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eBook-Verlage - Was bringen sie?

Begonnen von Franziska, 07. Juli 2013, 14:05:02

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Franziska

Über das Thema denke ich schon länger nach. Ich habe das Gefühl, es werden immer mehr ebook-Imprints von größeren Verlagen als auch kleinere unabhängige gegründet, die sich auf ebooks spezialisiert haben. Das knüpft ein bisschen an die selbst verlegen oder Verlag Diskussion an. Inzwischen gibt es ja einige hier, die bei ebook-Verlagen veröffentlicht haben und auch welche, die einen betreiben. Ich will ganz und gar nicht sagen, dass ich eine ebook-Veröffentlichung für weniger Wert halte als als Buch. Auch ist der Aufwand was Lektorat und Cover betrifft natürlich der gleiche. Aber ich frage mich doch: es ist wirklich einfach, ein ebook selbst rauszubringen, rein technisch gesehen. Klar braucht man dann ein vernünftiges Cover etc. und das ist Arbeit, die sich nicht jeder machen möchte bzw. dafür bezahlen möchte. Aber soweit ich das mitbekommen habe, sind die Konditionen bei ebooks oft ziemlich schlecht für den Autor. Besonders, wenn der Verlag sich keine große Mühe mit dem Lektorat macht und keinerlei Werbung (was natürlich auch anders sein kann). Was leistet der Verlag dann überhaupt? Es steht sein Name drauf. Aber ich glaube kaum, wenn man sich die Verkäufe bei amazon so ansieht, dass es die Leser wirklich interessiert, ob es vom Verlag ist oder nicht.

Schreinhüter

Nach wie vor müssen wir Autoren an die Corporate Identity eines Verlages und der Verlagswelt glauben. Es gibt Menschen, die sich über Marken und deren Qualitäten definieren und so auch genau aus den Verlagen lesen, die sie bevorzugen. Wenn ich mir die Zahlen der eBook-Verkäufe ansehe, dann sehen wir derzeit noch Kraut und Rüben. Du schreibst selbst, es ist im Kommen und noch können wir eine Auswirkung auf den Markt nicht absehen. Meiner Einschätzung nach jedoch wird es laufen, wie auf jedem freien Markt. Und dann dürfte man sich durchaus Verlagen mit Imprint anvertrauen dürfen. Darüber hinaus sind ja nicht überall die Konditionen schlecht, aber ich weiß genau was du meinst. Ich zum Beispiel hatte Glück, dass ein wenig mehr als Nichts dabei heraus kam. Wenn dann noch keine Werbung gemacht wird und man keine Möglichkeiten hat dem Leser das Produkt auf anderen Plattformen schmackhaft zu machen, dann ist das eBook nur irgendetwas, das man beim Spaziergang im Internet auf dem Boden rumliegen sieht und sich zufällig entscheidet es einzustecken. Das sind aber alles individuelle Fälle, die wir nicht generalisieren können. Die Frage bleibt, ob es irgendwann zu größeren Vorschüssen und besseren Konditionen im Allgemeinen kommen wird, oder ob das eBook im Begriff ist die Konditionen von gedruckten Varianten nachhaltig zu beeinflussen. Ob nun zum Negativen, oder zum Positiven. Wir sind gerade einmal mit den Fußspitzen an dieser Treppenstufe angekommen und ich persönlich kann nicht einmal bis halb auf die Treppe schauen  :) ;)

Thaliope

#2
Also ... ich kann mir gut vorstellen, dass ein bekannter (und für Qualität bekannter) Name vielen Lesern dabei helfen wird, sich im Duschungel der Veröffentlichungen zurechtzufinden. Gerade weil es bei den Selbstveröffentlichungen, von denen ja eine massiv steigende Zahl zu erwarten ist, so schwer ist, die qualitiativ Hochwertigen rauszufiltern.
Da kann ich mir schon vorstellen, dass ein Verlagsname sehr großen Einfluss auf die Markt-Akzeptanz haben wird. Zumindest, solange noch keine anderweitigen Filter-Mechanismen (wir hatten an anderer Stelle mal über Gütesiegel oder ähnliches gesprochen) etabliert sind.

