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Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?

Begonnen von Alana, 07. August 2011, 21:58:39

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Nebeldiener

Und ich dachte immer, dass der TZ so produktiv sei ;D
Bei mir ist es sehr oft so, dass ich mich am morgen sehr auf das Schreiben am Abend freue und dann am Abend kommt so viel "dazwischen", dass ich dann wieder nicht geschrieben habe, obwohl ich eigentlich mehr als genug Zeit hätte.
Ich habe generell immer am meisten Lust aufs Schreiben, wenn ich keine Zeit dazu habe. Dann würde ich mich am liebsten ransetzen und losschreiben, wenn ich dann nach der Schule mit arbeiten fertig bin erst mal Compi an (schreibe auf meinem Lapi), nd dann merke ich beim Schlafen, dass ich wieder nicht geschrieben habe.
Werde mich aber gleich versuchen ranzusetzen, mal schauen obs heute klappt ;)

zDatze

ZitatUnd ich dachte immer, dass der TZ so produktiv sei ;D
Na, die T12er haben immerhin schon zusammen über 3.000.000 Wörter geschafft. Grob überschlagen sind das 30 Bücher. *hüstel* Wie war das mit unproduktiv? :P

Der Unterschied ist dann eben doch, ob man sich hinsetzt und jetzt sein Pensum schreibt oder nicht. Hat manchmal schon etwas von Masochismus, wenn man völlig platt ist und das Hirn eigentlich nur mehr Ruhe haben will, aber wenn man nicht schreibt, kommt man auch nicht weiter. Darüber sollte man sich auch klar sein. Ein Satz ist besser als gar nichts. Einen Satz kann man überarbeiten. Bei einer leeren Seite wird das allerdings schwierig.

Nebeldiener

Zitat von: zDatze am 12. August 2011, 11:27:16
Na, die T12er haben immerhin schon zusammen über 3.000.000 Wörter geschafft. Grob überschlagen sind das 30 Bücher. *hüstel* Wie war das mit unproduktiv? :P

Ich dachte eher, dass jeder hier täglich sein Pensum schreibt und nur ich mich nicht dazu aufraffen kann^^

Apropo hinsetzen und sein Pensum schreiben: Ich hab gestern 200 Wörter geschrieben :P
Zwar nicht viel, aber immerhin endlich wieder mal geschrieben :)
Ich glaube aber, dass ich mich nicht aufraffen kann, weil ich mich vor der beforstehenden Szene drücken will (hoffe, ich habe sie bald durch).

lg Nebeldiener

Pestillenzia

Zitat von: Nebeldiener am 12. August 2011, 13:04:14
Ich glaube aber, dass ich mich nicht aufraffen kann, weil ich mich vor der beforstehenden Szene drücken will (hoffe, ich habe sie bald durch).

Genau zu diesem Problem hab ich vor Kurzem etwas gelesen. Ich glaube, es war im Blog von Holly Lisle. Dummerweise finde ich die Stelle nicht mehr. Jedenfalls sagt sie (oder doch ein anderer Autor? - egal), dass Szenen, die man nur widerwillig schreibt und einem keinen Spaß machen, einen Haken haben. Denn was dem Autor keinen Spaß macht, macht später dem Leser - angeblich - auch keinen Spaß. Wenn man an so seiner Szene arbeitet (oder sich davor drückt, das kenne ich auch nur zu gut), dann sollte man sie noch einmal gründlich überdenken oder ganz streichen.

Wieviel Wahrheitsgehalt darin steckt, kann ich nicht beurteilen, aber es klingt für mich schlüssig. Ich habe es, seit ich diesen Tip gelesen habe, selbst ausprobiert und bei mir traf es zu. Die Szene, die einfach nicht aufs Papier wollte, habe ich komplett geändert und siehe da - auf einmal flutschte sie aus den Tasten.

et cetera

Seit ich meine Geschichten durchplane, muss ich mich auch oft aufraffen, um weiter zu schreiben. Irgendwie packt es mich nicht ganz so, wenn die Überraschung, wie die Geschichte weiter geht, weg ist. Aber da muss ich wohl durch, denn wenn ich nicht plane, kommt nur Murks heraus und ich fahre den Plot gegen die Wand ;)

