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Raubkopie

Begonnen von Maria, 17. Juli 2012, 05:46:03

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Maria

Edit: Danke, Maja. Mir ist nur Geschichtenklau eingefallen. Raubkopie trifft es besser,

Ich weiß nicht,  ob es dieses Thema schon öfters hier gab: Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Ausschreibung zum "Wald ohne Wiederkehr".
Diese Anthologie gibt es seit kurzem als E-Book und schon habe ich sie als Gratisdownload im Netz gefunden.  :nöö:  Macht mich wütend, weil die Verlegerin in Aussicht gestellt hat, dass es auch Geld für die Autoren geben wird, sobald die Downloadzahlen bei amazon sich rechnen weil man es ja auf alle Autoren aufteilen muss.

Kann man als Autor denn nichts dagegen tun?
???

Maja

#1
Ich denke "Geschichtenklau" trifft es in diesem Fall wohl eher nicht, weil du ja als Autorin - wenn ich das nicht falsch verstanden habe - einen Vertrag hast, dass diese Geschichte in der Anthologie erscheinen darf, sie ist nicht gegen deinen Willen veröffentlicht worden. Geht dieser Gratisdownload von der Verlegerin aus, oder ist das eine Raubkopie, die irgend jemand anderes ins Netz gestellt hat (so wie ich schon mal meine CD auf einer russischen Downloadseite gefunden habe). Wenn es von der Verlegerin ausgeht: Die Frage ist, was genau die Formulierungen in deinem Vertrag sind, was die Verbreitungskanäle sein sollen und wie genau der Vertrieb abläuft.

Es ist normalerweise Sache des Verlags, den Ladenpreis festzulegen, allerdings sollten auch Ebooks in Deutschland von der Ladenpreisbindung betroffen sein, sprich, die Verlegerin kann das nicht mal eben ändern, auch nicht für Sonderaktionen, und insofern scheint mit dieser Gratisdownload da gegen die Rechtsprechung zu gehen, es sei denn, es hat eine offizielle Mitteilung der Ladenpreisaufhebung gegeben. Nagel mich aber bitte darauf nicht fest, ich bin keine Juristin und schon seit einigen Jahren nicht mehr als Buchhändlerin tätig.

Grundsätzlich denke ich, dass du so oder so von als Autorin eines Anthologiebeitrags nicht mit großen Tantiemen rechnen kannst - eben weil Anthos kaum gekauft werden und dann auch noch unter den verschiedneen Autoren aufgeteilt werden. Der Gegenwert einer Salamipizza ist es normalerweise nicht wert, sich aufzuregen.

Würdest du dem Thread trotzdem einen passenderen Titel geben? Und bitte nicht nach jedem Satz einen neuen Absatz setzen? Das macht das Lesen nämlich sehr anstrengend. Grundsätzlich bitten wir bei solchen Themen, wo konkrete Anschuldigungen erhoben werden, um ausführlichere Details als nur drei, vier wütende Sätze - wir können der Sache sonst nicht nur gerecht werden, und Tipps können wir dir nur geben, wenn wir auch die Umstände kennen.

Wenn das eine Raubkopie ist, die im Netz kursiert:
1. Verlegerin informieren, Rechtmittel obliegen ihr
2. Webseitenbertreiber anschreiben und sofortige Löschung verlangen
3. Wenn kein Webseitenbetreiber ermittelbar, Host anschreiben
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Maria

Danke für die Hilfe, Maja.

Die Verlegerin ist von mir informiert worden und klang ziemlich resigniert, was den Kampf gegen diese Raubkopisten anbelangt. Ich nehme an, es ist ein Kampf gegen Windmühlen oder einen Drachen dem ständig Köpfe nachwachsen.

Ich könnte natürlich den Link zum Gratisdownload hier posten, aber wäre das denn in Ordnung direkt zu etwas Illegalem zu verlinken?

Die Adresse beginnt mit pdf4de.com  und auf der Seite selbst gibt es nur Cover von raubkopierten Büchern, die hier gratis zu haben sind. Ich habe nichts wie ein Impressum oder so gefunden, oder eine Ahnung, wer der Host ist, den man informieren könnte.

