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Getrennte Figuren-Pärchen

Begonnen von zDatze, 05. November 2010, 10:27:01

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zDatze

#15
Interessant, dass manche dieses Problem gar nicht kennen. Vielleicht liegt es auch daran, wie man seine Charas entwirft bzw. wie man sie kennenlernt. Oder generell daran, wie man an eine Geschichte heran geht.
Bei mir kommt eine Geschichte aus den Charaktären heraus; ich bastel sie nicht in einen fertigen Plot hinein. Diese Pärchen, die mir Probleme bereiten wenn ich sie trenne, treten von Anfang an gemeinsam auf. Die Beziehung zwischen den beiden Protas benutze ich zwar auch als Triebfeder, aber sie haben beide eine Vergangenheit und somit auch ihre eigenen Konflikte zu tragen. (Ihr seht, ich bin nicht der Meinung, dass sie unzureichend ausgearbeitet sind.)

Mit dem mein Prota ist "alleine", meinte ich, dass er von dem anderen Teil des Pärchens getrennt ist. Das schließt jetzt nicht aus, dass er einsam irgendwo rumhockt und seinen Gedanken nachhängt. Aber es kommen genauso andere Figuren vor, da gibt es genauso Dialoge und die Handlung setzt deswegen auch nicht aus.
Und trotzdem merke ich beim Schreiben, dass der Gegenpart des Protas fehlt.

Zitat von: Thaumaturgon am 06. November 2010, 22:41:10
Die Kraft von Bildern, also Handlungen und Gesten, ist generell größer als die von Gesprächen. Solange geredet wird, passiert nichts. Ein einzelner Charakter kann so viel wahrnehmen, tun, erleben, denken, man kann durch all dies so viel über ihn lernen - wie könnte man das weniger spannend finden als mehrere Charaktere, die sich unterhalten? Das kann ich echt gar nicht nachvollziehen  :hmmm:
Ich bin mit deiner Meinung "Solange geredet wird, passiert nichts" nicht ganz einverstanden. Ich finde, dass gerade Dialoge der Auslöser für eine Handlung sein können. Sei es aus Überreaktion, weil man sich in einen Streit hineinsteigert oder weil man dem anderen einfach eins auswischen will.
Also, für mich passiert in Dialogen ganz viel (was jetzt nicht heißt, das meine Charas sinnlos herumschwafeln) aber es passiert eben in dem Chara drinnen. Auch wenn man die Auswirkungen erst später sieht. z.B. in den Handlungen, Gedanken, Gefühlen des Protas.

Judith

Zitat von: zDatze am 07. November 2010, 10:16:08
Mit dem mein Prota ist "alleine", meinte ich, dass er von dem anderen Teil des Pärchens getrennt ist. Das schließt jetzt nicht aus, dass er einsam irgendwo rumhockt und seinen Gedanken nachhängt. Aber es kommen genauso andere Figuren vor, da gibt es genauso Dialoge und die Handlung setzt deswegen auch nicht aus.
Und trotzdem merke ich beim Schreiben, dass der Gegenpart des Protas fehlt.
Ja, genau! *wild nick*
Ich glaube, wir sollten uns mal auf einen Kaffee zusammensetzen und uns über unsere Figuren-Pärchen austauschen.  ;D

zDatze

Zitat von: Judith am 07. November 2010, 10:20:01
Ja, genau! *wild nick*
Ich glaube, wir sollten uns mal auf einen Kaffee zusammensetzen und uns über unsere Figuren-Pärchen austauschen.  ;D
Können wir gerne machen, aber ich befürchte, das wird ein langes Gespräch.  ;D

Sanjani

Hallo zDatze,

vielleicht ist ja genau das das Problem, dass du sie schon als Pärchen konzipiert hast. Vielleicht funktionieren sei deshalb nur zusammen.

Vielleicht hilft es ja auch mal darüber nachzudenken, woran es konkret liegt, dass die Szenen alleine nicht so viel Spaß machen. Vielleicht liegt es ja in der Beziehung zwischen den beiden, dass sie bestimmte Dinge austauschen (nicht nur unbedingt sprachlich), die einfach viel Spaß machen oder es liegt daran, dass sie miteinander auf eine Art reden, wie es mit anderen Figuren nicht möglich ist. Oder es kommt einfach aus dir heraus, dass du das Bedürfnis hast sie nur zusammen auftreten zu lassen. Wie man dar drangehen könnte, weiß ich allerdings spontan gerade nicht :(

LG Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Talea

Also das "Pärchen"-Problem, ist mir noch nie so wirklich aufgefallen, aber wenn ich nun so darüber nachdenke, würde ich sagen, dass es schon stimmt, dass es Charaktere gibt, die man nicht so einfach trennen möchte. Habe da auch so ein oder zwei Pärchen, wo das bestimmt hinkommt.
Was mir bei Charakteren auffällt, dass man welche leichter schreiben kann mit denen man sich in irgendeiner Weise identifizieren kann. Kleine Macken, die man selber kennt, ähnliche Denkweise. So das kommt nun für einen Charakter hin, aber wie schon gesagt, es kann ja sein, dass diese Handlungsweise mit der man sich gut identifizieren kann, nur mit dem einem bestimmten Charakter funktioniert. Der Charakter sich sonst verschließt oder ähnliches. Was wiederum eine andere Handlungsweise getrennt voneinander beinhaltet, die man dann als Autor nicht mag.

Vielleicht ist es auch, wie schon erwähnt einfach, dass man die beiden Charaktere am meisten mag und sie deshalb gerne in eine Szene packt. Aber das ist in fast jeden Buch bestimmt so. Szenen, die sich sehr gut lesen lassen in einem Buch, die sind bestimmt auch dem Autor nicht unbedingt schwer gefallen. Also bei mir ist es so, dass die Szenen, die mir am meisten Gefallen meistens auch mit dem gleichen Gespann sind. Es gibt aber immer mehr zu schreiben.
Es ist also genau wie mit unliebsamen Szenen, die rein gehören, aber möglicherweise nicht spannend sind. Zähne zusammen beißen und durch.