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Freie Online-Literatur e.V. (in spe?) – Konzeptdiskussion

Begonnen von flowrite, 10. September 2016, 14:06:51

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Grey

#15
@flowrite
Gegen das Einfügen eines Links zu deiner Seite spricht natürlich nichts. Setz ihn gern wieder rein.

Zitat von: flowrite am 10. September 2016, 21:57:57
Meine Idee ist ernstgemeint. Wenn es auch gerade so aussieht, dass ich sie beerdigen kann :(, ist es kein Test, wie man reagiert. Obwohl: Ist es nicht immer so, dass wenn man eine Idee vorstellt, man die Reaktion anderer testet? Und wenn die Idee halt Mist ist, davon geht die Welt nicht unter. Wie nicht jedes Buch ein Bestseller sein kann, auch wenn das im Klappentext behauptet wird. Eine Idee kann in den Augen des Inhabers noch so genial sein. Zur falschen Zeit, vorm falschen Publikum, oder überhaupt nicht geäußert, ist alles nix.

Ich werde mich wie geschrieben noch  inhaltlich äußern. Nicht heute und auch nicht morgen, sondern irgendwann nächste Woche.


Danke für eure bisherige und weitere Beteiligung.

Ich würde jetzt nicht alles über den Haufen werfen. Vielleicht ist die Grundidee ja gar nicht schlecht, vielleicht fehlt nur noch etwas, um das Ganze nachvollziehbar oder attraktiv zu machen. Es wäre halt gut, wenn du uns erklärst, was du eigentlich willst. Es ist ein ellenlanger und zum Teil auch etwas umständlich formulierter Text. Du beklagst, dass die Menschen keine langen Texte mehr lesen, aber das stimmt nur bedingt. Das richtige Thema richtig präsentiert bringt die Leute eben doch zum Lesen. Es wäre daher ja möglich, dass die Präsentation einfach missverständlich ist, oder dass einfach noch ein oder zwei Bindeglieder fehlen, um ein rundes, spannendes Projekt darauf zu machen. Klar sind Alternativen zur klassischen Verlagspublikation ein brandaktuelles Thema, aber der Mehrwert für Autoren sollte eben von Anfang an klar ersichtlich sein, wenn man es auf einer Autorenplattform diskutieren will.

Die größte Schwierigkeit ist aber, und da stimme ich mit meinen Vorrednern überein, dass wir hier nur raten können, weil du dich nicht äußern willst. Das verstehe ich nicht, und ich würde dir dringend raten, das bald zu tun. Und falls es ein zeitliches Problem ist, hier ein moderativer Hinweis: Bitte überlege dir für die Zukunft dann vorher, ob du an einer Diskussion aktiv teilnehmen kannst, bevor du sie anstößt. Dann war es wirklich ein sehr ungünstig gewählter Zeitpunkt.

So oder so, ich bin gespannt auf deine Erläuterungen und schlage vor, wir belassen den Thread auf seinem derzeitigen Stand, bis sich flowrite zu Wort gemeldet hat. Im Trüben zu stochern und etwas zu kritisieren, das wir vielleicht nur missverstanden haben, bringt uns ja nicht weiter.

flowrite

Na gut. Ich fühle mich zwar etwas unter Druck gesetzt, weil ich mir gerade deshalb etwas Zeit erbeten habe, um meine Antworten vorzuformulieren, ohne sie zunächst abzuschicken. Durch meine einstige Haltung, gleich impulsiv zu antworten, wenn jemand etwas gegen mich oder meine Meinungen oder Ideen sagt,  habe ich immer viel kaputt gemacht. Andererseits habt ihr auch wieder recht. Für verständliche Texte bin ich nicht gerade bekannt. Was ich schreibe, ist nicht zum Querlesen geeignet, und das meine ich nicht als Zurechtweisung gegen euch, vielmehr als Eingeständnis einer Schwäche.

Leider habe ich bei manchem, was meine Vorredner sagen, das Gefühl, das der Text nur überflogen, auf Signalwörter gescannt wurde. Manche haben auch gesagt, sie hätten quergelesen. Dagegen kann ich nichts sagen, soviel wie ich einst nur quergelesen und dann meinen Senf dazu gegeben habe, aber gut, so geht es mir eben mal aus der anderen Perspektive, auch eine Erfahrung wert. Einmal dahingestellt, ob das Konzept verdient hat, dass man sich eingehend damit beschäftigt. Und mit Verlaub, ich kann es niemandem übel nehmen. "Kommunikation ist das, was ankommt" (Watzlawick?, verdammt, weiß gerade nicht mehr). Oder "Schuld ist immer der Autofahrer", ah ne, das war was anderes.

Jetzt zum Thema. Einige Dinge möchte ich klarstellen.

Ich habe mein Problem mit der Formulierung, dass der Autor Rechte an den Verein abgäbe. Unterm Strich ist das zwar durchaus irgendwie zutreffend, aber ... versuch ich es mal so: Der Verein fördert Werke, die der Autor von sich aus freigibt, er einige Nutzungsrechte von sich aus an die Öffentlichkeit (nicht nur an den Verein) abtritt. Der Verein entgilt ihm diese Freigabe aus den Spenden seiner Mitglieder, die eben spenden, weil sie an freier Online-Literatur interessiert sind. Er initiiert die Erstveröffentlichung, organisiert Lesungen, beteiligt sich finanziell an Druckexemplaren dieser freigegebenen Literatur und steht beim Kampf gegen Plagiate unterstützend zur Seite.

