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Szenenlänge

Begonnen von Sonnenblumenfee, 23. Februar 2011, 10:21:43

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Sonnenblumenfee

Hallo miteinander!

Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich das nicht lieber in den "Workshop" posten sollte, aber eigentlich geht es nicht um ein allgemeines, sondern um ein ganz konkretes Problem in meinem aktuellen Projekt.

Und zwar habe ich am Wochenende angefangen, zu überarbeiten und dabei festgestellt, dass meine Szenen verdammt kurz sind. nur 500 Wörter pro Szene ist keine Seltenheit, dass ich mal in den vierstelligen (Wortzahlen-)Bereich reinkomme dagegen schon. Und nicht nur das, es wird auch praktisch nach jeder Szene die Perspektive gewechselt.
Würdet ihr das als zu viel Wechsel empfinden? Wäre es zu verwirrend?
Und wenn ja, was kann ich dagegen tun?

LG
Sonnenblumenfee
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Farean

Kommt sehr stark auf das beabsichtigte Tempo deiner Geschichte an. Wenn du im Moment viel Action hast und schlaglichtartig von einem Blickwinkel zum nächsten springen willst, ist es OK. Kurze Szenen und häufige Perspektivwechsel erzeugen für mich als Leser immer eine "atemlose" Atmosphäre.

Wenn die Szenen dagegen eigentlich ruhig sein sollen, halte ich die Kürze und die häufigen Wechsel eher für ein Anzeichen, daß du mental nicht richtig in der Geschichte drin bist. Wie hältst du es mit Detailreichtum? Schilderst du die Wahrnehmungen der Charaktere, oder stürmst du eher darüber weg und läßt viel aus, um "schnell zur Sache" zu kommen? Nimmst du dir die Zeit, erst mal durchzuatmen und dich richtig in die Szene hineinzuversetzen, bevor du sie aufschreibst?

moonjunkie

Da kann ich mich anschließen: Kurze Szenen passen am besten zu viel Action, Abenteuer und erzeugen Spannung. Wenn es sich durch das ganze Buch zieht, könnte es eventuell etwas verwirrend sein. Aber ich kenne die Geschichte ja nicht und weiß nicht ob es passt oder zu wirr ist so.

Um Szenen zu verlängern, könntest Du möglicherweise einige zusammenfassen? Und also nicht die Perspektivwechsel so schnell kommen lassen. Wie lang sind denn Deine Szenen in Normseiten in etwa? Ich finde alles was länger ist als eine Seite ist nicht zu kurz. Aber vielleicht ist es auch schöner wenn sich die Szenenlängen unterscheiden - wie Farean schon sagte, bei ruhigeren Stellen längere Szenen, bei spannenden kürzere.

Ich hoffe das hilft irgendwie. Vermutlich ist es einfacher, wenn Dir das ein Betaleser beantwortet, der die dazugehörige Geschichte vor Augen hat.

Grey

Was bedeutet denn bei dir ein Szenenwechsel? Ist damit auch gleich immer ein Perspektiv- und/oder Ortswechsel verbunden? Ich denke, an der reinen Länge der Einzelszenen kann man das nicht festmachen, es geht viel mehr darum, ob die Szenen miteinander im Fluss sind, oder ob sie sind wie einzelne Steinchen, die voneinander strikt getrennt sind. Ein Szenenwechsel ist ja nicht immer auch gleich ein Handlungsbruch - und die Handlungsbrüche sind es, auf die du achten solltest. Oder noch besser, du suchst dir einen unabhängigen Testleser oder zwei (ich finde es immer ganz gut, einen kritischen Nur-Leser zu haben und noch jemanden, der selbst schreibt und vom Handwerk ein bisschen Ahnung hat). Jemand, der die Geschichte noch nicht kennt, spürt viel besser, ob eine Geschichte läuft, oder ob sie holpert.