Als Kontraproduktiv sehe ich es da allerdings an, dass die meisten Verlage eigene eBook-Imprints ins Leben rufen. Ich schätze, das geht mit der allgemeinen Vorsicht und sehr geringen Risikofreude einher, die man Verlagen in der letzten Zeit anzusehen glaubt.
Sie wollen auf dem E-Book-Markt mitmischen, haben aber Angst, mit einem eventuell fehlschlagenden Experiment ihren Namen und Ruf zu schädigen.
Damit beschneiden sie sich aber selbst um den wichtigen Faktor des bekannten Verlagsnamens als verkaufsförderndes Mittel, und das halte ich für ... wie gesagt: kontraproduktiv. Wer nicht wagt, der nicht verkauft ;)
Denn ich glaube, nur die wenigsten Leser machen sich darüber schlau, welches Imprint jetzt zu welchem Verlag gehört, und so kann das neue Label kaum vom großen Namen profitieren.

Für mich als Leser ist eine möglichst professionelle Aufmachung (und gutes Lektorat) sehr wichtig. Ich muss gestehen, ich glaube noch an die Auslesefunktion von Verlagen. Und solange es bei den Publikumsverlagen noch so viele Bücher gibt, die ich lesen möchte, sehe ich noch keinen Anlass, mich durch die Reihen der Selfpublisher zu wühlen. (Das ist nicht mal wertend gemeint oder normativ gedacht, sondern einfach nur eine Beschreibung meiner "Befindlichkeit" in dieser Hinsicht.) Aus meiner Warte würde es sich daher auf jeden Fall lohnen, sein Werk in einem professionellen eBook-Verlag zu veröffentlichen anstatt alles selbst in die Hand zu nehmen. (Es sei denn, man ist unglaublich gut vernetzt und beliebt, und muss nur alle 5.000 Facebook-Freunde zum Kauf animieren ;))

Aber das sind nur die theoretischen Überlegungen einer Unveröffentlichten.
GLG
Thali

Zanoni

#3
Das ist eine sehr interessante, aber auch höchst komplexe Frage, auf die es eigentlich nur eine Antwort geben kann: Kommt immer auf den Einzelfall an.

Wer als Autor alles, was im Zusammenhang der Veröffentlichung anfällt, selbst machen kann oder will, der braucht keinen Verlag. Erst recht nicht, wer sogar schon als Autor bekannt und etabliert ist. Denn alles das, was ein eBook-Verlag bieten kann, können diese Autoren auch selbst übernehmen - wenn es läuft, zu deutlich besseren Konditionen, aber wenn es nicht läuft auch mit entsprechenden Verlusten.

Allerdings gilt dies nicht nur für reine eBook-Verlage, sondern im zunehmenden Maße auch für klassische, (Druck-)Buchverlage. Die drucktechnischen Möglichkeiten und Angebote liefern schon jetzt interessante Bedingungen für Papier-Selbstveröffentlichungen - und diese Entwicklung ist mit Sicherheit noch lange nicht am Ende, sondern wird sich in Zukunft noch fortsetzen.

Vorteile bringen Verlage also nur dann, wenn sich jemand rein aufs Schreiben konzentrieren will und alles andere gerne anderen überlässt. Oder wenn jemand noch ganz am Anfang steht, um sich entweder einen Namen zu machen und/oder erste Erfahrungen zu sammeln. Dann kann es sehr hilfreich sein, in einem Verlag zu veröffentlichen. Denn viele stecken noch in der alten Denke - nur wenn ein Verlag den Roman veröffentlichen will, ist das eine "echte" Bestätigung auch tatsächlich schreiben zu können. Was natürlich Quatsch ist, denn eigentlich müssten die Leser der Maßstab sein.

