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Ich will Schriftsteller sein! Jetzt!

Begonnen von Alaun, 24. Juni 2010, 16:11:07

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Zit

Hattest du denn dein SP-Projekt in die Wege geleitet, Witch? Womöglich würde dir das ein wenig helfen? Schließlich kann man mit der richtigen Strategie Einfluss auf Verkaufszahlen nehmen, was wiederum so ein bisschen die Machtlosigkeit in Sachen Ruhm nehmen könnte. So von wegen "gute Zahlen" und so. :)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

HauntingWitch

@Zitkalasa: Nein, das erste war etwas über den Zaun gebrochen. Aber beim Neuen, an dem ich jetzt dran bin, habe ich schon vor, mehr dafür zu tun. Ich habe auch schon ein paar Ideen. Sorry, meine Sprache ist heute etwas chaotisch.

Trippelschritt

Bei meinen Romanen hat es fast fünfzehn Jahre gedauert, bis ich einen Verlag fand, und habe mich am Ende auch kaum noch drum gekümmert. Nur geschrieben habe ich weiter und da reichte es mir für meine motivation, dass ich beinahe jede eingereichte Kurzgeschichte publiziert bekam. also konnte ich so schlecht nicht sein. Aber meine Romane waren eine andere Sache. Man braucht einen langen Atem und sollte ständig versuchen, sich zu verbessern.

Kopf hoch an alle, die ihn gerade unten hängen haben.
Trippelschritt

Zit

@Witch Kein Problem. :) Aber nochmal zur Sicherheit: Veröffentlicht war von dir nichts?

@Trippelschritt Dann scheint du in dem Punkt auch recht entspannt zu sein. Wenn ich denn mal eine KG veröffentlich bekäme ... Aber ich ignorier mir das weg. Habe mal probehalber den Flash-Fiction-Kurs von Holly Lisle angefangen, mal gucken, ob der mir in Sachen KG weiterhelfen kann.
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Unbekannt

Angela

Bei mir hat es bis zur Romanveröffentlichung im ordentlichen Verlag auch an die 15 Jahre gebraucht.
Wirklich erfolgreiche Autorin werde ich in diesem Leben gewiss nicht mehr, wobei das auch nicht mein Ziel ist. Geld verdiene ich mit anderen Sachen und bin froh, deswegen keinen Stress zu haben: Finanziell erfolgreich schreiben zu müssen, das wäre mein Horror.

HauntingWitch


Pintana

Zitat von: Zitkalasa am 16. Mai 2016, 14:43:07
Wenn ich denn mal eine KG veröffentlich bekäme ... Aber ich ignorier mir das weg. Habe mal probehalber den Flash-Fiction-Kurs von Holly Lisle angefangen, mal gucken, ob der mir in Sachen KG weiterhelfen kann.

Das ist jetzt sicher genau das, was du nicht hören möchtest, aber: Ich habe auch Jahre an KGs geschrieben, bin abgelehnt worden und abgelehnt worden und abgelehnt worden. Jedes Mal wieder. Dann, irgendwann habe ich eine dieser Mails auf gemacht, bei denen man dann schon automatisch denkt: Hey, wieder eine Absage! Und dann, ja dann hat tatsächlich eine meiner KGs den Schritt in eine Antho geschafft. Und danach lief's dann richtig gut mit meinen Einsendungen. Also: Fleißig weiter machen, wenn der erste Schritt irgendwann mühsam überwunden ist, wird es besser.  ;)

