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Buchverfilmungen

Begonnen von Kalderon, 09. August 2006, 14:12:45

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Manja_Bindig

Die einzig guten Stellen waren am Anfang Helenas: "Ich habe in dieser Woche viele Fehler gemacht." und Paris' "Bruder, liebst du mich?" und der daranhängende Dialog - der mir allerdings dadurch vergällt wurde, dass er so unkorrekt war, dass es zum Himmel schrie!

Silvia

Ein Großteil der Spannung in diesem Film bestand darin, daß in 90% aller Fälle, wenn ich mir eine Lieblingsfigur aussuche, diese ein Nebenchara ist und im Laufe des Geschehens stirbt.
So sah ich also den Hector, und dachte: "Oh nein, er gefällt mir - hoffentlich geht der mir nicht schon vor dem Ende drauf!" Und versuchte mich die ganze Zeit zu erinnern, ob er in der Originalsage überlebt hatte oder nicht. Aber es war einfach zu lang her, daß ich die gelesen hatte, und so mußte ich zwangsweise mitfiebern  ;D

Lastalda

Ich schließe mich Steffi und Manja an - Troja war absolut furchtbar. Der hatte sowas von überhaupt nichts... *gähn*

Hyndara

Mh, komisch ... Obwohl ich ja eine Verfechterin von "Filme MÜSSEN wie die Bücher sein" bin, hat mir Troja gut gefallen - wahrscheinlich gerade wegen dem ganzen Testosteron *zwinker*. Und natürlich, daß O. Blum in Troja die A...hkarte gezogen hatte *harharhar* (ach, war das schön. Und genau so hatte ich ihn schon immer eingeschätzt ...).

Okay, ich gebs zu, die Schlachtszenen fand ich klasse umgesetzt, wenn auch für die damalige Zeit noch einen Hauch zu harmlos.  Trotzdem aber hervorragend gelöst, wenn auch nicht unbedingt die "Ilias".

Aber, man beachte, es wird auch nirgends erwähnt, daß Troja den guten alten Homer verfilmen sollte. Nein, es heißt im Vor- und Abspann "Nach Motiven von", ein kleiner, aber nicht unbedeutender Unterschied zu solchen Machwerken wie den HdR-Filmen.

@ Mark Oh:
Klasse, diese Liste. Ich habe herzlich drüber gelacht.

Manja_Bindig

Das "Machwerke wie Herr der ringe" hab ich jetzt mal überhört.
Genau wie den Kommentar mit Orlando Boom.

Mein Problem mit dem Film war, dass er
a) extrem langweilig war
und
b) vor historischen und mythischen Fehlern nur so zum Himmel schrie.
Vor allem B hat mir Magenschmerzen bereitet. Ich bin bei Historienfilmen/-romanen/-mangas immer sehr pingelig - Interpretationen dürfen und sollten sogar sein, aber Interperetation ist keine Tatsachenverdrehung. Ich weiß bei einigen Geschichtsgebieten recht gut bescheid - insbesondere, wenn es um die Borgia geht, bin ich in meinem element. Genauso bei griechischen Sagen(wobei Troja sogar extrem viel Wahrheitsgehalt enthält, also bin ich geneigt, dem guten Homer teilweise zu glauben)
Aber gut.
Der Film hieß "TROJA".
Es ging angeblich um diese Stadt, die homer beschrieben hat.
Das blöde war, dass ich davon echt nix gemerkt habe. Da waren ein paar Namen zufällig die gleichen, aber ansonsten konnte man es vergessen.
Beispiel.
Paris: "Bruder, liebst du mich?"
Hector: "Was?"
Paris: "Würdest du alles für mich aufgeben?"
Hector: "Das letzte Mal, als du mich das gefragt hast, warst du neun und hast das Pferd unseres Vaters gestohlen."

Eigentlich ne nette Szene. Wenn da die liebe Manja nciht gewusst hätte, dass Paris mit 9 doch durch das Ida-Gebirge gekraxelt ist.

