• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Wenn ihr eure Charaktere treffen würdet...

Begonnen von Schakka, 16. Mai 2011, 19:34:39

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Schakka

was denkt ihr, würden diese von euch halten?

Es würde mich wirklich mal interessieren, was eure Prota/Antagonisten eurer Meinung nach über euch dächten, wenn sie euch begegneten.

Denn man zwingt ihnen ja so einiges auf: Sorgen, große Lasten, Psychische und Physische Schmerzen... und dann schreibt man auch ab und zu eine schöne Szene, in der sie sich Beispielsweise verlieben, in der die Sorge von ihnen abfällt, oder schlicht und ergreifend: Ein happy end.
Bei den Antagonisten ist das natürlich wieder etwas Anderes....  ;)

Also, was denkt ihr?
Hassen sie euch, für das, was ihr ihnen angetan habt? Oder lieben sie euch, wegen eines guten Ausgangs ihrer Geschichte?
Ihr habt sicher eine Meinung über jeden eurer Charaktere, jetzt gesteht doch denen auch mal eine Meinung über euch zu!

l.g.
Toni

p.s.
Ich hoffe, dieses Thema existiert nicht schon, ich habe danach gesucht, aber kein derartiges gefunden. Außerdem bin ich mir nicht so richtig sicher, ob der Thread dann in dieses Thema gehört... Wenn ich was falsch gemacht habe, dann tut es mir Leid!

Wollmütze

#1
Hui, da meine Protagonistin am Ende stirbt, kann ich sie theoretisch gar nicht treffen  ;D Naja, aber wenn sie dann doch mal vorbei kommen sollte, denke ich, würden wir uns gut verstehen. Es gehört für sie dazu, das Sterben anzunehmen, für sie ist das am Ende nichts Schlimmes mehr, deshalb denke ich, wäre sie mir nicht ganz so böse. Wahrscheinlich würde sie mich anmotzen, weil ich ihre erste Liebe getötet habe. Aber naja. Musste sein.
Und mein Protagonist würde mich wahrscheinlich in fein säuberliche Scheiben schneiden, und die dann noch mal zerhäkseln. Oder ähnlich *hust* *nervös umschau*
Ich gebe zu, er macht nur Scheiße durch.
An dieser Stelle würde ich mich gerne einmal bei ihm dafür entschuldigen:
Entschuldigung, mein Jäger der Luft!  :'(  :knuddel: Ich hab dich genauso lieb wie die anderen, auch wenn das nicht wirklich rüberkommt!  :-*
;D

Da ich einen Hang zum Drama habe werden alle meinen derzeitigen und meine zukünftigen Charaktere wohl nicht so gut auf mich zu sprechen sein. Bisher passiert ihnen immer nur Mist. Wenn sie nicht sowieso sterben. *achselzuck*  ;D

LG,
Wolli

Malinche

In gewissem Sinne können sie sich ja hier im Prota/Antagonisten-Laberfaselthread äußern, was sie von uns Autoren halten.

Ansonsten - tja, unterschiedlich.

Bei einigen Figuren weiß ich gar nicht, ob ich denen in die Augen sehen könnte, wenn sie wüssten, was ich ihnen alles angetan habe. Ich denke, dass viele trotz eines Happy Ends doch relativ wütend auf mich sind, weil ich sie so zappeln lasse, bis sie es mal bekommen.

Wobei ... Straka, mein kleines Goblinmädchen, ist herzensgut und würde mir vermutlich ein Schälchen mit süßer Milch reichen. Santusa, meine momentane Prota, hätte vermutlich erstmal Angst vor mir Gringa, aber böse wäre sie nicht auf mich. Und ich schätze mal, dass Citara, meine kleine "Chili-Göre", sich irgendwann dafür bedanken würde, dass ich ihr Blake über den Weg geschickt habe. Auch wenn sie sich bestimmt beschweren würde, dass er so verdammt schüchtern sein muss, wenn es um, öhm, Herzensdinge geht.

Und meine Antas?

Der peruanische Berggott Mismi würde mich vermutlich mit einem Donnerkeil spalten, dass ich als Europäerin es wage, ihn in eine Geschichte einzubauen. Mein listiger Kojotengott Rufus würde mich sofort von irgendwelchem Unsinn überzeugen wollen. Und meinem bösen Sheriff möchte ich lieber nicht in echt begegnen.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Grey

Oh, ich unterhalte mich eigentlich regelmäßig mit meinen Figuren, und mit den meisten verstehe ich mich ganz gut. Ich tue ihnen ja auch nichts an. Ich erzähle nur ihre Geschichte, wie ich sie von ihnen höre. Das macht es ja gerade oft so schwierig, aber auch so spannend. ;)