Zit

#307
Oh Gott, jetzt dachte ich, es käme was von wegen "Lass es lieber gleich sein", aber wenn es nur Sitzfleisch und Warten ist. ;D Das kriege ich auch noch hin.
Mein Problem ist eher, denke ich, dass ich bei KG keinen Stil heraus schälen kann. Das verliert sich dann in allgemein, ausgelutschten Phrasen, die jeder dritte Schreiberling benutzt. Wenn ich mir dann meine NaNo-Sachen anschaue sehe ich aber, dass ich durchaus zu anderem fähig bin. Nur bei KG will es nicht so klappen. :-\ Davon auch abgesehen, dass ich manchmal keine Ahnung habe, über was ich überhaupt schreiben will bzw. was der Sinn und Zweck dieser KG ist. "Ehebrecherin spielt Minigolf mit Gott" klingt zwar toll, aber ihre Daseinsberechtigung? Wie könnte der Plot aussehen, ohne dass man als Leser am Ende nur unterhalten wurde oder, schlimmer noch, das Gefühl hat, seine Lebenszeit verschwendet zu haben?
*sfz* Das ist etwas, das schon ein bisschen länger ganz allgemein an mir nagt: Kann ich Geschichten schreiben, die mehr als Unterhaltung sind? (Ohne dabei den Aspekt zu verlieren.)
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Unbekannt

Pintana

Zitat von: Zitkalasa am 17. Mai 2016, 17:56:52
Mein Problem ist eher, denke ich, dass ich bei KG keinen Stil heraus schälen kann. Das verliert sich dann in allgemein, ausgelutschten Phrasen, die jeder dritte Schreiberling benutzt. Wenn ich mir dann meine NaNo-Sachen anschaue sehe ich aber, dass ich durchaus zu anderem fähig bin. Nur bei KG will es nicht so klappen. :-\ Davon auch abgesehen, dass ich manchmal keine Ahnung habe, über was ich überhaupt schreiben will bzw. was der Sinn und Zweck dieser KG ist. "Ehebrecherin spielt Minigolf mit Gott" klingt zwar toll, aber ihre Daseinsberechtigung? Wie könnte der Plot aussehen, ohne dass man als Leser am Ende nur unterhalten wurde oder, schlimmer noch, das Gefühl hat, seine Lebenszeit verschwendet zu haben?
*sfz* Das ist etwas, das schon ein bisschen länger ganz allgemein an mir nagt: Kann ich Geschichten schreiben, die mehr als Unterhaltung sind? (Ohne dabei den Aspekt zu verlieren.)

KGs sind eben eine ganz eigene Gattung, ein guter Romanautor ist nicht zwingend ein guter KG Schreiber und wer tolle KGs schreibt, der muss nicht zwingend auch einen Roman schreiben können.
Gegen die Sinnfrage hilft nur: Lass dich nicht auf Ausschreibungsthemen ein, die kein Feuer entfachen. Das macht dir keinen Spaß und meistens wird die Jury sich davon dann auch nicht überzeugen lassen. Nimm dir Themen vor, die dich interessieren, bei denen du wirklich was bei zu tragen hast. Das Hilft dann auch gegen das Gefühl, dass alles, was man schreibt alle anderen genau so abliefern.
Natürlich kannst du Geschichten schreiben, die mehr als nur Unterhaltung sind. Jede Geschichte verfolgt einen tieferen Sinn, einer meiner Lehrer zwang mich ein Jahr lang aus jedem gelesenen Buch den tieferen Sinn/die Botschaft zu filtern. Ich schätze, teilweise war es den Autoren selbst nicht bewusst, aber auch in jedem Unterhaltungsroman steckt immer etwas, das über die reine Unterhaltung hinaus geht. Auch hier gilt: Nicht verkrampfen. Wenn du eine Geschichte schreiben willst, schreib sie und mach dir keine Gedanken darum, ob das nun reine Unterhaltung ist, oder ob du mehr zu sagen hast. Selbst reines Unterhalten will gekonnt sein, wäre also ist so schlimm daran? ;)

Zit

 :wolke:

Schlimm? Hm. Ich möchte keine Wegwerfliteratur schreiben, keinen Bestseller, der jetzt gehyped wird, aber in zehn Jahren schon wieder vergessen ist. Es muss auch kein Bestseller sein, aber eben etwas Dauerhaftes, das auch noch in zwei, drei Dekaden seine Botschaft nicht einbüßt und nicht unter tausendfachen Me-Toos untergeht. Wenn es sich wie Harry Potter halten würde, wäre das sehr schön. Auf so inhaltsleere Sachen wie Feuchtgebiete kann ich aber verzichten.
"I think therefore I am
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Unbekannt

Waldhex

@Zitkalasa - ich kann ja verstehen, dass Du gerne etwas "von 'Wert" vor allem von bleibendem Wert schreiben möchtest. Aber es gibt sehr viele Leute, die einfach nur gut unterhalten werden möchten, die das Buch eher weglegen, wenn der Sinn zu tiefgreifend wird. Warum soll man nicht auch etwas für diese Leute schreiben? Solange das Schreiben als solches Spaß macht.