Der Ansatz, den die Autoren hier überwiegend verfolgen, ist eben traditionell die – absolut legitime, wenngleich in meinen Augen allmählich immer schwerer durchsetzbare – Haltung "Für meine harte Arbeit will ich angemessen entlohnt werden." Soweit Autoren mit dieser Haltung Erfolg haben, ist das in Ordnung und der Verein kann ihnen nichts bieten, das ist nicht ganz seine Zielgruppe, vielleicht irgendwann einmal, aber das kann ich mir selbst kaum vorstellen. Wenn ein Autor verlegt wird oder sich erfolgreich selbst verlegt, ist das prima, in Hinblick auf den Verein spielt er bestimmt für manch einen Vorbildrolle, der seine Mitgliedschaft nur als Durchgangsstation sieht.

Es geht vielmehr um die Schar von Autoren, die noch nicht so weit sind (ich würde mich durchaus dazuzählen, wenn ich überhaupt als Autor durchgehe), die keinen Verlag finden, es vielleicht gar nicht erst versuchen. Aber eben auch nicht einfach für null ouvert ihre Texte sonstwo veröffentlichen möchten. Das war ja ein Alternativvorschlag von einigen Diskutanten. Aber für viele Autoren ist das keine Möglichkeit, sie weigern sich, hängen an ihren Texten, vielleicht finden sie ja später mal einen Verlag, horten die Texte in der Schublade und erfahren so nie von einem kritisch-konstruktiven Publikum, wo es noch am Handwerklichen hapert. Idealismus ist eben rar gesäht. Denn diese Texte können dann nicht mehr regulär über Verlage veröffentlicht werden, diese Texte sind faktisch verbrannt. Der Verein macht das ein Stück weit wieder gut, indem er diese Werke stellvertretend für das ganze Publikum refinanziert. Mal mehr, mal weniger, das hängt halt von der Qualität des Werkes im Vergleich mit konkurrierenden Werken ab.

Stellt sich die Frage: Warum poste ich dann hier, wenn ihr erfolgreichen Verlagsautoren und Selbstverleger eh nicht die Zielgruppe des Vereins seid? Nun, meine Hoffnung war, dass sich auch andere trauen, sich zu Wort zu melden. Ihr könnt mir nicht weiß machen, dass es sie nicht gibt.

Das steht noch nicht so im Konzept. Mir ist es erst dank eurer Kommentare klar geworden, der Thread hat also seinen Sinn.  Es ist nun also nicht selbstverständlich, dass erfolgreiche Verlagsautoren und Selbstverleger nichts von diesem Verein haben. Es sind die erfolglosen oder solche, die erst neu sind im Geschäft, die sollen was davon haben. Und die, meint ihr, sollen stattdessen am Hungertuch nagen? Ich meine, dass auch sie inhaltliche wie finanzielle Wertschätzung für ihre Arbeit verdient haben.

Ein Nullsummenspiel? Nicht ganz von der Hand zu weisen, aber auch hierzu meine Konter. Es kann zum einen durchaus in der Satzung festgelegt werden, dass von Autoren, die in einer Ausschüttungsperiode aktiv sind, aber sich selbst währenddessen an keinen Projekten von anderen beteiligen, der Ausschüttungsbeitrag entweder wie üblich dem Vereinsbonus zugeschlagen wird oder er vom Autor zurückgefordert werden kann, ganz wie er wünscht. Nur so eine Idee.

Der Mehrwert ist primär ideell. Der Autor hat eine Schar von Betalesern, die zugleich Sponsor sind. Die Stimmen hängen nicht einfach so in der Luft nach dem Motto "3. Überarbeitung, Kapitel 5: 2353 Plus | 1470 Minus". Jede Stimme hängt an einem textuellen, sachlich ausgeführten Diskussionsbeitrag. Die Beiträge mit der höchsten Stimmbeteiligung können ganz oben sortiert werden, nix neues, überall wo es Rankings gibt, gibt es auch dieses Sortierkriterium, das ist absolut nicht neu. Neu ist, dass an diese Stimmen auch nebensächlich der Verteilschlüssel hängt, der festlegt, welches Projekt aus wessen Topf wie viel bekommt.

Ein Azubi bekommt während seiner Ausbildung Geld vom Ausbilder und vom Staat, oder? Angehende Autoren gehen komplett leer aus, ihnen wird eine lange Durststrecke aufgebürdet, zu lang für nicht wenige. Wenn sie Texte veröffentlichen, sollten sie wissen, dass sie das für umme tun. Einfach um zu üben und zu lernen, vorausgesetzt sie tun das auf der richtigen Plattform. Der Verein will diese Autoren fördern, und zugleich freie Literatur in der Gesellschaft etablieren. Das Lesen kann nicht einer Bildungselite vorbehalten bleiben, denn dann ist es irgendwann ausgestorben und das Gros guckt nur noch stupide Katzenvideos und Pornografie. Dieses protektionistische Nutzungsrechtedenken steht allen Bemühungen, "frische" Literatur den unteren Bevölkerungsschichten, jedoch gerne im Weg. Büchereien, die es Flüchtlingen beispielsweise ermöglichen, entgeltfrei Bücher auszuleihen, gehen hier mit gutem Beispiel voran. Aber um Gottes willen, denkt mancher bestimmt, die könnten die ja zum nächsten Copyshop tragen ...
Eine Haltung "Für meine harte Arbeit will ich auch angemessen belohnt werden" ist im digitalen Zeitalter nur noch für materielle Dinge und Dienstleistungen durchzusetzen, oder von Menschen mit viel Geld und Macht. Literatur und Kunst haben das Nachsehen. Meine Meinung, die ich nun hoffentlich ausreichend erläutert habe.
Daran ist die technische Entwicklung schuld, mit all ihren Konsequenzen, nicht wir als Autoren. Es liegt dennoch an uns, die geänderten Rahmenbedingungen zu akzeptieren und uns so daran anzupassen, dass wir von ihnen profitieren, anstatt dass wir unter ihnen leiden.

