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Das Schreibtempo

Begonnen von Mrs.Finster, 05. Juni 2010, 11:05:18

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@Sprotte: Vor allem bewahrt einen das konstante Schreiben davor, ungeliebte Szenen ewig vor sich her zu schieben  ;)

Judith

#16
Zitat von: Linda am 05. Juni 2010, 12:58:05
da ich beim Schreiben eindeutig Qualität über Quantität stelle (auch im 1. Draft), habe ich ein eher geringes Tempo (jedoch idR eine hohe Motivation).
Ich wünschte, ich würde bei mir einen Zusammenhang zwischen Schreibtempo und Qualität erkennen. Aber traurige Tatsache ist: Ob ich nun für 500 Wörter 3 Stunden brauche oder 30 Minuten - ich finde sie oft in jedem Fall grottenschlecht. Umgekehrt kommt es (leider selten) auch vor, dass ich 1500 Wörter in der Stunde schreibe und die Szene danach sehr gelungen finde.
Insgesamt kann ich nicht behaupten, dass langsames Schreiben die Qualität bei mir steigert.  :seufz: Der mMn beste meiner Romane ist sogar "Polarnacht", den ich in meinem ersten NaNo im Schnelltempo geschrieben habe.

Thaliope

Ich habe im T12 gemerkt, dass ich viel schneller schreiben kann, als ich dachte. Aber jetzt merke ich auch wieder, dass es mich viel glücklicher macht, wenn ich langsam schreibe und auch gleich an den Formulierungen arbeiten kann. 600 Wörter am Tag kriege ich mit Freude und Spaß zusammen, danach wird es oft zäh - obwohl es sich manchmal auch lohnt, diese Durststrecke zu überwinden.
Ich bin jedenfalls zu dem Schluss gekommen, dass ich mir lieber Zeit lasse beim Schreiben, um es dann auch genießen zu können. Viel wichtiger ist, dass ich meinen Hintern regelmäßig an den Schreibtisch kriege ;)

LG
Thali

Telas

Grundsätzlich sollte man das Schreibtempo meiner Meinung nach nicht von einer Tagesleistung abhängig machen, sondern eher von einem längeren Zeitraum ausgehen, beispielsweise einem Monat. Auf diese Weise gleichen sich Ausreißer, nach oben wie auch nach unten, in der Statistik wieder mehr oder weniger aus.
Außerdem ist das Schreibtempo, vielleicht mit Ausnahme des Nano eher sekundär zu betrachten, wird die Qualität doch mit hoher Wahrscheinlichkeit leiden, wenn man das Tempo auf Gedeih und Verderb erhöhen will.

Schreinhüter

#19
Unabhängig von der Tagesform, ausser ich bin krank/Arbeit/Prüfung, peile ich einen Bereich zwischen 1500~2000 Worten pro Tag Minimum an, zwinge mich regelrecht dazu. Ich habe aber auch hier, verglichen mit meinem normalen Uni-Alltag in Deutschland, bedeutend mehr Zeit, was also schlecht voraussagen wird, wie ich nach meiner Heimkehr arbeiten werde. Ich hoffe natürlich das Beste :D
Während der Planungsphasen bekomme ich nicht viel Schlaf, da ich alles im Kopf hundert Mal durchgehe, bis es sitzt. Beim Schreiben selbst ist dieser Plan dann schon vorhanden. Würde ich diese Zeit auf das Schreiben draufrechnen,...ich wills garnicht wissen *lach*

Hanna

Ich schreibe derzeit um die 1000 Wörter am Tag. Ich bräuchte allerdings viel mehr, um endlich mal wieder grün zu sehen. Ich könnte auch locker mehr schreiben, denn für die 1000 brauche ich bloß eine Stunde, aber nach den 1000 verliere ich in letzter Zeit oft die Lust. Ich hoffe, dass sich das wieder ändert.

Übrigens habe ich für mich die Erfahrung gemacht, dass mehr zusammenkommt, wenn ich in mehreren Etappen schreibe. So schreibe ich meistens morgens in der Bahn 500-700 Wörter und abends auch noch mal. Wenn ich mich dazwischen erneut eine halbe Stunde hinsetze und vor dem Schlafengehen auch noch einmal, wäre ich ganz schnell wieder im grünen Bereich.
#notdeadyet

Mrs.Finster

Zitat von: Sprotte am 05. Juni 2010, 11:21:09
Bin ich jetzt schuld?  :schuldig:

Ähmmm...ja.  ;D

Ich scheine ja ganz gut im Bilde zu liegen. Und ich dachte schon ich wäre eine Schnecke unter den Schreibenden   :d'oh:
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Jara

Hallo :)
Wenn es schreibtechnische Schnecken gibt, dann bin ich mit Sicherheit eine davon.
Ich scheine sehr anfällig für Blockaden jeglicher Art zu sein und Stress führt bei mir auch immer zu längeren Unterbrechungen. Mein letzter Blues hat dazu geführt, dass ich die letzten drei Monate kein Wort zu Papier bringen konnte.