KaPunkt

Wenn wirklich alle Szene so kurz sind und du eh gerade am Überarbeiten bist, würde ich versuchen, einige zusammenzufassen. Du könntest auch die Dichte überprüfen und die Szenen etwas mehr in der Tiefe beschreiben. (Du weißt schon: Umgebung, Gedanken, Atmosphäre)

Was die anderen sagen stimmt.

Kurze Szenen sind häufig schnelle, hingeworfene Skizzen.

Ein ganzes Buch aus so kurzen Absätzen fände ich spannend, wenn die Szenenlänge zur Geschichte passen würde. Ich experimentiere gerade viel mit Szenenlängen, Perspektiven usw. (Meine kürzeste Szene in 'Aller Zauber endet' 60 Worte, die längste 2170), um zu sehen, wie sie eine Geschichte beeinflussen. Wieviel Blitzlicher verträgt eine Geschichte?
Wenn du also einen unruhigen Stakkato Stil haben möchtest, ist die Szenenlänge völlig in Ordnung.

Allerdings hat auch Grey Recht, wenn sie erstmal fragt, was denn für dich eine Szene ist?

Sind das die Abschnitte, die du durch Freizeilen kennzeichnest?

Und was steht darin? Eine Unterhaltung, ein kurzer Moment? Was passiert zwischen den Szenen? Hast du Überleitungen dazwischen ((Szene) Den Rest des Vormittages verbrachten sie damit, die Wohnung wieder in Schuss zu bringen. Als Olaf zurückkam, traute er seinen Augen nicht. (Nächste Szene)) Oder ist das alles für dich eine Szene?
Ist eine Szene ein Sinn Zusammenhang (In dieser Szene trifft Konstanze auf Daniel als sie zusammen im Rübengarten arbeiten. Im Lauf des Tages werden sie von Jens schikaniert und merken, dass sie viel gemeinsam haben.)?

Öhm, ja. Soviel dazu.

Liebe Grüße,
Kirsten
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Churke

Eine "ideale" Szenenlänge lässt sich nicht abstrakt festlegen. Das ist immer eine Frage des Einzelfalls.

Zu beachten ist aber, dass kurze Szenen die Identifikation mit dem Perspektivträger eher erschweren. Eigentlich will man mit der Figur ja mitfiebern und die Abenteuer miterleben. Mittendrin statt nur dabei, oder so ähnlich.

Wenn man ständig hin und her springt und einem das spanisch vorkommt, könnte es sein, dass etwas mit der Erzählstruktur nicht stimmt. Dass man keine Geschichte erzählt, sondern kurze Szenen aneinander reiht. Das Problem lässt sich, denke ich, am besten auf Plot-Ebene lösen, indem man den Figuren längere Handlungsabschnitte zubilligt, während man andere Dinge vielleicht einfach weg lässt.

caity

Hallo Sonnenblumenfee,

:hmmm: Magst du mir mal ein paar extreme als Beispiel schicken? Ich finde es ehrlich schwer, das einfach so zu beurteilen, hätte aber kein Problem, dafür mal ein bisschen mehr zu lesen. Ich kann mir schon vorstellen, dass es die Identifikation hemmen könnte. Je nachdem, wie dein Schreibstil ist, kann es aber auch sein, dass es einfach passt und du Atmosphäre und Charakterfessel auch in der kurzen Zeit auf die Reihe bekommst. Ich stelle es mir nur ehrlich schwer vor. Zwischen wie vielen Perspektiven springst du denn? Brauchst du die ganzen kurzen Szenen?
Ich persönlich mag es am liebsten Abwechslungsreiche: lange und kurze Szenen, durchgemischt, von mir aus auch gerne mal 4-5 kurze hintereinander, aber dann auch wieder welche im vierstelligen Wortzahlbereich. Aber das hängt halt auch oft vom Schreibstil ab ...

