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Abgenutzt und Abgedroschen - die großen Lassedasse

Begonnen von Maja, 06. Dezember 2006, 14:53:07

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Silvia


Arielen

Zitat von: Linda am 26. Dezember 2006, 14:00:53
und da hilft es den aufgeschlossenen Lesern allemal mehr, wenn man Rezis schreibt, die entsprechenden Bücher verschenkt oder weiterempfiehlt, also aktiv wird, als sich passiv über die Mängel der Zwelfen und Erge und Weltenretter aufzuregen.
Linda

Eben! Ich mache ja auch Werbung für Bücher wie Chalion und Co. und suche mir bei den Rezis diese Werke aus, aber was soll ich machen, wenn die Leute sich lieber an das Althergebrachte halten und einem nicht vertrauen...
Alles liegt im Auge des Betrachters

MarkOh

Dennoch... "Abgenutzt und Abgesdroschen"?

Ist es nicht vielleicht für manchen genau das was er sucht, wenn er nach einem Fantasyroman im Regal des Buchhändlers greift?
Ich weiß auch nicht so recht, die zwanzigste Abhandlung vom einsamen Helden und seiner drei Begleiter welche von A über B nach C latschen um letztlich doch in D zu finden was sie in A schon gebraucht hätten, reißt mich sicherlich auch nicht mehr vom Hocker.
Andererseits brauch ich aber auch keine gesellschaftspolitische Abhandlung über homosexuelle Elfen, die der ganzen Menschenwelt zeigen und beweisen müssen, dass ihr Coming Out halb so schlimm war. Möglichst noch mit gehobenem Zeigefinger oder so...
Was wäre die fünfzehnte Verfilmung des Weihnachtsmärchens, wenn man die Hauptprotagonisten gegen Außerirdische austauschen würde? Dann doch lieber zum fünfzehnten mal die gleiche alte Mär...
Und wenn ich mir ein Buch "König Arthus" kaufe, dann möchte ich auch, dass König Arthus drin ist.

Versteht mich nicht falsch, aber ein bisserl "Abgenutzt und Abgedroschen" darf es schon ruhig auch mal sein. Oder?

LG MarkOh

Lomax

Zitat von: MarkOh am 01. Januar 2007, 12:24:43Versteht mich nicht falsch, aber ein bisserl "Abgenutzt und Abgedroschen" darf es schon ruhig auch mal sein. Oder?
Nun, ich habe das Gefühl, hier geht es schon wieder um ein anderes Thema: Nämlich das "neu und unverbraucht" nicht ausreicht, um auch "besser" zu sein. Ich erinnere mich noch sehr gut an die 80er, als auch die üblichen Tolkien-Nachahmungen durchgehechelt wurden, oder auch andere, damals schon abgedroschene Geschichten. Diese Romane waren nicht großartig, aber meist doch unterhaltsam.
  Aber allmählich wurde ich sie doch müde - und andere scheinbar auch, und damit begann das Drama. Denn gegen Ende der 80er las ich verstärkt Romane, die anscheinend "anders" sein wollten, bei denen die Autoren aber meinem Empfinden nach an diesem Anspruch gescheitert waren. Die Bücher waren nicht etwa "neu", sondern nur noch schlecht. Und nach einigen solcher Erfahrungen hörte ich für mehrere Jahre komplett auf, Fantasy zu lesen - und zog die Lehre daraus: Lieber gut kopiert als schlecht selbst gemacht.

Aber das ändert nichts daran, dass es auch gut gemachte und originelle Bücher gibt - nur habe ich festgestellt, dass viele Autoren, die immer noch zumindest brauchbare, "abgegriffene" Bücher produzieren können, scheitern, wenn sie nicht mehr auf Bewährtes zurückgreifen.