Am besten verstehe ich mich natürlich mit Grey, wenn er mal da ist und nicht irgendwo im Gras liegt und die Wolken beobachtet. Aber vielleicht darf er ja bald mal wieder ran. :vibes:


Schakka

#4
Oh, na das klingt ja schon mal gut  ;D

Malinchens Beschreibung find ich wirklich süß, ich will deine Geschichte gleich mal lesen^^
Und bei Wolli: Ist das nicht ein bisschen kaltherzig??? O.O

Also meine Protagonisten würde mich allesamt verabscheuen.
Es sind drei herzensgute, nette und unschuldige Leute, denen ich im Laufe der Geschichte die grässlichsten Dinge antue und ihnen Freunde zur Hilfe schicke, nur um diese dann wieder zu töten.
Und bei dieser Gelegenheit möchte ich auch kurz sagen: Es tut mir wahnsinnig Leid!
Safira hat tausend gute Gründe, mich ebenfalls in Scheibchen zu schneiden, obwohl ich glaube, dass es bei ihr gar nicht mal so schlimm währe. Immerhin hab ich ihr eine Familie geschenkt.  :)
Aber bei Henuri und Ratol sieht das schon ganz anders aus....
*schauder* Allein bei dem Gedanken, was ich dem armen Ratol angetan habe wünsche ich mir, dass er mir niemals begegnet! erst würde ich mich in Grund und Boden schämen und dann würde er mich in Grund und Boden stampfen...
Dabei ist er ja eigentlich mein Liebling!

Und meine Antagonisten:

Das beunruhigende ist, dass sie mich nichtmal hassen würden...
Latoreck würde mich wahrscheinlich für ziemlich sympathisch halten und auf einen Kaffee einladen um über die verschiedensten Foltermethoden bei meinen Protas zu plaudern... Ziemlich beunruhigend  :-\
Und obwohl ich auch ihn töte, hätte er wohl nichts gegen mich einzuwende, echt schlimm ist das!

Ich will ihnen nicht wirklich über den Weg laufen  :no:

l.g.
Toni

Wollmütze

#5
Zitat von: Schakka am 16. Mai 2011, 19:54:14
Und bei Wolli: Ist das nicht ein bisschen kaltherzig??? O.O
Haha. Nein, so kaltherzig wie es klingt ist es dann doch nicht. Im Grunde muss meine Protagonistin am Ende sterben, damit die Geschichte sich auflöst und so quasi ein weltweites Happy End erzielt wird. Nur für sie halt nicht. Aber sie kann damit umgehen sich selbst für viele zu geben. Das gehört zu ihrer Entwicklung dazu.
Und mein Protagonist...naja, er verliert zweimal hintereinander die gleiche Frau. 1. und nachdem diese tot ist und wiedergeboren wurde, verliert er auch die Wiedergeburt. Danach verliebt er sich in meine Protagonistin...und die geht ja leider am Ende auch. Tja.
Und sonst... ich mach es wie du, tue Leute dazu, töte die wieder, reiße den Figuren das Herz heraus, pflaster es zu und näh es ihnen wieder ein nur um es wieder herauszureißen. Aber Im Grunde hat alles einen Zweck und zum Ende gibt es dann schon einen "Happy-End-Effekt".

LG,
Wolli  :innocent:

Sanne

#6
ZitatAber Im Grunde hat alles einen Zweck und zum Ende gibt es dann schon einen "Happy-End-Effekt".

Das beruhigt mich dann doch ein wenig ...  ;D

Ich trau mich eigentlich nie wirklich ran, einen meiner Chars sterben zu lassen - ich selber bin manchmal richtig sauer, wenn ich in einem Buch den Tod eines liebgewonnen Chars hinnehmen muss. Einmal wollte ich schon aufhören, weiter zu lesen.  :o  Dann erscheint mir immer der Kampf so sinnlos - aber es kann natürlich nicht immer alles gut gehen - ich sehs ja ein ...  :ithurtsandstings!:

Ich denk mir mal - meine Protas sind mir nicht böse - auch wenn sie es nicht einfach haben, weil ich mich immer bemühe, sie aus den Katastrophen ohne größeren Verluste herausbefördere - und die Antas - bekommen stets eine faire Chance - wenn sie sie nicht nutzen ...? *mit den Schultern zuckt*

Nuya

Bei mir ist es mit dem kleinen Goblinmädchen wohl ähnlich wie bei Malinche. Die würde mich mit einem breiten, zahnlosen Lächeln begrüßen und sich über die Gesellschaft freuen.
Meinen Priester würde ich wohl nur stören - wenn ich seine Kippen aus seinem Mund pflücke und sie demonstrativ vor seinen Augen auf dem Boden austrete. Außerdem würde mir Susannas geisterhafte Anwesenheit wohl auf Dauer den Spaß verderben. *g* Wenn der ständig mit der schäkert, ohne das ich es insgesamt sehe.
Und Rema, Duga und wie sie alle heißen - ich weiß nicht genau, ob ich mich mit allen verstehen würde. :)
Aber der Denkanstoß ist mal fein ... :)

