Alternative Hardware (Maus etc.) für Schmerzgeplagte gesucht

[Alana]

Hallo ihr Lieben,

derzeit schlage ich mich wieder extrem mit Schmerzen im Handgelenk rum. Die kommen weniger durchs Tippen sondern mehr durchs Maushalten. Mir tut auch nicht der Karpaltunnel weh, sondern das Handgelenk innen, seitlich unterhalb des Daumens bzw. die dort verlaufende Sehne.
Ich suche nun nach Alternativen zur Maus, die diese Stelle entlasten. Gelesen habe ich viel und bin jetzt vollends verwirrt. Deshalb hoffe ich auf eure Erfahrungen. Was hilft euch besonders gut? Trackball, Grafiktablett oder was ganz anderes?
Ich denke, auf lange Sicht ist es wahrschenlich sinnvoll, einfach mehrere Sachen zu haben und immer wieder abzuwechseln.
(Spracheingabeprogramm besitze ich, aber zum Navigieren statt Maus finde ich das nur sehr bedingt geeignet.)

Ich hoffe, der Thread passt hier hin, aber ich denke, diese Probleme kennen ja viele von uns und es wird vielleicht auch immer mal wieder jemand nach Alernativen suchen, deswegen hielt ich es für sinnvoll, das mal hier rein zu schreiben.

Vielen Dank im Vorraus für eure Tipps und Erfahrungen.

[gbwolf]

Hm. Ich überlege schon länger, ob ich es einmal mit einer vertikalen Maus versuchen soll, aber der Preis schreckt mich immer ab. Frag doch mal bei Drachenfeder an, die verwendet eine.

Bin übrigens selbst neugierig, was es noch an Alternativen gibt.

[Pestillenzia]

Wirkliche Alternativen habe ich leider auch noch keine gefunden, aber was mir Erleichterung bringt, ist ein Mousepad mit Handgelenksauflage, so dass das Gelenk nicht ständig abgewinkelt und dadurch entlastet wird. Wenn auch das nichts hilft, habe ich die Mouse mit der linken Hand bedient. Ist zwar gewöhnungsbedürftig und ich treffe beim Anklicken auch nicht immer sofort die richtige Stelle - mal abgesehen davon, dass Rechts- und Linksklicks zur geistigen Herausforderung werden - aber so kann sich meine rechte Hand wieder ein wenig erholen.

[Lomax]

Ich suche nun nach Alternativen zur Maus, die diese Stelle entlasten. Gelesen habe ich viel und bin jetzt vollends verwirrt. Deshalb hoffe ich auf eure Erfahrungen. Was hilft euch besonders gut? Trackball, Grafiktablett oder was ganz anderes?

Schritt eins, da gebe ich Pesti recht: Auf links umstellen. Wirkt im ersten Augenblick schwieriger, als es ist. Linda und ich haben uns das beide angewöhnt, und nachdem es am Anfang gar nicht geht, hat man sich schon nach zwei Monaten so daran gewöhnt, dass man gar keinen Unterschied mehr dabei bemerkt, ob man die Maus nun mit links oder rechts bedient. Auf diese Weise die Belastung verteilen zu können, hat bis jetzt am meisten gebracht.
  (Und die Verwirrung mit den Tasten habe ich nur dann, wenn ich an Lindas Rechner sitze - die hat nämlich nicht nur die Maus auf links gestellt, sondern auch die Tastenbelegung getauscht, während ich zwar meine eigene Maus auch mit links bediene, aber die normale Tastenbelegung beibehalten habe. Und gerade wenn ich in kurzer Zeit zwischen beiden Rechnern hin- und herwechsele, macht mich das ganz kirre  ... aber die Umstellung auf links an sich wirklich viel weniger Aufwand, als alle anderen Alternativen, die wir bisher getestet haben).
  Andere Alternativen, die wir in Betrieb haben: Trackball und Touchpad (so ein externes - mit den eingebauten am Laptop kann ja echt keiner arbeiten  ). Linda benutzt den Trackball und meint, dass die unterschiedliche Belastung schon eine Erleichterung ist - aber tatsächlich eher zum gelegentlichen Abwechseln, regelmäßig benutzt sie ihn auch nicht. Wäre (aus unserer Sicht) also eher kein Ersatz für die Maus, sondern ein Gerät, das man zusätzlich noch anstecken kann.
  Was auch für das Touchpad gilt, nur dass das bei uns derzeit gar nicht zum Einsatz kommt und (aus unserer Sicht) eher noch mehr Umgewöhnung erfordert als der Trackball.
  Eine weitere angedachte Alternative, die es auch gibt, wäre eine Fußmaus - aber so was haben wir dann noch nicht ausprobiert und können nur sagen, dass es so etwas auch gibt.

