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Bösewichte und unsympathische Charaktere

Begonnen von Sanjani, 12. November 2010, 12:08:43

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Mala

#30
Zitat von: Churke am 19. November 2010, 10:05:54
Gerechtigkeit?  ;D
Du hast schon recht. Jedoch frage ich mich, ob singuläre Beweggründe wie "Rache" oder "Eifersucht" allein einen richtigen Fiesling tragen können. Wenn er seine Rache hat und das Mädchen und vielleicht noch den Thron, müsste er doch wieder ein ganz netter Typ sein...

Die Perspektive, dass jemand seine Beweggründe (Rache, etc.) vor sich selbst und anderen umdeutet und mit einem Begriff wie "Gerechtigkeit" rechtfertigt, ist eine Möglichkeit. Gibt wie immer solche und solche ;)
Wer eigentlich ein netter Kerl ist (was auch immer das ist), der von seinen unbändigen Rachegelüsten übermannt wird, die aber leider nicht in sein Wertesystem passen, der wird es sich womöglich leichter machen und es "Gerechtigkeit" nennen. Aber das trifft sicher nicht auf alle zu. Es gibt auch noch genug Charaktere, die in der Lage sind etwas aus Beweggründen zu tun, die von der Gesellschaft als moralisch schlecht angesehen werden, selbst dabei aber ein reines Gewissen haben. Hier ist wieder die ganz individuelle Zusammenstellung von Überzeugungen, Werten, Moralvorstellungen am Zug.

Was die Sache mit dem "ganz netten Typen" angeht.
Also für mich ist er erstmal nur ein Typ. Sofern er denn einer ist ;)
Und dieser Typ denkt, fühlt und handelt auf eine bestimmte Weise. Selbst in der Fantasy, wo besonders viel mit dem "Guten" und dem "Bösen" als ewige Gegenspieler gearbeitet wird, ist eine Person niemals nur eines! Das wäre viel zu platt und schlicht langweilig. Ich glaube nicht, dass irgendjemand sich wirklich ernsthaft mit solchen eindimensionalen Figuren identifizieren kann.
Für mich wäre er dann eben ein meistens ganz umgänglicher Typ, der gelegentlich und unter bestimmten Umständen etwas rachsüchtig ist.

An der Stelle kommt auch der bereits genannte Hintergrund nochmal ins Spiel.
Wie wird jemand zu der Person, die er ist?
Gibt es angeborene Merkmale, die einer Fantasyrasse einfach gegeben sind?
Wie stark sind diese Merkmale ausgeprägt und wie weit fügen sie sich in den Gesamtcharakter ein?
Welche Ereignisse und Umstände haben die Entwicklung einer Person geprägt?
Wie kommt es dazu, dass ein ehemals unschuldiges Baby (gehen wir mal davon aus, es ist keine Ausgeburt des reinen Bösen  ;D wobei selbst da noch lang nicht alles festgeschrieben wäre) zu einem Typen wird, der Befriedigung und Freude im Quälen anderer findet?
Wer waren seine Eltern, wie haben sie sich verhalten, wer war während seiner Entwicklung noch von Bedeutung?
Welche Erlebnisse während seiner Kindheit und weiteren Entwicklung waren prägend?

Wenn ich jemanden verstehen will, muss ich mir seine Vergangenheit ansehen.
Da ist es womöglich hilfreich, sich mal länger und intensiver damit zu befassen, selbst wenn diese Ereignisse dann nur indirekt, durch den entsprechend entwickelten Charakter eben, in die Geschichte einfließen.

