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Monster-Design

Begonnen von Berjosa, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Berjosa

Liebe Leute,

bisher habe ich mich immer darum gedrückt, aber für meinen derzeitigen Roman brauche ich ein paar Monster, angesiedelt irgendwo zwischen gefährlichem Raubtier und Zauberwesen. Jetzt weiß ich nicht, wie ich die Biester entwickeln kann, damit sie a) glaubhaft, b) bedrohlich und c) nicht wie aus einem Rollenspielhandbuch abgeschrieben rüberkommen.

Habt ihr da Methoden, Tricks, Ideen, ...?

Vielen Dank und schöne Grüße

Susanne

Rei

#1
Zitatdann hilft vielleicht ein Tierbuch weiter, oder urzeitliche Lebewesen.
Oh, wir hatten mal ein geniales Buch über Urzeitviecher, uralt, aber die Bilder waren sehr gut gezeichnet. Ob in Ruehstellung oder Aktion... War alles dabei. Ich muß mal meine Eltern fragen, ob die das Buch noch haben... Oder wie es hieß...

Ich denke, bei den Urzeitviechern findest Du die beste Inspiration zur Monstererschaffung.

Möchtegernautorin


Greetings auch <lächel>

Also.. die einzige Art Monster, die ich bisweilen verwendet habe sind eigentlich Dämonen und die sehen aus wie... sozusagen aus allen möglichen Tieren zusammengestückelt und sozusagen etwas pervertiert, dass es.. eben nichts mehr wirklich tierisches hat.
Ansonsten kann ich Schelmin nur zustimmen :) Ich hab auch einige Inspirationen aus solchen Monster Compendien. Letztlich sehen sich die Viecher ohnehin ähnlich und bei den Monstern aus der Buchreihe, die ich gerade lese habe ich auch immer das Bild aus so einem AD&D Compendium, vor Augen, obgleich das eine kaum etwas mit dem anderen zu tun hat.
Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

Zealot

odr du machst es wie der H.P. Liebeskraft und schreibst einfach:
"ein Anblick war so abscheulich und wiederlich, dass man ihn nicht beschreiben kann" dann kann sich jeder Leser selber ausdenken wie das Monster nun aussieht ;)

Termoniaelfe

#4
Hallo Berjosa,

ich stelle mir immer erst bildlich vor, wie mein Monster/Raubtier aussehen könnte und wofür ich sie brauche, wo sie leben könnten, wovon sie sich ernähren usw., dabei beginne ich Stichpunkte aufzuschreiben. So entstanden zum Beispiel meine Gluroxkrieger, sabberne, echsenähnliche Kreaturen, mit schuppiger grau/grüner Lederhaut, bewaffnet mit Schild und Speer, wahlweise zu Fuß oder mit risiegen Flügeln, stinkgefährlich aber total dämlich ;D, befolgen halt nur Befehle ihres Oberglurox und fragen nicht warum sie dies oder jenes tun sollen.  Da ich ihr Gesicht nicht so recht beschreiben konnte, habe ich ihnen einfach einen Helm verpasst, der die Hälfte des Gesichtes verdeckt. Probier es einfach Mal aus und versuch Dir ein Bild zu machen.

LG
Termi

Feuertraum

Ich habe mal eine "dumme" Frage: Warum muß ein gemeines bösartiges Wesen immer hässlich aussehen?
Ich finde, man kann ihnen auch ein 08/15 Gesicht geben; die Bösartigkeit kommt schließlich vom Inneren.
Finde zumindest ich.

LG

Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Zealot

Das mit dem 08/15 Gesicht passt eher zu bösen (menschlichen) Schurken. Aber ein Monster soll ja furchterregend und gefährlich sein und das "transportiert" man eben am besten durch ein fürchterliches Aussehen.

Linda

Hallo,

ich komme gerade aus dem Kino. In "Zathura" (Jumanji im Welltraum) gab es Ziegen bzw Schafe in einem Laderaum. Sehen ganz normal aus.
Und plötzlich drehen sie die Köpfe und da quellen dann so eine Art "Stielaugen" heraus. Vieräugige glubschige Schafsziegen sind auch mal was ganz anderes.
Es war ein netter, kleiner Effekt im Film, könnte aber durchaus als Monstervorlage taugen.

