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Arte-Sendung am 22.9. - Wie schreibe ich einen Bestseller?

Begonnen von Silvia, 05. September 2006, 13:07:58

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Steffi

Zitat von: Silvia am 23. September 2006, 14:20:54
Man soll als Autor inclusive Begrüßungssmalltalk innerhalb von 3 Minuten dem Agenten sein Buch schmackhaft machen - ohne daß der auch nur in das Manuskript reinguckt?

Das funktioniert in den USA aber wirklich so und gilt auch für Drehbücher.
Sic parvis magna

Hr. Kürbis

Also mein Schreibkursleiter sagt auch immer, man sollte sich einen Agenten anschaffen. Immerhin übernimmt der dann die ganze Arbeit mit den Verlagen und ist ja auch schon so eine Art Visitenkarte, nach dem Motto:

"Das kommt von Agent XYZ, der hat uns doch auch Buch ABC verkauft und es war sehr gut. Schauen wir uns das Manuskript doch mal genauer an..."

So jedenfalls stelle ich mir das vor.

Und mit dem Speeddating: Klar, ein Buch in 3 Minuten runterzureißen ist schwer, aber ein Expose zu verfassen auch. Da hat man zwar mehr Zeit zum ausformulieren, aber im Endeffekt ist es doch fast das selbe, oder? Und mal ehrlich, 3 Minuten können seeehr lang sein wenn man frei spricht...

Linda

Zitat von: Hr. Kürbis am 23. September 2006, 19:04:22
Und mit dem Speeddating: Klar, ein Buch in 3 Minuten runterzureißen ist schwer, aber ein Expose zu verfassen auch. Da hat man zwar mehr Zeit zum ausformulieren, aber im Endeffekt ist es doch fast das selbe, oder? Und mal ehrlich, 3 Minuten können seeehr lang sein wenn man frei spricht...

das ist wahr, aber man sieht (anders als beim Schriftverkehr oder Telefonaten) sein Gegenüber. Man kann einschätzen, was gut ankommt, wo man noch was erklären sollte (wenn die Fragezeichen in den Augen aufblitzen) etc.
Ehrlich, ich mochte mündliche Prüfungen weder in Schule noch Studium besonders, aber meine Romane frei anpreisen, ich denke, das kann ich (wahlweise) in 1 , 2 oder 3 Minuten.  :) Wenn man sich klar macht, was ist die Essenz der Geschichte, was ist das Thema oder die Grundfrage, dann kurz skizziert, was das Werk von den anderen abhebt, so ist das oft schon die halbe Miete. Und spätestens für das Exposee braucht man das ohnehin.
Wobei man das Verfassen eines Exposees genauso üben kann wie alles andere auch.
Falls man selbst noch nicht ausreichend Romane zum Trainieren hat, kann man einfach mal ausprobieren, einen erschienenen Roman in Exposee-Form zusammenzufassen, zu gliedern und werbewirksam anzupreisen :-)

Aber, das ist nur ein Punkt bei der Bewerbung. Was bei dieser Form des "Speed-Dating" zu kurz kommt ist die Leseprobe, denn die reißt häufig eine Menge raus (oder runter). Wobei ich denke, dabei kommt es noch viel mehr auf Geschmacksurteile an, nicht jeder mag jeden Stil.

Manja_Bindig

Interessanter Bericht.
Gut fand ich, dass klargestellt wurde, das Schreibworkshops "Wie schreibe ich einen Bestseller" eigentlich unnnötig sind.
Da war ein Autor... n Franzose mit ner ziemlich hässlichen Brille - der hat mir sehr aus der Seele gesprochen. ^^

Moni

Ich habe den Bericht nicht nur angesehen, sondern auch noch aufgenommen, um ihn in etwas wacherem Zustand noch mal anzuschauen. (Warum kommen interessante Sendungen eigentlich immer so spät?)

Prinzipiell wurde die eingangs gestellte Frage zwar nicht beantwortet, das jedoch auf sehr charmante Art und Weise. Es zeigte eigentlich auch sehr deutlich, daß es eben kein Patentrezept gibt, um einen Bestseller zu schreiben. Entweder man hat Glück und wird durch Mundpropaganda an die Spitzen der Bestsellerlisten katapultiert, oder eben nicht. DAs zumidnest war das Fazit, das ich aus den Aussagen der Autoren gewonnen habe.

Was ich auch sehr interessant fand, waren die unterschiedlichen Einstellungen zum Lektorat, je nachdem ob es sich um amerikanische, englische oder französische Autoren bzw. Verleger handelte.
Mary Higgins Clark, die dem Lektor dankbar für jede Anmerkung ist; P.D.James, die niemandem außer ihrer Sekretärin ihren neuen Roman zeigt und keinen Wert auf Kommentare legt... Starker Kontrast, würde ich meinen.

Das Speed-Dating mit den Agenten war irgendwie kurios und meines Erachtens seeehr amerikanisch ... ich glaube aber schon, das es eine echte Härteprüfung  in Sachen Eloquenz ist. Ob ich das könnte, keine Ahnung.

Mir gefiel der Seitenhieb auf die Schreibworkshops, die den hoffnungsvollen Jungautoren nur das Geld aus der Tasche ziehen wollen...  ;D

Lg
Moni
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Arielen

Stimmt, das ist so die Essenz des Berichts! Letztendlich gibt es ja keine Erfolgsrezepte. Man kann ein Buch zwar etwas puschen, aber ob es dann der Bestseller wird steht immer in Frage.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Linda

Zitat von: Arielen am 25. September 2006, 18:40:39
Stimmt, das ist so die Essenz des Berichts! Letztendlich gibt es ja keine Erfolgsrezepte. Man kann ein Buch zwar etwas puschen, aber ob es dann der Bestseller wird steht immer in Frage.

Sorry, wenn ich unke, aber das wusste man ja nun auch schon vorher  ::) Das ist nun wirklich keine Neuigkeit.

Merke, lieber schreiben, als was drüber zu gucken  8)  ;D

Naira

@Linda: das ist natürlich auch ein Einstellung  ;D

Ja, die Grundidee wusste man (bzw. die meisten, die sich bisher hier dazu geäußert haben und ich)eigentlich schon vorher oder konnte man sich denken, aber ich fand es nett, das alles so zusammengestellt zu sehen, vor allem weil dabei viele Randinformationen rübergekommen sind, die mir völlig neu waren - und mit den eingestreuten Seitenhieben auf die Branche ;)


Im Zusammenhang mit der Anspruchs-Diskussion hier ist mir aufgefallen, das einer der interviewten Autoren in einem Nebensatz meinte: "... dabei ist es egal, ob man populär oder anspruchsvoll schreibt..."

Aber das gehört eigentlich auch da hin... *schäm*

Gruß, Naira

Arielen

Zitat von: Naira am 27. September 2006, 21:40:23
Ja, die Grundidee wusste man (bzw. die meisten, die sich bisher hier dazu geäußert haben und ich)eigentlich schon vorher oder konnte man sich denken, aber ich fand es nett, das alles so zusammengestellt zu sehen, vor allem weil dabei viele Randinformationen rübergekommen sind, die mir völlig neu waren - und mit den eingestreuten Seitenhieben auf die Branche ;)


Eben. Das fand ch halt auch so lustig und interessant!
Alles liegt im Auge des Betrachters