Also: Angebot steht. Schick es mir einfach per PN ;)

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Kraehe

Hallo Sonnenblumenfee,

hm. Ohne viel vor Augen finde ich auch, dass sich das schlecht sagen lässt.
Meine allgemeinen fünf Cent dazu sind sonst auch:
es muss passen. Und ich könnte es auch spannend finden, mal ein Buch in so kurzen Szenen gestapelt zu lesen. Dann muss aber wirklich alles stimmen.
Denn generell ist mein Geschmack halt eher so:
Ich halte nicht so viel von schnellen Perspektivenwechseln. Also von vielen, schnellen. Ich bin gerne auch mal länger bei einem Perpektiventräger, ansonsten ist man einfach nicht fähig, sich reinzufinden. Und dann wirkt alles wie hektisches rumgehopfe... Kommt natürlich auch nochmal auf die Anzahl der Perspektiven, zwischen denen gewechselt wird. Generell bin ich halt kein Fan sowas. Aber: einem kann auch immer das Gegenteil bewiesen werden.
Ansonsten würde ich mich dem Definieren von "Szene" auch nochmal anschließen... was du darunter verstehst etc. ... und ob du nicht wirklich nochmal auf der tiefgehenderen Ebene sehen solltest...

RubinaGela

#8
Hallo Sonnenblumenfee,

die Länge einer Szene richtet sich bei mir nach dem Geschehen darin, was durchaus unterschiedlich ausfallen kann. Auf eine recht lange Szene kürzere folgen zu lassen, finde ich auch (wie caity bereits) abwechslungsreicher. Bei mir können Abschnitte auch mal aus nur zwei Sätzen bestehen, z.B., um auf ein kommendes Ereignis ganz kurz hinzuweisen oder vorab schon mal Spannung aufzubauen.

Dialoge oder Beschreibungen von Tätigkeiten können dagegen auch über mehrere Seiten gehen. Daher empfinde ich ein Blitzlicht zwischendrin auch als eine Art Atempause. Man schwebt wieder ein wenig über dem Geschehen, behält den Überblick. (  :hmmm: Es sei denn, es ist gewollt, daß der Leser über Dinge im Ungewissen  bleibt.)

Ich denke, der Autor entwickelt mit der Zeit ein Gefühl für die richtige Länge der Szene. Spätestens beim Lesen fallen oft Stellen auf, die dann doch gestrichen werden können. Manchmal ist es ein wenig wie eine Melodie, der man folgt. (Ein Grund, warum lautes Lesen Schwachstellen besser aufspürt...  ;D )

Liebe Grüße

Sonnenblumenfee

Erst mal vielen Dank für die vielen Antowrten.

Zu meiner "Definition" von Szenen: Eine Szene ist bei mir "eine natürliche Handlungseinheit", sprich: gleiche Charaktere (obwohl auch mal einer dazu kommen kann innerhalb einer Szene), gleicher Ort, gleiche Zeit, gleiche Perspektive.
In dieser Geschichte wechsle ich sehr häufig nach einer Szene auch die Pespektive, obwohl das für mich kein Muss ist. Überleitungen habe ich eigentlich nicht, die Szenen sind mehr aneinander gereiht, weil da eben häufig ein Perspektivwechsel stattfindet.
Am Anfang habe ich drei Perspektiven, erst nach vier Kapiteln kommt dann eine neue dazu.

Zitat von: Farean am 23. Februar 2011, 10:31:53
Wenn die Szenen dagegen eigentlich ruhig sein sollen, halte ich die Kürze und die häufigen Wechsel eher für ein Anzeichen, daß du mental nicht richtig in der Geschichte drin bist. Wie hältst du es mit Detailreichtum? Schilderst du die Wahrnehmungen der Charaktere, oder stürmst du eher darüber weg und läßt viel aus, um "schnell zur Sache" zu kommen?
Eigentlich sind die Szenen schon eher ruhig. Und ich habe schon das Gefühl, viele Gedanken und Wahrnehmungen zu beschreiben. Um ehrlich zu sein bestehen manche Szenen bei mir fast nur aus Gedanken und Eindrücken.