Genauso ist es mit der Eifersucht zum Beispiel. Wie kommt es dazu, dass ein eigentlich nettes Mädchen in bestimmten Situationen extrem eifersüchtig wird? Steckt da vielleicht eine tiefe Verlustangst, ein vergrabenes Minderwertigkeitsgefühl dahinter? Oder deine Bekannte, Sanjani, die sich nur meldet, wenn sie etwas braucht. Das könnte man ja durchaus als "Ausnutzen anderer" sehen. Wieso tut sie das? Wieso ist sie nicht in der Lage, anderen etwas zu geben? Wie ist sie aufgewachsen? Oder das Beispiel mit der Machtgier. Was treibt jemanden dazu, die Welt um ihn herum um jeden Preis kontrollieren zu wollen, ihr seinen Willen aufzuzwingen? Vielleicht hat dieser jemand sich selbst früher oft in hilflosen Positionen befunden, in denen er ausgenutzt und herumgeschubst wurde. Jetzt möchte er nie wieder in diese Position / Gefahr geraten und schützt sich davor, indem er andere unterdrückt, sie kontrolliert. Vielleicht wurde er auch "einfach" dazu erzogen, dass das einzig erstrebenswerte Ziel im Leben Macht ist. Wenn er keine Macht hat, ist er ein Nichts, ein Versager. Vielleicht statten ihn auch seine Persönlichkeitsmerkmale mit guten Voraussetzungen für eine Führungsposition aus und er hat erkannt, dass er gut darin ist zu "führen". Es gibt so viele mögliche Gründe und letzten Endes ergibt das bei jeder Person ein neues Gesamtbild.

Wenn ich, wie schon gesagt, ohne zu werten einfach nur hergehe und mir all solche Fragen stelle, dann komme ich dem Wesen einer Figur zwangsläufig näher. Du sagst, du musst das was jemanden antreibt wenigstens ein kleines bisschen auch fühlen können, Sanjani. Vielleicht hilft es, wenn du tiefer gräbst, deine Figuren so lange von verschiedenen Seiten beleuchtest, bis du etwas findest, das dir vertraut ist und einen Zugang möglich macht.

Für mich hat das immer auch ein bisschen mit Schauspielen gemeinsam. Oder meinetwegen auch Rollenspiel - ein Spiel mit verschiedenen Rollen. Ich versuche mir eine andere Persönlichkeit zu eigen zu machen und das geht wirklich überzeugend nur, wenn ich mich mit ihr und mit mir intensiv auseinander setze. So finde ich irgendwann Ansatzpunkte.

Und dann... ja dann lass den Charakter sich entwickeln. Denk nicht soviel darüber nach, was du aussagen willst und wie du das am besten konstruieren kannst. Sicherlich ist das manchmal notwendig - aber wenn du ohnehin Schwierigkeiten hast dich mit manchen Figuren zu identifizieren, hilft diese Ebene eher weniger, denk ich. Lass sie einfach entsprechend ihres Wesens handeln. Denn wie sie handeln, das musst du ja auch beschreiben, wenn du eher die Perspektive eines "Opfers" einnimmst, das unter ihnen zu leiden hat.

So, das war nochmal eine Portion Senf von mir ;)
Grüße,
Mala

P.S. Okay, ich habe deinen letzten Beitrag noch nicht mit einbezogen, Sanjani. Ich habe ja nun auch therapeutisch mit Menschen gearbeitet, die sich doch eher im Randbereich der "Normalität"  ;) bewegt haben und es juckt in den Fingern mehr zu schreiben. Aber ich mach mir darüber nochmal in Ruhe Gedanken und jetzt einen Punkt.

Mira

#31
Hallo Sanjani

Ich hab mich leider noch nicht durch all die Antworten kämpfen können. Aber dann würde mein Kommentar ohnehin viel zu lang werden, fürchte ich. Zumindest überflogen habe ich sie schon einmal.  Das genauere Lesen folgt am Wochenende!

Zitatn meiner Geschichte foltern Schattenkrieger z. B., weil sie dadurch auf irgendeine, vllt magische Weise Kraft bekommen. Aber ich könnte nie schreiben, wie z. B. ein Schattenkrieger sich darauf vorbereitet, dass er gleich ein besonders gutes Opfer hat und die Vorfreude darauf.

Vielleicht spricht aus mir jetzt absolut die Larperin, die fast ausschließlich dunkle Charaktere spielt und schon den einen oder anderen dunklen Ritus mit Opfer und eben diesem Zweck durchgeführt hat...