Es kann auch von Vorteil sein, in einem Verlag zu veröffentlichen, wo der eigene Roman und der Verlag auf einer ähnlichen "Wellenlänge" liegen. Denn jeder Verlag trifft eine ganz spezielle Auswahl an Manuskripten, die in sein Programm passen und dementsprechend finden sich dort auch die Leser an, welche genau solche Romane lesen wollen. Diese Erwartungshaltung der Leser ist vorteilhaft, wenn der eigene Roman zu dieser Erwartungshaltung passt, man selbst als Autor aber noch völlig unbekannt ist. Denn auf diese Weise bekommt man schnell zu Zugang zu einer passenden Leserschaft. Allerdings ist nicht zwangsläufig ein Verlag erforderlich, um eine spezielle Leserschaft zu entwickeln - selbst das könnten selbstveröffentlichende Autoren anders organisieren, z.B. durch Zusammenarbeit unter selbst erschafften "Labels" o.ä.

Zur Zeit ist der größte Vorteil in einem Verlag zu veröffentlichen, ein gedrucktes Buch zu erhalten und irgendwie in den Buchhandel zu gelangen. Weil dort nun mal das allergrößte Potential vorhanden ist. Aber diese Hürde wird vermutlich in Zukunft auch immer niedriger werden, so dass dieser große Vorteil schwindet. Ein großer Verlagsname ist natürlich auch fürs eigene Prestige schön. Es macht halt viel her, wenn man sagen kann, dass man bei XY veröffentlicht hat. Doch gerade die reinen eBook-Töchter größerer Verlage bieten den Autoren genau diesen beiden großen Vorteile nicht mehr. Es kann zwar immer noch eine gute Chance sein, in einen großen Verlag zu kommen, aber tendenziell glaube ich, dass sich die großen Verlage selbst keinen allzu großen Gefallen damit tun. Insbesondere, wenn sie es nicht schaffen (oder überhaupt wollen), sich ein klares Profil zu geben. Wenn sie sich nicht auf etwas spezialisieren, sondern das gesamte Vollprogramm bedienen (wollen).

Alaun

#4
Oh, ein schönes Thema ;D

Hm, mal überlegen. Bei mir war es ja so, dass das Buch zunächst als Ebook bei Aeternica rauskam und in Folge dann an einen Printverlag ging - was ohne die Vermittlung über den Ebookverlag sicher nicht einfach mal so geklappt hätte, zumal ich nach wie vor eher wenig Lust habe, eine Agentur zu suchen. Ich bin da irgendwie ein bißchen, öhm, speziell. Meine Erfahrungen mit meinem Ebookverlag sind mehr als gut. Ich fühle mich prima aufgehoben. Aber das ist natürlich eine sehr subjektive Sichtweise auf eben nur einen Verlag. Keine Ahnung, wie das bei anderen Autoren in anderen Verlagen läuft. Ich weiß aber, ich wäre eine sehr schlechte Selfpublisherin. Ich brauche einen Verlag, bei dem ich mich gut aufgehoben und ernstgenommen fühle, ich genieße es direkte Ansprechpartner zu haben, ich brauche Austausch und bin ziemlich "altmodisch" was Verleger-Autoren-Beziehungen angeht. Und ich glaube, genau wie Thaliope, noch an ein gewisses "Aussieben" durch Verlage.

Aber: es werden eben noch immer recht wenig Ebooks gekauft, im Vergleich zu Printbüchern. Da wird man in den kommenden Jahren sehen, wie sich der Markt im deutschsprachigen Raum entwickelt. Jetzt da etwas sagen zu wollen, würde wahrscheinlich an Hellseherei grenzen.

