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Gemeinschaftsprojekte?

Begonnen von Roland, 23. Oktober 2006, 21:10:35

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Roland

Hi ihr Lieben!

Ich überlege seit Langem, wie es wäre, wenn man einen Gemeinschaftsroman schriebe mit zwei Autoren. Ich finde das total interessant, wie da beide Stile vermischt werden, oder auch eben nicht. Wie teilt man so etwas auf? Beide einen Teil? Das stelle ich mir relativ blöd vor, weil man dann beide Stile klar herauslesen kann. Aber ich wäre überhaupt mal gespannt darauf, wie man das angeht! Das fängt ja schon bei den Ideen der Story an. Welche nimmt man, welche nicht! Vorteile daran sind natürlich, dass das Buch auf jeden Fall nicht zu kurz wird bei so vielen Ideen!

Manchmal glaube ich, dass so etwas echt ein Segen wäre, manchmal bin ich aber auch froh, so etwas nicht zu machen, weil es oft relativ befreiend ist, wenn man einfach weiterschreiben kann und sich nicht bei seinem Kollegen erkundigen muss.

Bin mal gespannt auf Eure Meinungen! Vielleicht hat ja schon jemand so etwas getan?!

Liebe Grüße, Wulli!

Moni

Zitat von: Roland am 23. Oktober 2006, 21:10:35
Vielleicht hat ja schon jemand so etwas getan?!

Yepp, Maja und ich waren bereits so verrückt. Wir haben "Fenoriels Augen" zusammen geschrieben, allerdings wurde es nie fertig, da es leider zuviele andere Projekte nebenher gab. Außerdem gibt es da noch "Die Öbba - ein Fragment". Ja, auch nicht fertig, aber sogar zu dritt geschrieben.
Derzeit schreibe ich außerdem zusammen mit einer Freundin an einer Star Wars Fanfiction (die fertig gestellt wird, jawohl!)

Interessant an solchen Co-Produktionen ist besonders das Zusammenraufen und gemeinsam Szenen schreiben. Die Plotentwicklung kann manchmal seltsame Wege einschlagen, aber da man zu zweit ist, gibt es immer die Möglichkeiten, zu extreme Auswüchse zu stoppen.
Was die Stilunterschiede angeht: entweder sie sind da, oder nicht. Will sagen, man kann sich die Stilunterschiede durchaus zu nutze machen, wenn man z.B. aus zwei oder mehr verschiedenen Perspektiven schreibt. Und manchmal gibt es auch keine oder nur wenige Unterschiede, dann kann man einzelne Szenenschnispel wunderbar ineinander fügen.

Es gibt ja auch professionelle Autoren, die sich für einzelne Projekte zusammen getan haben (mit mehr oder weniger guten Ergebnissen.), wie z.B. Margret Weiss und Tracy Hickmann; David und Leigh Eddings, Marion Zimmer Bradley, Julian May und Andre Norton uvm.

So extrem abwegig ist es eigentlich nicht, einen Roman als Gemeinschaftsarbeit zu schreiben und im Sach- und Fachbuchbereich (auch oder gerade auf populärwissenschaftlichem Gebiet) ist es gang und gebe.

Lg
Moni

Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Roland

Interessant, interessant ... ich habe nämlich letztens das Buch "Das schwarze Haus" Von Kind und Straub gelesen und da kam mir das in den Sinn! Aber find ich gut, dass es hier welche gibt, die das schon gemacht haben :)  :jau:

Lg, Wulli!

Felsenkatze

Hallo Roland,

ich arbeite gerade eine Plotlinie für einen Roman aus, dessen Grundidee ich mit einer Freundin zusammen entworfen habe. Schreiben werde ich ihn allerdings alleine, weil es uns unpraktisch erschien, immer auf den "Teil" des anderen warten zu müssen, bis man selber weiter machen kann. Wir haben so was an Kurzgeschichten ausprobiert, und schon da wr es ein bisschen problematisch, ich weiß nicht, wie es beim Roman würde.
Allerdings hat meine Freundin immer noch Mitspracherecht, was Handlung und Charakterentwicklung angeht, insofern ist es schon eine Art Gemeinschaftsprojekt.

Ich denke, wenn man zwei sehr zuverlässige Schreiber hat, müsste es auch anders gehen. Ich denke allerdings, dass es immer einen dominanteren und einen beratenderen Schreiber geben wird, schon, weil sich vielleicht nicht beide Autoren zu 100% in den selben Charakter einfühlen können.
Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass zum Beispiel jeder Autor einen "Perspektivencharakter" erhält, und quasi eine unabhängige Handlung entwickelt, die nur an manchen Stellen Berührungspunkte hat (zum Beispiel zwei Reisegruppen in einer weitläufigen Fantasywelt). Dann könnte jeder relativ frei schreiben, und man müsste sich nur über die Berührungspunkte einigen, und wahrscheinlich ein Finale zusammen entwerfen, in dem sich die beiden Perspektiven vereinen (weil sonst sind es ja zwei Romane, nicht einer).

