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Völker und ihre biologischen Eigenarten

Begonnen von Villyana, 14. Dezember 2022, 23:16:22

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Villyana

Hallo zusammen,
sorry, für die ständig neuen Beiträge, aber ich bin einfach neugierig.
Leider weiß ich gar nicht, ob das Thema hier richtig ist oder eher zur Recherche gehört, aber ich muss diese Fragen stellen.

Was sagt ihr zu folgenden Dingen:

- Haben männliche Elfen einen Bartwuchs (hier geht es evtl um den Zeitraum eines halben Jahres in Gefangenschaft). Sind euch schon Elfen mit Bart in Geschichten begegnet? Wäre es nicht seltsam, wenn sie gar keinen hätten?

- die Fortpflanzung der Elfen... erfordert diese nicht auch, dass weibliche Elfen früher oder später auch ihre Tage haben? Sie sind wohl den Menschen nicht ganz unähnlich. Ich würde das ungern auf magische Weise klären, denn oft genug kennt man ja das "Phänomen" der Halbelfen. Ist die Vorstellung allerdings irgendwie seltsam?

- Ist euch mal aufgefallen, dass Zwerge meist eine ähnliche Statur haben? Es gibt doch immer einen der aus der Art schlägt (nein, über die Verfilmung des Hobbits will ich hier nichts hören  :hand: ) Zwerge sind untersetzt, haarig, sehr breit, entweder dick oder muskulös. Kennt jemand einen Zwergen "Hämpfling"? Ist das zu abartig?   :hmhm?:

- Halbelfen sind Mischwesen. Ich weiß, der Vergleich klingt nicht schön, aber wie Maultiere. Soweit ich weiß sind alle Mischwesen unfruchtbar. Somit auch Halbelfen.

- Feen täuschen und verarschen gerne andere Völker. In der Mythologie sind sie kleine geflügelte Wesen. In meiner Geschichte können sie sich auch in menschengroße Geschöpfe verwandeln. Was ist dann wenn sie essen  :rofl: sind sie satt, so lange sie klein sind und hungrig wenn sie groß sind? Das Essen in ihrem Magen ist ja nicht so magisch wie sie.

Wenn es dazu schon einen Threat gibt, dann weißt mich bitte darauf hin.

Ansonsten würden mich eure Meinungen hierzu wirklich interessieren.

Ihr könnt auch gerne eigene Fragen zu Völkern stellen. Und nein, Vampire treffen sich nicht und rasieren sich gegenseitig. Entgegen der landläufigen Meinung haben Tote keinen Bartwuchs, somit müsste einmal rasieren ein Leben lang reichen (um hier mal die Fragestellung aus "The big bang theory" zu wiederlegen  ;) )

Syvaren

Vermutlich wird dich meine Antwort nicht zufriedenstellen, aber ich gebe meinen Senf trotzdem dazu: Ich kenne niemanden, der je einen Elfen, einen Zwerg oder Feen gesehen hätte, geschweige denn biologisch untersucht. Deshalb lassen sich deine Fragen nicht beantworten.

So, das war der ernüchternde Teil.  ;)  Nun zu den Vorteilen: Da es niemand weiss, kannst du gekonnt aus den Mustern ausbrechen. Ja, warum nicht einem Elfen einen Bart wachsen lassen in 6 Monaten Gefangenschaft? Natürlich werden einige Leser*innen darüberstolpern, aber ich finde, gerade so kleine Details zeigen, wie viele Gedanken man in den Weltenbau investiert hat. Allerdings würde ich mich davor hüten, jedes Detail der Menstruation zu erläutern. Wenn es keine Relevanz für die Geschichte hat, dann lohnt es sich auch nicht, es seitenlang zu erklären, nur weil man sich darüber Gedanken gemacht hat. Falls du aber einen Ratgeber zur Menopause bei Hybriden von Elfen und Menschen schreibst, ist das natürlich dann etwas anderes.  ;)  Auch sind nicht alle Hybriden unfruchtbar (bspw. Wolf und Hund). Wenn ich mich recht an Biologie erinnere, dann kommt es auf die Nähe der Verwandtschaft und im Speziellen auf die Anzahl Chromosomen(paare) an.

Also: Viel Spass beim Weltenbau und beim Einbauen von erfrischenden Details.  ;)

Mithras

#2
Ich sehe es ähnlich wie Syvaren: Elfen, Zwerge und Feen sind reine Phantasiewesen und somit sind deiner Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt. Warum sollte es nicht auch Elfen mit Bartwuchs oder Zwerge mit schmächtiger Statur geben? Wir Menschen sind ja alles andere als homogen, und genauso darf man das gerne mit phantastischen Völkern handhaben.

Als Biologe kann ich dir eine Frage aber konkret beantworten:
Zitat von: Villyana am 14. Dezember 2022, 23:16:22- Halbelfen sind Mischwesen. Ich weiß, der Vergleich klingt nicht schön, aber wie Maultiere. Soweit ich weiß sind alle Mischwesen unfruchtbar. Somit auch Halbelfen.
Das kommt ganz darauf an, ob man Menschen und Elfen als eigenständige biologische Arten oder lediglich als Unterarten betrachtet. Der biologische Artbegriff besagt, dass zwei Individiduen zur gleichen Art zählen, wenn sie miteinander fortpflanzungsfähigen Nachwuchs zeugen können. Unterarten wie die europäische und die asiatische Elster können das. Nur gibt es eben sehr viele Ausnahmen von dieser Regel, und auch wir Menschen zählen dazu: Homo sapiens, Neandertaler und Denisova-Mensch (und möglicherweise auch Homo erectus), die man klassischerweise als eigenständige Arten betrachtet, haben munter miteinander Nachwuchs gezeugt (und dass wir nicht steril sind, zeigt ja ein Blick auf die Weltbevölkerung), sodass der biologische Artbegriff eigentlich nicht aufrechtzuerhalten ist. Warum also Elfen nicht als eine andere Menschenart (oder genauer: Menschenpopulation) betrachten?

Ich arbeite übrigens mit einem Modellorganismus, der aus der Kreuzung zweier Froscharten vor über 25 Millionen Jahren hervorgegangen ist. Weil sich beide Arten schon so weit voneinander entfernt hatten, waren ihre Chromosomen zu unähnlich, um als homolog betrachtet zu werden (d. h. Chromosom X der Art A ist nicht ähnlich genug zu Chromosom X der Art B), deshalb konnten sie bei der Keimzellenbildung nicht segregiert werden. Die Lösung: Warum nicht alle Chromosomen behalten? Jetzt leben sie seit 25 Millionen Jahren mit einem vierfachen Chromosomensatz und können sich weiterhin munter miteinander fortpflanzen - und in mancher Hinsicht sind sie sogar fitter als ihre Verwandten mit einem doppelten Chromosomensatz.

Araluen

#3
Ich kann mich nur anschließen. Elfen sind so, wie du sie erschaffst, da es sie in Wirklichkeit nicht gibt. Es gibt auch die verschiedensten Darstellungsformen von Elfen. Bei Tolkien sind sie unsterblich, von erhabenen Wesen, hoher Weisheit und Fähigkeiten. Bei Pehov sind sie die jüngeren Geschwister der Orks, haben einen Unterbiss, ein explosives Temperament und betreiben Schamanismus (in der Rollenspieldefinition Magie wirken über Rituale). Bei D&D sind Elfen langlebig aber sterblich, besitzen im vergleich zu den Menschen deutlich bessere Sinne und eine natürliche Affinität zur Magie.

ZitatHaben männliche Elfen einen Bartwuchs (hier geht es evtl um den Zeitraum eines halben Jahres in Gefangenschaft). Sind euch schon Elfen mit Bart in Geschichten begegnet? Wäre es nicht seltsam, wenn sie gar keinen hätten?
Cirdan aus "Der Herr der Ringe" trägt Bart. Er ist auch mit einer der ältesten Elben überhaupt ;) Generell wird der Bartwuchs bei Elben/Elfen wohl eher langsamer sein - vielleicht. Und dann kommt es natürlich darauf an, was gerade en vogue ist. Wenn man nur mit erhaltenen Statuen und so arbeitet, könnte man auch glauben, dass Römer keinen Bartwuchs hatten. Aber die waren der Mode sei dank einfach immer gut rasiert ;)

ZitatDie Fortpflanzung der Elfen... erfordert diese nicht auch, dass weibliche Elfen früher oder später auch ihre Tage haben? Sie sind wohl den Menschen nicht ganz unähnlich.
Mit Sicherheit, vielleicht nicht einmal im Monat, sondern in längeren Abständen, da sie deutlich langlebiger sind.

ZitatIst euch mal aufgefallen, dass Zwerge meist eine ähnliche Statur haben? Es gibt doch immer einen der aus der Art schlägt (nein, über die Verfilmung des Hobbits will ich hier nichts hören  :hand: ) Zwerge sind untersetzt, haarig, sehr breit, entweder dick oder muskulös. Kennt jemand einen Zwergen "Hämpfling"? Ist das zu abartig?   :hmhm?:
Ich glaube, das ist tatsächlich die Art, in der Zwerge auch in der Folklore beschrieben werden und nicht zuletzt hat vor allem Tolkien das Bild der Zwerge geprägt. In meinem eigenen Projekt habe ich tatsächlich einen schmächtigen, bartlosen Zwerg mit blonder Wallemähne - ein echter Schönling, wenn man menschliche Maßstäbe anlegt. Dafür wird er aber von seinem Volk gemobbt ;)
Die grundlegende Beschreibung macht in einigen Teilen ja durchaus Sinn. Zwerge sind kleiner, weil sie großteils unter der Erde leben und Stollen in den Berg treiben. Wenn man selbst kleiner ist, muss der Stollen nicht so groß sein (warum Zwerge dann riesige Hallen bauen, ist ein anderes Thema). Um die schwere Arbeit aber verrichten zu können, muss man ordentlich Muskeln haben. Daraus kann dann ein eher kompakter Körperbau resultieren. Üppige Behaarung hält warm und schützt die Haut vor Staub.
So kann man es sich erklären, wenn man Lust dazu hat. Aber wie Elfen sind die Zwerge frei erfunden und es liegt an dir, wie du sie darstellen willst. Zudem sind die meisten Fantasy-Welten von Göttern geschaffen und unterliegen keiner oder nur geringer Evolution. Also sehen die Zwerge genau so aus, wie sie aussehen sollen. Vermutlich fällt es auch schwer sich ein filigran gebautes Wesen vorzustellen, das wahlweise aus Lehm oder Stein geschaffen wurde (was bei den meisten Zwergenvölkern der Ursprungsmythos ist)

ZitatHalbelfen sind Mischwesen. Ich weiß, der Vergleich klingt nicht schön, aber wie Maultiere. Soweit ich weiß sind alle Mischwesen unfruchtbar. Somit auch Halbelfen.
Ich kenne zwei Maultiere, die fruchtbar sind - sehr zum Leidwesen ihres Besitzers, da die umtriebigen Hengste ständig versuchen dessen Zucht-Hafi-Stuten zu decken. Also Mischlinge sind nicht per Definition unfruchtbar. Aber es ist sehr wahrscheinlich. In der Fantasy hat diese Wahrscheinlichkeit bisher aber niemanden interessiert. Halbelb Elrond aus der Herr der Ringe ist sehr fruchtbar, wie seine drei Kinder beweisen. In D&D können sich Halbelben auch fortpflanzen.
Wie immer gilt: Deine Welt funktioniert so, wie du es willst.

 
ZitatFeen täuschen und verarschen gerne andere Völker. In der Mythologie sind sie kleine geflügelte Wesen. In meiner Geschichte können sie sich auch in menschengroße Geschöpfe verwandeln. Was ist dann wenn sie essen  :rofl: sind sie satt, so lange sie klein sind und hungrig wenn sie groß sind? Das Essen in ihrem Magen ist ja nicht so magisch wie sie.
Feen sehen nicht immer aus wie Tinkerbell. In der irischen Mythologie fällt vieles unter Fee, was man eher mit einem Elf/Elb gleichsetzen würde. Natürlich könnte man es so regeln, dass eine Tinkerbell-Fee ein "Loch im Magen" hat, wenn sie sich groß zaubert - eigentlich eine witzige Idee. Zu beachten wäre dann aber auch, dass sie vermutlich dann direkt wegen Unterzuckerung oder ähnlichem kollabieren würde. Denn eine handgroße Fee benötigt ja nur den Bruchteil an Kalorien eines Menschen. Daher ist es ratsam an solchen Stellen der Magie den Vorzug vor dem Realismus zu geben.