Luna

Beruhigend zu wissen, das ich nicht alleine bin. Ich habe neben dem Job noch ein sehr zeitintensives Hobby: ein Pferd. Das möchte täglich versorgt werden und bis ich eine neue Reitbeteiligung habe, muss ich beinahe täglich in den Stall. Vor acht Uhr bin ich unter der Woche selten daheim und dann noch schreiben :seufz:? Ich bin oft so platt, das ich einfach nur meine Beine hochlegen und mich vom Massenbeeinflussungsgerät berieseln lassen möchte oder mit Dragon Age auf der Playstation prokrastiniere. Hinzu kommt noch, ich habe zur Zeit das selbe Problem wie Nebeldiener:
Zitat von: Nebeldiener am 12. August 2011, 13:04:14
Ich glaube aber, dass ich mich nicht aufraffen kann, weil ich mich vor der beforstehenden Szene drücken will (hoffe, ich habe sie bald durch).
Ich hasse diese Szene, dieses Kapitel und bin auch so froh, wenn ich da durch bin und andere Szenen schreiben kann, auf die ich mich teilweise schon freue.
Gestern habe ich es dann mal probiert und meinen Plot in diesem Kapitel größtenteils über den Haufen geworfen und neu geplottet. Immerhin, im Moment scheint es zu helfen. Ich konnte mal wieder etwas schreibenund das, ohne mich groß dazu überwinden zu müssen :) . Na ja, bessser gesagt, ich habe eher gestrichen, überarbeitet, Sätze geändert. Jetzt bin ich an der Stelle, die völlig anders ablaufen wird als vorher. Mal sehen, obs nun besser klappt.

Sorella

Das Problem mit der nächsten Szene wollte ich auch schon hier posten. Nebeldiener ist mir zuvor gekommen. Ich stehe vor einer Szene, die inhaltlich komplett fertig ist, sogar den Dialog habe ich prinzipiell fertig. Gestern habe ich das Setting nochmal recherchiert - Also alles ist bereit. Warum drücke ich mich vor dem "Schönschreiben"? Ich will es irgendwie besonders perfekt machen, mich total hineinfühlen und fange aus Angst davor gar nicht erst an.

Andere Szenen wiederum flutschen in einem Zug heraus und müssen kaum nachbearbeitet werden.  :hmmm: Die Schreiberei fällt mir insgesamt gar nicht leicht, es ist eine Riesenquälerei... Und doch kann ich es nicht lassen. Wenn ich aufhören müsste, wäre ich sehr unglücklich.

Sollte ich den Perfektionsanspruch lassen? Kommt dann nicht Müll raus?

Pestillenzia

Zitat von: Sorella am 16. August 2011, 09:25:23
Sollte ich den Perfektionsanspruch lassen? Kommt dann nicht Müll raus?

Ich glaub nicht, dass nur Müll rauskommt, wenn Du etwas lockerer rangehst. Gerade dann, wenn man etwas besonders gut machen will - und nicht nur beim Schreiben - verkrampft man leicht und dann geht die ganze Sache vielleicht nicht gerade in die Hose, aber es wird nicht so gut wie wenn man mit etwas mehr Leichtigkeit an die Sache geht.

Lockerlassen und Perfektion sind in meinen Augen kein Widerspruch, ganz im Gegenteil. Bei mir ist das so, wenn ich eine Szene besonders gut schreiben will, verkrampft sich sinnbildlich mein Schreibmuskel, sprich das Gehirn und dann kommt nur verkrampftes Zeug heraus, das hölzern und abgehackt klingt.

In solchen Situationen bin ich immer kurz vorm Verzweifeln und raufe mir die Haare, weil es immer schlimmer wird, je mehr ich etwas Gutes herbeizwingen will. Ich versuche dann - wie oben geschrieben - die Szene zu ändern und sie anders ablaufen zu lassen. Wenn das nicht geht oder mir gerade keine Alternative einfällt und die Szene unbedingt notwendig ist, dann schreibe ich das, was mir gerade in den Sinn kommt und wenn es sich noch so übel anhört. Aber Hauptsache, ich habe diese Hürde erst einmal überwunden und kann weiterschreiben.
Wenn ich dann das nächste Mal vor dem Text sitze, lese ich mir die Problemstelle nochmals durch und bisher war es dann immer so, dass mir danach eine bessere Lösung bzw. bessere Formulierungen eingefallen sind.