Die zunehmende Entwicklung von Ebook-Imprints der Verlage sehe ich ein wenig skeptisch und ich finde auch, es wirkt, als würde man dem Ganzen nicht recht trauen, aber trotzdem profitieren wollen, falls es sich weiter positiv entwickelt. Dass sich der Ebookmarkt positiv weiter entwickelt, steht glaube ich inzwischen außer Frage. Aber wie schnell das geht und in welchem Ausmaß, das lässt sich aktuell wohl nur orakeln.

gbwolf

Zitat von: Thaliope am 07. Juli 2013, 15:40:58Als Kontraproduktiv sehe ich es da allerdings an, dass die meisten Verlage eigene eBook-Imprints ins Leben rufen. Ich schätze, das geht mit der allgemeinen Vorsicht und sehr geringen Risikofreude einher, die man Verlagen in der letzten Zeit anzusehen glaubt.
Sie wollen auf dem E-Book-Markt mitmischen, haben aber Angst, mit einem eventuell fehlschlagenden Experiment ihren Namen und Ruf zu schädigen.
Da sehe ich noch einen anderen Punkt: Vereinen sie die reine eBook-Schiene und den Printbereich unter einem Dach, können sie die momentanen Preise, die für eBook-Ausgaben zu Printbüchern verlangt werden, meines Erachtens nicht mehr halten. Denn dann werden sich die Leser fragen, weshalb sie Buch XYZ für 3,99 bekommen und für die eBook-Ausgabe eines Hardcovers weit über 10 Euro hinblättern sollen.
Das wird sicherlich nicht der Hauptaspekt sein, aber so lange noch nicht klar ist, wie sich Preise und Co. und das Kauf- und Leseverhalten entwickeln, schiebt man die günstigeren Bücher vielleicht lieber unter einen anderen Namen.

Lemonie

ZitatEs kann auch von Vorteil sein, in einem Verlag zu veröffentlichen, wo der eigene Roman und der Verlag auf einer ähnlichen "Wellenlänge" liegen. Denn jeder Verlag trifft eine ganz spezielle Auswahl an Manuskripten, die in sein Programm passen und dementsprechend finden sich dort auch die Leser an, welche genau solche Romane lesen wollen. Diese Erwartungshaltung der Leser ist vorteilhaft, wenn der eigene Roman zu dieser Erwartungshaltung passt, man selbst als Autor aber noch völlig unbekannt ist. Denn auf diese Weise bekommt man schnell zu Zugang zu einer passenden Leserschaft. Allerdings ist nicht zwangsläufig ein Verlag erforderlich, um eine spezielle Leserschaft zu entwickeln - selbst das könnten selbstveröffentlichende Autoren anders organisieren, z.B. durch Zusammenarbeit unter selbst erschafften "Labels" o.ä.


Das habe ich mir auch gedacht, als ich den Thread gelesen habe. Ich bin (als Leser, aber auch beim Schreiben) Fan von eher schrägeren Geschichten, Low Fantasy, Mystery, etc. Ich denke, gerade bei Fantasy kann es hilfreich sein, einen Verlag zu finden, der die "Richtung" des Buches trifft, weil der dann mit größerer Wahrscheinlichkeit Leser hat, die sowas mögen. Und ich persönlich würde, wenn mir ein Buch gefällt und der Verlag noch mehr aus dieser Richtung anzubieten hat, dann schon eher ein Buch da kaufen als eins von einem "großen" Verlag oder einem Verlag, der eigentlich eher High Fantasy im Programm hat...

Franziska

@Lemonie: Das Argument kann ich gut nachvollziehen, mir geht es ähnlich. Ich habe mir tatsächlich mal die Selbstverlgeten Bücher im Bereich Fantasy/SF und Jugendbuch angesehen. Ja es gibt ziemlich viele, aber es gibt nur sehr wenige, die man nicht nach einem Blick aufs Cover aussortiert. Die wenigsten Leute geben sich Mühe, ein schönes Cover zu gestalten oder sich auch nur einen nicht haarsträubenden Titel auszudenken. Die Bücher, bei denen ich mir eine Leseprobe auch nur ansehen wollte waren ungefähr 10 Stück bei Fantasy und 5 bei den Jugendbüchern.
Und ja, Bücher von Verlagen fallen im Niedrigpreisbereich auch positiv auf. Es wäre mal interessant zu wissen, ob sich viele Leser über Verlagsprogramme informieren, ich weiß es nicht.

