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Und alles ohne Liebe?

Begonnen von Coppelia, 17. August 2006, 12:47:28

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Judith

Ich frage mich gerade, ob ich mir sämtliche Leser vergraule, wenn ich in meinem Roman zwei sich anbahnende Liebesgeschichten habe und beide schlecht ausgehen.
Sie stehen zwar nicht im Vordergrund der Handlung, sind aber zumindest für die betreffenden Charaktere durchaus wichtig. Dazu muss ich sagen, dass es sich in dem einen Fall um eine unerwiderte Liebe handelt und im zweiten um eine Beziehung, die durch äußere Umstände und das Pflichtbewusstsein der Verliebten zerstört wird.
Ist das zu frustrierend?  :-[

Kalderon

Zitat von: Judith am 13. Januar 2007, 00:43:36
Ist das zu frustrierend?  :-[

Hm... was soll ich sagen: JA!!!

Aber hey: Alles, was gut und plausibel geschrieben ist, finde ich in Ordnung, auch wenn es bedeutet, dass man durch die Geschichte depremiert wird.

THDuana

Hallo Judith,

naja, das eine ist eine unwerwiderte Liebe - da kann ja nichts gehen.
Und das andere ist eine Beziehung, die eben durch andere Sachen zu Bruch geht - kann ich auch verstehen.
Ich als Leser würde mich da nicht vergrault fühlen, es ist ja alles logisch.
Klar, ich könnte mir schöneres für die Charaktere vorstellen, aber wünschen tue ich mir als Leser nicht immer für alle ein Happy End. Ich bin eher der Leser, der froh ist, wenn es nicht so gut ausgeht.
Kommt aber immer auf den Leser drauf an.


THDuana

Judith

Hm, gut, das beruhigt mich jetzt schon mal ein bisschen. Dann werd ich mich einfach weiterhin bemühen, gut und plausibel zu schreiben *husthust* und deprimiere dann meine Leser wenigstens nicht durch meinen Stil. *hoff*  ;D

Hr. Kürbis

Mich würde das nicht verschrecken, finde es im Gegenteil eher erfrischend, natürlich nicht besonders angenehm für die Charaktere, aber egal...

THDuana

Wo du das gerade so sagst, Hr. Kürbis, fällt mir was ein:
Wenn die Charaktere eine zerbrechende Liebe miterleben, kann der Leser auch mitfühlen, die Charaktere kommen mir als Leser vielleicht näher.
Also ein Vorteil, würde ich mal behaupten.
Oder?
Ob Happy End oder langer Leidensweg - Ich als Leser kann mitfühlen, und das zählt, oder?


THDuana

Kelpie

Ich habe in meinem aktuellen Romanprojekt keine wirklich klassische Liebesgeschichte drin, es gibt zwar Sex und eine relativ obsessive Beziehung zwischen zwei Nebencharakteren, aber die Haupthandlung kommt komplett ohne Liebe aus. In meinem abgebrochenem Erstlingswerk war dagegen eine Liebesbeziehung der wichtigste Handlungsstrang und Träger des Plots-

Ich hab prinzipiell nichts gegen Liebesgeschichten, solange sie a) nicht zu kitschig/romantisch sind (ich bin einfach keine große Romantikerin) und b) nicht komplett ohne Bezug zum Plot stehen. Diese typischen, künstlich hineingequetschen Love-Interests in Hollywoodfilmen sind zum Beispiel das absolute Beispiel wie man es nicht machen sollte: Warum braucht man in einem Film der z.B. davon handelt wie ein Typ einen Flugzeugabsturz verhindern will noch eine Affaire zwischen dem Helden und der Fluglotsin? Da müsste die Haupthandlung doch locker reichen um die Story spannend und interessant zu gestalten.

THDuana

Naja, aber irgendwie kommt es in Fantasyromanen selten vor, dass keine Liebesgeschichte beschrieben wird, wenn auch nur am Rande.
Zumindest kenne ich keinen Fantasyroman, der keine Liebesgeschichte beinhaltet und an den ich mich jetzt nach längeren Nachdenken und aufmerksamer Suche im Bücherregal erinnern könnte.