Sorella

@Pestillenzia Ja, das ist sicher richtig, und das werde ich auch jetzt mal so versuchen. Danke dafür. Ein kleiner Teufel flüstert mir jedoch noch ins Ohr, dass es mir bei der nächsten Szene wieder so gehen wird.  ::)

Da hilft wohl nur weiterschreiben, egal wie lange ich brauchen werde. Irgendwann werde ich mit der Überarbeitung hoffentlich mal fertig werden. Ich rechne jetzt schon mit Weihnachten. OmeiOmei  :(

Auf alle Fälle beruhigt es mich, dass es anderen ebenso ergeht.

Pestillenzia

Zitat von: Sorella am 16. August 2011, 09:57:41
. Ein kleiner Teufel flüstert mir jedoch noch ins Ohr, dass es mir bei der nächsten Szene wieder so gehen wird.  ::)

Den Fiesling kenne ich, der hockt auch ständig auf meiner Schulter.   :darth:

zDatze

#70
*Sorella eine Pfanne reich, damit sie das Teufelchen verkloppen kann*

Perfektionismus kann echt böse sein, aber verteufeln würde ich ihn nicht. In gesunden Portionen finde ich ihn ganz hilfreich.
Ich nehme an, du überarbeitest und päppelst gleichzeitig deine Geschichte auf? (Ich hab das nur gerade sehr vage im Kopf, sry.)

Winkekatze

Ich muss gestehen, ich habe zur Zeit eher das umgekehrte Problem- ich kann nicht mehr aufhören.  ;D

Am liebsten würde ich Tag und Nacht schreiben, was theoretisch sogar möglich wäre, da ich seit meiner Bewerbung hier leider arbeitslos geworden bin. Praktisch muss ich mich aber eigentlich um neue Arbeit kümmern und für mein Abitur lernen, das ich zur Zeit nachhole und, und, und...
Dabei habe ich gerade so viele Ideen, dass ich mehrere Romane parallel schreiben könnte.  ::)
"Das Licht am Ende des Tunnels ist oft nur eine sterbende Leuchtqualle! (Walter Moers- Die Stadt der träumenden Bücher)

Mohnrote

@Maneki Neko: Ohh, da spüre ich gerade den puren Neid in mir aufsteigen! Nein ehrlich, solche schreibwütigen Phasen vermisse ich zurzeit schmerzlich. Dann denke ich mir aber wieder, dass das ja einen Grund haben muss, und versuche dann mit großem Aufwand, mögliche Fehler im Plot ausfindig zu machen.. Schreib solange du kannst!  ;D

Das Problem mit gewissen Szenen als Hinderniss begegnet mir gerade am Anfang meiner Geschichte sehr häufig. Es dauert so lange, bis ich die spannenden Stellen erreiche! Aber auch das Frühstücken und der Small Talk muss ja irgendwie bewältigt werden.  ::) Vielleicht mache ich es wirklich so und streiche hier mal radikal!

Danke @Pestillenzia für den Tipp!  :jau:

Spinnenkind

ZitatSollte ich den Perfektionsanspruch lassen? Kommt dann nicht Müll raus?

Das mit dem Perfektionsdrang kenne ich zur Genüge. Bei mir ist es so schlimm, dass ich ihm den Titel "die Inquisition" verliehen habe - teilweise sitze ich eine halbe Stunde vor einem Satz, weil er mir nicht gefällt.

Man sollte wirklich versuchen locker zu lassen. Man muss es so sehen, dass eventuelle spätere Betaleser, Literaturagenten etc. immer etwas zu meckern finden werden. Mir persönlich fällt es schwer, aber locker und mit freiem Kopf schreibt es sich am besten.

ZitatIch muss gestehen, ich habe zur Zeit eher das umgekehrte Problem- ich kann nicht mehr aufhören.  ;D

Darf ich bei dieser Gelegenheit auch Neid- und Missgunstpfannen verteilen? ;D

Pestillenzia

Zitat von: Spinnenkind am 21. August 2011, 20:40:13
Darf ich bei dieser Gelegenheit auch Neid- und Missgunstpfannen verteilen? ;D

Etwas Ähnliches hab ich auch gedacht, nur hab ich mich nicht getraut, das auch zu sagen bzw. schreiben...   :darth:  ;D