Maria

Es gibt auch Autoren, die sich um Qualität bemühen, wenn sie etwas selbst herausbringen. Zu viele allerdings erkennen nicht einmal, dass sie nicht so drauflosschreiben können wie bei einer Fanfiction, die unter eine Nick irgendwo im Netz zu lesen ist. Der Wunsch schnell etwas zu veröffentlichen, ohne es reifen zu lassen, zu überarbeiten, ohne Geld für ein Cover und ein Korrektorat in die Hand zu nehmen, endet leider zu oft in Büchern, die zwar günsti sind, aber noch so verbesserungswürdig, dass viele Leser von da an nichts mehr anklicken, was nicht einen bekannteren Verlagsnamen auf dem Cover drauf stehen hat.

Wer von euch an Selfpublishing interessiert ist und sich echt Mühe geben möchte, für den wäre Quindie vielleicht ein Weg nach außen zu zeigen, dass hier wirklich etwas ist, das Hand und Fuß hat.
http://www.qindie.de/buecherregal/fantasy/


Fianna

Zu Qindie habe ich gerade einen negativen Artikel gelesen, da ist mit auffällig kurzen/positiven Gegenseitig-Rezensionen einem Bloger kein positiver Eindruck vermittelt worden. Aber auch das Aufnahme-Prinzip in diese Qindie-Gruppe an sich hat er auf Schwächen abgeklopft (oder sie, keine Ahnung):

http://perlenfischerblog.wordpress.com/2013/07/09/qindie-das-autorenkorrektiv-oder-wie-man-versucht-sich-uber-alle-indies-zu-stellen/

Maria

Danke für den Link. Das ist ja heftiger Lesestoff (auch die Kommentare darunter).

Ich kenne Quindie nur von Montesgur her, weil ein paar der dortigen Autoren, die auch den Indie-Weg gegangen sind, bei Quindie dabei sind es bei Montsegur vorgestellt haben.

Bei dem von dir verlinkten Blog ist es in der Tat auffällig, dass er Autorinnen mit Namen verunglimpft während im Impressum weder der echte Name noch die Anschrift zu finden ist. Es ist ein Bashing hinter der Maske der Anonymität, die aber andere vor den Vorhang zerrt und das hat keinen guten Beigeschmack. Selbst wenn einige der angesprochenen Punkte einen richtigen Kern haben sollten, wird der ganze Artikel durch die Art der Schreibe und das Versteckspiel eher wie ein persönlicher Angriff, denn eine sachliche Auseinandersetzung mit Vor- und Nachteilen von Quindie.

Merlinda

Oha ... ich hab mich um ehrlich zu sein noch nie mit dem Thema ebooks auseinander gesetzt, da es für mich immer uninteressant war.
Aber dieser Artikel ist ja wirklich hammerhart.
Wie Maria bereits festgestellt hat, versteckt sich der Verfasser des Berichts hinter einem Nicknamen. Meiner Meinung nach nicht die feine Art zu kritisieren.
Vor allem nicht auf diese Art und Weise, wie der Verfasser es getan hat.
Auch von der Art her, wie sich ausgedrückt und auf die anderen Autorin losgegangen wurde,  erscheint mir der Artikel eher auf einem persönlichen Problem der Verfasserin mit den Gründern von Quindie hinzuweisen.(Das sage ich jetzt ohne irgendjemanden in Schutz nehmen zu wollen. Denn wie bereits gesagt, ich hab mich nie mit ebook - Veröffentlichungen auseinander gesetzt).