Such dir ein normales Tier und verpasse ihm einige ungewöhnliche Attribute...

Gruß,

Linda  

Rei

Zitat(wie z.B. die süßen, kleinen Püppchenkinder, die plötzlich anfangen, Barbarellas Bein anzufressen.).
Chuky war - glaub ich - auch mal niedlich...

lapaloma

Feuertraum hat es bereits angesprochen: Wieso sollten Monster wie Monster aussehen? Ich möchte noch eins draufsetzen: Wieso braucht es überhaupt Monster?
Wenn's aber unbedingt sein muss:
Ich würde meine Töchter nehmen, als sie in der Pupertät steckten. Schlimmere Monster kann ich mir nicht vorstellen ;-)
Was ich damit sagen will ist folgendes: Wer Erfolg haben will muss "Out of the Box" denken, muss sein Denkgefängnis verlassen. Es zeugt nicht gerade von schriftstellerischen Qualitäten, vorfabrizierte Monster aus Filmen, Handbüchern etc. zu verwenden. Um heute mit einem Fantasy-Roman "einen Hammer" zu landen, braucht es mehr, als die altbekannten Zutaten einfach neu zusammenzuwürfeln und in ein bekanntes Schema zu pressen. Das wird niemand lesen und schon gar nicht von einem Verlag gedruckt werden.
Kein Wunder, dass Fantasy auf Talfahrt ist. Alles kalter Kaffee!

Lest zum Beispiel mal RUMO&Die Wunder im Dunkeln von Walter Moers (Piper Verlag). Der hat das Denkgefängnis der Fantasy-Klischees gesprengt...auch was Monster anbelangt.

Maja

#10
Lieber Lapaloma,

das Schöne an Fantasy ist ihre Vielseitigkeit. Alles darf, alles kann, alles geht. Monster müssen nicht sein, aber sie dürfen. Wenn alle Bücher nur so von gräßlichen Monstern wimmeln, ist das genauso öde, wie wenn es nur noch Menschen in den Geschichten gäbe.

Das hat nicht mit einer Talfahrt der Fantasy zu tun, und auch nicht damit, was ein Verlag nimmt oder nicht nimmt. Wir schreiben nicht für Verlage. Wir schreiben in erster - in allererster - Linie für uns selbst. Und wenn Susanne Monster auftreten lassen will - dann kannst du *denken* "O mein Gott, noch mehr Monster!" - und niemand wird dich zwingen, jemals die dazugehörige Geschichte zu lesen. Ihre Bereitschaft, auf "vorfabrizierte" Monster zu verzichten, sondern selbst tätig zu werden, kannst du schon daran erkennen, daß sie diesen Beitrag geschrieben hat.

Du hast jedenfalls *keinen* Grund, und auch kein Recht, andere Forenmitglieder und ihre Werke zu attackieren, insbesondere, wenn du noch nie einen Text von ihnen gelesen hast. Was mich betrifft - ich hatte Monster als Geschwister, die nach ihrer Chrysalis tolle Menschen geworden sind. Ich hatte Monster als Vorgesetzte, die mich heute zu tollen Geschichten inspirieren. Meine liebsten Monster sind die Wilden Kerle aus "Wo die Wilden Kerle" wohnen.
Und die Monster, auf die ich am allerliebsten verzichte, sind Trolle. In meinem Forum nämlich.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Zealot

Monster sind halt "einfach" ein Mittel den "Helden" in bedrängnis zu bringen, einen Menschen kann man fast immer Besiegen, auch wenn er 2Meter gross ist, aer bei einem furchterregendem Monster ist das etwas anderes, das soll den Leser den Atem anhalten lassen um zu denken "Oh verdammt, wie kommt er da blos wieder raus".... Ausserdem, bieten gefährliche Reisszähne oder scharfe Krallen, doch vielmehr Spielraum für verschiedene Tötungsarten 8)
Und so oft werden Monster nun auch nicht verwendet, ich habe zumindest schon lange keinen Roman mehr gelesen in dem eins vorkam.... (wenn man Drachen nicht dazuzählt ;))

Termoniaelfe

ZitatGeschrieben von: lapaloma
Wieso sollten Monster wie Monster aussehen?

