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Hinweise im Traum ein Plotloch?

Begonnen von Zonka, 10. Februar 2010, 13:27:56

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Dämmerungshexe

bisou: ausgehend davon, dass die Träume ja Hinweise liefern osllen, und zwar nicht nur dem Prota, sonderm auch dem Leser, wäre es für den Leser nicht gerade erfüllend, wenn er gewisse Dinge und Traumbilder nicht richitg zuordnen kann, weil man ihm Informationen vorenthalten hat. Das wäre in etwa, wenn man bei einem Krimi zum Schluss noch einen Hinweis auftauchen lässt, von dem bisher niemand (schon gar nicht der Leser) gewusst hat, der aber der Schlüssel zur Lösung des Falles ist.

Zudem wird in der Traumpsychologie schon lange zwischen Bildträumen und leeren Träumen, also solchen, die nur aus Emotionen und Empfindungen, Eindrücken bestehen, unterschieden. Das wichtige an der Traumanalyse an sich, und was auch gerade hier eine wichtige Rolle spielt, ist, dass eine Analyse und damit auch ein Verständnis des Traumes (ob nun prophetisch oder nicht), nur durch das Erzählen des Traumer erfolgen kann. Insoweit ist die Erzählung des Traumes, die Umschreibung der Inhalte und Beschreibung der (eventuellen) Bilder das eigentlich wichtige daran. Dieses Zwischenspiel zwischen dem eigentlichen Traum und siener Umsetzung (zusammen mit noch anderen faktoren) ist es, das die Analyse und das Verständnis des Traumes erst möglich macht.
Ansonsten bliebe in der Gecshichte nicht viel andere sübrig als über den Traum des protas zu schrieben: "Er/sie erwachte und hatte ein unngenehmes Gefühl."
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Bianca Jones

Na, da hole ich mal einen alten Thread aus dem Keller *hüstel-staubwegwisch*

Ich überarbeite gerade das erste Kapitel meiner Geschichte - diese beginnt mit dem Ende einer Flucht - also die Protagonistin kommt gerade erst an ihrem Fluchtpunkt an (und wird sehr unfreundlich empfangen). Nun wollte ich das Kapitel mit einem (Alp-)Traum der Prota beenden, in dem sie mosaikartig von der Flucht und dem Tod ihrer Eltern träumt. Gilt das dann auch als ein Plottloch? Darüber hab ich nämlich gar nicht nachgedacht... mir kam das nur logisch vor, das man an einem fremden Ort "wild träumt".

Was meint ihr?  ???

Grüßle,
Bianca

Churke

Ganz ehrlich?

Ich halte es nicht für eine gute Idee, gleich am Anfang mit einem Traum anzukommen. Da sind dem Leser Geschichte und Figur einfach noch zu fremd.

In deinem spziellen Fall kann ich auch keine zwingende Notwendigkeit dafür erkennen, die Vorgeschichte in einem Traum zu erzählen.

Darüber hinaus sind Träume häufig Spiegelbilder, die man nicht sehen will. Eine Person, die Erfahrungen und Probleme gerne verdrängt, bekommt sie dann vom Unterbewusstsein serviert. Caracalla zum Beispiel wude im Schlaf von den Leuten verfolgt, die er im Wachen ermordet hatte. War halt doch nicht so krass drauf wie er glaubte.

Bianca Jones

Danke Churke, für deine ehrliche Einschätzung!

Ja, du hast Recht... Zuerst dachte ich, ich könnte so die Flucht etwas zusammenfassend erzählen, aber das geht ja eh nicht in einem Traum... Mhm, ich werde sie dann wohl nur aufgeregt aufwachen lassen...  :hmmm:

Debbie

Warum erzählst du nicht einfach chronologisch? Fang doch mit der Flucht (oder einer Szene daraus, falls sie über längere Zeit ging) an - vielleicht auch als Prolog. Du könntest immer wieder "Erinnerungen" an die Flucht einstreuen, wo es gerade thematisch zum Zustand der Protagonistin oder dem Plot passt. Zum besseren Verständnis könnte man diese wiederum kursiv markieren; ist aber Geschmackssache  ;)

Emilia

Was ich mich in so einem Fall auch fragen würde: Muss der Leser die Ereignisse vor und während der Flucht kennen, um die Handlung an diesem Punkt zu verstehen? Wenn ja und du nicht mit der Flucht anfangen möchtest (so wie Debbie es vorgeschlagen hat), dann würde ich den Traum einfach drinlassen.

Bianca Jones

Entschuldige, dass ich mich erst jetzt wieder melde  :versteck:

@ Debbie: Ich weiß, was du meinst - sicher könnte ich mit der Flucht anfangen, aber ich mag persönlich sehr gerne Geschichten die so "mittendrin" anfangen. Eigentlich gehts mehr darum, die seelischen Zustand der Prota zu verdeutlichen, aber dafür brauche ich eigentlich keinen Traum, dass sehen die Leser auch so... Ich werd da mal ein bissl experimentieren.

@Xaverine: Mhm, ja, die Dinge, die auf der Flucht passieren sind quasi Auslöser für die eigentliche Geschichte, die  Figuren sprechen aber auch darüber. Schön, dass du denkst, das ein Traum auch durchaus dort sinnvoll sein könnte.

Danke für eure Meinungen! Haben mich wieder ein Stückl weitergebracht,

Grüße,
Bianca