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Eigener Blog oder Website - ratsam?

Begonnen von Söfchen, 23. Dezember 2012, 11:14:08

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Söfchen

Konnte dazu in der Suche nichts finden.

Ich überlege, ob ich mir einen eigenen Blog mit meinen Stories, Gedichten etc. erstellen soll, bin was das betrifft jedoch immer recht vorsichtig. Immerhin ist man im Netz dann nicht mehr anonym (obwohl man ja eh nicht wirklich anonym ist). Außerdem habe ich  mal gehört, dass Verlage das wohl nicht gerne sehen, wenn man seine Werke ins Netz stellt.

Welche Erfahrungen habt Ihr damit bisher gemacht?

Sprotte

Ich habe einen Blog. Ob er so werbewirksam ist, bezweifle ich. Was ich nicht mache: Auszüge ins Netz stellen. Ich weiß, daß viele Verlage solche teilveröffentlichten Werke als verbrannt ansehen.
Hier hat treogen die Problematik im Zuge der Krieger-Ausschreibung verdeutlicht. Hinzu kommt, denke ich: Wozu noch Geld und Arbeit in etwas stecken, was ohnehin schon frei verfügbar ist/war?

Feuertraum

Zitat von: Sprotte am 23. Dezember 2012, 11:27:25
Ich habe einen Blog. Ob er so werbewirksam ist, bezweifle ich. Was ich nicht mache: Auszüge ins Netz stellen. Ich weiß, daß viele Verlage solche teilveröffentlichten Werke als verbrannt ansehen.
Hier hat treogen die Problematik im Zuge der Krieger-Ausschreibung verdeutlicht. Hinzu kommt, denke ich: Wozu noch Geld und Arbeit in etwas stecken, was ohnehin schon frei verfügbar ist/war?
Weil man damit die Menschen/Verlage/Konsumenten möglicherweise anfixen kann.
Auf diese Weise kann man sich eventuell  eine Stammleserschaft aufbauen, die dann hin und wieder mal eine Geschichte zum Lesen bekommen (zum Beispiel, weil diese bei einem Wettbewerb nicht gewonnen hat, was man aber natürlich nicht dazuschreibt  ;D)
Wenn man nun einen Verleger relativ konkrete Zahlen bieten kann (Meine Webseite hat im Durchschnitt 1000 Zugriffe), so kann man ein Argument ins Felde führen, die genau das ansprechen, was einem Verlag wichtig ist: Absatz (die Zahl ist jetzt nur aus der Luft gegriffen).
Dann eine Leseprobe/Probekapitel auf die Seite mit dem dezenten Hinweis: Erscheint im Verlag so und so.

Prinzipiell ist es schon ratsam, sich einen Blog oder eine Webseite zu erstellen, wenn man versuchen will, mit der Schreiberei Geld zu verdienen.
Ob nun Blog oder Webseite, das ist m.E. eine Frage des eigenen Geschmacks.
Ich selber würde eher eine Webseite machen, was aber daran liegt, dass ich mit Blogs nichts anfangen kann. Nur: Entscheiden muss ein jeder selbst.
Blogs sind von der Handhabung einfacher zu bedienen, während eine Webseite einiges an Einarbeitung verlangt und (nicht hauen wenn ich falsch liege) auch etwas arbeitsintensiver ist.



Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Malinche

Es gibt auch Blogsysteme wie Wordpress, die mittlerweile eine gute Kombination von beidem - Blog und statischen Seiten - zulassen.

Auf meiner Seite/Blog habe ich eine Übersicht zu aktuellen Projekten und auch Veröffentlichungen, ohne Textauszüge, aber mit kurzen Inhaltsangaben und Hintergrundinfos. Was Textauszüge betrifft, bin ich auch sehr vorsichtig. Kurze Leseproben aus einem Roman stellen möglicherweise ein kleineres Problem dar als Kurzgeschichten, die man im Rahmen von Wettbewerben unterbringen könnte, die nach Veröffentlichung auf dem eigenen Blog aber als verbrannt gelten. Hier würde ich dann wirklich genau überlegen, was ich online stelle.

