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Trends und Übersättigung

Begonnen von Yukan, 25. Dezember 2012, 00:26:07

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Fianna

Aaaah!
Und ich hab mir da was ganz andres draus gebastelt :D wir bräuchten wirklich diesen Fach-Termini-Thread. Man kann ja mehrere Erklärungen geben, bei Begriffen, die in verschiedenen Wissenschaften oder Theorien unterschiedlich benannt werden. Oder man linkt zu der Fiskussion im Forum, die sich mit diesem Begriff beschäftigt... Ich fänds gut. :) und ja, ich habe diese hitzige Diskussion mitbekommen. Aber das macht die Grundidee ja nicht schlecht.

Grey

Zitat von: Yukan am 31. Dezember 2012, 01:51:15
Im Endeffekt können wir sowieso nur spekulieren. Wer den nächsten Bestseller schreibt oder wer DER neue deutschsprachige Autor wird, (oder Autorin) wird die Zeit zeigen.

Och nö, bitte keine Totschlagargumente. Klar hast du recht, aber drüber reden kann man ja trotzdem. ;)

Kaeptn

Schön wäre es jedenfalls, wenn mal ein deutscher Autor wieder einen Trend lostritt. Was den nächsten großen deutschen Phantastik-Autoren angeht, habe ich aber das Gefühl, dass die erste Liga sehr sehr weit weg ist. Um an die Popularität von Heitz oder Meyer heranzureichen, muss man schon einige Hits landen und nicht nur einen einzelnen.

Aber wo wir schon von Trends sprechen:
Spannend finde ich auch die Trends zu Indie (ok, schon länger) und zu reinen eBook-Verlagen. Bookshouse ist ja nun am Start, mit einer ziemlichen Masse an Titeln, die sie jeden Monat raushauen. Mal sehen ob da was dabei ist, was es in die eBook-Charts schafft. Gespannt bin ich auch, wie da dann die "nur" über CreateSpace veröffentlichten Print-Ausgaben von Bookshouse im Vergleich dazu abschneiden.

Zanoni

#48
Zum Thema "Trends" ist mir persönlich etwas aufgefallen, das sich eventuell mal zu einem Trend entwickeln könnte:
Und zwar Phantastik (im weitesten Sinne) im Zusammenhang mit Kelten, Germanen, Wikingern u.ä.

Ich glaube erkennen zu können, dass da eine interessierte Leserschaft zu existieren scheint, die sich für solche Themen interessieren würde, wenn es nur entsprechende Romane gäbe. Ich glaube allerdings nicht, dass man mit solchen Romanen offene Türen bei den größeren Verlagen einrennen würde. Denn dieses Themengebiet dürften die wenigsten "auf dem Schirm" haben. Ob sich dieses Thema wirklich zu größeren Trend ausweiten wird, vermag ich natürlich auch nicht zu sagen. Aber aktuell dürfte jemand, der einen dazu passenden Roman bereits geschrieben hat, auf eine aufgeschlossene Leserschaft stossen.

Nordic / Celtic Fantasy ... ein möglicher neuer Trend ... wer weiß?!

Franziska

#49
Meinst du, wegen der neuen Serie "Vikings"? Ist vielleicht eher was, das Männer anspricht, zumindest in Buchform. Die Serie wohl auch Frauen. Die Vampirwelle scheint mittlerweile ja endgültig vorbei zu sein und auch bei den anderen Romantasy-Sachen scheint es abzuebben (wobei es immer noch mehr davon gibt als von ,,normaler Fantasy"). Die meisten neuen Titel sind Fortsetzungen von Reihen. Was mich jedoch wundert ist, dass es noch immer viele Dystopien im Jugendbuchbereich gibt. Ich weiß, die Verlage kaufen ein zwei Jahre im Voraus, aber das sollte doch eigentlich auch schon länger vorbei sein und es kommen immer noch neue englischsprachige raus.
Es wird ja immer gesagt, dass High Fantasy im Moment überhaupt keine Chance hat. Vielleicht stimmt das auch, wenn man sich bei einer Agentur neu bewirbt, aber trotzdem kommen demnächst ein paar Fantasy-Bücher von Debutautoren raus. Ich habe eher das Gefühl, dass sich die ganzen Trends der letzten Jahre etabliert haben und es weiterhin von allem ein bisschen geben wird. Im letzten Jahr gab es ca. 20 Bücher, die ich lesen möchte, die Jahre davor doppelt so viel. Jetzt wieder mehr. Ich mag originelle Geschichten, von daher finde ich diese  Trendlosigkeit eigentlich ganz gut.
Ich habe schon das Gefühl, dass originelle und gute Bücher gerade eine Chance haben.
Ansonsten sehe ich eher so ein paar kleine Trends:  Historisches mit krimi oder Geistern, London als Setting, Meerwesen als Love Interest bzw. Meerjungfrauen als Protagonisten im Jugendbuch, aber ob das hier ankommt weiß ich naürlich nicht.