Dass man die Stile klar herauslesen kann, muss übrigens nicht sein. Wenn ein Autor quasi eine "Vorlage" schreibt, zum Beispiel einen Kapitelanfang, und dann der andere weiterführt, dann hatte ich oft die Erfahrung, dass sich die Stile angleichen. Also, jeder schreibt ein bisschen abseits seines eigenen Stils, aber nicht zu sehr, dass es unangenehm wird. Klappt natürlich auch nur, wenn sie von vorneherein nicht zuuu unterschiedlich waren.

Auf dem Buchmarkt gibt es ja schon Autorenpaare, die auch zusammen was veröffentlicht haben (die Hohlbeins, Margret Weis & Tracy Hickman), irgendwie müssen die das ja auch hinbekommen.

Es ist auf jeden Fall eine lohnenswerte Erfahrung, weil man bei Hängern und Blackouts vom anderen neue Inputs bekommen kann, und es entstehen Plotwendungen, die einem alleine gar nicht eingefallen wären.

Liebe Grüße,

Ronja

Roland

Jop, stimmt!

Mir ist auch grade noch mal ins Gedächtnis gekommen, was Eschbach vor seinem Schreiben macht. (Eventuell ja auch welche von euch). Er schreibt für jeden seiner Charaktere, zumindest den wichtigen, einen Lebenslauf ... oder eine Beschreibung, die über 10 Seiten gehen kann, wenn ich mich recht erinnere. Ich glaube, bei so einer Gemeinschaftsarbeit kann so etwas total nützlich sein, wenn ich mir überlege, dass der Protagonist vor einem Problem steht und jeder Autor das anders lösen würde. Man entsinnt sich etwas an die Vita der Figur und weiß, wie man handeln muss!

Lg, Wulli!

Naira

#5
Ich hätte wahrscheinlich nie angefangen zu schreiben, wenn meine Freundin mich nicht dazu gestubbst hätte. Wie haben uns eigentlich schon immer unabhängig voneinander oder zusammen Geschichten ausgedacht, mal aufgeschrieben, mal nicht und irgendwann fing sie dann an, wir könnten doch versuchen, zusammen ein Buch zu schreiben. Die Anfänge sind noch in der kindlichen Vision entstanden, das für uns beide volkommene Buch zu schreiben, weil uns bisher in jeder schönen Geschichte irgendwas fehlte. Also wollten wir alle Arten von Magie und Fantasy in einer eigenen Geschichte vereinen...
Tja, kindliche Unschuld, wir hatten beide noch nie was von Plagiat o.ä. gehört.  :engel: ;)

Jedenfalls existiert es immernoch, in sehr veränderter Form und ist höchstens halb fertig.  ::)
Zu Anfang haben wir uns gegenseitig alles erzählt, was wir uns so vorstellen und erstmal einen Grundplot entwickelt. Dann haben wir immer alles aufgeschrieben, was uns grade zur Geschichte einfiel, Landschaftsbeschreibungen, Frühgeschichte, Götter, Völker, usw. und jedes Mal, wenn wir uns getroffen haben, wurde alles gelesen und durchgesprochen, korrigiert und mit anderen Ideen ergänzt.
Außerdem hat jeder einen Hauptchar und einen wichtigen Nebenchar unter seien Obhut genommen und ihn sich ganz genau vorgestellt, ein detailliertes Charakterprofil entworfen und alles aufgeschrieben, was ihr sonst noch zu der Person einfiel.
Irgendwann haben wir dann einfach angefangen zu schreiben, bzw. ich habe einen Anfang geschrieben, weil die mir zu der Zeit leichter fielen als ihr, als mir nichtsmehr einfiel, hat sie den Anfang mit mir zusammen korrigiert und alleine weitergeschrieben, dann ging es wieder zurück zu mir und so weiter, während alls andere, Karten und Wappen malen und weiterentwickeln der älteren Ideen einfach nebenher weiterliefen und eingefügt wurde, wie es gerade passte ...
Nach zwei, drei Jahren kam dann die große Umwälzung, in der wir eigentlich immernoch stecken, aber das Prinzip blieb und funktioniert immernoch gut^^  :)

Zwischendurch wäre es mir schon mal ganz lieb, nicht nur 50% der Stimmen zu haben, z.B. wenn mir eine Nebenfigur mehr ans Herz wächst und ich ihr gerne einen etwas größeren Platz einräumen würde, was Katrin dann nicht so gut nachvollziehen kann, aber meistens funktioniert auch das mit viel Ideenaustausch ganz gut.

Gruß, Naira


Geli

wir haben genau das gemacht:

http://www.textkraft.de/pageID_2846781.html

andere Erfahrungsberichte gibt es auch noch, (unter anderen einem offline von mir).
Aber der oben war der Link, den ich jetzt auf die Schnelle fand

Isabel

#7
Ich habe sowas schon mehrmals versucht, bin damit mehrmals gescheitert und habe daher beschlossen, prinzipiell nur noch alleine zu schreiben.

In mancher Hinsicht kann der Austausch mit jemandem anregend und motivierend sein, aber ich habe gemerkt, dass das bei mir nur bis zu einem gewissen Grad funktioniert. Schreiben kann ich nur alleine, denn ich fühle mich nur wohl, wenn ich alle Fäden in der Hand halten kann.

Es ist schon schwierig genug, wenn man es sich in Abschnitte aufteilt und dann immer däumchendrehend darauf warten muss, dass der andere mit seinem Teil fertig wird. Aber gemeinsam Szenen schreiben, wie jemand weiter oben erwähnte? Undenkbar! :o Ich muss mich in eine Szene ungestört vertiefen können, ohne dass mir jemand dazwischenquatscht.

Wenn zudem der Schreibpartner nicht nur einen völlig anderen Schreibstil, sondern auch grundsätzlich andere Ansichten hat, was die Herangehensweise an eine Geschichte und das Entwickeln von Plot und Figuren betrifft, funktioniert es ohnehin nicht. So etwas merkt man jedoch erst, wenn man schon eine Weile miteinander arbeitet. Ähnlich ist es, wenn man mit jemandem zusammenzieht und erst hinterher die Macken des jeweils anderen kennenlernt.

Wenn jemand Kritik an meinen Geschichten übt, damit kann ich umgehen. Doch das Schreiben an sich muss ich ganz alleine machen. Bewundernswert, wenn Leute es schaffen, gemeinsam einen Roman auf die Beine zu stellen und sich gedanklich gegenseitig zu ergänzen. Ich jedoch kann beim Schreiben mit niemandem zusammenarbeiten.

Kalderon

Zitat von: Geli am 24. Oktober 2006, 07:57:43
wir haben genau das gemacht:

http://www.textkraft.de/pageID_2846781.html

andere Erfahrungsberichte gibt es auch noch, (unter anderen einem offline von mir).
Aber der oben war der Link, den ich jetzt auf die Schnelle fand

WOW, Geli. Das ist ein genialer Bericht! :o

Lana

Ihr könnt euch auch bei einer Geschichte bei Literatur unserer Zeit beteiligen. Schaut doch mal auf die Seite:

www.litrum.de

Ich hab den Anfang gemacht. Wird sicher gut, wenn noch mehr daran schreiben.

Unter Erzählwerkstatt steht die Geschichte. Schreiben könnt ihr unter Erzählstrom.  :rofl:


Alina

Da mir dieser Thread gezeigt wurde und ich mich ja in einer hoffentlich noch lange währenden Mitautoren-"Beziehung" befinde, ergo wir zu zweit an einer Serie schreiben, erzähle ich mal ein wenig davon.

Eine interne Aufteilung haben wir beide gar nicht. Sie hat das erste Buch geschrieben, bei dem ich nur Testleser und der ständige Meckerer im Hintergrund war und festgestellt habe, dass Charaktere, die Hauptcharaktere waren, zu uninteressant sind, um mit ihnen weiterzuarbeiten. Dahingegen waren Nebencharaktere zu interessant, um ihnen keine eigene Geschichte zu geben.

So haben wir per Mail, Messi oder am Telefon die Plots für die nächsten zwei Bücher besprochen, bis sich herausstellte, dass wir die Hauptcharaktere aus dem 2. Buch verbannen werden und ihnen parallel zu Buch 3 eine eigene Geschichte zuteil kommen wird, die in einem anderen Land spielt. Im 5. Buch kommen letztlich alle wieder an einem Ort zusammen und das Showdown kann stattfinden.

Buch 2 und 5 schreiben wir beide komplett zusammen. Es gibt keine genaue Szenenaufteilung, wer was schreibt oder wer wen schreibt, sondern derjenige beginnt mit dem Teil, der ihm gerade am besten gefällt und zu dem er eine Idee hat (die wurde zuvor meist abgesprochen). Bei uns ist es so, dass sie Zugang zu Charakteren hat, die mir wahnsinnig schwer fallen, dasselbe gilt für sie.

