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Schmelztiegel

Begonnen von Feuertraum, 21. Juli 2006, 19:59:12

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lapaloma

Zitat von: Hyndara am 25. Juli 2006, 01:35:33

Klingt jetzt vielleicht merkwürdig, aber irgendwie, ganz tief in mir drin, hoffe und glaube ich, daß die Personen, die ich "erschaffen" habe, vielleicht doch irgendwo existieren, und sei es nur in dem begrenzten Raum meiner Gedanken. Irgendwo müssen die ganzen Ideen ja schließlich herkommen, oder? Ich weiß, das klingt jetzt total abgedreht, aber irgendwie hat sich bei mir in den letzten 20 Jahren diese Theorie durchgesetzt. Es gibt schließlich so viel da draußen, was wir nicht kennen.


Das ist wunderschön Hyndara und keineswegs verrückt! Vielleicht habe ich jetzt endlich das "Schmelztiegel-Prinzip" begriffen. Vermutlich ist es auch das, was Herr Feuertraum sagen wollte:
Ein Autor erschafft Romanfiguren und leiht ihnen einen Splitter seiner Seele: sie erwachen sodann in einer Welt, die ebenfalls vom Autor geschaffen wurde zu eigenem Leben. Der Autor beobachtet sie, hört ihnen zu und spricht vielleicht sogar mit seinen Geschöpfen, und er versucht sie zu steuern, indem er seine Welt manipuliert (z.B. eine Brücke einstürzen lässt) oder zusätzliche Wesen einfügt.

Auf diese Art entstandene Geschichten müssten eigentlich viel lebendiger sein als solche, die kopflastig geschrieben wurden? Ein Erfolgsrezept?

Herzliche Grüsse, Sid

Manja_Bindig

ZitatIch hoffe, man legt mir das nicht als Gottkomplex aus.
Doch Kaldi. Das ist ein Gottkomplex. Nicht weiter schlimm, irgendwie leidet da jeder autor dran(he, WIR denken uns die Szenarien aus WIR schaffen den Figuren das Umfeld. Also sind wir Götter!).
Du lebst ihn nur auf deine Art aus.

Ich könnt mir nur nie vorstellen, dass meine Figuren nur ein paar Buchstaben sind. Irgendwie bekommen sie ein Eigenleben und je heftiger das wird, desto besser für die Geschichte. Ich hatte mal einen Roman geschrieben - gute Grundidee. Nur... leider waren die Figuren genau das, was sie bei Kaldi sind. Und wenn meine Figuren nie über die Rollen, in die mein Geist schlüpft, hinausgehen, ist das tödlich für meine Geschichten.
(inzwischen hab ich mir die Geschichte noch mal vorgenommen und bin am Überarbeiten - und langsam bekommen sie alle Farbe).
Ich hab wirklich das "Problem", dass meine Geschichten nur gut sind, wenn ich es mit Individuuen zu tun habe, die gefälligst wie reale enschen behandelt werden wollen. (und die sich dann beschweren, dass meine Folterszenen gegen die Genfer Konventionen verstoßen ;) )
Klar, um nachzufühlen, wie es ihnen in gewisen Situationen geht, muss ich in ihre Rollen schlüpfen(gewissermaßen), aber die Plotfeinheiten und Nebenplots geben die Figuren vor. Ich hab nur den Job, Grundideen und das Grundgerüst der Charas auszutüfteln.
(ich glaube, alles andere wäre mir definitiv zu viel Areit - beim Plotten bin ich recht faul)

Miu

hey

ja charas gehen manchmal seltsame wege. und verändern somit wieder die ganze story, sodass sich der schreiberling dahinter wieder andere ideen aus dem ärmel spinnen darf. in meinen kgs steck ich die charas einfach in die rolle, die ich für sie vorgesehen habe. und wenn es ihnen nicht passt ist das dann nicht mehr mein problem, da sie sich da nicht mehr rauswinden können ;)

in romanen ist es dann schon schwerer, wenn die charas beginnen ein eigenleben zu haben. da ist es mir schon oft passiert, dass mir einer plötzlich aufgrund von einer überdosis tabletten einfach weg gestorben ist oO'

lg bine :)

Manja_Bindig

Naja... die GANZE Story zu verändern... das ist dann doch etwas viel, hm?  :hmhm?: