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Kann man mehr als einen Prolog machen?

Begonnen von Hoellenpfau, 26. März 2011, 16:28:39

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Sorella

@ Derexor  Hmm. Kein Problem, ich habe nur geschildert, wie ICH es machen würde. Für mich ist ein Prolog, der notwendig für die Handlung ist, ein Kapitel.

Kann man auch anders sehen, für mich in Ordnung  ;) .


Derexor

Ein Prolog sollte doch eine Stimmung vermitteln, Geheimnisse vorbereiten und ist somit notwenig für den Handlungsaufbau, da er dem Leser Spannung vermittelt. Meine Prologe spielen immer ein paar Jahre vor dem Geschehenen und ich brauche die Ereignisse im Prolog, da diese sich mit vielen Sachen in der Geschichte verknüpfen und diese so spannender ist.

Telas

Ich hatte mal den Fehler gemacht und einen Prolog gleich in vier Teile unterteilt. Leider kam das überhaupt nicht an, da zu viele Infos darin untergebracht waren und die Leser wollten, dass endlich was passiert. Heute sehe ich das auch so ähnlich, ein Prolog ist okay, aber ab dem zweiten wächst die Gefahr zum Infodump, eine Krankheit, an der ich leider massiv leide. :hatschi:

Runaway

Weil ja der Epilog der Zwillingsbruder des Prologs ist, mach ich jetzt mal keinen neuen Thread auf, zumal mein Problem auch sehr ähnlich ist.
Könnte man zwei Epiloge machen? ;D

Ich stricke grad einen meiner Texte um und da hat sich so viel geändert, daß sich mir jetzt diese Frage aufdrängt. Meine Protagonistin hatte ursprünglich in dieser Geschichte schon ihre Tochter, aber jetzt ist sie erst schwanger. Während der Haupthandlung ist das alles noch ganz frisch, aber ich hätte Lust, jetzt einen Epilog zu machen, der irgendwas mit dem neugeborenen Baby schildert.
Dumm nur, daß die alte Version auch schon einen Epilog hatte, und zwar einen Ausblick auf die Fortsetzung. Das will ich nicht streichen.

Ich würd gern beides machen, weiß aber nicht, ob das nicht doof ist oder wie ich das anstellen könnte. Hmmm. Was denkt ihr?

Berjosa

Mehrere Epiloge kann ich mir eher vorstellen als mehrere Prologe. Da könnten zum Beispiel mehrere Parteien aus der Geschichte noch einmal kurz auftauchen, um zu zeigen, wie es mit ihnen weitergeht, was sie von "dem Ende" halten.
Das scheint mir nicht so direkt zu den von dir geplanten Dialogen zu passen, aber da kommt es wohl auch auf die Ausführung an. Jeweils eine andere Perspektive pro Epilog fände ich ganz nützlich.

Kraehe

Generell sehe ich zwei Epiloge auch als weniger problematisch als zwei Prologe...und wenn man beides als zwei Sezenen unter nur einer "Epilog-Überschrift" zusammenfasst? :hmmm:
Jedenfalls denke ich, dass mehrere/zwei Epiloge auch ganz gut sein können, wenn es gut gemacht ist, einfach um mehrere Handlungsstränge und Perspektiven zuende zu führen, nicht nur einen Charakter sondern mehrere aus der handlung zu begleiten, ausklingen zu lassen?

Wenn jetzt allerdings zwei irgendwie zeitlich hintereinander angeordnete Epiloge aus derselben Perspektive sind weiß ich nicht... kommt vielleicht auf den Fall an.
Und wenn man eins noch als ein später angeordnetes Kapitel verkappt?

Runaway

Also es handelt sich um zwei grundverschiedene Perspektiven - einmal Prota und einmal späterer Anta.
Ich könnte mir gut die Lösung vorstellen, einmal "Epilog" drüberzuschreiben und dann einfach beides nacheinander reinzusetzen. Aber eins ließe sich auch als späteres Kapitel tarnen, das könnte ich mir vorstellen. Wobei ich beide Male an Epiloge dachte, weil beides einfach viel später stattfindet.
Aber schon mal gut zu wissen, daß ihr das nicht merkwürdig findet ;)

Ary

Ich grabe das Thema mal wieder aus, weil ich gerade tatsächlich ein Buch am Wickel habe, damit zwei Prologen arbeiten. Ich finde es ein wenig irritierend, der erste Prolog spielt in der Realwelt der zweite in der Welt, in der die eigentliche Geschichte spielt, aber es ist ganz am Anfang noch nicht klar, was die Realwelt mit der anderen Welt überhaupt zu tun hat.
Das Buch ist "Die Nebelsängerin" von Monika Felten. Bisher habe ich nur die Prologe gelesen, aber die zwei Prologe erinnerten mich an dieses Thema. Ob "man" das machen kann oder sollte, sei dahingestellt, aber offensichtlich wurde es gemacht und die Autorin kam beim Verlag damit durch.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Nuya

Ich kann mir das gar nicht richtig vorstellen, ehrlich gesagt.
Da steht ein Prolog. Und dann folgt "Prolog II" und dann beginnt die Geschichte?