Und nur mit Testosteron kann man mich nicht ins Kino locken.

Kalderon

Troja

Zuerst sah ich den Trailer. Das weite Meer. Ein Kriegsschiff (fragt mich bitte nicht, wie es heißt, Trireme oder so, weiß sicher jemand besser als ich) Da dachte ich: "Sieht cool aus." Dann kam noch ein Schiff. "Aha". Noch zwei Schiffe "Wie es wohl weiter geht?" Und plötzlich war das gesamte Meer mit Schiffen bedeckt. ":hmhm?:"
Ist das nicht vielleicht ein bisschen übertrieben? Wäre nicht gerade laue See gewesen, wären wahrscheinlich nur Schiffwracks an Land gespült worden.
Aber was kann man groß erwarten, wenn man lediglich auf dem "Massen-Szenen-Kult" mitschwimmen möchte, der seit "der Herr der Ringe" anherrscht, aber zum Glück mittlerweile wieder abgeebbt ist.

Ich habe Troja im Kino gesehen, obwohl ich erst sehr skeptisch war. Und ich habe mich, wie so oft, nicht getäuscht: er war langweilig. Brad Pitt haben sie gleich eine andere Synchronstimme verpasst (die von Nicolas Cage), damit er so richtig viel Manneskraft ausstrahlen kann. :pfanne:

Der Film ist aber ein gutes Beispiel... für mangelnde Charaktertiefe.

Das einzige, was ich gut fand, war das (wenn auch etwas kurze) Duell "Archilles" gegen "Hektor". Hervorragende Kampfszene. :jau:

Der Rest war :seufz:

Mag hier jemand Orlando Bloom? Nein, ich rede nicht von Aussehen! Ich rede von seinen Darbietungskünsten :rofl:. Er hätte Elb bleiben sollen, für immer.

Manja_Bindig

Orlando Bloom kommt vom Theater. Er KANN schauspielern.
Sein Problem ist, dass man beim Theater eben richtig theatralisch ist, das konnte man wunderbar bei Fluch der KAribik sehen. Als es mit den ausladenden Gesten losging, war er in seinem Element. Vielleicht gewöhnt er es sich ab, zu hoffen wäre es. Ich glaub, der kann wirklich was.
Und bei Paris... tja... ich hab mir auch gedacht: "Junge, warum hast du die Rolle genommen? WARUM?!"

Und bei Brad Pitt... tja... ich mag ihn nicht. So oder so nicht. Die einzigen guten Rollen, die er hatte, waren Louis(Interview with a Vampire) und Joe Blck(Rendevouz with Joe Black)
DA sah er noch gut aus.

Bei Troja hat mir an ihm die Langhaarfrisur gefallen. Hat wenigstens seine Hackfresse verdeckt.
(übrigens, noch ein Patzer: langhaarige Kerle galten noch nicht als Männer - Achilles hatte allerdings wirklich lange Haare. Frage: hätten die nciht nen jüngeren Schauspieler nehmen können? Einer, dem man das knapp hinter sich gelassene Knabentum noch ein bisschen ansieht? )

Moni

Zitat von: Kalderon am 21. August 2006, 15:45:41
Troja

Zuerst sah ich den Trailer. Das weite Meer. Ein Kriegsschiff (fragt mich bitte nicht, wie es heißt, Trireme oder so, weiß sicher jemand besser als ich) Da dachte ich: "Sieht cool aus." Dann kam noch ein Schiff. "Aha". Noch zwei Schiffe "Wie es wohl weiter geht?" Und plötzlich war das gesamte Meer mit Schiffen bedeckt. ":hmhm?:"
Ist das nicht vielleicht ein bisschen übertrieben? Wäre nicht gerade laue See gewesen, wären wahrscheinlich nur Schiffwracks an Land gespült worden.