Aber: man muss sich da ja auch irgendwie in die Situation hinein versetzen und meine persönliche Einstellung zu solchen Darstellungen - auch wenn es nur im Spiel ist - erschwert das ganze auch noch. Ich kann mich nicht, niemals und absolut rein gar nicht in jemanden hinein versetzen, der foltert, weil ihm das Foltern Freude bereitet. Aber jemand, der das Foltern als notwendiges Übel sieht, weil er anders nicht zu seinem Ziel, das er als absolut gut sieht, gelangt, das ist leicht(er). Vielleicht verabscheut er ja diese Art des Opfers sogar, empfindet sogar Mitleid, aber würde sich niemals die Blöße geben, und das zeigen!

Um sich vorzubereiten macht er sich vielleicht klar, dass es absolute Notwendigkeit ist, wägt noch ein letzte Mal alle Alternativen ab und kommt zu dem Schluss, dass es nicht anders geht. Vielleicht nimmt er davor auch irgendwelche berauschenden Mittel oder trinkt, um das ganze souverän durchzuführen.

Mein Mann dagegen meint gerade, dass er es viel düsterer und unheimlicher fände, wenn der Bösewicht relativ gefühllos an die Sache geht. Einfach eiskalt und professionell das vorbereitet, was er benötigt.

Allerdings finde ich es schwer, sich in so etwas hinein zu versetzen.

Was ich als Leser aber viel interessanter fände, ist, was NACH dem Opfer so in dem Bösewicht vor sich geht.

Oh.... Thaumaturgon, darf ich dich zitieren? Ich LIEBE diese Aussage. Das ist genau das, was ich seit Jahren versuche, einer Freundin klar zu machen.

ZitatBöse Leute tun nicht alles dafür, böse zu sein; sie tun alles, um ihre Ziele zu erreichen. Und das kann auch beinhalten, nett zu sein, zu verführen, eloquent zu sein und höflich. Der Böse kann auch menschlich und zuvorkommend, ja, aufopfernd sein, solange ihn das nicht von seinem Ziel entfernt. Warum auch nicht? :-) Umso echter wird er, umso mitreißender, umso erschreckender.

Und noch eine Aussage, die mir sehr gut gefällt. Damit kann man - meiner Meinung nach - sehr viel anfangen:

ZitatAber all diese "typischen" Charakterschwächen kann man auch mit einem boshaften Auge betrachten, das nichts entschuldigt, sondern genau diese typischen Eigenschaften auf eine Weise zeigt, die unsympathisch macht.

Vor allem! Ich glaube, dass dadurch die lichten Helden auch gleichzeitig an Tiefe gewinnen. Sie werden realistischer. Ist es nicht so, dass man bei dem einem Menschen eine Eigenart liebt, für die man einen anderen am liebsten töten würde?

Mir kommt gerade so die Idee, dass die Sicht des Bösewichts gleich nochmal eine ganz neue Möglichkeit eröffnet, seinen Protagonisten besser zu beschreiben.

Das haben alle Vorredner zwar in irgendeiner Weise auch schon geschrieben, aber mir persönlich ist es bei jeder Geschichte so wahnsinnig wichtig, dass ich es nochmal betonen möchte:

Mach deinen Bösewicht nicht von Natur aus böse, sondern schaffe Situationen für ihn, die diese Drecksarbeit für dich erledigen. Überlege dir, was dich dazu bringen könnte, böse, grausam und hinterhältig zu sein. Ich finde, die Gänsehaut ist immer am größten, wenn ich beim Lesen innehalten muss, um zu überlegen, ob ich denn anders handeln würde. Voraus gesetzt, ich befände mich in der gleichen Situation. Für mich macht nicht die pure Grausamkeit und das Böse einen Charakter erschreckend, sondern eher das Nachvollziehbare. Das Menschliche. Das, womit ich mich - auch wenn ich das niemals zugeben würde - insgeheim selbst identifizieren kann.

Dieser Spiegel, der den tiefschwarzen Teil der Seele des Lesers aufzeigt. Den Teil, den man meist sorgsam verbirgt und eventuell sogar selbst vergisst.