Maja

Ah, bei solchen Angeboten kommt man an die Betreiber kaum heran, und die wissen genau, dass sie da etwas Illegales tun. Ich erinnere mich, dass LaMaga früher Probleme hatte, weil sie ihren ganzen Romanzyklus auf so einer Seite gefunden hat. Das ist wirklich schäbig.

Man kann nur eines grundsätzlich sagen: Die Leute, die sich auf solchen Seiten ihre Ebooks ziehen, hätten sich das Buch für Geld sehr wahrscheinlich nicht gekauft. Es sind also keine zahlenden Kunden, die einem verloren gehen, sondern "nur" Leute, die sich eine Leistung erschleichen, für die andere Geld zu zahlen bereit sind. Aber das ist ein schwacher Trost.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

chaosqueen

Das ist nicht nur ein schwacher Trost, sondern geht in meinen Augen auch nicht ganz auf: Ich kenne Menschen, die früher durchaus Geld für CDs ausgegeben haben und mich dann irgendwann angesehen haben, als sei ich nicht ganz bei Trost, weil ich weiterhin meine Musik auf legalem Wege erstehe.
Die Tatsache, dass man immer mehr Dinge legal oder illegal kostenfrei erhalten kann, hat bei den Menschen eine "ich zahl nicht für Leistungen" ausgelöst. Und je weniger die Leistung als solche zu erkennen ist, desto skrupelloser werden sie.
Würde dieser Trend wieder umkehren, hätte der eine oder andere sicher auch wieder Geld für Bücher und CDs übrig, das er jetzt auszugeben nicht bereit ist, weil es ja auch ohne geht.

Klar, vermutlich würden nur 1-3% derjenigen, die das Buch illegal herunterladen, es tatsächlich auch kaufen, aber mich stört dieses Verhalten halt generell. Wenn ich mir etwas nicht leisten kann, musste ich früher sparen - heute klaut man es sich einfach. :hand:

Und leider ist es wirklich extrem schwer, gegen solche Menschen vorzugehen, weil die meistens ihren Wohnsitz irgendwo haben, wo das deutsche Recht keine Handhabe hat. :darth:

canis lupus niger

Sowenig ich davon auch verstehe, ist es doch eine Straftat, geistiges Eigentum Anderer ohne deren Erlaubnis zu verbreiten. Es mag wenig bringen, aber zumindest eine Strafanzeige würde ich stellen. Es gibt doch inzwischen Fachleute bei der Staatsanwaltschaft und Polizei, die solche Internet-Anbieter feststellen können. Das ist deren Aufgabe, denn Straftaten werden anders als Verstöße gegen das Bürgerliche Recht von Staats wegen verfolgt.
Wenigsten DIE Genugtuung würde ich mir gönnen.

Kati

Chaosqueen: Dabei finde ich es bedenklich, dass viele Menschen zwischen "Im Supermarkt ein Brot klauen" und "Musik illegal und kostenlos downloaden" einen großen Unterschied sehen. Es ist ihnen bewusst, dass hinter dem Brot ein Bäcker steht, der damit seinen Unterhalt verdient, ein Brot würde nie jemand klauen. Aber es ist ihnen anscheinend nicht bewusst, dass hinter der Anthologie, um die es hier geht, Autoren stehen, die auch von ihrer Kunst leben wollen. Das finde ich schade.

Ich würde auch auf alle Fälle der Verlegerin Bescheid sagen. Sie wird selbst sauer/enttäuscht genug sein, denn sie hat ja auch viel Arbeit da reingesteckt, und den Rest in die Wege leiten. Da wird sich schon was machen lassen.  ;)

Maja

Es gibt schon einen Unterschied: Das Brot ist danach weg und kann auch von niemand anderem mehr gekauft werden. Kopien digitaler Güter hinterlassen nicht nur keine Lücke, sie können selbst beliebig oft weiterverbreitet werden - das macht sie einerseits harmloser, andererseits gefährlicher.

