• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Ein gutes Ende finden in Mehrteilern

Begonnen von Cailyn, 28. August 2013, 16:23:58

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Cailyn

Obwohl mein Buch auf der inhaltlichen Ebene keinen grossen Änderungen mehr bedarf, hadere ich noch mit dem Ende. Da ich einen Mehrteiler schreibe (2-3 Teile einer Saga), gibt es insofern kein Ende. Aber man darf das Buch auch nicht abrupt offen lassen, sondern es bedarf ja ein kleines Herunterfahren der Erzählstränge, Sachen, die sich auflösen und zusammenfügen.

In meiner Story kommt das Ende nach einer Schlacht, was insofern eine Art Abschluss ist, und es treffen sich zwei Haupterzählstränge bzw. natürlich die darin vorkommenden Protagonisten. Ist das ausreichend?

Was habt ihr bezüglich eines Buchendes für Erwartungen? Was ist gewünscht, nötig oder gar unabkömmlich?

Sunflower

Eine Schlacht ist meiner Meinung nach ein gutes Ende. Bzw. der Ausgang der Schlacht. Danach überlege ich mir lieber selbst, wie es mit den Figuren jetzt weitergeht. Ein kitschiges Ende, wo es allen gut geht, alle verliebt, glücklich und noch am Leben sind, finde ich persönlich eher schlecht. Klar kann man das auch gut machen (nur wie?). Noch schlimmer ist ein Epilog, der 20 Jahre in der Zukunft spielt (siehe Harry Potter) und zeigt, wie froh jetzt alle plötzlich sind. Ist mir zu viel Kitsch.

(Wegen Spoilern färbe ich jetzt einfach einige Sachen ein - es geht um die Edelstein-Trilogie). An sich waren das gute Jugendbücher, aber das Ende ... "Plötzlich" sind alle unsterblich, glücklich und die Welt ist gerettet. Weltrettung ist ja gut und schön und dass die beiden Protas noch am Leben sind, auch - aber die Unsterblichkeit der beiden war meiner Meinung nach einfach zu viel.

Versteh mich nicht falsch. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Happy Ends, auch wenn ich sie selbst irgendwie nicht schreiben kann. Aber man kann es mit dem Kitsch auch übertreiben.

Das bringt mich zu den Erwartungen an ein Ende: Es sollte realistisch sein. Es sollte zum Buch passen. Die Figuren sollten sie selbst bleiben und nicht abwegige Entscheidungen treffen, nur weil man als Autor ein Happy End haben will. Es sollten Dinge offen bleiben, aber nicht so viele, damit es für mich als Leser unbefriedigend ist. Kleinere Lücken kann man schon lassen, aber nur absichtlich. Im Grunde möchte ich als Leser nicht mit einem Gefühl zurückgelassen werden, irgendwie betrogen worden zu sein.

Nötig ist für mich, wie gesagt, dass es zum Buch passt. Und dass es nicht abwegig ist. Unabkömmlich für mich ist haufenweise Kitsch. Ich mag Kitsch - aber eben nur in Maßen. Ein leuchtendes, goldenes und absolutes Happy End ist mir zuwider. Ich mag außerdem offene oder teilweise offene Enden, um mir selbst überlegen zu können, wie es weitergeht. Ich mag Enden, die sind wie im wahren Leben - nicht endgültig. Ich mag die Vorstellung, dass die Geschichte weitergeht, auch wenn ich das Buch zuschlage.
Aber das sind auch teilweise sehr persönliche Erwartungen.
"Why make anything if you don't believe it could be great?"
- Gabrielle Zevin: Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow

Moni

#2
Ich muß doch mal nachhaken, weil ich die Frage so eventuell falsch verstanden habe: du beziehst dich nicht auf das Ende der Einzelbände, sondern das des Gesamtwerkes? Oder geht es dir doch um die einzelnen Teile und ihre jeweiligen Enden?