Ary

#24
So ähnlich, ja. Frau Felten setzt sogar noch einen drauf, sie hat nicht nur figurenpräsentierende Prologe, sondern auch noch einen historischen Abriss am Buchanfang. Das ist mir fast ein bisschen zu viel.
Das Buch beginnt mit Prolog 1, der spielt in der Realwelt, zeigt den Tod einer jungen Frau und führt, wie ich inzwischen vermute, einen Fiesling ein. Zumindest ahne ich, dass der bedrohliche Typ aus Prolog 1 und der bedrohliche Typ aus Kapitel 1 ein und derselbe bedrohliche Typ sind.
Dann folgt Prolog 2, der einen Jungen aus der Fantasywelt beschreibt und zeigt, wie ihm etwas ziemlich Außergewöhnliches passiert, das vermutlich für die Geschichte wichtig ist, weil der zweite Prolog ja sonst komplett sinnfrei wäre.
DANN kommt (da habe ich mich erst mal geschüttelt) ein historischer Abriss der Fantasywelt, der gottseidank kurz ist und beschreibt, warum es dort zur Zeit so zugeht, wie es eben zugeht.
Und DANN kommt das erste Kapitel, das die Protagonistin einführt, von der im Klappentext die Rede ist.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Nuya

Klingt für mich nach reiner Informationsweitergabe. Als würde der Autor vorn stehen und dem Leser erklären: Es handelt sich um diese und jene Person, außerdem wird noch von dieser dritten Person berichtet werden und damit keine Unklarheiten entstehen: Es spielt in der und er Welt, zu dieser und jender Zeit, mit jenem Umstand, etc.
Damit der Leser möglichst viel weiß, bevor er sich von der Geschichte überraschen lassen muss.

Wenn es so ist, würd ich denken der Autor traut mir nicht zu, die Zusammenhänge selbst zu begreifen.

Ary

Weiß ich nicht, dazu bin ich im Buch noch nicht weit genug. Im Fantasy-Protagonisten-Prolog habe ich mir mehrmals den Kopf gekratzt und gedacht "Hä, was ist das denn?", und nach dem historischen Abriss waren die Fragen geklärt. Okay, ja, schon Informationsweitergabe, aber wenigstens nett verpackt.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Kath

Aryana, wenn ich mich nicht irre, war genau das der Grund, weshalb ich "Die Nebelsängerin" vor einiger Zeit wieder zurück in das Regal gestellt habe, nachdem ich es in einer Buchhandlung anlesen durfte. Ich will doch nicht erst drei Vorworte lesen müssen, ehe ich in das eigentliche Geschehen eintauchen darf.

Ary

:) Ich habe das Buch vom Flohmarkt, mich sprach das schicke Cover an. Und der Stil gefällt mir, also werde ich es wohl zuende lesen (wobei ich das Gefühl habe, dass zwischen dem Stil des ersten und dem des zweiten Prologes Welten liegen, der erste gefällt mir gar nicht, der zweite liest sich schön und stimmig und erzeigt Bilder im Kopf).
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

caity

Huch? Macht sie das? Hatte ich jetzt gar nicht mehr im Kopf, ich habe die komplette Trilogie gelesen, "Die Nebelsängerin" damals sogar in einer Leserunde mit Frau Felten. Ich mag ihren Stil eigentlich und ich mochte auch die Geschichte, aber das ist jetzt auch schon wieder gut 5 Jahre her ... ich schau wirklich nochmal rein. Wenn ich mich recht entsinne war der zweite Prolog mit dem Jungen die Einführung meines Lieblingsprotagonisten, die anderen "Prologe" habe ich ehrlich gesagt verdrängt  ;D
Aber ich habe mich auch mit den ein oder anderen Sachen schwer getan. Wenn ich mich recht entsinne, hätte sie diese Einführung in die Welt nicht unbedingt gebraucht ...
Ich schau nochmal nach!
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)