Zu guter Letzt braucht ein Blog wie auch eine Website dann natürlich Pflege und Zeit. Meine Seite ist 2010 online gegangen und hat mittlerweile (natürlich stark überschaubare) Zugriffszahlen, mit denen ich zufrieden bin, aber das passiert auch nicht von heute auf morgen und von ganz alleine. :)
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Maja

Zitat von: Sprotte am 23. Dezember 2012, 11:27:25
Ich habe einen Blog. Ob er so werbewirksam ist, bezweifle ich. Was ich nicht mache: Auszüge ins Netz stellen. Ich weiß, daß viele Verlage solche teilveröffentlichten Werke als verbrannt ansehen.
Ich habe den kompletten Text eines (bisher noch unvollständigen) Romanzyklus' online - viereinhalb Bände, ungefähr zweieinhalbtausend Normseiten. Über diese Webseite ist meine Agentur auf mich aufmerksam geworden und hat mich unter Vertrag genommen. Verschiedene (auch größere) Verlage haben danach den Zyklus geprüft, und in keinem Fall war das Ablehnungskriterium die vorherige Onlineveröffentlichung. Es war klar, dass ich im Veröffentlichungsfall den Text von der Seite nehme und nur noch Hintergrundinformationen anbiete, aber die Verlage wissen, dass niemand gerne einen langen Text auf einer Webseite lesen will, wenn er statt dessen auch ein richtiges Buch haben kann.

Durch die Bank sind meine Onlineaktivitäten bei den Verlagen gut angekommen, und in meinem Buchvertrag steht jetzt explizit, dass ich eine Webseite als Marketinginstrument unterhalten darf, auf der ich auch Leseproben (Umfang mit dem Verlag abzusprechen) einstellen darf. Ich kann zu einer Webseite oder einem Blog nur raten.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Sprotte

Ich merke gerade, daß mein "werbewirksam"-Satz viel zu knapp geraten ist.
Ich habe Leser. Leider hat LJ keine Counter, wie viele wirklich. Ich kann nur die eingeloggten LJ-User in der Statistik sehen. Deswegen meinte ich, daß ich nicht weiß, wie viele Leute ich tatsächlich erreiche. Allerding tröstete mich, daß sowohl Malinche als auch Nycra einen Anstieg auf ihren Blogs bemerkten, nachdem ich auf meinem etwas über sie geschrieben habe.

Eine Visitenkarte ist der Blog auf jeden Fall. Außerdem macht es mir sehr viel Spaß.

Cairiel

Was mich bisher davon abhält, mir einen Blog einzurichten, ist die Frage, was ich da schreiben soll.  :hmmm:  Als Leser finde ich Websites und vor allem Blogs meiner Lieblingsautoren sehr interessant (und durchaus werbewirksam), aber selbst kann ich mir nicht vorstellen, einen zu haben, weil ich bei so etwas große Schwierigkeiten habe, die richtigen Worte zu finden. Vielleicht versuche ich es mal, aber ich bezweifle, dass es mir sonderlich Spaß macht ...

pink_paulchen

Also ich glaube auch, dass Leser durchaus für Sachen bezahlen, die schon im Netz verfügbar sind. Beispiel:  http://steampunk-chroniken.de/ oder mein Liebli.ngshorrorautor Scott Sigler. Alle seine Bücher liest er als Podcast umsonst für seine Fans. Und wir kaufen trotzdem wie verrückt. Übrigens ist er auch so an den Markt gekommen.
Oder mein eigenes Sachbuch. Ich hatte die meisten Inhalte auf meiner Seite, aber der Mehrwert ist da das wetterfeste Papier und handliches Format. Sie können es kopieren, oder auf ihre Seite laden, aber sie kaufen trotzdem.
Was nicht heisst, dass ich mein komplettes Herzprojekt online stellen würde, wenn ich es einem Verlag zeigen mag. Aber wenn ich mich als Autor präsentiere, dann sicher auch über Texte.