Einfache Antwort:

Weil es sonst keine Monster, so wie Berjosa sie braucht, angesiedelt irgendwo zwischen gefährlichem Raubtier und Zauberwesen, sind.


ZitatWieso braucht es überhaupt Monster?

Weil m. E. eine Fantasy- Welt ohne sie, öde, leer und langweilig wäre.

ZitatWer Erfolg haben will muss "Out of the Box" denken, muss sein Denkgefängnis verlassen. Es zeugt nicht gerade von schriftstellerischen Qualitäten, vorfabrizierte Monster aus Filmen, Handbüchern etc. zu verwenden. Um heute mit einem Fantasy-Roman "einen Hammer" zu landen, braucht es mehr, als die altbekannten Zutaten einfach neu zusammenzuwürfeln und in ein bekanntes Schema zu pressen. Das wird niemand lesen und schon gar nicht von einem Verlag gedruckt werden.
Kein Wunder, dass Fantasy auf Talfahrt ist. Alles kalter Kaffee!

Da muss ich Dir aber vehement widersprechen. Fantasy ist bestimmt nicht auf Talfahrt, ganz im Gegenteil. Fantasy ist stark im Kommen und Bücher wie "Die Macht des Elfenfeuers,
"Die Hüterin des Elfenfeuers oder die Reihe "Das Erbe der Runen, von Monika Felten zeigen dies ganz deutlich.
Ich selber schreibe Fanatsy und ich bin überzeugt davon, dass diejenigen die Fantasy Geschichten schreiben, ganz sicher ihr Denkgefängnis längst verlassen haben. Auch wenn die wenigsten hier nicht mit einer Latte an Veröffentlichungen prahlen können, so denke ich, dass viele Talente unter den Zirklern sind, die es bestimmt Mal zu etwas bringen. Ich habe viele der Texte hier im Zirkel gelesen und kann nur sagen, dass ich sehr froh darüber bin, mich mit solch fantasievollen Menschen austauschen zu können und somit meinen eigenen Horizont erweitern zu können.

In diesem Sinne, fantasievolle Grüße
Termoniaelfe

Termoniaelfe

#13
ZitatWo klassische Monster gefragt sind, müssen eben auch klassische Monster hin. Irgendwie will man doch in der Fantasy auch mal was anderes sehen, das einem Angst macht, als im normalen Leben, da hat man getarnte Monster genug. Reißende Bestien können auch kreativ sein, ich weiß gar nciht, warum immer gleich angenommen wird, daß man etwas Abgedroschenes schreibt, nur weil man etwas benutzt, das schon bekannt ist.


Dem kann ich mich nur anschließen.

Berjosa

Liebe Leute,

herzlichen Dank für die vielen Ideen, die hier zusammengekommen sind.

Monster aus der Chefetage bzw. vom Familientreffen ... hm, da muß ich doch mal in meiner Erinnerung kramen, ob ich nicht fündig werde.

Irgendwie habe ich den Eindruck, daß die ökologischen Nischen in Fantasy-Welten langsam besetzt sind. Man liest die Beschreibung eines Wesens und denkt sich: "Die kenn ich doch aus ...". Nicht nur die ISO-genormten Orks bzw. Elfen, auch viele andere haben inzwischen einigen Wiedererkennungswert.

Mit Begriffen wie gut und böse kann mann meiner Meinung nach bei Monstern schlecht operieren. Sie haben eben keine menschliche Weltsicht, das ist der Witz dabei und ein Grund, sie überhaupt einzuführen.
Möglicherweise gibt es noch welche, die von jemandem im Hintergrund kontrolliert werden - bei dem paßt's dann wieder, aber nicht bei denen, die er vorschiebt.

Nochmal vielen Dank und schöne Grüße

Susanne