Runaway

Ich halte es da mit Grey. Ich erzähle auch nur die Geschichte meiner Charaktere und verstehe mich weniger als Regisseur denn vielmehr als bloßer Protokollant. Insofern machen die mich bestimmt nicht verantwortlich. Die sind für sich selbst verantwortlich ;)

zDatze

Tjaaa. Ich habe da eine Prota, die mir mal ganz nett an den Kopf schmeißen würde, dass ich die erste Fassung ihrer Geschichte total vermurkst habe. (Tut sie auch so bei jeder Gelegenheit.) Aber sobald ich über eine zweite Fassung nachdenke, dann würde sie mich am liebsten wohl auch dezent in den Popo treten. Eine überarbeitete Version will sie auch nicht. Der kann man es einfach nicht recht machen, befürchte ich. ::)

Meine momentane Prota - Jamie - würde mich einfach nur anlächeln und danke sagen. Ach, das Mädel ist einfach klasse. :knuddel:

Sprotte

Ich - wäre - tot.

Okay, Cajan würde mich vielleicht nur halb erdrosseln, aber da Maynard mich ganz bestimmt dreiviertel erdrosseln würde, macht das keinen Unterschied. Der Rest will mein Blut.

Lomax

Ich schließ mich auch mal Grey an. Ich erzähle nur, was passiert, aber deswegen bin ich doch nicht dafür verantwortlich. Meine Figuren würden das sicher verstehen - denn wenn ich ihre Geschichte nicht erzählen würde, würde das ja nur bedeuten, dass ihnen all die schlimmen Dinge trotzdem widerfahren, aber niemand je davon erfährt. Das wäre ja noch viel schlimmer!  :'(

Ich hoffe also mal, meine Figuren wären ihrem Chronisten dankbar, wenn sie ihm begegnen. Immerhin schreibe ich ihre Geschichten sehr mitfühlend auf.
  Viel ungnädiger fällt da mitunter die Begegnung mit den Lesern aus, die manchmal tatsächlich ungerechterweise den Autor für das verantwortlich machen, was nun mal geschehen ist und so geschehen musste und was der Autor einfach nur als Bote überbringt.

Schommes

Meine Charaktere sagen über mich im Allgemeinen: Die Wege des Herrn sind unergründlich. Ob sie auch so ehrfürchtig wären, wenn sie wüßten, dass ich sie manchmal den billigsten dramaturgischen Effekten opfere, wie der Priester das Lamm? Tja, ist es nicht wundervoll allmächtig zu sein?  :darth:

Schakka

Zitat von: Schommes am 16. Mai 2011, 21:32:59
Ob sie auch so ehrfürchtig wären, wenn sie wüßten, dass ich sie manchmal den billigsten dramaturgischen Effekten opfere, wie der Priester das Lamm? Tja, ist es nicht wundervoll allmächtig zu sein?  :darth:

Ja, ist es!  :D
Aber dazu sind wir doch schließlich alle Autoren/innen geworden, nicht wahr?

Wow, ich bin gerade richtig überrumpelt, wie viel Ansturm dieses Thema hier hat. Da könnte man doch noch mehr draus machen, oder? Jeder schreibt eine kurze Story über die begegnung mit deinen Protas, oh ja, das ist ne gute Idee, ich setze mich gleich mal dran *-*
Es währe schön, wenn das ein paar andere auch machen könnten, das wird sicher richtig interessant!  :vibes:

Und es ist echt erstaunlich, wie viele von euch sagen, dass sie nur die Geschichten wetererzählen, die ihnen gewissermaßen zukommen. Bei mir ist das nicht so...
Ich muss meine Charaktere leider ganz alleine durch jegliche Hölle jagen und trage dann auch noch allein die Verantwortung dafür. Aber wenn ich es nicht tun würde und ihnen ein schönes Leben bereiten würde, währe die Geschichte doch auch nicht mehr spannend, oder?
Hach, welch schwere bürde doch der Autorenmensch zu tragen hat...

Und trotzdem, die allmacht kann uns keiner nehmen *muhahaa*  :darth:

Malinche

ZitatUnd trotzdem, die allmacht kann uns keiner nehmen *muhahaa*  :darth:

Oh doch. Meine Protas tun das regelmäßig und zeigen mir diesen:  :ätsch:, wenn sie mir mal wieder bewiesen haben, dass es im Grunde doch nach ihrer Nase geht.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)