Im ersteren Fall, also Gesamtwerk: es muß alles stimmig sein, ich möchte die Hauptstränge der Handlung auf jedenfall gelöst sehen und auch einen roten Faden erkennen, der zumindest in der Rückschau auf die Handlung für den Leser logisch ist, auch wenn man ihn vielleicht während des Lesens nicht immer sehen kann.

Wenn in deinem Beispiel die Schlacht als Höhepunkt der Handlung angelegt ist und das Aufeinandertreffen der beiden Hauptfiguren noch einmal der Kern; man also merkt, dass sich die Handlung der vorherigen Bände mehr oder weniger zielstrebig auf diesen Punkt zuspitzt, dann ist das sicherlich ok so. Wenn aber noch zu viele Fragen offen bleiben, wäre das eher unbefriedigend, ich als Leser wäre enttäuscht, wenn sich über mehrere Bände lose Enden gebildet hätten, die dann auch im letzten Band in der Luft hängen blieben.

Letzlich gehe ich an solche Überlegungen immer aus der Erwartungshaltung heran, die ich selber als Leser bei mehrbändigen Werke habe. Dann klären sich viele Dinge gleich im Vorfeld und ich kann während des Schreibprozesses darauf achten, alle Lücken zu schließen und auf ein schlüssiges Ende hinarbeiten.

Anders ist es, wenn du dir noch eine Option für weitere Bände offenhalten willst. Dann ist es durchaus geschickt, den ein oder anderen Handlungsstrang offen zu lassen, oder auch das gesamte Ende, je nachdem. Als Beispiel kann ich dir hier meine Flüsternden Steine anführen: das Buch war erst nur auf einen Band angelegt, aber ich habe während des Plottens gemerkt, dass ich viel zu viel Handlung für einen richtigen Einteiler habe. Also werden nun einige Plotelemente in den zweiten Teil gepackt, der erste hat aber trotzdem ein Ende, wenn auch ein offenes. Die Protagonistin kehrt nach einer schicken Heldenreise in ihr Dorf zurück und findet es niedergebrannt und die Bewohner (unter ihnen auch ihr Verlobter) verschleppt vor. Sie hat zwar ihre Hautpaufgabe dieses Bandes lösen können, nämlich einen fiesen Fluch loszuwerden, aber das Ende stellt sie vor eine neue Aufgabe. Wer nun mag, kann sich mit dem ersten Teil zufrieden geben, aber es gibt die Option, den anschließenden zweiten Band zu lesen, es ist aber kein Muß.


Edit: Sunflower war etwas flotter als ich...  ;D
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Kati

Erstmal muss ich Sunflower mit dem, was sie über die Edelstein-Trilogie geschrieben hat, Recht geben: Ein zu erzwungenes Happy End steht keinem Buch gut, ob es jetzt der Abschluss eines ersten Teils oder der gesamten Reihe ist. Gegen ein Happy End ist natürlich nichts einzuwenden, aber man sollte es auch nicht übertreiben und ich denke, man darf auch kleine Fragen offen lassen, wenn man es so anstellt, dass der Leser merkt, dass es mit Absicht passiert und nicht vergessen wurde, Antworten zu geben.

Was mir immer gar nicht gefällt, sind Cliffhanger als Ende eines ersten oder zweiten Bandes. Wenn mitten in der Schlacht das Buch vorbei ist, oder eine große Bedrohung auf die Helden zukommt und es da einfach aufhört, finde ich das nicht gut. Das ist noch etwas, das mir bei der Edelstein-Trilogie aufgefallen ist: Die drei Bände wirken wie ein einziges Buch, das man in drei Teile zerhackt hat: Es gibt nur einen großen, übergreifenden Handlungsfaden. Ich finde, wenn man einen Mehrteiler schreibt, muss jedes Buch neben dem großen, sich über alle Teile spannenden Handlungsfaden auch eigene Handlungsfäden aufweisen, die dann im jeweiligen Band immer aufgelöst werden. Diese untergeordneten Handlungen sollten dann in jedem Band abgeschlossen sein, während der große über allem stehende Handlungsfaden bis ganz zum Ende der Reihe offen gehalten wird.

