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Literaturpreise

Begonnen von Tenryu, 11. August 2008, 03:23:52

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Churke

Zitatenn ihr also finanzielle Unterstützung bekommen wollt, müßtet ihr andere Bücher schreiben (z.B. DDR-Dramen, dekonstruktivistische Sprachakrobatik, o.ä.), und wäret als Autor und Künstler eben nicht mehr frei.

Wobei es meist nicht nur auf die Themen (Stichwort DDR-Drama) ankommt, sondern auch auf die Tendenz. Der Juror hat Vorurteile und er will diese Vorurteile im Buch bestätigt wissen. Die Realität ist politisch unkorrekt und wird aussortiert. Ein aktiver Beitrag zur Volksverdummung.

gbwolf

#46
Weil dieser Thread doch einige Wogen mehr geschlagen hat, als erwartet, schließe ich ihn bis morgen Nachmittag/Abend. Dann hat vor allem jeder, der nicht oft online ist, die Zeit, das Geschriebene zu lesen, denn es ist eine ganze Menge Text zusammen gekommen.

:wache!:

Gut's Nächtle!

Manja_Bindig

Tenryu, du hast etwas gegen Literaturpreise.
Gegen Wettbewerbe hast du nichts.
Der Haken ist - in Wettbewerben gewinnt man Preise. Literaturpreise also.
Nur so als Spitzfindigkeit am Rande.

Ich bin wie der Großteil hier ziemlich schockiert und empört über deine Aussage.
Ich studiere(und NEIN - das ist heutzutage kein Gammelleben mehr. War es im Grunde nie).
Ich arbeite neben dem Studium, weil das BaFöG... nun ja. Es ist nicht wirklich vorhanden.
Mein Freundeskreis will was von mir sehen - ich bezeichne mich nciht als Teil der Arbeitswelt, aber stresstechnisch gehöre ich leider Gottes dazu.

Nebenbei hab ich mir ein Pensum gesetzt, wie viel ich pro Tag schreibe.
Und weiß du was?
Ich fall danach gerne mal tot ins Bett, weils schon sehr, sehr, sehr spät ist.
Du meinst Schreiben sei ein einfaches, leichtes, lockeres Hobby, habe ich den Eindruck.
Ich fürchte, da irrst du dich - es ist zeitaufwendig, es frisst Gehirnzellen, es raubt dir den letzten Nerv.
Ich schreibe jeden Abend meine Seiten, weil ich immer noch die Hoffnung hab, irgendwann mal mit dem Schreiben Geld zu verdienen(ja, es gibt Leute, die das wollen, die sich diesem Druck und Stress freiwillig ausliefern und für die eine welt unterginge, wenn das nicht irgendwie zu deichseln ist. Ich bin irre und ich steh dazu), dazu muss ich nur erst mal was fertig haben, was ich abliefern kann.
Und ich weiß, dass ich nicht schlecht schreibe. ich bin weit davon entfernt, mich als "gut" zu bezeichnen, aber ich tauge was.
Ist es da zu viel verlangt, auch mal ein bisschen Anerkennung von offizieller Seite zu bekommen? durch Veröffentlichung und dann noch durch eine Auszeichnung?

Es wurde hier schon aufgeführt - eine auszeichung hat nun mal auch eine großen ideellen Wert. Nicht nur für Außenstehende, für die man ein Vorbild ist. Es tut mir gut. Es ist etwas, worauf ich stolz sein kann. Natürlich, ich bin stolz auf jede fertige Geschichte, die für gut befunden wird. Aber es ist was anderes, wenn man diese Bestätigung auch von außen bekommt. Ich schreibe nicht für ruhm und Ehre, ich schreib nicht mal vordergründig für Geld, sondern, weil ich einfach gern schreibe. Du bist da wahrscheinlich nicht anders, aber so oder so kannst du mir nicht erzählen, dass dir Anerkennung nicht gefällt.
Und siehst du – wenn man meine Arbeit anerkennt und würdigt, ist das für mich nur ein Grund mehr, noch besser zu werden.
Und das Geld, das damit verbunden ist... Geld kann man immer gebrauchen. Ruhm, Ehre und Anerkennung sind gut und schön, füllen aber nicht meinen Kühlschrank, bezahlen nicht meine Miete, genauso wenig meine Rechnungen, ach ja, Bücher kann ich mir auch keine kaufen. (mit anderen Worten, egal ob man nen Brotberuf hat, oder auf das Schreiben angewiesen ist – ein Literaturpreis ist in jeder Hinsicht willkommen.)


Eine Frage. Rein Hypothetisch.
Wenn man dich mit einem Preis auszeichnen würde. Sagen wir, der DPP – würdest du ablehnen oder annehmen?

Maja

Da die Wölfin vergessen hat, nach ihrer Ansage hier auch wirklich dichtzumachen, hole ich das jetzt nach.
Manja, bitte beachte in Zukunft solche Moderaten-Meldungen auch dann, wenn der Thread noch beschreibbar ist.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Maja

Oki, falsch verstanden, mache hier wieder auf.
Wahre Größe zeigt, wer Fehler eingestehen kann.  :innocent:
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Tenryu

Um Manjas Frage zu beantworten: Ja, ich würde jeden Preis ablehnen - auch den Nobelpreis (was übrigens eine gute Publicity wäre).
Auch wenn es mehr als unwahrscheinlich ist, daß ich jemals einen Preis bekäme, da ich 1. kein Profischriftsteller bin, und 2. viel zu schlecht schreibe.
Dennoch: Ein Mann - ein Wort. Solltet ihr mich jemals einen unverlangt zugesprochenen Preis annehmen sehen, dürft ihr mich aus meinem Haus zerren und öffentlich teeren und federn (oder mir mit einer riesigen Pfanne eins überbraten. :pfanne:)