Soly

Interessante Fragen. Grundsätzlich würde ich mich meinen Vorredner:innen anschließen und sagen, es ist Fantasy also mach doch, was de willst. ;D
Aber du hast ja explizit nach unserer Meinung gefragt, also hier ist mein Senf.

Zitat von: Villyana am 14. Dezember 2022, 23:16:22- Haben männliche Elfen einen Bartwuchs (hier geht es evtl um den Zeitraum eines halben Jahres in Gefangenschaft). Sind euch schon Elfen mit Bart in Geschichten begegnet? Wäre es nicht seltsam, wenn sie gar keinen hätten?
Spontan fällt mir ein, dass Zwerge zumindest in der Snorri-Edda synonym zu Dunkelelben sind bzw die Begriffe auseinander hervorgegangen sind, also dass Zwerge genau genommen auch Elfen sind - und die haben Bart, also ja, ich habe schon viele Elfen mit Bart gesehen.
Man könnte da jetzt natürlich den Dualismus aufmachen, dass bei den Zwergen Männer und Frauen Bärte haben, bei den Elfen dagegen niemand. (Ich rede jetzt über die biologischen Ausprägungen, wenn ich von Männern und Frauen rede.)
Ein anderer Ansatz wäre, ob Elfen überhaupt Bärte brauchen. Beim Menschen kann ein Vollbart (als Überrest des Fells) die Kraft stumpfer Aufstöße um 1-2N verringern; das ist wahrscheinlich der Grund, warum der Bart es bis heute durch die natürliche Selektion geschafft hat. Die Frage ist, ob Elfen überhaupt aus befellten Vorfahren hervorgegangen sind (sonst gibt's auch keine Veranlagung für Bart), und ob ihr allgemeiner Lebensstil als Spezies so viel physische Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt beinhaltet, dass die Veranlagung zum Bartwuchs erhalten geblieben ist.

Zitat- die Fortpflanzung der Elfen... erfordert diese nicht auch, dass weibliche Elfen früher oder später auch ihre Tage haben? Sie sind wohl den Menschen nicht ganz unähnlich. Ich würde das ungern auf magische Weise klären, denn oft genug kennt man ja das "Phänomen" der Halbelfen. Ist die Vorstellung allerdings irgendwie seltsam?
Ja, schon irgendwie seltsam, aber ich habe generell wenig High Fantasy gelesen, in der diskutiert wird, ob eine der Figuren gerade ihre Tage hat, wenn es nicht gerade relevant für die Szene war. So gesehen ist es ziemlich wahrscheinlich, aber bedarf wahrscheinlich in den meisten Fällen maximal einer kurzen Erwähnung.

Zitat- Ist euch mal aufgefallen, dass Zwerge meist eine ähnliche Statur haben? Es gibt doch immer einen der aus der Art schlägt (nein, über die Verfilmung des Hobbits will ich hier nichts hören  :hand: ) Zwerge sind untersetzt, haarig, sehr breit, entweder dick oder muskulös. Kennt jemand einen Zwergen "Hämpfling"? Ist das zu abartig?  :hmhm?:
Abartig ist das gar nicht, es trägt eher zur Fühlbarkeit der Welt bei, wenn eine lebendige Spezies nicht aussieht wie auf dem Fließband gefertigt. ;)
Vielleicht sehen die meisten Zwerge auch nur deshalb so breit aus, weil sie massiv verbreiterte Rüstungen tragen, und eigentlich sind sie von Natur aus eher schmächtig gebaut, bzw selbst die breiteren Zwerge sind nicht so breit, wie ihre Rüstungen sie aussehen lassen.

Zitat- Feen täuschen und verarschen gerne andere Völker. In der Mythologie sind sie kleine geflügelte Wesen. In meiner Geschichte können sie sich auch in menschengroße Geschöpfe verwandeln. Was ist dann wenn sie essen  :rofl: sind sie satt, so lange sie klein sind und hungrig wenn sie groß sind? Das Essen in ihrem Magen ist ja nicht so magisch wie sie.
Das ist ja nur ein Proxy der eigentlichen Frage - verändert sich die innere Biologie bei der Verwandlung mit? Wächst und schrumpft das Gehirn mit? Dehnt sich jede einzelne Zelle ihres Körpers im Verhältnis aus oder vervielfacht sich jede Zelle, wenn sie größer werden und schmilzt wieder zu einer zusammen, wenn sie wieder kleiner werden?
Daraus lässt sich dann auch die Frage beantworten, ob sie mehr Kalorien in großer Gestalt brauchen oder mit demselben Bedarf weitermachen können.
Veränderungen stehen vor der Tür. Lassen Sie sie zu.

Barra

#5
Pfff
Das sind viele interessante Fragen. Und ich schließ mich erst Mal grob den anderen an: Mach was du willst und was passt und logisch erscheint. Einzige Regel, die mir nahegelegt wurde in einem Seminar (im SF Bereich): Erfinde was du willst, aber bleib konsequent dabei (pro Werk)!

Elfen mit Bart: Seh ich jetzt ehrlich gesagt überhaupt kein Problem mit. Wissen wir, warum wir nie welche MIT sehen? Sie haben Haupthaar, ergo besteht die Chance, dass sie auch Achsel, Intim und Barthaar haben können, ebenso wie an Armen, Rücken, Beinen und Bauch und Brust. Wer weiß, vielleicht Wachsen/ Sugarn die sich ja nur ständig. Kommt eben drauf an, wo die Elfen und Zwerge etc bei dir herkommen. Gemeinsame "Vorfahren"? Gemeinsame Götter? etc.
PS: Auch weibliche Elfen können sicher Bartwuchs haben, liegt ja schließlich auch an Hormonen.  ;)

Fortpflanzung: Auch hier: Wo kommen deine Elfen her? Stammen sie von magischen Außerirdischen ab, die über so was wie Zyklen nicht mehr verfügt haben? Haben sie 'andere' Methoden entwickelt? (Elfquest als Beispiel). Oder stammen sie eher von etwas Natürlichem ab, wie zB Naturgeister? Die Natur hat Zyklen, aber vielleicht nicht wie wir Menschen. Überhaupt kenne ich kaum Wesen, die jeden Monat bluten. Andere Wesen werden auch nur einmal im Jahr oder alle fünf Jahre Empfängnisbereit, 'rollig', 'rossig' was auch immer. Gerade für alles was "lange lebt", ziehe ich es vor da die Zyklen nicht auf Monate, sondern eher auf einmal im Jahrzehnt möglich zu legen. Oder gleich bestimmte Tränke, Rituale etc einzuführen, um das machbar zu machen. (Hat den Vorteil, dass ich dann auch keine Pille-Danach erfinden muss *zwinker.) Aber wenn die Elfen nicht so langlebig sind, klar, dann könnten sie auch menstruieren, dann ist die nahe Verwandtschaft zu anderen Humanoiden wie Zwergen und Menschen, find ich, deutlicher.

Halfbreeds: Siehe oberen Absatz. Wenn sie sich nur anhand der Ohrform unterscheiden, sind sie auch alle kompatibel und können sich wegen meiner auch weitervermehren. Würd ich kein großes Aufhebens drum machen, wenn es nicht Plotrelevant ist. (Im Sinne von: Es seiet prophezeihet, dass in Hundert Jahren ab Vorgestern, ein unmögliches Kind geboren wird, welches alle vier Erbanlagen in sich vereinen wird. Es wird das einzige seiner Art sein und uns alle: Option a) auslöschen ; Option b) retten.)

Zwerge: Ich sag es mal so: Thor's Eitri. Das nenn ich mal nen Zwerg.  ;) Und vergiss die Gartenzwerge nicht. Auch in Überschneidung mit Kobolden und Klaubautermännern. Die können "normal" aussehen, nur eben in klein, geschrumpft (siehe dein Feen-Problem). Bei God of War ist Sindri ein recht schmales Hemd.

Feen: "kleine geflügelte Wesen" - oder eben Pixies. Oh, und dann gibt's noch die gute Fee, die kann wahlweise Ähnlichkeit haben mit Bibbedibabbediboo oder Pinocchios engelsgleicher Wesenheit oder gleich Titania aus Gargoyles. (Wieso zähle ich hier nur Disney auf?) Also ich denke grad beim Thema:
Wichtel-Elfe-Elbe-Albe-Fee-Fae-Pixie- sind wir inzwischen durch alle Synonyme und Größen gewandert, um klar sagen zu können: Da sind keine Grenzen gesetzt. Ich bevorzuge zwar unter "Elfen" nicht die Weihnachtswichtel zu verstehen, sondern die 150-200 großen grazilen, Natur-Figuren. Aber das heisst nicht, dass ich ein 20cm  Schmetterlings-Ding wie aus Pan's Labyrinth nicht auch anerkennen würde, wenn Autor*in mir das als Elf verkaufen möchte. Was jetzt nicht deine direkte Frage war, ich wollte nur sagen, je nach Buch ist es eben anders.
Das "Wachsen" - Ok, also erst Mal: Eine Ameise kann nur deswegen ihr x-faches Körpergewicht tragen, weil sie so klein ist, eine Hummel nur fliegen, weil sie so klein ist und eine Biene wird vom Regentropfen verdrängt, weil sie so klein ist. Ergo: machst du etwas größer, zieht das hunderte physikalischer Nachwirkungen hinter sich her. Und die "mini-Fee" würde wahrscheinlich instant tot umkippen. Ergo: Lass ich das einfach direkt und sage: magisch möglich in dem Fall (es gibt Dinge, die muss man nicht erklären) und dazu gehört auch mMn das geschrumpfte Essen im Magen der Fee. Wenn Tinkerbell grad eine ganze Beere gegessen hat, ist sie satt. Wenn ich die jetzt zu Tinkbo maximiere ist sie immer noch satt, als hätte sie eine 5kg-Weihnachtsgans-Beere gegessen.
Ich denke, wenn nicht gerade dieser Umstand (wie bei Marvel's Antman) Plotrelevant (Fähigkeiten-Begrenzung) ist, ist es keine gute Idee so ein Detail bis ins kleinste zu erörtern, wenn ich damit anfange, muss ich eben auch ganz andere Dinge beachten, zB die "Flügelspannweite", die gebraucht würde, um eine 1,80m Fee in die Luft heben zu können, Feenstaub hin, Feenstaub her.

Vampire: Wer sagt, dass Vampire Tote sind? Wenn sie Kinder zeugen können und Blut zirkuliert, dann haben sie auch Bartwuchs. Und wenn sie Blut trinken, muss das auch durch den Magen und Darm und wieder ausgeschieden werden. Außerdem wachsen auch Fingernägel und Haare. *Arme heb - das ist dasselbe wie bei Elfen, warum sollte es nicht so sein. Sie sind "phantastische Wesen", da kann man die realen Gegebenheit biegen und brechen. Ist halt eben immer die Frage, wie weit das Genre das mitmacht, die Lesenden Bock drauf haben. Vampir mit Bart: Ja gerne! Glitzervampire: Nein, danke. (Beispiel, nur der Vollständigkeit halber: Who's my vampy Daddy?

Dämmerungshexe

Dito zu praktisch allem was bereits gesagt wurde. Was man halt ein wenig im Hinterkopf behalten sollte, ist die Wurzel der ursprünglichen Frage: Elfen, Zwerge und viele andere der typischen Fantasy-Wesen sind inzwischen in ihren Grundzügen so festgelegt, dass man zwar noch einiges an Spielraum hat, aber öfter mal an Grenzen stößt, wo Leser*innen sagen "Aber das kann doch gar nicht sein, so sind die doch gar nicht!" Bei manchen früher, bei manchen später, sowohl was die Leserschaft als auch die Wesen an sich betrifft.
Die Beispiele die @Villyana gebracht hat sind da für mich noch sehr frei, das kann man eigentlich alles machen, meine ich. Ich selber habe aber schon "Rassen" erschaffen, die zwar als eine der bekannten angefangen haben, dann aber so viele Änderungen was Aussehen und Verhalten betrifft erfahren haben, dass ich irgendwann gemerkt habe, dass es sinnvoller ist ihnen auch einen neuen Namen zu geben, um eben die ursprünglichen Assoziationen zu vermeiden. So wurde aus meinen Elfen Alfain, aus Trollen Trovai ... was auch mir selber geistig mehr Freiraum für ihre Gestaltung gegeben hat.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Villyana

#7
Hey, da kam ja schon viel zusammen.
Ja, ich sehe gerade, ich hatte am Anfang noch drin stehen, dass mir klar ist, dass jeder Autor mit seiner Welt machen kann, was er will und dann hab ich das irgendwie doch rausgenommen, bevor ich es gepostet habe  :schuldig:

Es ist meine Welt und ich kann machen, was ich will. Und am liebsten würde ich es logisch machen :)  Darum geht es mir und das ist mir ganz besonders wichtig und darum unterliegt meine Magie auch dem Energie-Erhaltungs-Satz und vieles mehr, z.B. dass man als Mensch Symptome der Strahlenkrankheit bekommt, wenn man zu viel Magie ausgesetzt wurde. Sie ist also quasi leicht radioaktiv und deswegen in vielen Gebieten der Menschen verboten.