Angela

Zitat von: Maria am 11. Juli 2013, 21:04:08
Es gibt auch Autoren, die sich um Qualität bemühen, wenn sie etwas selbst herausbringen. Zu viele allerdings erkennen nicht einmal, dass sie nicht so drauflosschreiben können wie bei einer Fanfiction, die unter eine Nick irgendwo im Netz zu lesen ist. Der Wunsch schnell etwas zu veröffentlichen, ohne es reifen zu lassen, zu überarbeiten, ohne Geld für ein Cover und ein Korrektorat in die Hand zu nehmen, endet leider zu oft in Büchern, die zwar günsti sind, aber noch so verbesserungswürdig, dass viele Leser von da an nichts mehr anklicken, was nicht einen bekannteren Verlagsnamen auf dem Cover drauf stehen hat.

Wer von euch an Selfpublishing interessiert ist und sich echt Mühe geben möchte, für den wäre Quindie vielleicht ein Weg nach außen zu zeigen, dass hier wirklich etwas ist, das Hand und Fuß hat.
http://www.qindie.de/buecherregal/fantasy/
Ich habe mich dort beworben und bin abgelehnt worden, was ja seine Berechtigung haben mag. Heute habe ich aber von einer Autorin gelesen, die ebenfalls abgelehnt wurde. Ich habe ihr Buch auf dem Kindle, lese es mit großem Vergnügen, es ist intelligente und witzige SF, ich finde weder Fehler noch andere Peinlichkeiten, die Formatierung stimmt auch.
Was soll ich mir da nun zu denken?

Fianna

Den Link aus dem Blog hatte ich ganz wertfrei gesetzt, da ich mich mit Selbstverlegen und Qindie nicht gut auskenne.
Doch bei Angelas letztem Posting musste ich an die Passage im Blog denken, dass die Aufnahmekriterien die Gefahr bieten könnten, unliebsame Konkurrenz nicht zu zu lassen.

Maria

@Angela: Vielleicht die Autorin anschreiben und fragen, welche Gründe genannt wurde, dass sie nicht zugelassen wurde? Ist die Geschichte noch 1 zu 1 so wie sie beim Antrag war oder wurde sie nochmal überarbeitet bevor sie veröffentlicht wurde?

Was haben sie bei dir gesagt oder gab es keine Begründung?

Unliebsame Konkurrenz? Konkurrenz gibt es auch ohne das Quindie-Siegel zuhauf. Denn ein bekannter Verlagsname ist immer noch viel mehr wert bei den Lesern denke ich, oder?
Und günstigen Lesestoff bieten jetzt schon viele, viele andere Indieautoren an, die sich nicht um ein Quindie scheren, sondern einfach ihr Ding durchziehen.
Die Konkurrenz wird für die Quindies doch nicht kleiner, wenn sie anderen das Siegel verweigern und sooo bekannt bei den Lesern ist Quindie noch nicht, dass es bei der Auswahl den großen Unterschied machen würde.
Ich frage mich, ob die Bloggerin da Quindie nicht größer und mächtiger gemacht hat, als es im Grunde ist. Und durch die Diskussion vielleicht eher Werbung gemacht hat für Quindie anstatt abzuschrecken.

Überhaupt finde ich es als Autorin nicht so cool, wenn man mir quasi "verbietet" eine Lesermeinung zu haben und diese zu äußern. Ich will als Autorin genauso Bücher anderer Autoren bewerten können wie jeder "Nur"-Leser.  Oder verzichtet ihr alle auf das Recht auf freie Meinungsäußerung zu Büchern, nur weil ihr auch schreibt?
Genau das unterstellt doch so ein Blog von unterschwellig bis ganz offensichtlich. Dass Autoren gar keine ehrliche Meinung haben können, weil sie ja doch alles nur aus Berechnung und gegenseitigen Deals tun.