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Wenn Figuren ein Eigenleben entwickeln...

Begonnen von Manja_Bindig, 25. Oktober 2006, 14:26:29

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Manja_Bindig

Ich glaub dir das schon Moni - nur an der Umsetzung scheitert es des Öfteren. *sic selber ne Pfanne verpass* :pfanne:

Steffi

Zitat von: Moni am 28. Oktober 2006, 17:28:32
Zitat von: Steffi am 27. Oktober 2006, 16:08:41
Für mich liegt die Kunst des Schreibens unter anderem darin, dass man die Figuren nicht machen lässt, was sie wollen. Am Ende müssen sie immer noch in die Handlung passen. Das "Eigenleben" ist schließlich nichts anderes als die Erkenntnis, dass die Figur so nicht mehr in die angedachte Handlung passt.

Natürlich passiert es mir auch, dass ich eine Figure entwerfe und plötzlich merke - oh, die ist zu schade, um sie nur als Nebenfigur einzubauen, der sollte mehr Platz bekommen.  Aber das ist meine Entscheidung als Autor, nicht die der Figur :)

Ah, wie schön, endlich mal jemand anderes, der genau das in Worte fasst, was mir bei solchen Threads immer auf der Zunge liegt...  Ich krieg immer eins drüber, wenn ich sowas andeute.  :pfanne:

Der Autor muß Herr der Handlung und der Personen sein, das ist meine Einstellung und die vertrete ich schon länger - wird nur irgendwie nicht geglaubt.  :hmhm?:

Lg
Moni




Stets zu Diensten Moni :)
Sic parvis magna

Möchtegernautorin


Greetings auch :)

Also... ich bin auch eine der Personen, die das kennt, dass sich die Charaktere plötzlich viel zu eigenständig verhalten. Aber ich habe eine ganz einfache Methode entwickelt um das in meinen Schreibereien nach Möglichkeit zu verhindern <lächel> Als Rollenspielerin kann ich mir das leisten ;)

Ich entwickel zuerst die Charaktere. Ich denke mir etwas aus und lasse sie sich dann sozusagen im Rollenspiel – vor allem in Forum und Chat – und da tun die Charas dann auch oft das, was sie wollen, wo ich mich hinterher auch frage ,,Wie komme ich denn nun darauf?"
Das ist meine Methode die Charaktere kennenzulernen und wenn ich denke, sie sind soweit und ich hab das, was ich will, dann fange ich an mir richtig laaaange Stories auszudenken und zu planen. Und dann machen die Charas auch das, was ich will, weil ich sie einfach sehr gut kennen gelernt habe.
Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

Feuertraum

Figuren entwickeln ein Eigenleben!
Das ist Fakt!
Weil wir beim Schreiben etwas einsetzen, das sich Gefühl nennt. Wir setzen es meist unbewußt ein, aber wir setzen es ein.
Für Monis Behauptung, das Figuren kein Eigenleben entwickeln, gibt es erstmal  :pfanne:... ;D

Aber Scherz beiseite: Jeder von uns hat Phasen, fast immer ist es so, das Situationen unser Denken und unsere Gefühlswelt beeinflußen. Und somit unser Schreiben.
NATÜRLICH kann man dann wieder zurück und das ganze so schreiben, wie man es haben will. Aber das hindert nichts und niemanden an der Tatsache, das Figuren ein Eigenleben entwickeln!
Zugegeben, bei mir hat sich noch keine Figur geweigert etwas zu machen, was sie machen soll. Aber manchmal schlagen sie vollkommen andere Wege ein. Und diese Wege zu verfolgen ist spannend!

LG

Feuertraum

Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Manja_Bindig

Es war zum Beispiel interessant, als ich eine Charakteristik zu Malenka geschrieben habe.
Mittendrin fragt mich das kleine Aas doch tatsächlich, warum ich sie interviewe. Ich als Autor wüsste doch schon alles über sie. Und dann hat sie sich geweigert, sich weiter interviewen zu lassen...
ich habs im Nachhinein so gelassen. Niemand kann Malenka besser charakterisieren, als sie selbst. ;)

(gott, ist die manchmal ne Zicke...)