So würde ich es jedenfalls machen, damit jeder Teil in sich rund und abgeschlossen wirkt, obwohl die Handlung noch weitergeführt wird.  :)

Churke

Zitat von: Cailyn am 28. August 2013, 16:23:58
Was habt ihr bezüglich eines Buchendes für Erwartungen? Was ist gewünscht, nötig oder gar unabkömmlich?

Eine durchdachte Dramaturgie. Auch bei einer Serie sollte jede Folge so aufgebaut sein wie ein eigeständiger Roman. Man erzählt eine Episode aus einer größeren Geschichte und jede Episode hat Anfang, Höhepunkte und vor allem ein Ende.
Was ich gar nicht leiden kann, das ist eine Handlung, die auf der letzten Seite einfach so abbricht, wo nichts zu Ende gebracht ist. Habe ich mal bei David Weber gesehen. Handwerklich unentschuldbar, da wäre ich noch eher bereit, einen Cliffhanger hinzunehmen.

Fianna

#5
Jedes Buch muss für sich abgeschlossen sein.
Der große Hintergrundkonflikt zwischen (ich spinne mal rum, kenne Dein Projekt nicht) den rivalisierenden Ländern muss ja nicht aufgelöst werden - aber das Ganze so enden zu lassen, dass sie sich infolge der Geschehnisse im Buch als "Erbfeinde" etabliert haben (da also noch viiiel mehr an Kriegen/Konflikten/Intrigen nachkommen muss) wäre zuviel. Zu sehr Cliffhanger, weil der Leser sich fragen muss "Kommt jetzt  noch eine Schlacht oder geht da was mit der Attentätergilde?"... wenn dagegen klar ist, dass dieser handlungstragende Hintergrundkonflikt nicht gelöst ist, aber keine akute Bedrohung besteht (klar, nach einer Schlacht muss man erstmal den Stand klären, aber momentan besteht keine Gefahr, dass das eine Land das andere überrennt oder der Hauptprota zu Schaden kommt), wäre das ein rundes Ende.
Beispielsweise sagt Charakter A dass die Schlacht so viele Menschenleben gefordert hat, dass die Streitigkeiten der Herrscher jetzt aus moralischen oder rein praktischen Erwägungen ein Ende haben --> Handlung vorläufig abgeschlossen - Charakter B sagt dagegen, dass er das anders sieht weil (Verweis auf anderen Handlungsstrang/Hintergrundentwicklung) - es bleibt aber nur eine Meinung von Charakter B, und im Moment ist erstmal alles in Ordnung (abgesehen von den Opfern der Schlacht - es herrscht aber keine weitere akute Bedrohung).

War das ein verständliches Beispiel, was ich meine?


Was ich persönlich übrigens gar nicht mag, ist die Übertragung der 3-Akt-Plotmethode auf eine Buchreihe: in Buch 1 lauter Unklarheiten, dumpfe Bedrohung, seltsame Vorkommnisse magischer Art oder als Auswirkungen von Aktionen von Menschen, die Befehlen handeln, die man als Leser und Prota nicht kennt (ebenso wenig wie Auftraggeber oder dessen Ziele) - dann ist am Ende die Bedrohung klar definiert und die diversen Charaktere in diverse Lager eingeteilt.
In Buch 2 wird dann gemeinsam oder in verschiedenen Einzelgruppen der Kampf gegen die Bedrohung aufgenommen, es gibt noch diverses Misstrauen zwischen den einzelnen Gruppen, die evt alle gegen den Anta sind, aber auch irgendwie (grundsätzlich) gegeneinander, es gibt Konfrontationen und dann scheint die Bedrohung fast unabwendbar und es ist eine sehr dramatische Gesamtsituation (Übernahme Land A durch Land B scheint vollzogen/den magiebegabten Größenwahnsinnigen kann man offensichtlich nicht mehr aufzuhalten) und in Band 3 wird das Ruder dann grade noch zugunsten des Protagonistengrüppchens und der guten Sache herunmgerissen, natürlich unter Verlusten, die zwar schmerzlich sind, aber die Hauptpersonen sind nicht betroffen (höchstens Sidekicks).