Kati

Die Meerwesen laufen ja schon seit geraumer Zeit eher nebenher, aber da würde ich mich freuen, wenn mal ein wenig mehr erscheinen würde.  :) Was die historischen Stoffe angeht, hast du schon deutsche Bücher entdeckt, die mit dem Thema spielen? Auf dem amerikanischen Markt kommt dieses Jahr ganz viel, das zwischen 1850 - 1930 spielt und irgendwelche düsteren Wesen zur Haupthandlung hat. Aber deutsche Romane sind mir da (leider) noch nicht aufgefallen. Schade, dass man dem Trend eh nicht hinterher schreiben kann, das ist nämlich genau meine Schiene. Aber gut.  :d'oh: Solang der Trend nicht gleich wieder übersättigt, lässt sich vielleicht später noch was machen.

Mich würde interessieren, ob es einen Ablösung für die abebbende Romantasy-Welle gibt. Ein neuer Trend, der so einschlägt. Ich habe das Gefühl, Thriller werden gerade aufgebaut? 

Verwirrter Geist

#51
Zitat von: Kati am 26. März 2013, 01:15:47
Auf dem amerikanischen Markt kommt dieses Jahr ganz viel, das zwischen 1850 - 1930 spielt und irgendwelche düsteren Wesen zur Haupthandlung hat. Aber deutsche Romane sind mir da (leider) noch nicht aufgefallen.

Hast du für den amerikanischen Markt da ein paar Beispiele? Ich lese die Richtung selbst ganz gerne, finde auf dem deutschen Markt aber nichts und bin auf dem Internationalen total uninformiert.

Zitat
Mich würde interessieren, ob es einen Ablösung für die abebbende Romantasy-Welle gibt. Ein neuer Trend, der so einschlägt. Ich habe das Gefühl, Thriller werden gerade aufgebaut?

Kommt mir auch so vor. Generell wirkt es auf mich so, als würden die alten Trends weiterlaufen, aber mit einer gehörigen Brise zusätzlicher Action und ein bisschen Psycho gewürzt. Hat eventuell mit den immer geringeren Aufnahmefähigkeiten der Leser zu tun, die cineastische Erzählweisen gewöhnt sind?

Kati

#52
ZitatHast du für den amerikanischen Markt da ein paar Beispiele? Ich lese die Richtung selbst ganz gerne, finde auf dem deutschen Markt aber nichts und bin auf dem Internationalem total uninformiert.

Letztes Jahr kam zum Beispiel von Susan Dennard "Something Strange and Deadly", wovon dieses Jahr der zweite Teil erscheint, und angekündigt sind zum Beispiel Sonia Genslers "The Dark Between" (Geister um 1900), Diane Salernis "The Caged Graves" (1860er), Cat Winters "In the Shadow of Blackbirds" (Geister um 1918), Brown Terris "Born of Illusion" (Geister, 1920er), Jamie Lee Moyers "Delia´s Shadow" (Geister um 1900) und Page Morgans "The Beautiful and the Cursed". Das sind längst nicht alle, aber im Moment werden auf den amerikanischen Markt Unmengen solcher "modern Gothics" geworfen. Hierher schwappt das anscheinend aber nur schwerfällig, Susan Dennards Buch ist in den USA gar nicht so unbeliebt, aber von einer Veröffentlichung in Deutschland habe ich noch nichts gehört.

Falls viktorianischer Grusel ein Trend werden sollte, fände ich das zwar schön aber gleichzeitig ist mir dabei auch ein wenig mulmig. Ich habe viele solcher Bücher gelesen, die schlecht bis gar nicht recherchiert waren und das würde mich schon ärgern, wenn das so weiter gehen würde. Aber wenn das in die Richtung von Susan Dennards Büchern geht, könnte das wirklich gut werden.

