auch Geld, um einen voranzubringen, der vielleicht trotzdem rausfliegt.

Davon abgesehen, dass keiner überprüfen kann, was mit den 2500 Euro überhaupt passieren wird.
Natürlich kann es sein, dass dafür ein Spitzenlektorat gemacht wird und ein endgeiles Cover erstellt wird.
Genauso kann es aber auch sein, dass sich der der Verleger ein Gehalt von 2000 Euro gönnt und das Lektorat selber erledigt und nebenher seine Photoshop-kundige Freundin dransetzt und sie somit auf 400-Euro-Basis finanziert.
Ich will Luzifer nicht unterstellen, so etwas vorzuhaben. Aber das wäre das "Geschäftsmodell", was mir als erstes einfallen würde, wenn ich auf Vorfinanzierung umsteigen würde.

Hab ich das richtig verstanden, der Autor sieht NIX?
www.verlag-torsten-low.de

Phantastik vom Feinsten

Nana

@terogen

Genau wie du es schreibst, ging es mir vergleichbar durch den Sinn, weshalb ich mich ebenfalls Maja anschließen würde.

Und, soweit ich verstanden habe, sieht von den "Spenden" der jeweilige Autor nichts. Zumindest wäre mir der entsprechende Nebensatz nirgends aufgefallen.
Der Vertrag, der daraus entsteht wird, so fürchte ich, wenn dann ein Normvertrag sein, und nichts von der Gewinnersumme beinhalten. das beruht nun auch meinen eigenen Vermutungen und ist keinesfalls irgendwo in Stein gemeiselt, aber so verstehe ich diese ganze Aufmachung.

LG, Nana