Vermutlich falle ich nicht in die Hauptgruppe der Leser und damit Käufer, da ich nicht 2-8 Bücher pro Jahr lese, sondern wesentlich mehr - aber mit diesem Geschichtenaufbau kann man mich jagen.
:(

Fynja

Ich finde auch, dass jedes Band für sich abgeschlossen sein muss. Bei Mehrteilern sollten schon noch Fragen offen bleiben, vorzugsweise sollte der Hauptkonflikt vielleicht teilweise geklärt sein, die "erste Etappe" sollte besiegelt sein, aber im Wissen, dass es damit noch nicht getan ist. Aber am Ende eines Bandes neue, essenzielle Fragen aufzuwerfen oder neue Charaktere einzuführen, ist irgendwie fies, von Cliffhangern gar nicht zu sprechen... Ausgenommen sind da natürlich rhetorische Fragen, die den Leser einfach dazu veranlassen, die Geschichte ein wenig weiterzuspinnen. Aber bei völlig neuen Dingen habe ich das Gefühl, das mir aufgezwungen wird, den nächsten Band zu lesen, und zwar mit dieser Methode - es ist doch viel schöner, wenn man den zweiten Band deshalb lesen will, weil einen die Story und die Charaktere berührt haben, statt wegen solch einer "Taktik" des Autoren, dann interessiert mich der weitere Verlauf der Protas ja automatisch.
Alles in allem soll "Ruhe" eingekehrt sein, damit es sich wirklich nach einem, wenn auch vorläufigen, Ende anfühlt. Das Ende meines ersten Bandes eines Projekts ist auch nach einer Schlacht, in der die Gegner nicht (alle) besiegt worden sind, sondern bloß vorläufig in die Flucht geschlagen. So ist die Action erst mal beseitigt, die Protagonisten können vorläufig wieder in ihr altes Leben zurückkehren, aber der Leser weiß: So leicht geben die Antagonisten sich nicht geschlagen, es kann nicht das Ende allen Übels sein, sondern nur eine Pause.

Wenn es sich um das Ende des letzten Bandes eines Mehrteilers handelt, habe ich die gleiche Erwartung wie auch an das Ende gewöhnlicher Einteiler: Alle, und zwar wirklich alle, Handlungsstränge sollten aufgeklärt sein, sonst habe ich das unangenehme Gefühl, hinters Licht geführt zu sein - ich mag es einfach nicht, wenn man mich neugierig macht und die Neugierde dann nicht befriedigt.  ;D Da sind dann sowohl Friede, Freude, Eierkuchen-Enden als auch dramatische alle-sind-tot-Enden übertrieben - es geht nie für jeden gut aus, aber es sollte halt als endgültiges Ende deutlich sein. Vielleicht sehe ich das strenger als andere, vielleicht halte ich selbst bei meinen Roman nicht mal meine Erwartungen ein, aber alles andere hinterlässt ein ungutes Gefühl bei mir.


Aphelion

Zitat von: Fynja am 28. August 2013, 23:45:08
Ausgenommen sind da natürlich rhetorische Fragen, die den Leser einfach dazu veranlassen, die Geschichte ein wenig weiterzuspinnen.
Kommt drauf an... Fragen wie "Wird er es schaffen, die Welt zu retten?" oder "Wird sie am Ende den Heiligen Gral doch noch finden?" kann ich überhaupt nicht ausstehen. Das ist so... pathetisch. Armselig pathetisch. Also hoffe ich mal, dass du das nicht meintest. ;)

Mehrteiler sollten imho noch dringender als Ein-Teiler neben dem Hauptkonflikt auch mehrere Sub-Konflikte haben. Bei einem Mehrteiler würde ich allerdings noch etwas weiter gehen und die Struktur wie folgt darstellen:

Hauptkonflikt der gesamten Reihe
.....Sub-Konflikt, der in Band 1 zentral ist
............Konflikt auf Chakaterebene o.ä. (1)
............Konflikt auf Chakaterebene o.ä. (2)
............Konflikt auf Chakaterebene o.ä. (3)
.....Sub-Konflikt, der in Band 2 zentral ist
............Konflikt auf Chakaterebene o.ä. (2)
............Konflikt auf Chakaterebene o.ä. (4)
............Konflikt auf Chakaterebene o.ä. (3)
[...]