Elona

Irgendwie bezweifle ich an der Stelle das du inhaltsleere Dinge wie Feuchtgebiete zu Stande bringen würdest. Von daher brauchst du dir meiner Meinung nach darüber keine Gedanken zu machen.

Ich sehe das ganz ähnlich wie Pintana und Waldhex.
Zum einen befindet sich häufig mehr in Texten, man muss nur gewillt sein es zu sehen und wenn es ,,nur" das Bedürfnis von jemanden war eben diese Geschichte niederzuschreiben. Ob das einen selbst befriedigt, also die Story, sei dann mal dahingestellt.
Wie Waldhex schon sagte, gibt es auch genug Menschen die einfach nur unterhalten werden wollen. Gehöre ich übrigens auch dazu. Wenn ich mich mit etwas wirklich Ernstem befassen wollen würde, würde ich Nachrichten oder Dokus schauen. Was jetzt nicht bedeutet, dass ich ernste Themen in Büchern und/oder KG vollständig ablehne.   

Es als Autor zu schaffen den Leser in eine andere Welt zu ziehen und alles um sich herum vergessen zu lassen, ist in meinen Augen übrigens eine Kunst und für mich Unterhaltung. Daran ist aber nichts schlechtes.

Und vielleicht mal etwas ganz anderes in den Raum geworfen: Warum schreibst du nicht für dich? Wenn es dir doch Spaß macht und du am Ende zufrieden mit dem bist, was du erschaffen hast, ist doch alles in Ordnung. Finde ich zumindest. Darauf wie was angenommen wird, haben wir ohnehin keinen Einfluss. Der eine findet es großartig und der nächste denkt sich ,,was ist denn bitteschön das?".
Ich möchte auch ehrlich gesagt nicht wissen wie viele Schätze auf dem Buchmarkt oder vielleicht sogar in irgendeiner Schublade liegen, die - warum auch immer - nicht die Anerkennung erhalten, die sie eigentlich verdient hätten. Dafür ist das Ganze von viel zu vielen Umständen abhängig. Leider.

Slenderella

Wer definiert denn den Wert? Nur weil etwas ausschließlich unterhält ist es doch nicht nicht wertvoll :)
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

Valkyrie Tina

Ich möchte gerne bitte sofort "Ehebrecherin spielt Minigolf mit Gott" lesen.  ;D

Alana

#314
Ich wehre mich sehr dagegen, dass Unterhaltungsliteratur Wegwerfliteratur ist. Wenn man sich die Klassiker anschaut, ist da sehr viel Unterhaltungsliteratur dabei. Von Jane Austen über Thomas Mann bis Ottfried Preußler. Ich persönlich habe für jedes meiner Bücher den Anspruch, vielschichtig zu schreiben, so wie es zur Geschichte passt und so, dass es unterhält. Auf diese Art kann man wichtige Themen sehr gut vielen Menschen nahe bringen. Ob ein Buch die Zeit überdauert, hat glaube ich eher wenig damit zu tun, ob es U oder E-Literatur ist. Sondern in den meisten Fällen mit Qualität und Glück. Aber ich kann Zitkalasa sehr gut verstehen. Ich wünsche mir das auch. Wenigstens ein Buch schreiben, das die Zeit überdauert. Laut dem Buch, das ich gerade höre, ist das wahrscheinlicher, je mehr man schreibt (und veröffentlicht). Mozart. Da Vinci. Bach. Sie alle waren unglaublich produktiv. :) Es gibt nur sehr wenig geniale One Hit Wonder.
Alhambrana