Amazon sehe ich nicht als Alternative. E-Books nur im Kindle-Format, oder? Na schönen Dank auch, vendor lock-in ist euch ein Begriff? Nie würde ich denen meine Literatur anvertrauen. Da hätte ich generell Skrupel bei einem Monopolisten, der gerne mal seine Marktmacht ausnutzt, würde an seiner Stelle auch ich, von wegen Aktionäre und so.
Dann doch lieber auf meiner Homepage veröffentlichen.

Alana: Danke für den Impuls. An Buchpreisbindung habe ich gar nicht gedacht, aber jetzt wo du es sagst ... :hmmm:

Soweit meine Wortmeldung. Ich hoffe, ich habe die nötigen Erklärungen geliefert in euren Augen, und dass ich auch noch morgen zu obigem Geschreibsel stehen kann, denn das ist wieder mal so ein Schuss aus der Hüfte, mit dem ich mir schon den einen oder anderen Feind gemacht habe.  :-\

Alana

#17
Zitatweil ich mir gerade deshalb etwas Zeit erbeten habe, um meine Antworten vorzuformulieren, ohne sie zunächst abzuschicken. Durch meine einstige Haltung, gleich impulsiv zu antworten, wenn jemand etwas gegen mich oder meine Meinungen oder Ideen sagt,  habe ich immer viel kaputt gemacht.

Das kann ich sehr gut verstehen und hättest du das so formuliert, wäre das sicher auf Verständnis gestoßen. :)

Ich habe die Antwort gelesen, aber ich verstehe ehrlich gesagt immer noch nicht, wie das rein rechnerisch funktionieren soll. Du willst mit dem Verein unveröffentlichte Autoren finanziell unterstützen, das finde ich natürlich eine noble Idee, aber mir fehlt, wie du das tatsächlich möglich machen willst. Was ich als möglich sehe: Der Verein vergibt einmal im Jahr einen Preis an 1 bis 5 förderungswerte Autoren, die nach deinem System ermittelt werden. Das ist legitim und in der Form gibt es ja schon einige Preise. Aber wenn ich das ganze buchhalterisch in meinem Kopf überschlage, sehe ich einfach keinen Weg, so viele Mitglieder (die dann selbst nichts abbekommen dürfen) zu gewinnen, dass man mehr als das bewerkstelligen sollte. Zumal alle Autoren ja erst mal den Beitrag zahlen müssen und daher zunächst sogar Minus machen. Und nicht gerade wenig, 48 Euro sind viel Geld, das viele nicht einfach so haben. Ich würde gerne mal eine Rechnung sehen, wie du dir das vorstellst bzw. das wäre mein Tipp an dich, dir das wirklich mal durchzurechnen. Wie viele Autoren willst du unterstützen und wie viel Unterstützung pro Monat wäre sinnvoll, damit es auch was bringt. Wie viele Mitglieder bräuchtest du dafür etc.
Alhambrana

Tigermöhre

Du möchtest also eine Plattform für erfolglose und neue Autoren gründen?
Oder eine Ausbildungsplattform für angehende Autoren? Du hast recht, es gibt viel zu wenige Möglichkeiten, das Handwerk richtig zu lernen. Aber es gibt leider einige Ausbildungen, die einem keiner bezahlt. Und schreiben kann man wenigstens als Hobby kostenlos abends nach der Arbeit.

Ganz ehrlich, warum sollte ich Geld dafür ausgeben, um die Texte drittklassiger Autoren betazulesen? Da kann ich mir den Kram auch bei Amazon für Lau holen. Oder ich lese hier im Forum beta. Dann mache ich das freiwillig, und ohne noch extra dafür bezahlen zu müssen. Und es gibt unzählige Foren, in denen Textkritik gemacht wird.
Und ich weiß auch nicht, warum Nichtmitglieder sich Rohfassungen antun sollten, oder warum Rohfassungen den Untergang des Abendlandes aufhalten sollten. ;)
Und ja, ich habe auch ganze Romane in der Schublade. Aber nicht, weil ich dafür keinen Vertrag finde, sondern weil sie einfach schlecht sind. Vielleicht hole ich sie mal vor, und überarbeite. Vielleicht sind sie dann gut genug, dass ich sie veröffentliche. Oder auch nicht.

Erdbeere

#19
Ich fühl mich ja ein wenig angesprochen durch deine Antwort. Leider ist mir immer noch nicht klar, was für Autoren so lohnend an dem Verein sein soll. Auch wenn ich jetzt noch nicht veröffentlicht wäre, hätte ich meine Zweifel. Geld ausgeben für den Mitgliederbeitrag, dann meine Projekte von irgendwelchen Leuten beurteilen lassen (so ein Urteil ist auch immer sehr subjektiv, findest du nicht? Was der eine gut findet, mag der andere gar nicht), meine Rechte dem Verein abtreten - das hast du auf deiner Homepage so geschrieben -, nur um dann ein paar Euros zu bekommen? Da ginge ich lieber in den Selbstverlag.