Ich glaube, wenn dir das gelingt, hast du auch keine Schwierigkeiten mehr, aus der Sicht des Bösen zu schreiben.
Überlege dir, was du tun würdest (mit dem entsprechenden Hintergrund, selbstverständlich). Da hast du dann zumindest schon einmal einen Ansatz.

Was es mir vor allem leicht macht, von diesem Ansatz dann weiter zu spinnen, sind diverse Charaktereigenschaften: Jähzorn, Eifersucht, Gier... oder - was ich viel schöner finde - fanatischer Glauben daran, dass das eigene Handeln gut ist, bedingungslose Treue oder auch Freundschaft und Liebe.

Allerdings muss dir klar sein, dass du damit vom reinen schwarz-weiß-Denken abkommst. Andererseits habe ich bisher noch nichts gelesen, was auch aus der Sicht des Bösen geschrieben ist, was rein Schwarz-Weiß ist.
Das Überzeugenste und Beste in der Art, was mir spontan als grausamer Bösewicht einfällt, wäre Dread aus Tad William's "Otherland". Ich habe keine Ahnung, wie man so jemanden schreiben kann. Ich kann das einfach nicht und mich gruselt es jedes Mal. Auch wenn ich eben bei ihm zugeben muss, dass ich mich absolut gar nicht in ihn hinein versetzen kann und er trotzdem genial und nachvollziehbar geschrieben ist.

!!!ABER!!!
Wenn ich bei der ganzen Diskussion an meine beste Freundin und deren Bekanntenkreis denke, zeigt sich eine andere Art von Bösewicht. Eine, die nicht nachvollziehbar sein DARF! Sie wollen gerade dieses Schwarz-Weiß-Denken. Und zwar nicht unbedingt aus dem Grund, weil der Leser nicht soviel denken muss, sondern weil es sie zu sehr aufwühlt, wenn sie sich in den Bösen hinein versetzen können
(und deswegen wird meine Freundin auch nie mehr als meinen Prolog lesen *heul*)


LG
Mira (die sich auf die Zeit freut, alle Kommentare hier mit der angemessenen Zeit zu würdigen und zu lesen)

Vivian

Hallo  :)

Nun, ich kenne das Gefühl. Mein Bösewicht war vorher ein gutmütiger, fürsorglicher Mensch, der sich für die Gefühle anderer interessiert hat und nicht an sich selbst gedacht hat. Reichtum und Macht spielten für ihn keine große Rolle.
Aber ich habe aus ihm dann einen fiesen, skrupellosen Kerl gemacht, weil es nunmal so sein musste. Einer musste diese Rolle übernehmen, und dieser Charakter war eigentlich wie geschaffen dafür.  ;D Aber das Beschreiben seiner Gefühle und seiner Pläne war schon schwierig, ja. Ich meine, da verändert sich ein Charakter so schnell und man kommt auch nicht wirklich klar damit. Ich habe ihn auch nie verstanden, gebe ich zu. Also habe ich mich stundenlang mit ihm beschäftigt, seine Vergangenheit erschaffen und habe versucht, tief in sein Innerstes zu blicken. Jetzt kann ich es "nachvollziehen" bzw. mir fällt es leichter, mich mit ihm zu befassen. Trotzdem fällt es schwer, manchmal ganz gemeine und blutige Aktionen von ihm niederzuschreiben. Weil es mir einfach Leid tut.

Bin ich zu emotional an einem Tag, an dem ich aber ein paar Szenen über meinen Bösewicht schreiben muss, muss ich es verschieben, da es ansonsten übertrieben dargestellt wird und schlussendlich nicht mehr glaubwürdig ist.

Hier sind wirklich sehr interessante Beiträge, ich habe mir zwar noch nicht alle durchgelesen, aber das werde ich im Laufe des Abends.  :)

Thaumaturgon, ich würde auch gerne deine Worte zitieren, denn sie sind wirklich gut und wahr:

ZitatBöse Leute tun nicht alles dafür, böse zu sein; sie tun alles, um ihre Ziele zu erreichen. Und das kann auch beinhalten, nett zu sein, zu verführen, eloquent zu sein und höflich. Der Böse kann auch menschlich und zuvorkommend, ja, aufopfernd sein, solange ihn das nicht von seinem Ziel entfernt. Warum auch nicht? :-) Umso echter wird er, umso mitreißender, umso erschreckender.

