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Ziemlich krasse Bilanz eines Sci-Fi-Wettbewerbes

Begonnen von Silvia, 14. November 2006, 00:05:43

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Silvia

Hallo

Ich weiß, es ist ja eigentlich schon fast off topic, aber ich fand den Bericht so krass, daß ich euch einen Link dazu hier reinstellte:

Die Bilanz eines Science-Fiction-Shortstory-Wettbewerbes 2006
http://www.literaturzirkel.eu/wettbewerb_2006_bilanz.htm

So viele dummdreiste Plagiatseinsendungen und unvollständige Einsendungen auf einem Haufen hätte ich bei einem solchen Wettbewerb auch nicht erwartet ...  :o

hups, das linkt nur einen Text-Frame, die ganze Webseite gibt es hier: http://www.literaturzirkel.eu/index.html

Kalderon

Erbärmlich. Mehr fällt mir dazu auch nicht ein. :no:

Ary

*kopfschüttel*
Sind sich die Leute eigentlich für nichts zu schade, wenn es um Geld geht?
Peinlich.

 :nöö:
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Maja

Was für ein Armutszeugnis!
Ich hoffe, da war keiner von uns bei!
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Sphinx

#4
Oh man. Da weiß man wirklich nicht, ob man lachen oder weinen soll ...   :o :no:

13 % die weder geklaut noch die Formalien über Bord geworfen haben. Wie kann man nur so dämlich sein, einen Text zu übernehmen, ohne auch nur einige kleine Änderungen vorzunehmen? Ich kann das einfach nicht fassen. So was fällt doch auf!
Ich frage mich nur, ob eine derartige Billanz ein Einzelfall ist, oder auch bei den großen Wettbewerben Gang und Gebe ist ...

Linda

#5
Mh, ich bin etwas verwirrt, weil der Brief aus Boston stammt, die Verfasserin einen englisch klingenden Namen hat, die besagten Beispiele aber alle aus dem geographischen Deutschland stammen.
Auf der Seite selbst wollte ich deswegen mal nachgucken, die Musik auf der Intro-Seite indes hat mich davon abgeschreckt. Obwohl ich mich ziemlich regelmäßig im Netz tummle und häufig nach Rezensionen suche, ist mir dieses Web-Magazin bisher auch noch nicht unter die Maus gekommen. Auchvon dem Wettbewerb hatte ich nichts mitbekommen, was mich zu der Frage bringt, ob sie vielleicht einfach an den falschen Stellen dafür geworben haben :???:

Zum Vorwort selbst: nun ja, Leute an den Pranger stellen zu wollen, weil sie Stories bereits im Netz veröffentlicht haben und dann zum Wettbewerb noch einreichten, finde ich etwas hart. Viele sind da tatsächlich etwas unbedarft oder nehmen das nicht so ernst.
Aber vermutlich waren die anderen Erlebnisse einfach so krass, dass die Verlegerin hier die Verhältnismäßigkeit etwas aus dem Auge verloren hat. Nachvollziehbar, wenn das wirklich so war, und es wurden ja auch keine Namen genannt.

Und nein, soweit ich weiß, ist das mit den Betrugsversuchen bei anderen Wettbewerben nicht der Fall.  Anderes kommt mir aber schon bekannt vor.
Regelmäßige Ausschreibungen wie die der "Storyolympiade" oder z. B. des Schreiblust-Verlags werden zwar von Geschichten zugeschüttet, aber ein Großteil disqualifiziert sich, soweit ich das gehört habe, aus Qualitätsgründen oder mangelndem Respekt vor Formalia wie Länge oder einfachsten Grundlagen usw.