Die Frage ist, wo fängt es an? Wer hat noch nie für einen Freund eine CD auf Kassette überspielt? (Na ja, vermutlich all diejenigen, die keine Kassetten mehr gekannt haben). Oder jemandem erlaubt, eine CD,  die man sich selbst gekauft hat, als MP3s auszulesen? Und doch glaube ich, nur die wenigsten von uns sind schon mal in eine Bäckerei gerannt und haben ein Brot gestohlen.

Aber solange es nur für Freunde ist, kann man das sicherlich irgendwie entschuldigen - wobei ich z.B. keine Filk-CDs überspiele, weil ich weiß, dass die in so kleiner Auflage erscheinen, dass es auf jedes verkaufte Exemplar wirklich ankommt - aber was die Leute, mit denen wir es hier zu tun haben, das ganze ja für alle Welt verfügbar hochladen, und oft selbst daran auch noch Geld verdienen, sei es für Einzeldownloads, Abos, Mitgliedsbeiträge oder geschaltete Werbung. Da hört dann bei mir der Spaß endgültig auf. Wenn sich jemand bereichert an meiner Arbeit, der nichts dafür geleistet hat, und ich sehe keinen Pfennig - da kann ich mich ewig drüber aufregen.

Ich habe es lange aufgegeben, nach "Garden of the Lost" (der Titel meiner CD) und "Download" zu googeln. Man findet tausende von Treffern, und das bei einer CD, die eine Gesamtauflage um die 500 Stück hat. Was ich nie erfahren habe, ist, wie die Daten überhaupt erst auf diesen Seiten landen konnten. Ich meine, ich kenne letztlich jeden, der eine gekauft hat, persönlich, und Filker würden so etwas nicht machen. Man kann also vermuten, dass schon bei der Firma, die aus den Rohdaten die CD gebrannt haben, jemand die Dateien kopiert und an diese Seiten verschachert hat. Aber beweisen kann man nie irgendwas.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

chaosqueen

Kati, genau das meinte ich, als ich schrieb, "je weniger die Leistung als solche erkennbar ist", Du hast es nur besser auf den Punkt gebracht. Ein Buch als gedrucktes Werk würde auch kaum einer klauen, ein ebook dagegen schon, obwohl der gleiche Autor dahintersteht und natürlich die gleiche Zahl von weiteren Menschen (Agent, Verleger, Lektor, etc. pp.).

Ich würde es auch versuchen, aber rechne Dir keine allzu großen Chancen aus, denn wie gesagt: Meistens sind das Firmen irgendwo in Südostasien, die von Deutschland aus nicht belangt werden können - ich hab das Spiel schon durch mit dem Text eines Bekannten, da kam eine befreundete Anwältin, die sich mit Internetrecht gut auskennt, leider auch nicht wirklich weit. >:(

@Maja: Bist Du sicher, dass unter den 500 Leuten, die die CD gekauft haben, keiner ist, der sie ggf. eben doch hochgeladen hat? Vielleicht noch nicht mal in böser Absicht, sondern eher, weil sie ggf. irgendwann vergriffen war und er Deine Musik weiter verbreiten wollte? Manche denken halt auch einfach nicht weit genug nach.

Und ich gebe zu, dass ich von Grummel am WE ein Computerspiel erhalten habe, das keinen Kopierschutz hat, aber natürlich eigentlich auch nur maximal im eigenen Haushalt weiterverbreitet werden sollte ... Ich geh mich jetzt schämen!