In einer Sache widersprichst du dir gleich selbst:
ZitatDer Ansatz, den die Autoren hier überwiegend verfolgen, ist eben traditionell die – absolut legitime, wenngleich in meinen Augen allmählich immer schwerer durchsetzbare – Haltung "Für meine harte Arbeit will ich angemessen entlohnt werden."
ZitatEs ist nun also nicht selbstverständlich, dass erfolgreiche Verlagsautoren und Selbstverleger nichts von diesem Verein haben. Es sind die erfolglosen oder solche, die erst neu sind im Geschäft, die sollen was davon haben. Und die, meint ihr, sollen stattdessen am Hungertuch nagen? Ich meine, dass auch sie inhaltliche wie finanzielle Wertschätzung für ihre Arbeit verdient haben.

Für mich klingt das, als würdest du es Verlagsautoren und Selbstveröffentlichern missgönnen, dass sie für ihre Arbeit etwas sehen wollen, weil sie dem etablierten System angehören.

ZitatEs kann zum einen durchaus in der Satzung festgelegt werden, dass von Autoren, die in einer Ausschüttungsperiode aktiv sind, aber sich selbst währenddessen an keinen Projekten von anderen beteiligen, der Ausschüttungsbeitrag entweder wie üblich dem Vereinsbonus zugeschlagen wird oder er vom Autor zurückgefordert werden kann, ganz wie er wünscht.

Moment. Mir kann der Unterstützungsbeitrag, den der Verein mir auszahlt, wieder entzogen werden, wenn ich mich aus Zeit- oder anderen relevanten Gründen nicht an den Projekten anderer Mitglieder beteiligen kann? Äh, nein.
Wie läuft das eigentlich finanziell genau? Hast du eine Art Businessplan aufgestellt, wo der Geldfluss transparent dargestellt ist?

ZitatDas Lesen kann nicht einer Bildungselite vorbehalten bleiben, denn dann ist es irgendwann ausgestorben und das Gros guckt nur noch stupide Katzenvideos und Pornografie. Dieses protektionistische Nutzungsrechtedenken steht allen Bemühungen, "frische" Literatur den unteren Bevölkerungsschichten, jedoch gerne im Weg. Büchereien, die es Flüchtlingen beispielsweise ermöglichen, entgeltfrei Bücher auszuleihen, gehen hier mit gutem Beispiel voran. Aber um Gottes willen, denkt mancher bestimmt, die könnten die ja zum nächsten Copyshop tragen ...

Lesen ist nur der Bildungselite vorbehalten? Bitte entschuldige, aber das ist lächerlich. Frische Literatur gibt es ständig. Hast du mal gezählt, wie viele Bücher monatlich auf den deutschsprachigen Markt kommen? Und das nur von den Verlagen? Nimm da noch all die selbstpublizierten dazu, viele sogar umsonst erhältlich (!), und es gibt jede Menge frische Literatur. Aber wahrscheinlich meinst du die high brow Literatur. Was wir machen ist ja Trivialliteratur und zählt nicht.
Die technischen Möglichkeiten sind heute, gerade was das Lesen angeht, beinahe unbegrenzt. Schon mal daran gedacht, dass der Typ in der Bahn, der ständig auf sein Handy oder sein Tablet starrt, vielleicht ein Buch liest?
Darf ich zudem anmerken, dass du Birnen mit Orangen vergleichst?

ZitatEine Haltung "Für meine harte Arbeit will ich auch angemessen belohnt werden" ist im digitalen Zeitalter nur noch für materielle Dinge und Dienstleistungen durchzusetzen, oder von Menschen mit viel Geld und Macht. Literatur und Kunst haben das Nachsehen. Meine Meinung, die ich nun hoffentlich ausreichend erläutert habe.
Daran ist die technische Entwicklung schuld, mit all ihren Konsequenzen, nicht wir als Autoren. Es liegt dennoch an uns, die geänderten Rahmenbedingungen zu akzeptieren und uns so daran anzupassen, dass wir von ihnen profitieren, anstatt dass wir unter ihnen leiden.

Nett, dass du mich schon wieder zitierst. ;) Ich widerspreche dir da ganz klar. Nur, weil man Künstler ist (da zählen sich übrigens auch Illustratoren und Grafiker dazu), heißt das nicht, dass man für seine Arbeit kein Geld verlangen darf. Die technische Entwicklung trägt dazu bei, da hast du recht. Warum sonst schreit an jeder Ecke jemand, er macht dir eine Grafik für Lau, wenn an der nächsten Ecke jemand hockt, der es für noch weniger macht, und dir vielleicht auch noch Kunden wegschnappt? Aber es sind eben auch Kunden und Käufer, die diese Haltung fördern. Wer ein Produkt erstehen möchte (Produkt = Buch, Grafik, you name it), soll dafür angemessen bezahlen. Wenn man ständig billigere Preise verlangt und bereits meckert, wenn ein Buch von 500 Seiten über 3€ kostet, dann läuft es völlig schief. Solche Leute sind auch dann nicht zufrieden, wenn sie etwas umsonst nachgeworfen bekommen.

Wir Autoren und die Buchbranche passen sich laufend an. Ebooks, Hörspiele z.B. Vor zehn Jahren hat man noch den Tod des Printbuches ausgerufen, heute weiß man, dass mehr Bücher denn je verkauft werden. Daher kann ich deine Argumentation hier nicht ganz nachvollziehen. Hast du Fakten dafür?

ZitatAmazon sehe ich nicht als Alternative. E-Books nur im Kindle-Format, oder? Na schönen Dank auch, vendor lock-in ist euch ein Begriff? Nie würde ich denen meine Literatur anvertrauen. Da hätte ich generell Skrupel bei einem Monopolisten, der gerne mal seine Marktmacht ausnutzt, würde an seiner Stelle auch ich, von wegen Aktionäre und so.