Das war die Pontonbrücke nach Troja....  ;D Im Trailer hatten sie tatsächlich noch die 400 Schiffe (? waren doch 400?) der Griechen, im Film wurde das dann etwas runtergeschraubt und sah immer noch massig viel aus.

Der Film war ganz nett, hatte aber mit der Ilias eigentlich nur die Namen gemein. Mich störte am meisten, daß die Einmischungen der Götter fehlte, die bei Homer die ganze Tragödie eigentlich erst ins rollen bringen.


@Manja: Brad Pitts beste Filme sind Sieben und Twelve Monkeys, da dufte er auch mal gegen sein Image anspielen... in den anderen sah er eifnach nur verdammt gut aus...   :engel:
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Steffi

Zitat von: Manja_Bindig am 21. August 2006, 15:57:53
Orlando Bloom kommt vom Theater. Er KANN schauspielern.
Sein Problem ist, dass man beim Theater eben richtig theatralisch ist,

Yup Manja, und das ist meine These die  ICH dir so erzählt habe.
Sic parvis magna

Manja_Bindig

Steffi, ich war eigentlich von anfang an der Meinung dass er schauspielern kann.
Dass mit dem Theater hats mir nur bestätigt. ;)

Lastalda

Zitat von: Manja_Bindig am 21. August 2006, 15:57:53
Und bei Paris... tja... ich hab mir auch gedacht: "Junge, warum hast du die Rolle genommen? WARUM?!"
ich weiß ja gar nicht, was Du hast - das Weichei srtand ihm doch super! ;D

ZitatUnd bei Brad Pitt... tja... ich mag ihn nicht. So oder so nicht. Die einzigen guten Rollen, die er hatte, waren Louis(Interview with a Vampire) und Joe Blck(Rendevouz with Joe Black)
DA sah er noch gut aus.
Die waren zumindest akzeptabel. Richtig gut war er in Twelve Monkeys, da war ich völlig schockiert - der kann tatsächlich schauspielern...

Auf so einen Beweis der schauspielerischen Fähigkeiten warte ich bei Orlando Bloom noch. Kann ja sein, dass er's kann, aber gezeigt hat er's bis jetzt noch nicht.

Was mich bei Troja auch gestört hat, waren die ganzen Blondlinge. Sollten Griechen nicht dunkelhaarig sein? Galt Helena nicht hauptsächlich deswegen als so besondere Schönheit, weil sie ungewöhnlicherweise blond war? Oder hab ich das alles völlig falsch im Gedächtnis?

Naja, ein Film für Leute, die auf actionreiche Massenszenen und Hollywood-Schönlinge stehen. Nix für mich also. :)

Ary

Hi!

@Lastalda: *lol*
Ich fand Troja ganz nett... aber das war's dann auch.
Ich gebe ja zu, ich mag Hollywoodschönlinge. *hgrins* Zumindest ab und zu mal.

:)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Manja_Bindig

Nein Lastalda - die Haarfarben hast du richtig im Gedächtnis behalten.

Im Übrigen wurde Briseis nicht entführt.
Die hatte sich beim Beobachten der Kämpfe(die Frauen haben ja immer ihre Beobachtungsposten gehabt) in Achill verguckt und ist von selber runtergegangen, das dumme Kind.
(übrigens, wo waren in dem Film Polyxena und Kassandra?)