Was, noch vor den alternativen Eingabegeräten, eigentlich die allererste Maßnahme wäre, sind Handgelenksmanschetten, klein oder groß (aber besser nicht mit fester Schiene, daran gewöhnt man sich wohl zu sehr und "erkauft" sich die vorübergehende Entlastung damit, dass man insgesamt umso belastungsempfindlicher wird). Seitdem ich beim Tippen zumindest am rechten Arm immer so ein Teil trage, sind die Beschwerden deutlich besser geworden, und auch das Überbein an der Sehne ist nicht wiedergekommen. Hast du so eine Manschette schon in Betrieb? Wenn nein, würde ich dazu noch vor irgendwelchen Experimenten mit Maus & Co. raten.

[pink_paulchen]

Zusätzlich zu den vielen Tipps mag ich noch ergänzen: große Mäuse! Auf keinen Fall mit so kleinen "Notebookmäusen" lange arbeiten. Da muss man nämlich konstant die Finger gekrümmt halten. Die Hand sollte aber beim rollen idealerweise Vollkontakt mit der Maus haben.

[Alessa]

Gute Besserung, Alana! 

Hast du es schon einmal mit dem Bandagieren deines Handgelenkes versucht? Am besten eignen sich dazu Handgelenksbandagen (Mullbinden sind nur bedingt nützlich, dann eher noch Elastikbinden). Sie stützen und geben einen besseren Halt.

Da ich in beiden Handgelenken Sehnenscheidenentzündung habe, schreibe ich ohne eine Bandage prinzipiell nicht. Vor einigen Jahren hat mir mein Hausarzt ein Rezept für Handgelenksbandagen ausgestellt. Diese wurden direkt für meine Hände hergestellt. Daher sitzen sie auch besser, als herkömmliche, die man nach verschiedenen Größen kaufen kann. Aber, um auszuprobieren, ob sie dir überhaupt helfen, reichen auch erst einmal handelsübliche.

EDIT: Die Bandagen sind zwar keine Hardware, aber vielleicht eine Alternative. 

[KaPunkt]

Ich habe keine Handgelenks- oder Handprobleme, schwöre aber seit als mehr zehn auf meinen Trackball.
Ich finde die Handhabung sehr angenehm, das Ding spart auf überfüllten Schreibtischen viel Platz  ,  und die Unterlage kann mir so was von egal sein. 
Wenn du allerdings Probleme mit dem Daumen hast, könnte das zum Problem werden. Beim Trackball hält man zwar das Handgelenk ruhig, bewegt dafür aber ständig den Daumen.

Liebe Grüße,
KaPunkt

P.S.: Völlig of topic, aber ich stelle s mir gerade wahnsinnig episch vor, wenn sich Alessa vor dem Schreiben (vor der Schlacht) ihre Bandagen anlegt. Gab es da nicht so eine Szene in Rambo, die dann in Hot Shots parodiert wurde? Ist überhaupt nicht böse gemeint, Alessa. Hab nur gerade seltsame Assoziationen.

[Runaway]

Ich hätte jetzt auch zur Handgelenksauflage und einer gut geformten Maus geraten. Mein Mann hat beides, da er auch immer wieder Schwierigkeiten hatte. Günstig, sehr gut und handausfüllend (auch bei großen Händen) ist die Sharkoon FireGlider. Die geht bei Amazon nicht umsonst gut.

[KaPunkt]

sorry, Zitieren- mit Editieren-Button verwechselt ...

[Aphelion]

Ich hatte das Problem auch, bin allerdings einen etwas anderen Weg gegangen: Ich benutze die Maus einfach kaum noch, sondern steuere fast alles über die Tastatur. Innerhalb von Programmen kann man sich Shortcuts bedienen, anstatt im Menü eine Aktion auszuwählen; und auch alles andere geht theoretisch mit der Tastatur. Manchmal ist das aber eben doch umständlich, weshalb ich dann doch ab und an zur Maus greife - aber wirklich selten. Man muss ja auch nicht ganz auf sie verzichten, eine Einschränkung in der Benutzung reicht bereits.

[Debbie]

Andere Alternativen, die wir in Betrieb haben: Trackball und Touchpad (so ein externes - mit den eingebauten am Laptop kann ja echt keiner arbeiten  ).