Ebooks gibt es im mobi und im epup Format, und es gibt mittlerweile gute Alternativen zu Amazon und dem Kindle. Ein bisschen Recherche würde da nicht schaden. Amazon ist Monopolist, absolut klar, da widerspreche ich dir nicht. Aber es lohnt sich, sich mit seinem verletzlichen Autorenstolz auseinanderzusetzen, ein bisschen tiefer zu graben und sich richtig zu informieren.


So am Rande, damit kein falsches Bild aufkommt: Ich bin zwar Verlagsautorin, aber bei zwei Kleinverlagen. Ich kann auf keine Art und Weise davon leben. Großes Ziel ist es, klar, aber dafür muss ich hart arbeiten. Und wie gesagt, von dieser harten Arbeit möchte ich gerne eines Tages leben können, zumindest teilweise. Idealismus habe ich gegen Enthusiasmus eingetauscht. Mit ersterem kommt man nämlich nirgends weit.

Layka

@flowrite, mir ist durch deine Erläuterungen zumindest etwas klarer geworden, was du mit dem Verein bezwecken möchtest. Worin ich mit dir übereinstimme, ist, dass sich die Umstände ändern und damit langfristig auch die Art und Weise, wie wir Autoren arbeiten. Allerdings sollte ein solches Konzept trotzdem noch Mehrwert für den Autoren mitbringen. Wie von Erdbeere, Tigermöhre und Alana schon angemerkt, macht es bisher nicht den Eindruck, als würde wirklich etwas dabei rausspringen.
Was mir beim Lesen etwas sauer aufgestoßen ist, ist die Haltung, die bezüglich des Geldverdienens rüber kommt. Für mich liest es sich so, als würdest du es zumindest ein Stück weit verurteilen, dass Autoren nicht so idealistisch sind, ihre Arbeit gratis herzugeben. Als wäre die Haltung, von seinem Schaffen, das andere konsumieren, leben zu können, Schuld daran, dass andere Leute keinen Zugang zu Kultur haben. Dass Letzteres sowieso weit hergeholt ist, wurde ja schon erwähnt. Abgesehen von den vielen Inhalten im Internet hat wohl jeder Zugang zu einer Bibliothek, wo Kinder selten zahlen müssen und man sich ansonsten meist auch einfach zum Lesen hinsetzen kann, ohne bei der Bibliothek angemeldet zu sein, falls man absolut kein Geld hat, um sich den Mitgliedsbeitrag zu leisten.

Ich kann mir vorstellen, dass man aus der grundsätzlichen Idee etwas machen kann - ein Verein, in dem Künstler ihre Werke bereitstellen und dafür entlohnt werden. Aber der Mitgliedsbeitrag ist einfach abschreckend, denn warum sollte ich Geld dafür bezahlen, dass andere Laien meine Werke lesen? Und woher soll das Geld kommen, das die Künstler erhalten? Auch für die Konsumenten muss es einen Vorteil haben, sonst wird nicht investiert. Das gute Gewissen, legal und günstig Kunst zu konsumieren, wird vermutlich nicht reichen, um das Modell zu finanzieren.
lights out.

Tanrien

Ich könnte mir eher vorstellen, dass es gut laufen kann, für eine bestimmte Gruppe, wenn das einen spezielleren, etwa einen Genre-Fokus hätte. Ich also beispielsweise für meinen Mitgliedsbeitrag im Jahr 40+ Romane, weiß nicht, Gay Romance lesen kann oder Political Fantasy Thriller oder ähnliches, was mich interessiert. Und vielleicht eine zusätzliche Einnahmequelle, aus der sich die Ausgaben speisen können. Wie hieß nochmal dieses Konzept mit den Micropayments? Um was von Nichtmitgliedern reinzuholen. Oder auch schlicht Werbeeinnahmen.

Momentan verstehe ich nämlich auch noch nicht so ganz, wo der Gewinn/Verdienst herkommt, wenn es so viel im Jahr kostet. Weil die Summe ja so wie ich das verstehe nicht wächst, sondern nur verteilt wird. Ein Verein zur allgemeineren Förderung (der Mitglieder) - statt nur die im Thread mal als Beispiel genannten drei Gewinner - ist ja gar keine schlechte Idee, denn organisiert kann man ja schon mehr erreichen.

FeeamPC

Hm. So, wie ich das Konzept verstehe, sollen ja nicht nur Autoren Mitglieder sein, sondern auch viele, viele Nicht-Autoren. Deren Geld dann die Autoren fördern soll. Das wäre so etwas wie Mäzenatentum auf Kleinstbasis.

Interessante Idee, wenn ich auch das Konzept noch für viel zu unausgegoren halte, um damit jetzt schon an die Öffentlichkeit zu gehen. Da müsste erst eine Menge durchdacht und da müssten vor allem erst einmal eine Menge Geldgeber vorhanden sein, damit aus so einer Idee mehr wird als eine Eintagsfliege. Und das, wird, gelinde gesagt, schwierig werden. Wenn es überhaupt klappt und ein tragfähiger Verein herauskommt.

Die Alternative dazu gäbe es ja auch schon, wenn auch nur für einzelne Bücher. Das sind Kickstarter und ähnliche Plattformen.

Erdbeere

Ähnlich wie Kickstarter, aber nicht ganz: Patreon. Das ist eine Plattform für Künstler, die sich dort Patrons, also Paten/Unterstützer suchen können, und diesen Unterstützern als Dank monatlich etwas exklusives bieten. Mäzenatentum wie es im Buche steht.