Also so, dass die "kleinsten" Konflikte immer mal wieder aufgegriffen werden, aber sich abwechseln und vor allem: verändern. Ein Konflikt kann sich verschärfen, die Situation kann umgedeutet werden... Insbesondere Wendungenm und Umdeutungen finde ich persönlich sehr spannend, weil das eine Dynamik in Gang setzt, die sich durch die verschiedenen Teile einer Reihe schlängelt.

Was zwar "Kult" ist, aber eigentlich ziemlich lahm: der nächste Gegner ist einfach nur "schlimmer", "stärker" oder "brutaler" und eigentlich werden nur "Gegner" und Konflikte aneinander gereiht, ohne dass man in die Wirren einer verknüpften Geschichte eintauchen kann. Wer z.B. an die Dragonball-Reihen denkt, weiß sicher, was ich meine... Wobei diese Steigerungen da schon wieder so absurd überspitzt sind, dass sie ein Konzept für sich darstellen... ;)

So etwas geht bei in sich geschlossenen Episoden (auch "Die drei ???" etc.). Gut umgesetzt finde ich hingegen Sherlock Holmes (das Original), was eine Mischung  darstellt aus abgeschlossenen Geschichten, die nebeneinander stehen können, und dem immer wieder auftauchenden "Erzfeind".

Aber ich bevorzuge meistens die tiefgründige, verworrene Variante, bei der man mit jedem Teil immer tiefer in die Geschichte und ihre Logik eintaucht - und bei der es genug Konflikte gibt, um in jedem Teil sowohl ein Ende als auch den Fortsetzungsbedarf zu finden (s.o.).

pink_paulchen

Also aus meiner Leseerfahrung wollte ich einen Mehrteiler, bei dem die einzelnen Teile auch allein funktionieren. Also habe ich eine Heldenreise in 1 und 2. Daraus bekommt die eine Fraktion zwei Artefakte, auf denen der dritte Teil aufbauen sollte.
Das klingt gut, aber nachdem der erste Teil geschrieben ist, tauchen Probleme auf. Das Buch ist lebendig geworden, und dadurch wird es furchtbar schwierig auf das eigentliche Ziel gerichtet zu bleiben. Darum verstehe ich jetzt manche Mehrteiler besser, vielleicht ging es den Autoren genau so.

Fynja

Zitat von: Aphelion am 29. August 2013, 08:53:14
Kommt drauf an... Fragen wie "Wird er es schaffen, die Welt zu retten?" oder "Wird sie am Ende den Heiligen Gral doch noch finden?" kann ich überhaupt nicht ausstehen. Das ist so... pathetisch. Armselig pathetisch. Also hoffe ich mal, dass du das nicht meintest. ;)


Keine Angst, sowas meinte ich nicht, sowas finde ich auch grausam.  :P Wie gesagt, es sollte nichts "Großes" mehr Thema sein, der Protagonist darf sich aber zum Beispiel fragen, wie lange der Frieden noch andauert, oder ob sein Versteck vor den Feinden sicher genug ist, ob es sich gelohnt hat, ein Opfer zu bringen, falls das der Fall war... Je nach Kontext eben. Und das möglichst nicht pathetisch formuliert.