Jetzt im Ernst?! Ich arbeite seit Jahren nur noch mit Laptop - und Touchpad. Am Anfang war es merkwürdig, aber inzwischen ist mir eine Maus ziemlich "im Weg", wenn ich schonmal den PC von jemand anderem benutzen muss. Mit der Maus stelle ich mich inzwischen fast an, wie ein Analphabet mit einem Buch 

Und obwohl ich viel vor dem PC sitze und auch oft das Touchpad bediene, ist mein Handgelenk bisher so ziemlich das einzige was nicht schmerzt - kann also eigentlich nicht so schlecht sein... Nur das Touchpad von meinem neuen Laptop nervt mich im Moment noch ein bisschen - es vergrößert und verkleinert ständig - aber heute haben wir zusammen ein e-book Cover mit Gimp erstellt, und so langsam gewöhnen wir uns aneinander 

[Alaun]

Gnmpf, das Problem kenne ich zu gut - allerdings kommen bei mir die Probleme von der Arbeit mit dem Touchpad. Unter Mausnutzung ist es aber leider auch nicht wirklich besser geworden. Ich suche auch händerringend (hach, welch Wortspiel in diesem Zusammenhang ...) nach einer Lösung. Es gibt Fußmäuse? Abgefahren. Kann ich mir so gar nicht vorstellen 
Bandagen helfen bei mir auch. Und die Nutzung des Sprachprogramms, wobei ich damit nicht die Maus bediene - das ist nämlich absolut nervtötend.

[Thaliope]

Ich schließe mich Aphelion an: Die meisten Aktionen lassen sich problemlos per Tastatur-Shortcut steuern - ich bin inzwischen viel zu faul, die Hand so weit von der Tastatur wegzubewegen, um die Maus zu benutzen - und für die paar Aktionen, für die ich dann doch die Maus brauche, ist mir das Laptop-Touchpad am liebsten.

Vielleicht könnte das Einüben von ein paar Shortcuts die Maushand etwas entlasten? Wofür setzt du die Maus denn hauptsächlich ein?

LG
Thali

[Moni]

Zusätzlich zu den vielen Tipps mag ich noch ergänzen: große Mäuse! Auf keinen Fall mit so kleinen "Notebookmäusen" lange arbeiten. Da muss man nämlich konstant die Finger gekrümmt halten. Die Hand sollte aber beim rollen idealerweise Vollkontakt mit der Maus haben.

Das ist aber sehr subjektiv. Ich habe zb immer Schmerzen, wenn ich eine zu große Maus benutzen muß. Hängt auch mit der Handgröße zusammen, der Haltung etc.
Bei mir hat sich zu Hause eine Razer Maus als perfekt herausgestellt. Ich habe lange gesucht und war froh, das ich mein Modell gefunden habe. Gibt es leider mittlerweile auch nicht mehr, aber die hier kommt am ehesten ran: http://www.amazon.de/Razer-DeathAdder-Optische-Maus-USB/dp/B002RL9A2O/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1348816994&sr=8-1
Die Form ist schön schmal, der Mausrücken nicht zu hoch (was bei mir halt immer Schmerzen im Zeigefinger hervorgerufen hat) und sie liegt super in der Hand.
Auf der Arbeit hab ich leider nur eine effe Logitech Maus-Tastatur-Kombi mit nicht unbedingt der besten Maus. Da hatte ich immer ein Mauspad mit Handballenauflage drunter, aber tatsächlich habe ich für mich festgestellt, dass die Schmerzen im Handeglenk damit größer waren und nutze momentan gar keines. Zu Hause habe ich auch ein flaches Mauspad von Razer, das ist mit einem superglatten Stoff bezogen und man muß die Maus kaum schieben.

@Alana: die Schmerzen die du beschreibst, hatte ich auch, ich sitze ja 9 Stunden auf der Arbeit am Rechner und zu Hause auch noch mal. Aber seit ich das neue Mauspad zu Hause und gar keines mehr auf der Arbeit habe, sind die Schmerzen tatsächlich weg!
Außerdem habe ich alles so auf meinen Schreibtische platziert, dass mein rechter Arm entspannt aufliegen kann, wenn ich die Maus benutzen muß, was halt recht oft ist. Gerade auf der Arbeit komme ich nicht drum herum, da unser Programm auf Mausbedienung ausgelegt ist.

[TheaEvanda]

Ich habe die gleiche "Sollbruchstelle" am Daumen wie Alana und benutze deshalb nur noch einen symmetrischen Trackball, der rechts wie links bedient werden kann. Logitech Marble Mouse heisst das Ding. Der Ball wird mit den Fingern gedreht, und der Daumen ist nur für zwei Tasten zuständig. Vor allem ermöglicht die Form eine sehr angenehme Handhaltung.
Die Tastaturbelegng umzudrehen habe ich nie versucht, aber mit der Dvorak-Tstaturbelegung habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich warte auch schon lange und mittlerweile etwas genervt auf die deutsch NEO-Tastaur, die eine gut tippbare, ergonomisch günstige deutsche Tastenverteilng verspricht. Für eine vollprogrammierbare Tastatur mit selbstanzeigenden Tasten habe ich kein Geld, und für händisches Tastenumlegen nach neuem Layout verschleiße ich die Dinger einfach zu schnell. Alle dreiviertel Jahre Tasten abrubbeln und neu anmalen nervt.

--Thea
Herzogenaurach, Germany