Lomax

Was das Bücherproblem anbelangt, kann ich da schon eine Entwicklung feststellen. Ich habe ja bei alle meinen Romanen immer mal wieder im Netz gegoogelt, was es da neues gibt. Da waren bis zu den Finstervölkern immer hauptsächlich Buchläden zu finden, dann und wann Rezensionen oder Forenbeiträge zum Buch. Und dann und wann mal ein einzelner illegaler Download ... Aber beim Ring der Elemente habe ich es erstmals erlebt, dass zwei Drittel der Treffer irgendwelche illegalen Ebook-Seiten waren  :o. Das ist beim Styx jetzt ähnlich. Mal ist die Quote etwas geringer, mal steigt sie wieder, aber ich muss doch sagen, irgendwas muss da im letzten Jahr von der Präsenz dieser Ebook-Tauschbörsen explodiert sein. Mittlerweile ist die Masse so groß, dass auch die üblichen guten Ratschläge ins Leere laufen. Klar kann man das dem Verlag melden etc. - nur könnte ich das mittlerweile als Dauerjob machen, so viele Seiten poppen da hoch. :wart:
  Wie viel Schaden das wirklich anrichtet ... keine Ahnung. Bei Büchern kann man immer auch auf den Werbeeffekt zählen. Aber ob das bei Ebook-Veröffentlichungen immer noch vorhanden ist, weiß ich nicht. Tatsächlich kann man wohl davon ausgehen, dass das, was real "geklaut" wird, im Promillebereich der Downloads zu suchen ist, weil natürlich viele Leute gern etwas kostenlos nehmen, was sie niemals kaufen würden. Aber bei der Masse fragt man sich schon, ab wann diese Promillezahlen nicht doch spürbar werden.
  Wie gesagt, ich neige eigentlich nicht dazu, dass zu dramatisieren. Aber ich muss zugeben, gerade dieser abrupte Sprung in den Hits seit dem letzten Jahr bringt einen schon ins Grübeln.

Was Filk anbelangt muss ich sagen, dass da immer noch ein entscheidender Faktor dazu kommt: Die Verfügbarkeit auf regulären Kanälen zum Kauf. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie schwer es seinerzeit war, Filk-CDs oder Kassetten überhaupt zu bekommen; da war das kopierte Tape von einem Bekannten oft die einzige Möglichkeit, überhaupt an die Musik zu kommen (und, nebenbei bemerkt, stellt das ja auch eine legale Privatkopie dar ;)). Heute findet man die Musik ein wenig einfacher, wo man über das Internet auch den direkt vermarktenden Musiker findet und sogar aus direkt aus den USA bestellen kann. Trotzdem, wenn man Nischenmusik wie Filk kaufen will, kommt man nicht so leicht daran wie an die aktuellen Charts. Und wenn ich Musik gar nicht kaufen kann, fehlt mir dann auch irgendwann der Bezug zu einer moralischen Verantwortung, sie nicht zu kopieren.
  Aber, gut, das sind jetzt eher Einzelphänomene am Rand des Problems. Und im Nachhinein verklären sich jene Tage auch, da ein kleiner Koffer mit Import-CDs oder Kassetten auf einem Con noch ein echtes Ereignis war und ein gieriges Grabbeln durch rare Güter und Kontrabande. Da denkt man fast schon nostalgisch dran zurück. :)

(Und, um's mal ehrlich zu sagen: Solange die zweite Lord Landless CD nicht auf den Markt kommt, würde ich auch nicht davor zurückschrecken, mir Lieder, die da draufgehören, irgendwo anders zu besorgen, wenn ich irgendwann mal über entsprechende Bootlegs stolpern sollte :darth:. So viele schöne Lieder, die gerne gehört werden wollen und gar nicht gekauft werden können :'()

Maja

@Lomax
Es wird keine zweite Lord Landless-CD geben. Die Band hat sich letztes Jahr aufgelöst. Die Aufnahmen, die von den anderen Liedern kursieren, dürfen gerne frei verbreitet werden, da hängen keine Gelder dran und keine Erwartungen (im Thread zu meiner Thesilee-Seite habe ich ein Halbdutzend Lieder zum Download gestellt).