Ryadne

[Gnaaah, beim Abschicken kam eine Fehlermeldung, jetzt ist der ganze Text weg. Also, auf ein Neues.]

Meine Verlegerin hat mir zu einem Blog geraten, den ich jetzt seit ca. 2 Monaten betreibe. Mir macht es Spaß, da immer mal ein paar Hintergrundinfos oder in Zusammenhang stehende Gedankengänge zu posten, weshalb ich den Blog auch gegenüber einer Website bevorzuge. Außerdem habe ich bei Blogger.com auch die Möglichkeit, Zusatzseiten anzulegen. Zuvor war ich kurz bei Myblog, da ging das sogar noch besser (neben der extrem einfachen Handhabung aber der einzige Vorteil dieses Anbieters).

Ich stelle keine Leseproben online, die nicht mit dem Verlag abgesprochen sind. Von noch nicht untergebrachten Projekten stelle ich ohnehin keine Auszüge online. Allerdings kann ich mir vorstellen, Kurzgeschichten online zu stellen, die ich nicht mehr plane, anderweitig unterzubringen. Außerdem habe ich bereits eine Kurzgeschichte verlinkt, mit der ich mal bei einem Wettbewerb gewonnen hatte und die sich auf der Website der Veranstalter kostenlos runterladen lässt; sowas ist natürlich sehr praktisch. ;)

Inwiefern so ein Blog als Marketingsinstrument taugt, kann ich noch nicht abschätzen, ich denke, das wird die Zukunft zeigen. Meine Zugriffszahlen sind höher, als ich für den Anfang erwartet hätte, aber ich weiß nicht so genau, wer und was alles unter diese Zugriffszahlen fällt.
Persönlich lese ich sehr gerne mal in den Blogs von Autoren, bei denen ich auch sonst das schätze, was sie so produzieren. Und ich finde es immer etwas schade, wenn ich von einem Autor weder Blog, noch Website finde.

Runaway

Zitat von: Cairiel am 23. Dezember 2012, 12:12:57
Was mich bisher davon abhält, mir einen Blog einzurichten, ist die Frage, was ich da schreiben soll.
Ich begleite in meinem Blog mein Schreiben. Die Entstehung der aktuellen Geschichte, dafür habe ich die Rubrik "Tageswerk" und versuche, an jedem Tag, den ich geschrieben habe, zu berichten, worum es ging und wie das war. Inklusive einem repräsentativen Auszug von wenigen Zeilen und dem Abschluß "Letzter Satz für heute". Diese Einträge haben eine Struktur.
Ansonsten blogge ich darüber, wenn ich gezeichnet hab, wenn ich recherchiere, über das Schreiben an sich, über irgendwas anderes, was mich beschäftigt ... gibt tatsächlich Leute, die das interessiert ;D

Ich hab mir nie die Frage gestellt, ob ein Verlag damit ein Problem haben könnte, daß ich eine Homepage habe, auf der Leseproben stehen. Ich finde das auch eher gut.
Ich hab also beides - eine Homepage und seit anderthalb oder zwei Jahren mein Blog. Da ist jetzt nirgends die Hölle los, aber man sieht auch, was ich schon so alles verbrochen hab und im Falle von Agenturbewerbungen find ich das auch gut. Ich als Agent würde da gucken gehen und schauen, was der sich bewerbende Autor so treibt. Denn es ist ja so, daß man sich eigentlich nur mit einem Projekt bewirbt und auf meiner Homepage kann man darüber hinaus sehen, daß ich absolut nicht faul bin ;)

Was die Anonymität betrifft: Jeder darf wissen, daß ich schreibe, ich steh da mit meinem vollen Namen und einer Vita drin. Was keinen was angeht, findet sich auf der Seite entsprechend nicht. Ganz einfache Kiste eigentlich.