Ich denke das ist auch das, was einen Bösewicht ausmacht: Er muss nicht nur wild um sich töten, keine Gefühle zeigen (zumindest gespielte) oder einfach nur ein reines Monster sein. Ein Bösewicht sollte in meinen Augen auch etwas hinterlistig, clever und raffiniert sein. Denn wie du schon geschrieben hast, das wichtigste für sie ist, wenn sie ihr Ziel erreichen, egal mit welchen Mitteln. Und wenn das bedeutet, ein barmherziger, aufopfernder Mensch zu sein und seine Schattenseite zu verbergen, dann ist das so. Ich finde dieses Zitat wirklich perfekt.  :)

Zitat von Mira:

ZitatMein Mann dagegen meint gerade, dass er es viel düsterer und unheimlicher fände, wenn der Bösewicht relativ gefühllos an die Sache geht. Einfach eiskalt und professionell das vorbereitet, was er benötigt.

Allerdings finde ich es schwer, sich in so etwas hinein zu versetzen.

Ich denke, es kommt ganz auf den Bösewicht an. Meiner beispielsweise handelt genau so, wie dein Mann es beschrieben hat. Er ist sozusagen eine Maschine, die man nicht mehr kontrollieren kann. Und er kann sich selbst auch nicht mehr kontrollieren. Trotzdem weiß man, dass er früher nicht so war und die Menschen ihn geliebt, gar verehrt haben. Das macht es nicht gerade leichter für mich, den Wandel dieses einen Menschen zu beschreiben. Es ist wirklich sehr schwer, so etwas kaltblütiges zu beschreiben, in der Tat. Ich saß letztens zwei Stunden vor dem PC und musste eine gewaltsame Szene beschreiben, für die er verantwortlich ist. Ich konnte einfach nicht. Natürlich habe ich es verstanden, aber ich fühle mich dem Charakter mit. Mag falsch sein auf Dauer, aber er war nunmal einer meiner liebsten Charaktere.

Und auch eine andere Frage, die mich beschäftigt hat:

ZitatWas ich als Leser aber viel interessanter fände, ist, was NACH dem Opfer so in dem Bösewicht vor sich geht.

Grins, ganz genau. Es kann doch nicht sein, dass mal eben ein Bösewicht jemanden tötet und wie "Terminator" wieder zurückmarschiert und sich ein neues Opfer sucht.  ;D Bei manchen Charakteren, die ich kennengelernt habe, finde ich die unterschiedlichsten Reaktionen durchaus interessant.

Man muss auch sagen, manche Bösewichte sind einfach dazu gezwungen worden, Bösewichte zu sein. Sie haben es sich nicht ausgesucht. Man nehme das Beispiel, dass ein Bösewicht von einem Dämon besessen ist (oder irgendetwas anderes) und dieser Dämon ihn wie eine Maschine "bedient": Mach dies, mach das, ja, bring den auch noch um, ... usw. Denn tief in seinem Inneren hat so ein besessener Mensch noch Gefühle, kann sie nur nicht zur Geltung bringen, weil etwas in ihm ihn zum Schweigen bringt.
Es wäre sicher eine gute Übung, mit einem Charakter perfekt mitfühlen zu können. Da wird man regelrecht gezwungen, sich mit diesem Charakter zu befassen, tief in seine Gedanken zu blicken und seine Wünsche und Sehnsüchte zu ergründen. Meinem Charakter wollte ich keinen Dämon unterjubeln, weil er seine festen Charakterzüge und Eigenschaften hat und ich die mit so einer Besessenheit nur durcheinander bringen würde.

So, ich verabschiede mich dann, ich werde mir morgen die restlichen Antworten genauer durchlesen.  :)

LG Vivian