Aber einfach eure Meinungen hierzu interessieren mich natürlich trotzdem :)

@Mithras: Elfen, Zwerge und Menschen wurden alle von den Göttern aus dem gleichen "Stamm" erschaffen. Sind somit also Unterarten. Es gibt nur wenig Mischlinge mit Zwergen, weil die halt ihre eigenen Schönheitsideale und Co. haben. Aber gut zu wissen, dass es aus biologischer Sicht möglich ist und gut zu wissen, dass wir hier einen Biologen an Bord haben :)

Zu der Sache mit der Mensturation: Eine meiner Elfen wird ungewollt und ungeplant schwanger. Daher kam die Frage auf, ob das nicht evtl absehbar war oder ob sie "unpässlich" war in der Zeit davor, da sie vorher lange mit jemandem unterwegs war. Ich habe auch eine Zeitspanne, da werden Männlein und Weiblein ziemlich lange aneinander gebunden. Nicht wortwörtlich, aber auch da hab ich mich gefragt, ob es zu "peinlichen Situationen" kommen kann. Das man mal einen Blutfleck auf dem Bett sieht oder so. Ihr seht also, es spielt eine ziemlich untergeordente Rolle und ist nur so eine Sache nebenbei. Ein Zyklus ähnlich wie bei (großen) Tieren finde ich aber ganz gut als Vergleich. Vielleicht kann man es auch generell hochrechnen oder so. Da kann ich ja noch ein wenig mit Zahlen spielen und dann mal sehen, was davon überhaupt einen Weg in die Geschichte findet. Aber ich persönlich finde, die Abstände sollten doch schon einem gleichmäßigen Zyklus folgen? Gehen wir mal von der Natur aus, da ist der Wechsel doch auch relativ gleichmäßig (mehr oder weniger).

Das mit der Unsterblichkeit oder dem Altern habe ich weggelassen, weil ich da meinen ganz eigenen Weg gehe und mir den auch nicht streitig machen lasse (sie altern nicht durch Zeit, sondern durch Erlebnisse, Erfahrungen und alles, was sie lernen). Ich weiß, hier gibt es viele Varianten.

@Araluen Dass es im Herrn der Ringe einen Elfen mit Bart gibt, wusste ich gar nicht, mir fällt aber auf, dass er den gleichen Namen hat, wie mein General... vielleicht muss ich den jetzt ändern  ;) den Einwand mit den Römern finde ich aber gut! Ja, meine Elfen sind immer gut rasiert (falls ich den Bart jetzt einführe) und vielleicht entsteht daher dieses "Missverständnis".

Zitat von: Solmorn am 15. Dezember 2022, 09:31:55Ein anderer Ansatz wäre, ob Elfen überhaupt Bärte brauchen.
Das ist ein guter Hinweis! Danke dafür @Solmorn! Tatsächlich brauchen sie keinen, um sich warm zu halten, da ihre Magie sie wärmt. Aber das ist ein guter Punkt über den ich mir mal Gedanken machen werde. Echt 1-2N? Da hab ich auch wieder was dazu gelernt. Gleich mal notieren ;)

Zu den Feen: ich hab einen ganz besonderen Charakter in der Geschichte, den ich sooo sehr liebe  :wolke: Er ist ein Halbelf, aber die andere Hälfte ist nicht Mensch, sondern Fee. Daher brauchen meine Feen (in der Geschichte geflügelte Wesen, wie die Fotos von den Feen von Elsie Wright und Frances Griffiths 1917) zumindest die Chance mit einem Elfen zu schlafen  :hmmm:
@Barra: ja, wenn man so etwas macht, ändert sich ganz viel. Dass man dann noch fliegen kann, habe ich von vornerein schonmal ausgeschlossen. Sie können auch generell Illusionen wirken, aber nicht in dieser vergrößerten Gestallt. Ich dachte aber, sich zu vergrößern kann ja schon zur Täuschung dazu gehören. Kleine Feen will man evtl einfangen, aber eine alte gebrechliche Frau lässt man dann in Ruhe. Das war erst mein Grundgedanke. Dass man sich evtl auch in die Gestallt bringt, die man gerne hätte, danach aber der einzige Zauber, den man noch wirken kann der ist, dass man sich zurück verwandeln kann.

Zitat von: Barra am 15. Dezember 2022, 09:44:32Vampire: Wer sagt, dass Vampire Tote sind?
Meine Familie kommt aus Transilvanien, meine Großtante hat mir noch erzählt, wie sie früher einen Sarg geöffnet haben wegen einem Strigoi (ein Untoter). Der Aberglaube in dieser Region sagt, dass sie tot sind und nichts und niemand wird mich je von meinem Aberglauben abbringen. Wer mit Geschichten der schwarzen Kutsche aufgewachsen ist, für den werden Vampire immer auch Untote sein. Mir wurde auch abends nicht mit "dem scharzen Mann" gedroht, sondern, dass die Blutgräfin mich holt, wenn ich nachts unterwegs bin. Damit war aber nicht die echte Blutgräfin Elisabeth Báthory aus Ungarn gemeint, sondern die Mutter von Flad Tepes, die wohl ähnlich geartet war.


Mithras

#8
Was mir übrigens gerade gekommen ist zum Thema Polyploidie (das Vielfache eines doppelten Chromosomensatzes): Polyploide Arten sind oft größer als ihre Verwandten mit einem diploiden (doppelten) Chromosomensatz, z. B. die Frösche, mit denen ich arbeite. Könnten Trolle, Oger etc. nicht aus der Hybridisierung zweier diploider Arten hervorgegangen und deshalb größer sein als ihre Vorfahren?  :hmmm:

Ich missbrauche das Thema mal für eine eigene Frage, da Villyana mit ihrem Feen-Problem bereits die Richtung eingeschlagen hat, in die auch meine Frage zielt: Gestaltwandlung. Bei mir geht es aber um Drachen und nicht um Feen. Ich liebe das Konzept von Drachen als hochintelligenten, gestaltwandelnden Wesen, die sich auch als Menschen ausgeben können. Das Problem: Mein Drachen sind groß bis sehr groß. Gemeinhin werden in meiner Welt zwei nicht näher miteinander verwandte Arten als "Drachen" bezeichnet, zum einen die feuerspuckenden, geflügelten Wesen, die wir alle kennen und die bei mir die Größe der größten Pterosaurier wie Quetzalcoatlus (ca. 12 m Spannweite und stehend die Größe einer Giraffe) etwa um 50% übertreffen. Zum anderen Seedrachen, die auf einer Mischung aus Leviathan und ostasiatischem Drachen basieren, der klassischerweise auch mit Wasser assoziiert wird. Sie erreichen die Größe eines Blauwals, können nicht fliegen und spucken kein Feuer. Alle diese "Drachen" haben vier Gliedmaßen, damit sich die Skelettstruktur bei der Gestaltwandlung nicht zu sehr ändern muss.

Mein Problem: Masseerhaltung. Was passiert mit den überschüssigen Tonnen von Körpermasse, wenn ein Seedrache menschliche Gestalt annimmt? Und woher kommt die Körpermasse, wenn er sich wieder in seine eigentliche Form zurückverwandelt? Bernhard Hennen hat es bei seinen Himmelsschlangen so gelöst, dass sie bei der Verwandlung ihre Körpermasse lediglich komprimieren bzw. expandieren, aber einerseits liegt mir persönlich dieser Ansatz nicht und andererseits will ich natürlich auch nicht kopieren. Und ich gebe zu, dass meine Fixierung auf ein einziges unrealistisches Element meiner Drachen etwas inkonsequent ist, schließlich sind Telepathie, Telekinese und Feuerspucken auch nicht unbedingt wissenschaftlich erklärbar... ::)

Gestaltwandlung ist bei mir auch kein Prozess, der von jetzt auf sofort geht. Die Änderungen brauchen Zeit, gerne mal Stunden. Ich überlege auch, ob es dazu Blutmagie und dunkle Rituale mit Tier- oder Menschenopfern braucht, aber sicher bin ich mir noch nicht. Habt ihr Ideen?

Araluen

Ach Feuerspucken ginge schon mehr oder weniger ;) Zumindest bei meinen Drachen habe ich mich am Bombadierkäfer orientiert und meinen Drachen Drüsen verpasst, die ein Sekret ausstoßen, dass sich an der Luft entzündet.
Wie wäre es, wenn beim Wandlungsprozess, Masse ein Energie verwandelt wird (denke da gerade ans Beamen bei Star Trek) und nur ein Teil der Masse für die neue Gestalt verwendet wird, während der Rest komprimiert in Energieform im Körper verbleibt.
Irgendwo hatte ich auch mal die Geschichte aufgeschnappt, dass Drachen in ihrem Herzen oder Hirn (wie gesagt, ich weiß nicht mehr wo und wie genau) Karfunkel ausbilden, beschrieben als Steine bestehend aus purer Magie. Das ließe sich vielleicht verbinden.

Mithras

#10
Ich hab mal eine nicht ganz ernst gemeinte Doku gesehen, die der Frage nachgegangen ist, wie Drachen real und biologisch durchdacht hätten existieren können. Da haben sich die Macher auch den Bombadierkäfer zu Vorbild genommen! ;D Ich werde das nicht so lösen. Bei mir basiert Magie auf Nanokristallen (die, wenn sie frei vorkommen, als Blutkristalle bzw. Blutsand bezeichnet werden), die von spezifischen Enzymen in allen Körperzellen gebunden werden und durch Schwingung Hitze erzeugen und Wärmeenergie bzw. Entropie regulieren können. So ließe sich bei mir das Feuer erklären, obwohl Elementarmagie in meiner Geschichte eigentlich nicht vorkommt.

Mit der Umwandlung von Masse in Energie und umgekehrt bin ich vorsichtig, seitdem mir eine Physikerin erklärt hat, dass das ein gängiges Missverständnis von E=mc² ist. Einstein wollte laut ihr eigentlich aussagen, dass Masse eine Eigenschaft von Energie ist und aus ihr hervorgeht, weshalb er die Formel in Wahrheit auch als m=E/c² verfasst hat. Masse als kristalline Energie sei demnach ein gängiges Missverständnis. Aber ich bin keine Physiker und gebe das wahrscheinlich eh nicht korrekt wieder.

Mir sind jetzt ein paar Ideen gekommen:
- Um überhaupt menschliche Gestalt annehmen zu können, muss ein Ritual vollführt werden, in dem die "Essenz" eines Menschen an den Drachen gebunden wird. "Essenz" ist dabei gleichbedeutend mit der genetischen Information, weshalb beliebige Körperzellen (mit Ausnahme von z. B. Erythrocyten, die gar keine genomische DNA enthalten) für dieses Ritual herhalten können. Das menschliche Genom wird dann in alle Körperzellen verteilt, ist aber durch Modifikationen der DNA (Stichwort Epigenetik) inaktiv. Beim Ritual der Gestaltwandlung wird es aktiviert, dafür wird das Drachengenom inaktiviert.
- Die Gestaltwandlung der Flug-/Feuerdrachen in Menschen erfolgt durch das Verbrennen von Körpermasse, weshalb der Drache in Menschengestalt danach auch aus einer Art Kokon aus Asche schlüpft. Hat etwas Theatralisches, gefällt mir aber sehr gut. Die Idee ist alt und ein wenig an die Drachen aus Skyrim angelehnt, deren Körpermasse (mit Ausnahme der Knochen) nach deren Tod zu Asche verbrennt. Bei Seedrachen wird die überschüssige Körpermasse eher abgestreift wie bei einer Häutung.
- Die große Frage bleibt: Woher kommt die Körpermasse bei der Rückverwandlung? Wird der Aschekokon bzw. die "Häutung" wiederverwendet? Davon bin ich nur begrenzt überzeugt, weil das bedeuten würde, dass meine Drachen in Menschengestalt gefangen sind, wenn ihren Drachen-Überresten etwas zustößt. Etwas Besseres fällt mir gerade aber auch nicht ein. Bei meinen Seedrachen könnte es zusätzlich so sein, dass sie für die Rückverwandlung große Mengen an Wasser brauchen, schließlich besteht jedes Lebewesen zum Großteil aus Wasser, und der Sauerstoff und Wasserstoff in den Wassermolekülen wird sicher auch gebraucht. Die Frage bleibt, woher dann die großen Mengen an Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor etc. kommen, die auch benötigt werden.

Meine Magie wird in meinen Geschichten übrigens nicht so "wissenschaftlich" erklärt, wie ich das tue. Meine Welt befindet sich noch im Spätmittelalter bzw. der frühen Renaissance, die Wissenschaft steckt also noch in den Kinderschuhen und die Existenz von Chromosomen, Nanokristall-Bindeproteinen oder den Gesetzen der Thermodynamik ist niemandem bekannt. Generell ist Magie noch ein großes Mysterium, dem man sich eher metaphysisch-spirituell oder philosophisch annährt und das selbst die größten Magier nicht verstehen. Magisch begabte Menschen gehen auf genetische Versuche vor zehntausenden von Jahren zurück, und die Wissenschaftler von damals sind die Sagengestalten und Götter von heute.

Villyana

@Mithras bei deiner Frage musste ich gleich ans Drachenmuseum denken. Ich habe dazu mal eine Dokumentation gesehen, die ich zu meinem Leidwesen nur noch hier, aber nicht mehr zur Ansicht gefunden habe:
(evtl. habe ich aber auch einfach nicht lange genug gesucht)

https://programm.ard.de/TV/arte/das-drachenmuseum/eid_287245793546101
"[...]Und genau diesen Übergang zeigte der große Drachenexperte Willem Heurtz in seinem Museum. Nachdem er sein Leben lang nach seltenen Gegenständen gesucht hatte, die mit Drachen in Zusammenhang stehen, brachte er in den 30er Jahren seine Sammlung in ein Museum ein und vereinigte damit alle "Beweise für die Existenz von Drachen". Das Museum wurde während des Krieges zerstört, aber es gibt einen 1938 gedrehten Film darüber. [...]
Dieser Film wird in der Doku gezeigt und kommentiert. Hier geht es auch darum, wie Drachen Feuer spucken können und dies war - meine ich - auch die Erklärung für den Drachenstein. Nach dem schließlich auch der ein oder andere im Mittelalter gesucht hat. Er war übringens der festen Überzeugung, dass ein Drache unmöglich im Flug Feuer spucken kann, sondern dafür die Flügel an den Brustkorb pressen muss, damit es zum "zünden" kommt. Seine Erklärung fand ich super! Eigentlich viele seiner Erklärungen. Wie dieses Museum, das mitten im Nirgendwo stand, im Krieg zerstört werden konnte, ist mir bis heute ein Rätsel. Da muss ja einer beim Fliegen aus versehen eine Bombe verloren haben... Aber sei´s drum.

Alles was du gesagt hast, klingt sehr physikalisch, aber ich frage mich in wie weit du eher in Richtung Chemie gehen willst oder musst wenn es hier auch um thermische Zusammenhänge geht.

Die eine Art Drache geht bei dir eher in Richtung Lindwurm, sehe ich das richtig? Nur zum Verständnis.

Die Idee mit der Masse durch Wasser finde ich sehr gut. Dann müsste man auch in der Nähe von viel Wasser sein, um sich wieder "zurück zu verwandeln"?

Ich habe dieses Thema aufgemacht, weil ich es hier wie @Dämmerungshexe sehe. Man kann machen, was man will, aber ab irgendeinem Punkt verliert man Leser. Meiner Meinung nach erreicht man diesen Punkt immer an den Stellen (so geht es mir als Leser) von denen der Autor irgendwie selbst nicht so überzeugt ist oder scheint.

Das mit der Menstruation bzw Fruchtbarkeit habe ich jetzt so gelöst, dass man hier auch mit Tränken Einfluss drauf nehmen kann, das Thema Tränke wurde ja hier schon angesprochen, und so wurde meine Elfe unerwartet schwanger, weil sie nicht wusste, dass ihr jemand diese Tränke heimlich verabreicht. Ob sie nun süß oder bitter schmecken, sie hat immer etwas zu trinken bekommen, dass so kräftig war, dass man die Mittel (wenn man sie nicht schon kennt) nicht rausschmecken kann.

Ich glaube, das Argument mit den Römern und dem Bartwuchs hat mich ziemlich überzeugt. Stellt sich nur noch die Frage nach der Zeitspanne, aber das ist mir ja überlassen.

Nur mein Feen-Problem bleibt bestehen, ist aber auch noch nicht akut und bleibt evtl erstmal ein Mysterium, da ich noch gar nicht weiß ob und wann ich das mit meinem Halbelf/Halbfee aufkläre oder vielleicht erstmal nur andeute (und als Autorin meinen Spaß damit habe).

Mithras

Es gibt tatsächlich ein Drachenmuseum in der Gegend, aus der ich komme. Ich dachte erst, dass die Doku, von der du erzählst, sei über dieses Museum. Ich werde mal schauen, ob ich sie irgendwi noch finde.

Wie stellst du dir Lindwürmer denn vor bzw. welcher meiner Drachen erinnert dich daran? Ich assoziiere Lindwürmer immer mit einer Schlangengestalt, aber meine Drachen mit langgezogenem Körper sind ja eher an asuatische Drachen angelehnt. Vermutlich können sie sich nur in Drachenfestalt verwandeln, wenn sie sich in einem ausreichen großen Wasservolumen befinden, vielleicht reichen aber auch große Mengen von Luftfeuchtigkeit aus.