Alana

Aphelions Post finde ich schon sehr interessant. Bei meiner Trilogie habe ich es ähnlich gemacht. Ich habe einen Gesamtkonflikt, besser gesagt zwei, die sich von Anfang bis Ende durchziehen. Dabei muss der erste der beiden großen Konflikte in Band eins noch gar nicht so offensichtlich sein. Abgesehen davon hat jeder Band bei mir eigene Subplots. Da es sich bei mir um eine Romance handelt, habe ich für jeden Band einen eigenen Subplot für die Romance, der sich innerhalb der übergreifenden Romance abspielt und innerhalb eines Bandes auflöst. (Immer auf das gleiche Paar bezogen.) Dann habe ich noch zusätzlich für jede Figur einen Mini-Subplot, der sich in jedem Band auflöst. Das können aber auch Kleinigkeiten sein. Zusätzlich gibt es noch einen Handlungssubplot innerhalb der großen Handlung, einzeln für jeden Teil. Dieser Subplot ist der Maßstab fürs Ende des einzelnen Teils. Wenn dieser Handlungssubplot zu einem befreidigenden Ende gekommen ist, ist das Buch auch zu Ende. Das muss kein Happy End sein, aber es sollte doch auf einer versöhnlichen Note Enden. ;D Alle anderen Subplots müssen dann gelöst sein. Einige Subplots ziehen sich natürlich in die nächsten Bände mit rein oder werden nochmal aufgegriffen.


Alhambrana

FeeamPC

Manchmal ergeben sich aus dem Plot auch automatisch Teilbücher, ohne dass ein bestimmter Konflikt ganz aufgelöst wird.
Ich habe z.B. einen Mehrteiler, bei dem geht der erste Band bis zum missglückten Mordanschlag auf den König- alle Beteiligten gehen erst einmal in Deckung. Der 2. Band geht bis zum geglückten Mord, und der Dritte bestraft den Bösewicht, der inzwischen den Thron besetzt hat.
Weder in Band 1 noch in Band zwei gibt es einen wirklichen Abschluss, nur eine Art Ruhepause, bevor der nächste Akt weitermacht.

Churke

In einem SF-Mehrteiler habe ich folgendes gemacht:

Teil 1 schließt mit einem spektakulären Happy End auf galaktischer Ebene.

Teil 2 spielt 2 Jahre später und alles ist superbesch....eiden, viel schlimmer als vorher.

Ich habe dann noch einen Teil 0 im Hinterkopf, ein Prequel. Obwohl es in Teil 1 als die große Urkatastrophe angesehen wird, werde ich Teil 0 wahrscheinlich wieder mit einem Superhappyend enden lassen.

So etwas hat auch den Vorteil der Überraschung. Wenn man denn nächsten Band liest, ist erst einmal nichts so, wie man es erwartet hat.


Assantora

Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Am Ende eine Schlacht und dann hat man ein wenig Zeit zum verschnaufen, nicht die schlechteste Idee ist, denn genauso habe ich es in einer Geschichte auch gemacht.

Die derzeitige Reihe, die ich gerade lese, ist das Hauptproblem gerade beseitigt worden und es entsteht dadurch erst ein neues. Aber am Ende des ersten Bandes bekommt man halt nur mit, dass etwas möglicherweise nicht ganz in Ordnung ist.

Und bei einen anderen Mehrteiler, beginnt die Reise eigentlich erst richtig, nachdem die Protagonisten ihren ersten Kampf mit Kratzern überstanden haben.

Ein wenig Cliffhanger sollte sein, aber es sollte immer darauf geachtet werden, dass das Hauptmotiv wirklich erst am Ende gelöst wird, sei es ein Krieg, der böse Obermotz wird in den Tod geschubst, der Ring zerstört... usw.

Churke

Zitat von: Assantora am 29. August 2013, 20:34:57
Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Am Ende eine Schlacht und dann hat man ein wenig Zeit zum verschnaufen, nicht die schlechteste Idee ist, denn genauso habe ich es in einer Geschichte auch gemacht.

Ist an für sich auch logisch, weil der Krieg meistens mehr Probleme schafft als er löst. Selbst wenn man auf dem Schlachtfeld den totalen Sieg erringt, zerstört man eine alte Ordnung und die neue ist oft nicht so, wie man sie sich vorgestellt hat.