Etwas sehr ähnliches gibt es auch auf Deutsch: DoNXT, relativ neu und unbekannt, funktioniert aber nach dem selben Prinzip.

Layka

@FeeamPC, ich habe es auch so verstanden, dass nicht nur Autoren Mitglieder werden sollen. Aber - wieso sollten Nicht-Autoren in dem Verein Mitglied werden wollen? Um irgendwelche Künstler zu unterstützen, die sie sich nicht einmal wirklich selbst aussuchen können, weil ihre Meinung, wer am besten schreibt, überstimmt werden könnte?

An Patreon hatte ich auch schon gedacht, aber ich weiß nicht, inwiefern das eine wirkliche Option für deutsche Autoren ist. Ich denke, da geht man zwischen den englischen Inhalten eher unter. DoNXT war mir noch kein Begriff, da bin ich gespannt, wie sich das noch entwickelt. Derzeit scheinen ja nur drei Autoren überhaupt Geld zu erhalten und 50€ als Höchstsumme ist auch deutlich weniger, als bei Patreon erreicht wird, wo Künstler wirklich von der Förderung leben können.
Grundsätzlich denke ich, wenn DoNXT oder ähnliche Plattformen sich im deutschen Raum mehr etablieren, ist das eine attraktivere Option als der Verein, eben weil man als Künstler keinen happigen Mitgliedsbeitrag zahlt und als Förderer mehr Freiheit hat. Deswegen wiederum die Frage - warum sollten Förderer in den Verein eintreten?
lights out.

flowrite

Erst einmal lieben Dank an euch alle, dass ihr mir eure Meinung dazu sagt, ehrlich und ungeschminkt. Genau das will ich, zumindest von der Vernunft her. Das innere Kind oder was auch immer will natürlich umjubelt werden und so, auch klar.

Ich heck mir da so eine Idee aus, und finde sie für mich selbst ganz außerordentlich genial. Aber da denk ich mir auch selbst: Mensch, wenn das alle so sehen, wär das echt zu schön um war zu sein. Ist es nämlich nicht, das sehe ich selbst. Hurrah, bin wieder wieder auf dem Boden gelandet – lebendig und wohlauf. Und sehe nachsichtig meinem Ego nach, wie es sich jammernd und selbstmitleidig erst mal in eine Ecke meines Schädels verkriecht und schmollt. Daher bitte ich um Entschuldigung, dass ich in meinem letzten Post stellenweise etwas ungehalten rüberkomme (oder lese nur ich das jetzt so? Egal).

Klar hätte ich das etwas aufrichtiger formulieren können, dass ich mir mit einer Antwort Zeit lassen möchte ... vielleicht war ich auch einfach von den Antworten etwas geknickt und das hat mirs Denken getrübt. Naja, fürs nächste mal vorgemerkt.

Zitat von: ErdbeereMoment. Mir kann der Unterstützungsbeitrag, den der Verein mir auszahlt, wieder entzogen werden, wenn ich mich aus Zeit- oder anderen relevanten Gründen nicht an den Projekten anderer Mitglieder beteiligen kann?
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Du bezahlst sagen wir für das Jahr 201x die üblichen 48 Euro. In zwei von drei Ausschüttungsperioden nimmst du als Autorin mit einem Projekt teil. Dabei arbeitest du nur an dem Projekt / den Projekten, konzentrierst dich darauf und lässt alle mit deinem konkurrierende Projekte anderer links liegen. Das ist eine natürliche und vollkommen verständliche Verhaltensweise – ich würde nicht anders handeln – und die darf daher auf keinen Fall mit Nachteilen verbunden sein. Von daher wäre es gut, wenn du sagen könntest: "Diese 2 x 8 Euro will ich zurückerstattet haben". Du hast die nicht an Projekten ausgeschüttet, ganz einfach indem du dich nicht an ihnen beteiligt hast, an deren Diskussionen. Alternativ kommt auch die Möglichkeit in Frage, nächstes Jahr einen entsprechend geringeren Mitgliedsbeitrag zu zahlen, oder, falls du ganz idealistisch wärst, sie für die Neumitgliederwerbung zu spenden.

Ob dieses Rückerstattungsanspruch nur zugebilligt wird, wer in der jeweiligen Ausschüttungsperiode ein eigenes Projekt am Start hat, oder allen, die nicht aktiv teilgenommen haben, das wäre zum Beispiel eine Frage, über die auf der Gründungsversammlung abgestimmt werden könnte.
Rein rechtlich geht der Mitgliedsbeitrag ja voll in das Budget des Vereins über, da bietet das Vereinsgesetz so viel ich weiß keinen Deutungspielraum. Rein rechtlich lässt sich damit die Ausschüttung quasi als ein dem Mitglied satzungsgemäß eingeräumtes, zum Ende einer Ausschüttungsperiode befristetes, exklusives Recht definieren, über die Verwendung der Hälfte des Betrags im Detail zu entscheiden. Fest steht nur, dass es an Projektinhaber (Autoren) ausgeschüttet wird, das Mitglied bestimmt durch seine Beteiligung an Diskussionen, an welches Projekt wie viel.

So stell ich mir das vor. Wenn das Unsinn ist und man mir bitte sage, warum, werde ich es schon noch kapieren.


So, wie das Konzept steht, hat's ein paar eklatante Mängel, das leuchtet mir ein. Von begreifen ist damit noch nicht gesprochen, da muss ich erst mal ne Weile drüber brüten, die Bäume vor meinen Augen fällen, um den Wald zu sehen ;D.