Ich denke, die Liebe zweier Charaktere muss nicht zwingend etwas mit dem Plot zu tun haben, um nicht störend zu wirken.
Liebe ist ja etwas Höheres, als Freundschaft, und du würdest ja auch nicht auf die Idee kommen, in einem Fantasyroman deine Hauptfigur gänzlich ohne Freunde da stehen zu lassen, oder?


THDuana

Dinlanthir

In meinem Roman gibt es auch zwei Verliebte, doch der eine wird später verrückt und die Andere wird die Frau des Königs wider willen. Aber wenigstens haben die beiden ein Kind, von dem man auch glaubt der König hätte es gezeugt. Eigentlich ist da alles fehlgelaufen, aber im Endeffekt ist es doch besser so.

Mr. Morden

Args, Liebe. Davor graut es mir jetzt schon, auch wenn ich mich darum wohl nicht herummanövrieren kann ... OK, die meisten Beziehungen sind bei meiner Geschichte eher sexuell motiviert, aber zwei mal echte Liebe muß ich später doch noch unterbringen: eine unerfüllte zwischen zwei der "Bösen" und eine halb erfüllte bei den "Guten", wobei ich da einen Dreier mache (nix phöser p0rn, sondern ein Pärchen und dazu ein Geschlechtsloser mir platonischer Liebe zu der Frau).

Irgendwie ist es als Mann deutlich schwerer über Liebe (nicht Sex) zu schreiben als eine Frau (jedenfalls wenn ich so herumschaue), oder täusche ich mich da?  ::)

Elena

Weiß ich ehrlich gesagt nicht, ich war noch nie ein Mann.  ;D
Ich denke, das ist auch eine Charaktersache. Ich schreibe auch nicht gerne über Liebe, da ich ... na ja, es einfach in vielen Geschichten überflüssig finde.
Ich mag unabhängige Charaktere, und Leute zu lieben hält einen unabhängigen Charakter oft nur auf - beziehungsweise ergibt es sich dann einfach nicht.
Ansonsten lasse ich es gerne offen, treibe mein Charaktere recht nah zusammen, wobei ein tieferes Gefühl zwischen ihnen entstehen mag, das aber nie ausgesprochen und nicht notwendigerweise ausgelebt wird. Ich halte nichts von Romanen, die die Liebe zelebrieren, vielleicht, weil ich selbst nicht so viel damit anfangen kann.

Liebe Grüße,

Elena

Manja_Bindig

Argh.
Meine Charas sind doof!

Shia weigert sich, sich in Tym zu verlieben, vielleicht weiß sie ja, dass da kein Segen draufliegt...
Tym hingegen hat soeben seiner Isdea den Antrag gemacht(ganz romantisch in der Seitengasse: "Ich glaub, wir sollten heiraten, um alle Unklarheiten zu beseitigen") - und krieg Shia nicht aus dem Kopf.

Was ist nur mit meinen Charas los?!

Judith

Ach ja, wenns um Gefühle geht, dann sind Charaktere gerne mal unkooperativ - das kenn ich auch.  ::)

ZitatIch halte nichts von Romanen, die die Liebe zelebrieren, vielleicht, weil ich selbst nicht so viel damit anfangen kann.
Liebe zelebrieren... hm, nein, das muss nicht unbedingt sein.  ;D
Grundsätzlich stört mich aber auch in Fantasy eine Liebesgeschichte nicht, das einzige, was mich so richtig nervt ist, wenn vom Anfang bis zum Ende die Frage "Kriegen sie sich?" dominiert. *schüttel*

Hr. Kürbis

Ein Grund, warum ich im Kino romantische Komödien grundsätzlich meide! Furchtbar, weil doch eh am Anfang schon feststeht, das sie sich allen Widrigkeiten zum Trotz am Ende bekommen...

Einzige Ausnahme: Besser gehts nicht! Der Film ist einfach schön... :d'oh:

Elena

Oder Harold und Maude. Aber das ist schon wieder ein Klassiker ... :)