Buch 3 und 4 werden von uns jeweils allein geschrieben, allerdings findet hier ständige Rücksprache statt, weil die Handlungen zeitgleich ablaufen und sich hin und wieder auf das andere Buch beziehen. Da die Enden übereinander liegen und mein Buch letztendlich sein Ende in "ihrer Stadt mit ihren Charakteren" findet, würden wir ohne Rücksprache wohl auf halber Strecke eingehen.

Da wir hauptsächlich in einzelnen Szenen schreiben und diese später zusammensetzen, haben wir kein Problem damit, dass man auf das Geschriebene vom anderen warten muss, um selbst weiterzukommen. Einzig bei Rückfragen ist es teilweise nervig, wenn der andere gerade nicht erreichbar oder nicht online ist und man nun unbedingt eine Frage beantwortet haben muss, weil man z. B. nicht weiß, wo der oder der Charakter momentan steckt.

Der unterschiedliche Stil: Bei uns geht es. Sie ist für die Stilangleichung zuständig, wobei sich die Angleichung meist auf unterschiedliche Satzstellungen bezieht.

Vorteilhaft ist auf jeden Fall eine Telefonflatrate oder eine DSL-Flatrate. Ansonsten könnten die stundenlangen Gespräche am Telefon oder via Messi kräftig ins Geld gehen.

Praktisch ist es bei uns, dass wir jeweils andere Schwierigkeiten haben. Ich hänge momentan mit einem Charakter vollkommen in der Luft, den ich von einem Tag auf den anderen nicht mehr schreiben kann. Dafür hängt sie ebenfalls bei einem Charakter. Beide sind immens wichtig für die Geschichte, also schreibt momentan jeder von uns am Problemkind des anderen. Und da generell beide die einzelnen Charaktere kennen, kann man recht einfach nachfragen, ob der andere denkt, dass ABC so handeln würde oder ob dies oder jenes nicht besser von XYZ ausgeführt werden sollte. Es kommt bei uns recht häufig vor, dass eine eigentlich zusammenhängende Szene mit Aussparungen losgeschickt wird, die der andere vervollständigt.

Ich denke, die größte Voraussetzung ist, dass man schonungslos ehrlich miteinander umgeht. Und nicht einfach nur "nett" sagt, wenn man eigentlich etwas ganz anderes meint. Und nicht angesickt ist, wenn der andere einige Tage überhaupt keine Lust oder Zeit zum Schreiben hat. Meine Mitautorin hatte die letzten zwei Wochen beinahe schon einen Schreibkoller und konnte kein einziges Wort auf den Bildschirm bringen. Nach einem langen Telefonat gestern hat sich das zumindest erledigt, inklusive einer schlaflosen Nacht von mir, weil ich eine Szene schon einmal im Kopf vorgeschrieben habe.



Den Fall, dass es gar nicht funktioniert, hatte ich jedoch auch schon bei einer Fanfiction. Da saß ich mitten in der Geschichte wieder allein da, weil die Co-Autorin keine Zeit hatte.


Manja_Bindig

#11
Es ist ein interessantes Projekt; zwei solche Sachen hab ich mit einer Freundin am Laufen. Einmal in RPG-Form und einmal so, dass jede ein Kapitel schreibt. Plot und Charas und das ganze Hickhack wurde schon im Vorraus explizit geklärt, damit später kein Durcheinander entsteht.

Ich muss sagen, das RPG-Schreiben mit Umformulieren im Nachhinein liegt mir mehr.

Wichtig ist - wie Alina sagt - dass man ehrlich miteinander ist.
Außerdem wäre es von Vorteil, wenn man einigermaßen ähnliche Vorstellungen vom Ton der Geschichte und den Schwerpunkten hat.
Ich stehe auf subtilen Horror, mein schreibpartner auf Splatter - der Splatter ist gut geschrieben, aber es ist Splatter und Splatter ist leider nix für mich - umgekehrt langweilt sich mein Schreibpartner bei Subtilem.
Wenn die Vorstellungen vom Ton dermaßen weit auseinander klaffen, dass man keinen Kompromiss finden kann(ich könnt zum beispiel keinen Splatter schreiben. Dem PArtner merkt man bei subtilen Szenen an, wie er sich langweilt, da kann er sich noch so viel Mühe geben) - dann gehts wohl nicht. besser, man lässt es.