Als die CD erschienen ist, 2006, war sie von Anfang an über Volkers Filkshop zu beziehen, mit einem Hinweis auf der Bandwebseite, wie man an die CD kommen kann. Es war also niemand gezwungen, auf russische MP3-Downloadseiten auszuweichen.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Lomax

Zitat von: Maja am 18. Juli 2012, 01:23:57Es wird keine zweite Lord Landless-CD geben. Die Band hat sich letztes Jahr aufgelöst. Die Aufnahmen, die von den anderen Liedern kursieren, dürfen gerne frei verbreitet werden, da hängen keine Gelder dran und keine Erwartungen (im Thread zu meiner Thesilee-Seite habe ich ein Halbdutzend Lieder zum Download gestellt).
Hab ich mir gedacht - ich hätte trotzdem gern eine 2. CD gehabt und trauere  :'(
Zitat von: Maja am 18. Juli 2012, 01:23:57Als die CD erschienen ist, 2006, war sie von Anfang an über Volkers Filkshop zu beziehen, mit einem Hinweis auf der Bandwebseite, wie man an die CD kommen kann. Es war also niemand gezwungen, auf russische MP3-Downloadseiten auszuweichen.
Meine Anmerkungen zur Verfügbarkeit von Filk bezogen sich auch nicht speziell auf das, was du zur Lord Landles CD geschrieben hattest, sondern auf das Überspielverhalten bei Filk im Allgemeinen - und da insbesondere auf die Zustände vor der Jahrtausendwende. Wie gesagt, mit dem Internet ist es ja besser geworden. Trotzdem stelle ich auch heute noch fest, dass manche CDs, von denen ich weiß, dass sie im Prinzip nicht existieren, de facto nicht mit vertretbarem Aufwand hier regulär zu erhalten sind - sei es, dass ältere CDs gar nicht mehr engagiert vertrieben werden, oder dass man sie nur gegen unzumutbares Porto oder ganz ohne Auslandsversand in den USA bekommt. Vollständig gelöst ist das Problem also nicht.
  Ganz zu schweigen von möglichen Kunden, die jetzt einfach nur ungezielt nach Filk suchen und auf das angewiesen sind, was sie im normalen Handel oder bei unspezifischer Suche über einschlägige Portale finden können, weil sie gar nicht den Direktzugriff auf die Seiten von Herstellern und Künstler finden. Selbst mir ist es vor zwei Jahren passiert, dass ich erst mal eine noch ganz neue Filksängerin entdeckt habe, von der ich vorher noch nie gehört hatte und deren Musik ich dementsprechend gar nicht gefunden hätte, hätte ich nicht den Direktlink zu ihrer Seite auf irgendeinem Forum gefunden.
  Es fällt den eingefleischten Filker vielleicht schwer, sich das vorzustellen - aber es mag durchaus Interessenten an der Musik geben, die einfach nur die Musik hören wollen und nicht vorher einen Doktor in Szenekunde machen wollen, obwohl sie im Prinzip wissen, dass es so was gibt. Und für die gibt es durchaus immer noch ein paar Stolpersteine auf dem Weg zum regulären Kauf - Direktvertrieb hat nun mal seine Grenzen und ist nicht immer so leicht zu finden, wie der Szenekundige das empfindet.
  Ob Tauschbörsen da eine Lösung sind und Filk dort tatsächlich leichter zugänglich und auffindbar ist, weiß ich nicht zu beurteilen. Ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass so ein Nischenprodukt da sonderlich verfügbar ist ... Ich persönlich gehe also nur von meinen Erfahrungen aus der Prä-Internet-Zeit aus, und da lernte man ein Filkmusikstück in der Regel kennen, wenn man zufällig jemanden traf, der es einem hörbar machte - und dann konnte man es vielleicht kaufen, oder man konnte es kopieren - und wenn man ersteres nicht konnte und zweiteres nicht tat, wusste man nie, ob und wann man davon je noch einen Tonträger zu sehen kriegt und eine zweite Chance bekommt. Ich spekuliere also nicht darüber, warum Filk in Tauschbörsen landet; sondern nur darüber, dass ich zu meiner Zeit halt doch nachvollziehbare Gründe kennen gelernt habe, Filk zu kopieren, selbst wenn man wusste, dass im Prinzip für die Künstler jede CD oder Kassette wichtig wäre.