Zit

#13
Hm, deine Drachen erinnern mich an ein ähnliches Problem meinerseits: Werwölfe. ;D Ich kann und konnte mir auch keinen Reim darauf machen, Werölfe in Pseudo-Biologie zu gießen, die das Verwandeln von Mensch in Bestie erklären könnte. Ich könnte es noch hinnehmen, wenn es ein One-Way-Ticket ist oder die Bestialität sich hauptsächlich geistig zeigt (also als Verrohung und Wandlung zum Menschen mit vermehrten Haarwuchs). Aber so munter zwischen verwachsenem Wolfsriesen und Mensch hin und her wechseln nur bei Vollmond kann ich mir schlecht pseudo-naturwissenschaftlich erklären. Das gilt aber letztlich auch für alle anderen Formen des Gestaltwandelns, die tatsächlich physisch stattfinden. Gestaltwandeln könnte ja auch nur ein Trick sein, indem andere denken/ dem Trugbild aufliegen, der Gestaltwandler würde so aussehen (tut er aber in Wirklichkeit eben nicht). Das wäre bei Drachen etwas schwierig, vor allem wenn sie unter Menschen wandeln sollen. Demnach müssten sie ja überall anecken und anstoßen, weil menschengeschaffene Orte nicht auf ihre Größe ausgelegt sind. (Bin ehrlich, ich finde gestaltwandelnde Drachen befremdlich und weiß gar nicht woher das kommt. Für mich sind Drachen hauptsächlich intelligente Dinos, die auch Feuer spucken können.) Insofern weiß ich nicht, ob da mit dem Masseproblem wirklich an der richtigen Ecke doktorst, weil es für Leser wie mich nicht das Grundproblem löst, wie sich Wesen überhaupt physisch hin und her wandeln können. (Wenn sie nicht gerade Ditto heißen oder aus Mikroorganismen / Organismusverbunden (?) wie Korallen bestehen, die sich frei zu jeder gewünschten Form zusammenschließen könn(t)en.)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Mithras

#14
Ich hatte auch mal Gedanken, Wolfsmenschen in meine Geschichte einzubauen. Keine Werwölfe, sondern Menschen mit "wölfischen" Eigenschaften wie besonders langen Eckzähnen, spitzen Ohren, gelben Augen und verstärktem Haarwuchs, die aber nicht das Resultat einer metamorphose sind, sondern eines genetischen Eingriffs - was auch sonst? ;D

Mit der Illusion der Gestaltwandlung sprichst du einen Punkt an, über den ich mir auch schon Gedanken gemacht habe. Theoretisch hätte ich echt gerne richtig große Drachen wie Smaug oder Balerion, weil sie imposanter sind. Die Sache hat allerdings nicht nur einen, sonder zwei Haken: Zum einen wäre da natürlich das Masseproblem bei der Gestaltwandlung, zum anderen stellt die schiere Masse aber auch ein Problem beim Fliegen dar. So massig, wie viele Drachen in der Fantasyliteratur dargestellt werden, sollten sie gar nicht in der Lage sein, sich in die Luft zu erheben, und ihre relativ fragilen Flügel dürften ihr Gewicht gar nicht tragen. Selbst Quetzalcoatlus und Hatzegopteryx, die beiden größten bekannten Pterosaurier und zugleich die größten bekannten flugfähigen Tiere, hatten bei einer Flügelspannweite von maximal 12 Metern und der Höhe einer Giraffe ein geschätztes Gewicht von gerade mal 200 kg und waren dabei deutlich schlanker gebaut als die meisten Drachen in der Fantasyliteratur. Biomechanische Studien haben ergeben, dass die maximale Flügelspannweite von Pterosauriern 13 Meter betragen haben kann, da die Knochen sonst ihre Belastungsgrenze überschritten hätten. Trotzdem hätte ich gerne imposante, große Drachen. Meine Lösung: Illusionen, um größer zu erscheinen. Wobei ich auch mit dem Gedanken spiele, Telekinese einzusetzen, um die zusätzliche Körpermasse in die Luft zu stemmen, was die natürlichen Grenzen der Flugfähigkeit überwinden könnte. Ich weiß nur noch nicht, wie weit ich das ausreizen möchte.

Gestaltwandelnde Drachen sind in der Fantasyliteratur und auch in der Mythologie gar nicht so selten. Chinesische Drachen werden gerne als Gestaltwandler beschrieben und kommen als solche auch in Adaptionen ostasiatischer Mythologien in Büchern und Filmen vor, z. B. Haku in Chihiros Reise ins Zauberland. Bernhard Hennes Himmelsschlangen sind wiederum eine Mischung aus schlangengleichem asiatischen Drachen und feuerspeiendem europäischen Drachen und nehmen gerne Elfengestalt an. Und in Andrzej Sapkowskis Geralt-Saga gibt es ebenfalls gestaltwandelnde Drachen, deren Fähigkeiten zur Metamorphgose anscheinend durch ihre Gegenstücke in D&D inspiriert sind. Ich bin am Überlegen, ob sie während der Verwandlung ihre Embryonalentwicklung im Schnelldurchlauf vollführen. Reptilien, Säuger und Vögel (Amnioten) durchlaufen ja eine sehr ähnliche Frühentwicklung und sehen sich in frühen Stadien frappierend ähnlich. Erst später entwickeln sich dann die grundlegenden Unterschiede, z. B. haben Reptilien (und damit theoretisch auch Drachen) noch ein sogenanntes primäres Kiefergelenk, während bei Säugern das (sekundäre) Kiefergelenk von anderen Knochen gebildet wird und die nicht mehr benötigten Knochen des ursprünglichen Kiefergelenks nun zwei unserer drei Gehörknöchelchen bilden, wo Reptilien nur einen haben. Solche Unterschiede müsste ich bei der Gestaltwandlung auch erklären und ich glaube, das geht mit der Embryonalentwicklung im Schnelldurchaluf am besten. Ich spiele sowieso mit dem Gedanken, dass Drachen eine gewisse Macht über Zeit und Raum haben könnten und entsprechend die Zeit, die ein solcher Entwicklungsprozess dauert, beschleunigen würden. Vielleicht erklärt das auch, was mit der Masse passiert, wenn ich mir das recht überlege - die Masse kommt nicht einfach aus dem Nichts, sie wachsen einfach nur so schnell, dass sie binnen weniger Augenblicke wieder ihre volle Größe annehmen können. Der Gedanke ist mir gerade während des Schreibens gekommen und noch nicht ausgereift, Fragen und Anregungen sind also nach wie vor sehr willkommen! :)