ZitatNimmst du dir die Zeit, erst mal durchzuatmen und dich richtig in die Szene hineinzuversetzen, bevor du sie aufschreibst?
Normalerweise eigentlich schon, aber da diese Geschichte während des NaNos geschrieben wurde, habe ich mir nicht allzu viel Zeit genommen.

Zitat von: moonjunkie am 23. Februar 2011, 10:51:51
m Szenen zu verlängern, könntest Du möglicherweise einige zusammenfassen? Und also nicht die Perspektivwechsel so schnell kommen lassen.
Das habe ich auch schon überlegt, aber bei einigen der Szenen lässt sich das schlecht machen, weil sie zum Beispiel mit Schlaf o.Ä. enden. Da lässt sich nicht mehr viel dranschustern.

Ich glaube, dass ich aber mittlerweile eines der Probleme entdeckt habe: in den meisten Szenen am Anfang sind meine Perspektivträger alleine und denken eher nach, als zu handeln. Da ist dann natürlich nicht viel Platz für Interaktion und Dialoge, und das resultiert dann vielleicht in so kurzen Szenen. Aber irgendwie wüsste ich nicht, was ich daran ändern kann.

Ich mach jetzt mal eine Übersicht, das macht es vielleicht etwas einfacher, das zu beurteilen:
1. Szene: (aus Ns Sicht) J und N sind in Js Kammer. Jemand kommt herein, sie werden in den Hauptsaal gebracht, wo J zum Priester geweiht wird. J geht mit den anderen Priestern, N bleibt alleine zurück.
2. Szene: (aus Js Sicht) J wacht auf, wird von seinem Mentor M im Tempel herumgeführt. Dabei stoßen sie auf den Oberpriester S und das Elfenkind G. M erklärt, was es mit G auf sich hat. [eigentlich gibt es keine Elfenkinder].
3. Szene: (aus Gs Sicht) G erwacht in ihrer Zelle. Ihre Gedanken und Eindrücke werden beschrieben.
4. Szene: (Js Sicht) J wird zu einer Versammlung gerufen, bei der mitgeteilt wird, dass G getötet werden soll. Er beschwert sich darüber, wird aber fast sofort zum Schweigen gebracht.
5. Szene: (aus Gs Sicht) G ist in ihrer Zelle, eine neue Stimme (J, aber das weiß sie nicht) bringt ihr Essen und ein frisches Gewand. Im gegensatz zu den anderen Priestern ist der neue freundlich zu ihr.

Das ist mein erstes Kapitel. Hoffentlich wird jetzt alles etwas klarer.

"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

caity

Hallo Sonnenblumenfee,

also so spontan würde ich jetzt sagen: Szene 1 streichen und wichtige Informationen in 2 einfließen lassen, ebenso Szene 3 streichen und Gefühle in Szene 5 einfließen lassen, bevor J kommt. Ob das funktioniert, weiß ich nicht, aber ich könnte es mir vorstellen ...

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Grey

Szene 1 streichen? Die Priesterweihe? Hmm, kommt drauf an, was du erzählen willst. Das klingt, als könnte es wichtig sein - muss aber nicht.

Szene 3 und 5 könntest du evtl. zusammenlegen.

Wenn ich das so lese, habe ich aber den Eindruck, dass das eigentliche Problem woanders liegt. Es passiert ja schon viel in den einzelnen Szenen, da erstaunt es mich ehrlich gesagt, dass du das in 500 Wörtern untergebracht hast. ;)