Mit anderen Worten - es kommt auf die Chemie an. Wenn die Chemie stimmt, kann man zueinander sehr ehrlich sein. Und meistens ist es dann auch so, dass man schreiberisch nah beieinander schwimmt.

Wenn das zutrifft - dann macht das verdammt viel Spaß. Vor allem bei kleinen Nebenplots ist es immer wieder witzig, was sich beim Duett-Schreiben so ergibt.

Koriko

Ich hab sowas einmal gemacht... und zwar zusammen mit Tanja Meurer (hier ist sie leider nicht). Wir haben gemeinsam "Atemlos" geschrieben, einen Vampirroman, der nächstes Jahr erscheinen soll. Die weiteren 2 Bücher werden wir auch gemeinsam machen,d a eine Trilogie geplant ist.

Im Grunde habe ich alles geschrieben, basierend auf einer Idee von ihr. Nachdem ich die Rohfassung fertig hatte, haben wir sie durchgesprochen und einige Charaktere hinzugefügt, die teilweise von ihr stammten. Nach einigen Abänderungen und Einwürfen von ihr, ebenso einer Überarbeitung der Grammatik udn Ausdrucksformen ist ein Mix unser beider Stile entstanden.. sprich die Idee ist unterdessen von uns beiden, bei den Charas sieht's ähnlich aus (teilweise von ihr, teilweise von mir) und insgesamt hat's Spaß gemacht...
"Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen." - Mark Twain

www.assjah.de
www.juliane-seidel.de
www.like-a-dream.de

Shay

Ich hab das große Glück, die perfekte Co-Autorin gefunden zu haben. Wie sie immer so schön sagt "wir sehen einfach den selben Film", wenn wir einen Text lesen.
Es gibt bei uns keine Aufteilung des Textes. Einer legt einen Abschnitt vor, der nächste verbessert nach Lust und Laune und das geht solange hin und her, bis wir uns einig sind. Damit das klappt, verwenden wir ein mittlerweile ausgeklügeltes System von Textfarben und es gilt die eiserne Regel, daß jede Änderung rückgängig machbar sein muß (d.h. der ursprüngliche Text bleibt durchgestrichen stehen, bis die Änderung akzeptiert ist).
Wie schon erwähnt, muß man dafür unbedingt kritikfähig sein und darf nicht verbissen an den eigenen Formulierung hängen. Telefonieren tun wir übrigens quasi nie. Wir tauschen uns in einem privaten Forum aus und nur in ganz kniffligen Fällen treffen wir uns im Chat.

Bei uns läuft es jedenfalls super, aber bei uns hat eben von Anfang an die Chemie gestimmt. Mittlerweile freuen wir uns sogar richtig, wenn wir uns nicht sofort einig sind, weil nach einigen Diskussionen dann eigentlich immer ein "Kompromis" rauskommt, der besser ist, als es unsere jeweiligen Ursprungslösungen je waren. Und nach ein paar Wochen weiß ich selbst nicht mehr, welche Sätze von mir sind und welche nicht.
Toll ist es auch, wenn eine Szene mal nicht so wirklich will. Dann schreib ich einfach nur irgendwie runter, was ich versuche auszudrücken, auch wenn es scheiße klingt und wenn ich es dann korrigiert zurückkriege, ist es meistens richtig gut.
Die Zusammenarbeit hat einige unerwartete Nebeneffekte gebracht. Wir kommen aus verschiedenen Dialektgebieten und so fallen uns immer wieder regionale Formulierungen auf. Vor allem aber wird man gezwungen, viel genauer über die Geschichte nachzudenken, denn wenn ich erklären will, warum ich meine Idee besser finde als ihre, muß ich da schon harte Argumente liefern können.

Smaragd

Nachdem wir in der Schreibbar auf das Thema gekommen sind und schon eine Warnung vor der :pfanne: bekommen haben, dachte ich, ich mach uns mal einen eigenen thread dafür auf.
Also, wer schreibt zusammen mit anderen und was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Was sind Vorteile, was sind Nachteile?

Annoncen für Coautoren werden hier auch gern gesehen ;)


Zuletzt die üblichen Disclaimer:
Erstens: Ich habe mit der Suchfunktion versucht herauszufinden, ob es so einen thread schon gibt und habe nichts gefunden. Falls es doch was gibt, tut`s mir Leid, dann habe ich die falschen Suchbegriffe verwendet. Ich hoffe nicht, das wär nämlich peinlich.
Zweitens: Ich habe mir überlegt, das hier in den off topic-Bereich zu packen, aber es hat ja doch mit Schreiben zu tun, oder? *besorgt zu den Mods schiel*