Wobei mich ehrlich gesagt aber auch nicht wundert, dass Leute, andere Stories als eigene ausgeben. Im Zeitalter von Copy and paste und etlichen frei verfügbaren Texten im Tinternet... (weiß hier ja wohl jeder, dass ich Internet-Veröffentlichungen  u.a. aus diesem Grunde sehr skeptisch gegenübersehe)
Wenn es Geld zu gewinnen gibt, kommen die Leute auf komische Gedanken, manche werden gar kriminell, oder zu Mördern wegen des Mammons. Im direkten Vergleich dazu, ist das mit dem Wettbewerb sicher noch ein harmloserer Betrug (auch wenn ich verstehe, dass sich die Veranstalter darüber sehr ärgern).
Dass die Leute sogar wegen eines (undotierten) Preises zu fragwüdigen Methoden schreiten, konnten unter anderem die Veranstalter des deutschen Phantastik-Preises erleben, die wegen Betrugsvorwürfen und -versuchen ihr Abstimmungsprozedere umgestellt haben.
Der Wind weht schärfer in Welt und Gesellschaft und das merkt man auch an solch verzweifelt-doofen Betrugsversuchen.

Gruß,

Linda

Schelmin

Das ist echt heftig. Da kann man nur hoffen, daß in allen Wettbewerben so gründlich nach Betrug  geforscht wird. Auch ist es einfach nochmal ein wichtiges Warnzeichen vor Ideenklau. Wer sich an bereits in Buchform veröffentlichten Texten vergreift ist schon ein bißchen deppert. Aber die Leute sind anscheindend dreist genug, sich überall zu bedienen, das sollte einem bewußt sein, wenn man Texte ins Netz stellt.

Zudem schmälert es anscheinend wirklich die Chancen, wenn man einen Text schon mal in einem Forum oder auf der eigenen Seite veröffentlicht hat. Manchmal wird das nicht so eng gesehen, aber wenn's drauf ankommt, hat man Pech.

Silvia

Jep. Ich glaube, nachdem ich das gelesen hab, beschränke ich mich auf meiner HP demnächst auch nur noch auf Leseproben. So gern ich komplette Sachen hochladen würde, aber die Klau-Gefahr ist mir nun doch zu groß.

Maja

Warum die Angst? Ist irgend jemand mit dem Diebstahl durchgekommen? Nein. Je öffentlicher die Texte stehen, desto eher fallen die Diebe auf die Nase.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Silvia

Wer kennt einen denn schon, wenn man etwas zu einem Wettbewerb einschickt? Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Leute dort jedesmal nach den Autoren oder Titeln googeln, bevor sie die Texte lesen und bewerten.

Im Studium hat meine WG-Mitbewohnerin und Mitstudentin mal eine meiner Facharbeiten als Datei kopiert und - allerdings auch ohne groß was zu verändern - unter ihrem Namen eingereicht.
Da fiel es ja noch klasse auf, daß an der Sache was faul war, unser Studiengang hatte nicht viele Studenten.
Aber im Internet? Das ist ja nun gar nicht mehr überschaubar.

Schelmin

Das denke ich aber auch. Die haben ziemlich genau hingesehen, was ich im Grunde sehr gut finde, aber kaum von jedem Wettbewerb erwarten würde.
Wer weiß, wie viele damit schon durchkamen. Man liest ja auch nicht jede Anthologie oder jedes Yello Press-Blatt um sicher zu gehen, nicht plötzlich seine Geschichte unter fremden Namen vorzufinden.

MarkOh

Dennoch frage ich mich, wie bescheuert man eigentlich sein kann. ( Sorry ) Zumindest sollte man schonmal in der Lage sein zumindest Länge und Form des einzureichenden Materials auf die geforderten Punkte zurecht zu stutzen.
Aber einfach nur abschreiben? Was sind das denn für Möchtegern-Autoren? Wie könnte ich auch nur annähernd stolz auf solch eine Art der Veröffentlichung sein? Wäre da nicht eher die Angst, mit dem geklauten Text irgendwann mal deftig aufzufliegen?

Armselig... Dürftig... Unverständlich... Unbegreiflich...

Rei

Tss, armselig ist noch milde ausgedrückt... Die schämen sich ja für gar nix...

Arielen

*schulterzuck* wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es hinaus. Mir erschien die Ausschreibung schon sehr seltsam, und das Stoiries geklaut werden, die im Internet stehen habe ich auch schon mehrfach mitbekommen. Tja, was soll man dazu sagen. Um beachtet zu werden gtreifen die Leute wie beim allgegenwärtigen Bilderklau zu seltsamen Mitteln.
Alles liegt im Auge des Betrachters