Drachenfeder

Ich habe mich für einen Blog entschieden, da mir eine richtige Website zu viel Arbeit ist.
Gebloggt wird bei mir schon sehr lange, wobei ich erst Herbst 2010 meine Federspuren ins Leben gerufen habe (also nur über die Schreiberei berichte). Ab und an veröffentliche ich dort auch Texte. Jedoch beschränkt sich dies auf Gedichte, Aphorismen oder Auszüge aus Geschichten, für die ich keine VÖ bzw. das Mitmachen bei einer Ausschreibung geplant habe.



Grummel

Ich habe mich nach langem Hin und Her für eine profesionelle Website entschieden, die gerade von einem guten Freund im Geheimlabor entwickelt wird. Was ich dort veröffentlichen werde, wird ausschließlich meine Schreibtätigkeit behandeln und abgeschlossene Projekte bewerben, sowie neue Projekte aufzeigen. Mit kleinen Schnipseln und großen Aufhängern.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Alana

#12
Ich halte eine Website heutzutage eigentlich für unentbehrlich, wenn man Autor ist. Ich erlebe im Freundes- und Bekanntenkreis immer häufiger, dass Leute mir begeistert davon erzählen, was für einen tollen Fanservice dieser oder jener Autor im Netz betreibt und wie sehr sie das schätzen.
Ich selbst möchte schon lange eine Website oder einen Blog. Auch gern mit Leseproben. Ich denke, dass das auf keinen Fall schaden kann, eher im Gegenteil, und Majas Erfahrungen bestätigen mich da nur.

Was mich bisher davon abhält ist, dass man tatsächlich seine private Adresse auf der Seite angeben muss. Ginge es nur um mich, dann wäre das kein Thema, aber ich habe Familie und ja, da bin ich paranoid. Außerdem finde ich es ein Unding, dass man als Betreiber einer Website dazu gezwungen ist, seine private Adresse öffentlich anzugeben. Da müssen Alternativen her. Direkte Erreichbarkeit ist wichtig, aber die könnte man auch anders bewerkstelligen, als seine Privatanschrift für jeden Hinz und Kunz öffentlich zu machen. Nur lässt das Gesetz das nicht zu. Wer also keine Agentur und keinen Verlag hat, hat keine Wahl. Aber gut, dazu gibt es einen Thread, ich will damit jetzt diese Diskussion hier nicht sprengen, sondern dies lediglich als Grund für mich erwähnen, warum ich immer noch keine Seite habe.
Alhambrana

Winkekatze

Also, ich habe ja zurzeit nur so eine olle Jimdo-Seite, aber wirklich zufrieden bin ich damit nicht. Leider fehlt mir im Moment ein wenig die Zeit und Muße, um mir ein neues Konzept zu überlegen. Am liebsten hätte ich ja auch eine chice professionelle Internetseite (aber woher nehmen?). Dann denke ich wieder, ein Blog reicht auch. Ich bin was das angeht also noch sehr unentschlossen.  ;)

Als Werbemaßnahme ist ein Blog/ eine Homepage aber grundsätzlich sicher nicht verkehrt.

"Das Licht am Ende des Tunnels ist oft nur eine sterbende Leuchtqualle! (Walter Moers- Die Stadt der träumenden Bücher)

Runaway

Zitat von: Alana am 23. Dezember 2012, 15:37:40
Außerdem finde ich es ein Unding, dass man als Betreiber einer Website dazu gezwungen ist, seine private Adresse öffentlich anzugeben.
Ich finde das kein Unding und ich hab meine seit sechs oder sieben Jahren da stehen, ohne daß jemals auch nur irgendwas passiert wäre. Anfangs fand ich das auch nicht gut, aber ehrlich, was soll auch damit sein? Lästiger ist, daß im Impressum angegebene Mailadressen mit Spam vermüllt werden, wenn man nicht aufpaßt.