Insgesamt kommt es mir aber für ein einziges Kapitel etwas zu unruhig und ungerichtet vor. Gleich so viele Informationen und Perspektivenwechsel zu Anfang - da verliert der Leser vermutlich schnell den Überblick, was nun wichtig ist - die Priesterweihe, das Elfenkind, die Beziehung zwischen den Protagonisten? Gerade im ersten Kapitel ist es ratsam, sich auf einen einführenden Aspekt der Geschichte festzulegen und den zu betonen. Der Leser soll wissen, auf was für eine Geschichte er sich da einlässt. Mach dir klar, was du erzählen willst. Setz deine Handlungsbrocken in eine Prioritäten-Rangliste, und strukturiere entsprechend. Sprich:
Ist J's Priestertum der Kern der Geschichte? In dem Fall würde ich direkt bei der Priesterweihe ansetzen, viel aus seiner Perspektive arbeiten und den Schwerpunkt auf eine atmosphärische und eindrückliche Beschreibung des Tempels, des Priestertums etc. legen. Am Rande können dann schon mal das Elfenkind und seine Beziehung zu N einfließen.
Oder ist die Beziehung zwischen N und J das Hauptthema? Dann solltest du dich im ersten Kapitel vor allem darum kümmern, das Verhältnis zwischen den Beiden zumindest oberflächlich schön klar zeichnen und vielleicht sogar die Vorgeschichte der beiden andeuten, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Oder das Elfenkind und sein Schicksal? Dann könntest du die Priesterweihe tatsächlich weglassen und direkt bei der Tempelführung einsteigen ...

Also, was ich meine, ist, dass du dem Leser klarmachen solltest, wer deine Hauptfigur ist, und wohin du willst, möglichst noch mit einem interessanten oder spannenden Aufhänger. Ich würde mir also die dafür geeigneten Szenen rauspicken und die mit Details und Atmosphäre auffüttern, bis sie ein schönes, rundes Kapitel ergeben.
Mein Vorschlag: V

Mika

Ich finde es ziemlich schwierig zu sagen ob die Szenen zu kurz sind und ob man sie besser zusammenwerfen oder noch mehr rausholen sollte, trotz der Auflistung. Auch wenn eine Szene nur aus 500 Wörter besteht kann sie trotzdem sehr dicht sein und eine gewisse Stimmung mit sich bringen. Ohne die Szenen allerdings gelesen zu haben fällt es mir schwer mir da ein Urteil zu bilden.

Wenn du würde ich mir gern das erste Kapitel mal ganz ansehen, nicht nur so in der Auflistung, dann wäre es wohl leichter da eine Meinung zu nennen. Sag mir einfach bescheid, dann würde ich dir meine Mailadresse schicken und mir einfach das erste Kapitel mal durchlesen. Dann wäre es, glaub ich, leichter sich konkret eine Meinung zu bilden.

Wenn es wirklich nur einzelne Szenen sind und keine Handlungsabschnitte könnte ich mir durchaus vorstellen dass 500 Wörter reichen um etwas gut darzustellen. Mit den unterschiedlichen Erzählperspektiven hätte ich wahrscheinlich weniger Probleme da ich selber auch gern und viel zwischen diesen springe. Aber ohne wirklich gesehen zu haben wie das alles dann geschrieben aussieht, finde ich es etwas schwer.

Churke

Zitat von: Sonnenblumenfee am 24. Februar 2011, 09:06:37
1. Szene: (aus Ns Sicht) J und N sind in Js Kammer. Jemand kommt herein, sie werden in den Hauptsaal gebracht, wo J zum Priester geweiht wird. J geht mit den anderen Priestern, N bleibt alleine zurück.
2. Szene: (aus Js Sicht) J wacht auf, wird von seinem Mentor M im Tempel herumgeführt. Dabei stoßen sie auf den Oberpriester S und das Elfenkind G. M erklärt, was es mit G auf sich hat. [eigentlich gibt es keine Elfenkinder].
3. Szene: (aus Gs Sicht) G erwacht in ihrer Zelle. Ihre Gedanken und Eindrücke werden beschrieben.
4. Szene: (Js Sicht) J wird zu einer Versammlung gerufen, bei der mitgeteilt wird, dass G getötet werden soll. Er beschwert sich darüber, wird aber fast sofort zum Schweigen gebracht.
5. Szene: (aus Gs Sicht) G ist in ihrer Zelle, eine neue Stimme (J, aber das weiß sie nicht) bringt ihr Essen und ein frisches Gewand. Im gegensatz zu den anderen Priestern ist der neue freundlich zu ihr.