Ist meine Haltung wirklich etwas zu idealistisch? Das würde erklären, warum einige das Gefühl haben, ich fände es moralisch verfehlt, für seine investierte Zeit und Nerven Geld zu verlangen.
Mitnichten. Das ist jedermanns gutes Recht. Das ist eines der Grundprinzipien der Geldwirtschaft. Soviel habe ich durchaus kapiert im Wirtschaftsunterricht in der Sekundarstufe Zwei. Allerdings passt es mir bis dato einfach nicht ins Konzept dieses Vereins, und das ist tatsächlich eher ein Manko der Idee. Deshalb: Entweder kommt mir oder wem anders ein Geistesblitz, wie man das Konzept mit dieser traditionellen Haltung der Profis in Übereinstimmung bringen kann – oder der Verein muss erst mal ohne den Rückhalt der Profis loslegen, so er denn Mitglieder findet.

Apropros Mitglieder finden: Ehe ca. 100 ausdrücklich interessierte Mitglieder mir darüber bescheid geben – nur so ist es wahrscheinlich, dass tatsächlich mindestens sieben zu einer terminierten Gründungsveranstaltung erscheinen – steht der Verein in den Sternen. Und dann ist auch noch die Frage zu klären, wer den Vorstand macht. Ich bin lieber der Programmierer, denn das kann ich wirklich, von Vorstandsarbeit habe ich praktisch keine Ahnung.
Ich brauche mich hier also gar nicht heiß reden, sondern versuche lediglich mit Sachlichkeit für die Idee zu punkten.

Also, noch mal kurz und bündig, was der Verein eigentlich will. Dritter Versuch, nach dem ich mit dem ersten (dem Text auf meiner Website in der Fassung vom 11. September) und dem zweiten, nämlich mein voriger Beitrag in diesem Thread, mit beiden nicht glücklich bin eingedenk der Ablehnung, die mir entgegenschlägt:

Der Verein will Autoren und Leser miteinander verbinden, eine gemeinsame Plattform für sie schaffen, die folgende Grundhaltungen haben. Das ist eine Art Manifest, und wenn ihr meint, das kommt von links, dann tja, ist das halt so. Allerdings verbitte ich mir den Rückschluss auf meine politische Gesinnung. Literatur und Kunst spielen für mich eine besondere Rolle, was dies betrifft.

  • Literatur, wie "ich" (wie flowrite) sie verstehe, wird aktuell von eigentlich gegensätzlichen Ansprüchen – Kunstanspruch und Marktanspruch – zerrieben. Mehr und mehr monokultureller Einheitsbrei verkauft zwischen Fakesamt und Goldlettern, zwischen "voll geilen" CGI-Covern, darauf kommts an, auch bei Importware. Dazu muss es Konkurrrenz geben! Konkurrenz belebt das Geschäft
  • Perfektion ist eine Illusion. Sie liegt darin begründet, dass ein bestimmter Text einen bestimmten Leser trifft und bei diesem zufällig passgenau lang bedauerte Lücken in seinem gegenwärtigen seelischem Erleben schließt. Bücher haben es nicht verdient, dass ein einzelner Lektor über ihr Wohl und Wehe entscheidet, wenn es nicht schon am Exposè scheitert, mögen sie auch noch so viel Ahnung haben. Woher will man wissen, dass sie nicht über die Jahre sich eine gewisse Berufsblindheit erworben haben? "Alles muss mindestens so sein wie der letzter Bestseller"? Allen Respekt vor Menschen der Zunft, die diesem Muster gerade nicht verfallen. Leider keine Selbstverständlichkeit.
  • Das Ziel ist, Perfektion in diesem Sinne so wahrscheinlich wie möglich zu machen. Aber auch der Weg dahin. Der Autor [Mitglied des Vereins] will von seinem Publikum [Mitglieder des Vereins plus von diesen für einzelne Ausschüttungsperioden eingeladene Teilnehmer] sowohl konstruktive Kritik, um sich zu verbessern, als auch Wertschätzung für seine Leistung.
  • Währung der Wertschätzung: Nette Worte – und zugleich Geld, denn beides macht sein Leben gleichermaßen leichter zum Dank.
  • Die Symbiose von netten Worten und Geld ist möglich durch die von flowrite programmierte [d.h. zu programmierende] Open-Source-Plattform, also durch die algorithmische, computergesteuerte Verbindung und Umrechnung.  Und ganz allgemein durch einen Trick, mit dem wir uns vor dem üblichen konsumistischen Hamsterrad hüten. Der Mitgliedsbeitrag ist im Voraus entrichtet und es liegt an jedem von uns, daraus das beste zu machen, für einen selbst, für die Autoren, und für alle, die ihre Werke nachher lesen mögen. Und idealerweise dafür noch zahlen, wie viel sie möchten.
  • Die Werke unterstehen einer Creative-Commons- oder einer sinngemäß entsprechenden Lizenz. "Ich" habe mich mit diesen Lizenzen beschäftigt
Wer das für sich unterschreibt, den zähle ich zur Zielgruppe des Vereins, wie er mir vorschwebt.

Wenn wir auf der Grundlage nun weiter diskutieren – wenn ihr mögt, klar –, kann am Ende von mir aus gern was ganz anderes rauskommen. Es kann sein, dass mir das Ergebnis auch gut gefällt, ja vielleicht sogar besser als meine ursprüngliche Idee. Wenn nicht, tjoa, dann läuft die Sache halt auch ohne mich. Möglicherweise, wer kann das wissen, mit Erfolg.

