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Weiterreichen von Manuskriptangeboten zwischen (Klein)verlagen

Begonnen von treogen, 25. März 2014, 21:48:39

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Pygmalion

Ich glaube, ich würde mich darüber auch deutlich mehr freuen, als Ärgern  ;D

Aber was, wenn das ein Autor mal nicht tut und dann mit der Rechtskeule angerannt kommt, dass der Verlag ohne sein Einverständnis seine Daten an Dritte weitergegeben hat und mit seinem Anwalt droht? Ich bin da rechtlich nicht so fit wie andere, aber dürfte das nicht möglicherweise problematisch für den Verlag werden, egal wie gut er es meinte? Wir müssen als Unifachschaft sogar die Empfängeradressen bei mails in CC setzen, damit keiner die von jemand anderem kriegt, FALLS jemand gerade Lust hat, dem Versender einen Strick zu drehen...
Also, ich denke nicht, dass das jemand von hier tun würde, aber wir haben ja schon von diversen Schreibern gehört, die etwas seltsam waren...

Minhael

ZitatEin Autor, dem dergleichen passiert, und er verbessert sich dabei in Sachen Buch, Verlag und Tantiemen, der dürfte vielleicht ein wenig angepisst sein, aber nichts groß sagen. Ein Autor, der dagegen nur auf minimale oder gar keine Verbesserungen hoffen kann, wird vermutlich vehement protestieren.
Unbeschadet jeder rechtlichen Grundlage.
Wir wissen alle, dass es Momente im Leben gibt, wo Ruhm, Ehre (und Geld) das Recht eher verblassen lassen. Nicht recht und nicht richtig, aber täglicher Gebrauch.

Zitat von: Grummel am 26. März 2014, 19:02:07
Danke Fee, du sprichst mir aus der Seele. Jeden, der vehement dagegen wettert, möchte ich sehen, wenn er plötzlich einen unerwarteten, vielleicht sogar lukrativen, Vertrag in der Tasche hat.

Danke euch beiden. Mir lag ähnliches auf der Zunge. Ganz klar, astrein finde ich das Vorgehen auch nicht unbedingt. Aber würde ich mich auf der einen Seite über ein unerhofftes Angebot von Heyne, PIPER etc. freuen, kann ich mich auf der anderen Seite über die Weitergabe an einen kleinen Verlag nicht ärgern...
(Wir brauchen nicht darüber diskutieren wie wahrscheinlich beide Szenarien sind. ;))

Snöblumma

Zitat von: FeeamPC am 26. März 2014, 18:54:38
Ein Autor, dem dergleichen passiert, und er verbessert sich dabei in Sachen Buch, Verlag und Tantiemen, der dürfte vielleicht ein wenig angepisst sein, aber nichts groß sagen. Ein Autor, der dagegen nur auf minimale oder gar keine Verbesserungen hoffen kann, wird vermutlich vehement protestieren.

Also, ich weiß nicht - wenn ein Verlag schon meine Manuskripte herumverschiebt, will ich gar nicht wissen, wie der sonst mit meinem geistigen Eigentum umgeht. Ich finde es einfach nicht zu viel verlangt, zuerst eine Email zu schreiben. Ich will doch auch von meiner Agentur informiert werden, wo sie das Ding nun vorlegen, wer es gerade auf dem Tisch hat und wo es eventuell noch hingehen soll - von einem Verlag verlange ich dasselbe.

Was die Imprints angeht: Ja, das stimmt, da kann es auf die konzerninterne Verflechtung ankommen. Aber trotzdem würde ich schon wünschen, dass man mir bescheid sagt, ehe es in die fragliche Abteilung kommt. Ich kenne es auch nur so - und einer meiner Verlage hat sogar vorher angefragt, ob man es an Lektorin A weiterleiten dürfte, die für das Genre zuständig sei, weil ich bei dem mir bekannten Lektor B (nach vorheriger persönlicher Anfrage) eingereicht hatte. Unabhängig von der rechtlichen Grundlage will ich schlicht und ergreifend wissen, was mit meinem Zeug passiert, und wenn es auch nicht die gesamte Rohfassung ist, ist die Leseprobe ja meistens doch ein umfangreicher Teil meines Werkes.

Und ja, ich wäre angepisst genug, zumindest eine entsprechende Mail zurückzuschreiben, wenn man mir ungefragt einen Vertrag anbieten würde. Ob ich ihn dann annehmen würde - siehe oben. Ich würde auf jeden Fall vorher klären wollen, ob der Verlag mit meinen anderen Autorenrechten ähnlich stiefmütterlich umgeht oder mich als Vertragspartner ernst nimmt. Und wenn ich dann ein schlechtes Gefühl habe - nö. :D

cryphos

Wie bereits erwähnt, bin ich ein gebranntes Kind. Da das Schreiben für mich (inzwischen) nur noch ein sehr schönes Hobby ist und eine Veröffentlichung eine Ehrung aber kein Muss für mich ist, gehe ich mit keinem Verlag einen Geschäftsbeziehung ein, bei dem ich Magengrummeln habe.

Alana

Ich bin hin und hergerissen. Wenn ein Verleger meines Vertrauens unter dem Siegel der Verschwiegenheit etwas an einen guten Bekannten weiterleitet, weil er eine Chance für mein Manuskript sieht, dann ja. Aber wenn ein Verleger, den ich gar nicht kenne, und dem ich mein Manuskript per E-Mail geschickt habe, das einfach weitergibt, könnte mich das schon ärgern. Es hängt halt immer von den Umständen ab.
Alhambrana

pink_paulchen

Für mich hängt es nicht von Umständen ab.Meine Daten (Name, Adresse, Mailadresse, TelefonNummern mindestens) will ich nicht herumgereicht haben ohne gefragt zu werden, weder im Exposé noch im Manuskript. Und um mein Beispiel (hypothetisch übrigens) von oben zu wiederholen, zwecks Sensibilisierung: Neben den Daten können es auch so genannte besondere personenbezogene Daten sein (autobiographisch, politisch, religiös oder sexueller Kontext). Die mag ich vielleicht unter Pseudonym anbieten, aber beim Weitergeben ist jetzt durch einen Zufall jemand dabei, den ich kenne und der es genau nicht wissen sollte. Und jetzt?
Mir geht es weniger um das Werk an sich, als um die informationelle Selbstbestimmung.
Nur mal wo erwähnen oder in Absprache weitergeben, da sind sich alle hier einig: Kein Ding und danke für den Service.