Machmal hilft es, alles in Frage zu stellen, um die richtige Antwort zu finden.

Deiner Beschreibung entnehme ich, dass G absolut nichts tut, um die Handlung voran zu treiben. Was spricht dagegen, G (als Perspektivträgerin) komplett zu streichen?
Das selbe mit N: Ich kann keinen Grund erkennen, warum die erste Szehen zwingend aus der Sicht Ns beschrieben werden müsste.
Ich würde das gesamte Kapitel wahrscheinlich aus der Sicht Js schreiben. Im zweiten Kapitel würde ich vielleicht mal kurz zu G springen.

Nur ein paar Gedanken.

Farean

Zitat von: Sonnenblumenfee am 24. Februar 2011, 09:06:37
1. Szene: (aus Ns Sicht) J und N sind in Js Kammer. Jemand kommt herein, sie werden in den Hauptsaal gebracht, wo J zum Priester geweiht wird. J geht mit den anderen Priestern, N bleibt alleine zurück.
2. Szene: (aus Js Sicht) J wacht auf, wird von seinem Mentor M im Tempel herumgeführt. Dabei stoßen sie auf den Oberpriester S und das Elfenkind G. M erklärt, was es mit G auf sich hat. [eigentlich gibt es keine Elfenkinder].
3. Szene: (aus Gs Sicht) G erwacht in ihrer Zelle. Ihre Gedanken und Eindrücke werden beschrieben.
4. Szene: (Js Sicht) J wird zu einer Versammlung gerufen, bei der mitgeteilt wird, dass G getötet werden soll. Er beschwert sich darüber, wird aber fast sofort zum Schweigen gebracht.
5. Szene: (aus Gs Sicht) G ist in ihrer Zelle, eine neue Stimme (J, aber das weiß sie nicht) bringt ihr Essen und ein frisches Gewand. Im gegensatz zu den anderen Priestern ist der neue freundlich zu ihr.
Spontaner Eindruck meinerseits: G wird noch wichtig, und wahrscheinlich hat der Hauptplot hinterher stark damit zu tun, G zu retten bzw. in Sicherheit zu bringen, um dem Elfenvolk wieder eine Zukunft zu verschaffen, richtig?

In diesem Fall würde ich Szene 3 zu Szene 1 machen, so daß die beiden Szenen aus Gs Sicht das restliche Geschehen "einklammern". Auf diese Weise wird die Veränderung deutlich, die es für G bedeutet, daß J in ihr Leben tritt. Danach die Priesterweihe würde ich aus Js Sicht schildern, um J einzuführen. Danach käme die Begegnung mit G, ebenfalls aus Js Sicht, und die Information, daß G getötet werden soll. Die Struktur wäre hinterher wie folgt:

1. Szene: G erwacht in der Zelle. (aus Gs Sicht. Verbreitet Vorahnung, daß über dem Elfenkind ein bedrohliches Geschick hängt.)
2. Szene: Priesterweihe J. (aus Js Sicht: "Die Welt ist noch in Ordnung.")
3. Szene: Begegnung zwischen G und J. (aus Js Sicht. Sympathien? Aufbau einer Beziehung zwischen J und G.)
[Anstelle der Versammlung könnte die 3. Szene schlicht und ergreifend damit enden, daß J von M ganz lapidar erfährt, daß G getötet werden soll und alles schon beschlossene Sache ist.] ("Einbruch des Mißstandes in die heile Welt." J wird "zum Abenteuer gerufen".)
Letzte Szene: J sucht in der Zelle auf. (aus Gs Sicht. Hoffnungsschimmer im bedrohlichen Geschick.)