EDIT: In den USA scheint der Trend allerdings an sich in Richtung Gothic zu gehen, nicht nur bei historischen Romanen.  :)

Alaun

Interessant. Sieht aus, als sollte ich schleunigst Edgar wieder auspacken  :gähn:

Kati

Das dachte ich auch: Es ist Zeit für den Karneval.  :gähn: Aber ich denke, jetzt wo sich das abzeichnet sind wir schon wieder zu spät dran.  :d'oh:

Alaun

Wir halten die Zeit an  :snicker: Und dann schreiben wir.

Nycra

Hmm, dann wäre mein "Schlächter" doch genau das Richtige! Der ist schon fertig. Molden: Bitte melden!  :wart:

Zeitanhalten? Bin dabei, wo muss ich unterschreiben? *hektisch umguck*

Verwirrter Geist

Ich bin auch dabei! Ich würde für eine Zeitanhaltmaschine sogar meine gesamte Barschaft opfern. Das wären dann knapp 4 Euro und ein Bonbonpapier *biet*

Aber danke für die Tipps Kati, werde mir die definitiv mal ansehen. Zudem wollte ich schon ewig eine Geschichte über einen deutschen Auswanderer schreiben, die prima in die Sparte passen würde.

Alaun

@Verwirrter Geist: Wenn du noch McGyver auftreiben kannst, baut der aus dem Papier und ein paar über der Kerzenflamme geschmolzenen Münzen sicher so eine Maschine für uns  ;)

Zanoni

Zitat von: Franziska am 26. März 2013, 01:02:45
Meinst du, wegen der neuen Serie "Vikings"? Ist vielleicht eher was, das Männer anspricht, zumindest in Buchform.
Nein, Vikings meinte ich nicht - weil ich die bisher noch nicht kannte. Aber möglicherweise könnte dies ebenfalls eine Ausdrucksform der beobachteten (von mir vermuteten) Tendenz sein. Ganz konkret war mir das bei den drei Runenzeit-Romanen aufgefallen. Es handelt sich dabei um jemanden, die aus der Jetztzeit rund 2000 Jahre in die Vergangenheit geschleudert wird, sich bei den hier damals lebenden Germanen wiederfindet und mitten in den Konflikt zwischen ihnen und dem römischen Reich gerät. Also eher geringer Fantasy-Anteil, dafür aber mehr über das Leben und die Kultur der damaligen Zeit. Diese Romane laufen erstaunlich gut, obwohl nicht groß Werbung dafür gemacht wird. Mein Eindruck ist, dass es eine große Gruppe von Menschen gibt, die sich für die damalige Zeit und Kultur interessieren. Also angefangen bei den Kelten, über die Germanen, bis hin zu den Wikingern und anderen Nordländern. Sowohl historisch wie auch phantastisch. Mag sein, dass speziell die Wikinger eher das männliche Publikum ansprechen, aber grundsätzlich habe ich den Eindruck als wenn gerade das "ursprüngliche" Leben der damaligen Menschen, ihre Naturverbundenheit und ihre Nähe zu Magie, Legenden, mysteriösen Wesen, Welten, Ereignissen und Gegenden eine Rolle spielt. Also das Ineinanderübergehen zwischen Realität und Fantasie.

Was das weibliche Publikum angeht, scheint auf sie - schon lange und genau genommen auch immer noch - die Welt der Kelten mehr Faszination auszuüben. Während die Artuslegenden früher vor allem die zunehmende Verbreitung des Christentums thematisierte, werden heute die Aspekte betont, die mit der älteren Kultur der Kelten im Zusammenhang stehen ... Merlin, Nimue usw. usw. Auch die Welt der Elfen und Feen lässt sich deutlich auf das frühere, keltische Irland beziehen.

Zitat von: Franziska am 26. März 2013, 01:02:45Es wird ja immer gesagt, dass High Fantasy im Moment überhaupt keine Chance hat.
Und welche Romane lösen neue Trends aus? Natürlich gerade jene, die anders sind, als das, von dem "man" meint, es laufe derzeit gut.


Aber wie gesagt, ob das wirklich ein "Mega-Trend" wird, vermag ich nicht einzuschätzen. Insgesamt gehe ich auch eher davon aus, dass mehr verschiedene Trends nebeneinander existieren werden. Mehr Diversifikation statt einzelnen Massentrends. Finde ich aber auch nicht schlecht, weil so mehr Vielfalt und Kreativität möglich ist.