Und nun ... auf mich mit Gebrüll. ;)

______________________________
P.S.: Kürzlich gesehen, in meinem damaligen Thread im Willkommensboard hatte ich diese Initiative schon mal grob angedeutet. :D

Erdbeere

Danke für deine ausführliche Antwort, flowrite. Wenn du von Anfang an die Grundlagen des Vereins so knackig präsentiert hättest, wären einige Dinge gleich etwas klarer gewesen. ;)

Für mich ist nun alles geklärt, und ich bleibe dabei, dass so ein Verein für mich nicht in Frage kommen wird. Hut ab allerdings vor der Arbeit, die du dir da gemacht hast (und noch machst).

flowrite

#27
ZitatDanke für deine ausführliche Antwort, flowrite. Wenn du von Anfang an die Grundlagen des Vereins so knackig präsentiert hättest, wären einige Dinge gleich etwas klarer gewesen.

Hut ab, wer das aus dem Stand heraus kann. Ich benötige mehrere Anläufe, vom ausführlichen Text, vom Scanmodus-Lesebuffet wenn es sein muss, zur Kurzexegese. Ich brauche ein paar Feedback-Schleifen. Wäre es besser gewesen, erst mal Freunde drüber schauen zu lassen, bevor man es online stellt? Das habe ich mir lange überlegt. Das ist ja wie die Frage, ob man sich mit einem neuen Text einem Betaleser/Lektor anvertraut oder gleich zuguckt, wie er sich im Piranhabecken macht, also ihn der öffentlichen Textkritik stellt. Beides hat Vor- und Nachteile. Ich habe mich für letzteres entschieden, auch Gewohnheit spielt eine Rolle. Wenn meine Kurzexegese verständlich ist, werde ich sie in den ursprünglichen Text einfließen lassen.
Für mich hat sich der Thread bisher schon gelohnt, jetzt fängt er erst richtig an. Nur das Linktechtelmechtel hätte nicht sein müssen.

Nicht ich mache mir die Arbeit mit dem Verein. Ich werbe nur für eine Idee und habe meine avisierte Rolle in so einem Verein dargelegt: Gerne würde ich dem Verein meine Kompetenz und Leistung als Softwareentwickler und Administrator ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Nicht mehr und nicht weniger. Jetzt sieht es vielleicht so nach ein Schritt nach vorn, zwei zurück aus. In meinen Augen ist es umgekehrt.

Luftschlossarchitekt und Statiker – und Popkorn. So lasset die Spiele beginnen. :D

Schon in dem Stadium irgendwelche Rechnungen und Businessplane zu präsentieren ist sinnlos. Es gibt ja den Spruch: "Zeige ihnen nicht, wie man segelt, wecke in ihnen die Sehnsucht nach dem Meer." 48 Euro im Jahr betrage die Mitgliedsgebühr? Ja, zum Beispiel. Oder 36, oder 24 oder 12, jedenfalls musste es durch 12 teilbar sein, damit ich leicht damit im Kopf hantieren konnte. Was weiß ich, den Beitrag festzulegen ist die Aufgabe des Vorstands bzw. der Mitgliederversammlung.

Puh, so früh am Morgen schreibe ich hierzu einen Beitrag. Wo ist mein eines Rad geblieben? Ach so, kullert dort den Hang hinunter.

flowrite

Ich habe meinen Text bearbeitet. Ich habe nicht nur obige Punkte in die Antwort zur Frage des Vereinszwecks eingefügt, sondern auch eine neue Frage hinzugesetzt:

Zitat von: Fassung vom 14.09.2016 um 22:22Warum sollte ein Teilnehmer Zeit und Geld in Literatur investieren, die zumindest im Frühstadium regelmäßig unbefriedigender Qualität ist?

Die investierte Zeit rentiert sich für alle, die schon allein daraus schöpfen können, dass sie ein Werk von anderen mitgeprägt haben. Die Entstehungsgeschichte jedes Werkes wird vorgehalten und bleibt somit genauso verfügbar wie das Werk selbst.

Das investierte Geld kommt bis zu 100% wieder zurück. Etwaige Ausschüttungen, die nach der Veröffentlichung des Werkes anfallen, gehen zunächst zu Gunsten der Sponsoren vor der Veröffentlichung, bis die Fördersumme erreicht ist. Der Anteil, den der einzelnen Unterstützer davon bekommt, entspricht natürlich prozentual dem seines individuellen Beitrags an der Fördersumme. Alles darüberhinaus wird zu 100% an den Autor weitergeleitet. Ihm obliegt es, diese Einkommen an das Finanzamt zu melden.

Auf der Downloadseite eines Werkes wird die durch alle Sponsoren geteilte Fördersumme angezeigt. Der Leser wird ausdrücklich darum gebeten, mindestens diesen Betrag zu spenden, wenn er das veröffentlichte Werk zu diesem Preis gekauft hätte. Der Betrag ist nur eine Empfehlung. Der Leser kann, je nach Zufriedenheit, einen geringeren oder einen höheren Betrag spenden. Nur so wird der Verein mit seinen Autoren und Sponsoren weiter funktionieren, und zwar als Verein anstatt eines kommerziellen Unternehmens, und freie Online-Literatur liefern können.

Das Werk wiederum wird verlinkt mit einer Seite, die alle diese Informationen enthält und die die Entstehungsgeschichte nachvollziehbar macht, fast als würde das Projekt noch laufen. Etwaige Bezüge zwischen Beiträgen und deren Teilnehmer bleiben bestehen, ohne die Identität der Teilnehmer selbst zu offenbaren. Hierzu werden Pseudonyme verwendet.