Lomax

Zitat von: Manja_Bindig am 21. August 2006, 12:14:57wobei Troja sogar extrem viel Wahrheitsgehalt enthält, also bin ich geneigt, dem guten Homer teilweise zu glauben
Na ja, Homer hatte bei Abfassen des Werkes sicher eine andere Aussageabsicht als die Nacherzählung historischer Begebenheiten. In einem modernen Werk stünde wohl "basiert auf Motiven aus dem trojanischen Krieg" - das reicht, um den Wahrheitsgehalt zu erklären ;)
  Wenn nun also der Film auf Motiven aus dem Epos beruht, könnte er sogar dichter an den historischen Ereignissen dran sein als das Epos selbst - wozu vor allem auch das Fehlen unmittelbaren göttlichen Wirkens beiträgt. "Historischer" hätte der Film werden können, wenn er dieselben "realen" Motive aufgegriffen hätte wie Homer und den Rest möglichst historisch gefüllt hätte. So hätte man vielleicht die Grundlage der Sage darstellen können. Auf dieser Welle wollte ja anscheinend der Artus-Film reiten - und ist dabei sehr halbgar geworden.
  Bei Troja hat man die Lücken nicht mit dem Anschein von Historizität zu füllen versucht, sondern sich darauf besonnen, wo man ist - nämlich in einem Hollywood-Film ;D. Also hat man mit "Motiven aus dem trojanischen Krieg" gearbeitet und mit modernem Schmuckwerk gefüllt. So wurde zumindest ein Geschichte erzählt, aus der sich - wenn sie denn wirklich wäre - sich die Sage hätte entwickeln können. Und also solche hat sie mir besser gefallen als eine Abverfilmung der Sage selbst.
  Und zwar gerade durch das Gefühl, das entsteht, wenn man den Film und die Sage vergleicht und die Spannung zwischen Geschehen und Tradition nacherleben kann. Was eine reine Abbildung der Tradition gar nicht bewirken kann, weil sie kein Material für eine solche Spannung liefert.

Hyndara

@ Manja:
Ich habe mich, meine ich mich erinnern zu können, schon über diese HdR-Dingsdas ausgelassen. Ich mag sie nicht, hab sie von Anfang an nicht gemocht und werde sie nie mögen.

Zu O.Blum kann ich nur sagen: Zum Glück sind Geschmäcker verschieden. Für mich persönlich hat er bisher noch keine wirklichen Schauspieler-Qualitäten gezeigt (einmal abgesehen von seiner Paraderolle in der britischen Fernsehserie "Inspector Barnaby"). Ich gebe auch offen zu, daß ich mir einige Filme deshalb nicht ansehe, weil er darin mitspielt. In anderen (Fluch der Karibik) muß ich ihn leider über mich ergehen lassen, allerdings spielen da zwei andere Lieblinge von mir mit (Johnny Depp und Geoffrey Rush), da kann ich ihn auch übergehen.

Was Brad Pitt angeht, vom Typ her mag ich ihn auch nicht gerade, aber er kann schauspielern. In "Sieben" war er sehr gut, in "Sieben Jahre in Tibet" noch besser, und auch in Troja empfand ich seine Leistung als überdurchschnittlich (abgesehen vom Hector-Darsteller Erik Bana). Auch das hier erwähnte "12 Monkeys" brillierte durch seine Schaupielerei. Er ist flexibel und wandlungsfähig. Und über Geschmack läßt sich nicht streiten.

Wie ich bereits in meinem vorhergehenden Posting erwähnte, nimmt Troja im Gegensatz zu den HdR-Filmen nicht für sich in Anspruch, originalgetreu nach Vorlage gedreht worden zu sein, sondern "nach Motiven", was etwas anderes ist. Bevor ich den Film gesehen habe, war ich skeptisch, danach war ich angenehm überrascht, was man aus der "Vorlage" gemacht hat. Ob bei den Griechen langes Haar nun verpönnt war oder nicht, der Film hat mich gut unterhalten und mir auch neue Inspiration für mein eigenes historisches Projekt gegeben. Und das war für mich in diesem Zusammenhang wichtig. Bei HdR als anderes Beispiel habe ich mich geärgert, daß ich soviel Geld für diesen Kinobesuch ausgegeben habe. Was mir da gezeigt wurde, hatte wenig bis gar nichts mit Mittelerde oder dem zweiten Ringkrieg zu tun. Okay, meine Meinung über Mr. Blum in diesen Filmen behalte ich jetzt mal für mich.