Ary

*lol*
Ich habe für Wüstenfeuer noch gar keine Charakterbeschreibungen geschrieben. Die beiden Hauptprotas habe ich im Kopf , und ich spiele in Gedanken immer wieder verschiedene Szenarien durch, um zu sehen, was die beiden mit sich machen lassen und was nicht. Die beiden werden schon zu sowas wie ständigen Wegbegleitern und ich weiß jetzt schon, daß ich sie schrecklich vermissen werde, wenn die Geschichte irgendwann mal fertig geschrieben sein sollte.
Manchmal ist Rollenspieler udn Autor zugleich zu sein ganz praktisch. Wenn ich nicht weiterkomme, versuche ich, die Szenen, an denen es hakt, mit mir selbst durchzuspielen udn dann lasse ich die Figuren absichtlich eine Art Eigenleben entwickeln, um mir wieder darüber klar zu werden, wo ich mit ihnen denn nun hin will.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Rei

Ja, das kenne ich. Ich denke mir immer soooo tolle Sachen aus, die ich mit meinen Figuren anstellen will, aber die geraten dann von einer Situation in die nächste und schwupps! ist es aus mit meinen tollen Ideen *schnüff*

Manchmal kriege ich die Biege dann wieder hin und kann meine teuflischen Pläne verwirklichen, aber manchmal muß ich eben auch klein beigeben und die Ideen anderweitig verwenden. Ich überrasche mich beim Schreiben - trotz Plan - immer wieder selbst... Hat auch was...

Kiwi

Da es ja unser aller Ziel ist, die Figuren möglichst glaubwürdig und lebensecht zu erschaffen, wehren sie sich zwangsläufig irgendwann gegen den Verlauf der Geschichte.
Ich versuche, schon beim Plotten auf meine Figuren rücksicht zu nehmen, aber das geht ja nur, wenn ich meine Figuren schon gut genug kenne. Bei neuen weiß ich noch nicht alles über sie, da hilft es manchmal zu drohen: Wenn du nicht kuschst, nehm ich nen anderen, der das mitmacht!

Aber meist verliert der Autor. Weil die Figur besser weiß, wie sie gut rüberkommt.

Unbestritten bleibt dennoch die Tatsache, dass diese ganzen Prozesse im Kopf des Autors stattfinden, wenn er sich mit realistischen Handlungsabläufe auseinandersetzt.

Manja_Bindig

Ja... das Gute an der sache ist, dass es mich zwingt, umzudenken - wie komme ich jetzt wieder auf die Plotline zurück?
Man wird flexibel wie Knetmasse...

Rei

Zitat von: Manja am 30. Oktober 2006, 11:23:38
Ja... das Gute an der sache ist, dass es mich zwingt, umzudenken - wie komme ich jetzt wieder auf die Plotline zurück?
Man wird flexibel wie Knetmasse...
Ja, das ist ja auch das Schöne daran! Ich kann mir zwar einen Plan zurechtlegen, aber wer sagt denn, daß der Plan auch gut ist...? Dadurch, daß ich meinen Figuren die Freiheit lasse, auch mal was selbst zu entscheiden und spontan zu sein, überrascht mich die Geschichte selbst. Und das macht doch gerade Spaß, oder?

Möchtegernautorin

DEswegen musste ich mich früher immer vom Schreiben losreißen, Rei :) Ich fand das alles so spannend, dass ich wissen wollte, wie's weiter geht, weil... das hab ich selbst nicht gewusst.

Aber auch mit Planung geht das dann doch manchmal schief, habe ich gestern wieder gemerkt <schmoll> Da fangen einfach zwei anzu streiten, obwohl sie das garnicht sollten und das irgendwie fast alles umgeworfen, was ich so schönes geplant habe. Aber zum Glück nur fast.

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Rei

Zitat von: Drachenelfe am 31. Oktober 2006, 10:17:25
DEswegen musste ich mich früher immer vom Schreiben losreißen, Rei :) Ich fand das alles so spannend, dass ich wissen wollte, wie's weiter geht, weil... das hab ich selbst nicht gewusst.
Ganz früher hab ich ja völlig ohne Plan geschrieben. Das war noch ne Nummer "schärfer", weil da wußte ich ja überhaupt nichts.

Aber Du hast recht, manchmal war es echt schwer, sich loszureißen...

Manja_Bindig

Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr...

Streit und Zerwürfnisse, die da nicht sein sollten.
Böse Shia.

Ary

Wer ist Shia?
:)
Meine Figuren würfeln mir gerade mein schönes systematisches Kapitelkonzept durcheinander... grummel... wie mach ich denn da nun weiter?
Nein, Najaro, aus, sitz, platz, du mußt jetzt erst mal warten. Männo.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Manja_Bindig

Shia ist ne Zicke und mein Hauptchara. Toal unverdient die Ehre, so zickig wie die jetzt ist...