Wenn ich mal schreibe, ist das bei mir auch sehr davon abhängig, wo im Buch ich gerade bin. Der Anfang geht mir sehr gut von der Hand. Da kann ich an einem Abend gut und gerne fünfzig Normseiten schreiben. Die Charaktere und meine Welt kennenlernen ist für mich immer das Spannenste. Dannach tröpfelt es dann erst mal eine Weile. Das Ende ist dann allerdings wieder sehr schnell geschrieben. Da kann ich mich selbst wieder mitreißen.
Ich versuche mit viel Disziplin unabhängig von meiner Stimmung auf 500 Wörter am Tag zu kommen. Kleinvieh macht ja immerhin auch Mist ;)
Aber wenn ich mich hier so umschaue, bin ich da echt langsam.

Sprotte

50 (!) Normseiten? Am Tag?
Wo ist mein Riechsalz?  :d'oh:

Moa-Bella

Kommt immer drauf an. Wenn ich einen Dialog schreibe und viele Absätze mache, könnte ich vielleicht auch 50 Normseiten am Tag hinbekommen. Ich mag dieses Format, das ist so motivierend bei der hohen Anzahl an Seiten.

Wollmütze

Huhu,

Bei mir ist das, genau wie bei Jara, stark von der Stelle abhängig, an der ich momentan schreibe. Gefällt mir die Stelle, liebe ich den Charakter in der Szene oder nur die Umgebung, dann schreibe ich schon mal 3000 Wörter am Tag.
Nur...das ist kein Dauerzustand. Am nächsten Tag sind es dann wieder nur 400, 200 oder schlimmstenfalls 0. Im Moment geht mir auch oft die Lust und die Motivation flöten, was dazu führt, dass ich nur noch vor dem Text sitze, irgendwann Word ausmache und mich total ärgere, dass ich schon wieder im Internet rumsurfe.
Also, von Tag zu Tag anders  ;)

Linda

Zitat von: Judith am 05. Juni 2010, 13:36:43
Ich wünschte, ich würde bei mir einen Zusammenhang zwischen Schreibtempo und Qualität erkennen. ... Insgesamt kann ich nicht behaupten, dass langsames Schreiben die Qualität bei mir steigert.  :seufz: Der mMn beste meiner Romane ist sogar "Polarnacht", den ich in meinem ersten NaNo im Schnelltempo geschrieben habe.

vielleicht ist dein innerer Zensor direkt nach dem Aufschreiben einfach zu stark und du musst die Sachen gleich wegpacken und erst im nächsten Monat wieder bearbeiten?

Ansonsten ist Aufschreiben auch nur ein Arbeitsschritt unter vielen. Für die 1. Papier und Datei-Überarbeitung plane ich auch noch mal die gleiche Zeit ein, und manche Szenen sind grundsätzlich noch viel arbeitsintensiver als andere (z.B Kampf- und Actionszenen).
Deswegen gilt für mich: Ich habe am Tag genug geschrieben, wenn ich mich mit mit einem befriedigten Gefühl zurücklehnen und den Rechner ausschalten kann. Und die Qualität stimmt für diesen Draft, wenn meine Augen über den Text flippen können, ohne irgendwo an einem mangelhaften Ausdruck hängenzubleiben, sondern, im Gegenteil, bei gelungenen Formulierungen verweilen :-)

Ist nicht jeden Tag so, aber das gehört dazu.

Gruß,
Linda

Fatua

Zitat von: Jara am 05. Juni 2010, 14:50:16
Wenn es schreibtechnische Schnecken gibt, dann bin ich mit Sicherheit eine davon.
Schöne Formulierung! Dem Schreibschneckentum kann ich mich nur anschließen. Wobei das Schreibpensum sehr davon abhängt, ob ich kontinuierlich arbeite oder mich nur sporadisch mit dem Schreiben beschäftige. In letzter Zeit habe ich sehr wenig geschafft; in solchen Phasen schaffe ich an einem Abend (ca. 3 Stunden) 300 Wörter.
Besser geht es, wenn ich Zieldruck habe, keine sonstigen Verpflichtungen (also nur in Urlaubszeiten möglich) und durch tägliches Schreiben gut in der Geschichte drin bin. Höchstmarke sind 6000 Wörter, das war allerdings Schreiben "rund um die Uhr."
Die beste Lösung wäre wohl kontinuierliches Arbeiten, jeden Tag ein bißchen. Aber wie schafft man das? Im Arbeit-auf-später-verschieben bin ich leider ziemlich gut...
(Am Rande bemerkt: Ich halte mich schon wieder seit einer Stunde im Internet auf. Also, Schluss jetzt - auf zum Schreiben!)

Lexa

 :hmmm: Da ich mich ja noch nicht unbedingt seht lange mit dem Schreiben beschäftige, kann ich nicht in der Weise von "so mache ich das immer" oder ähnliches antworten.
Aber wie es sich in letzter Zeit gezeigt hat, schreibe ich selten ein immer gleichbleibendes Pensum. Eher ist es so, das ich vielleicht zwei oder drei Tage nicht schreibe, dafür die nächsten zwei je 2000.
Gleiches zeigt auch mein TiNo-Sheet vom Mai. Ein beständiges Auf und Ab, sozusagen ;D.

Ich habe gemerkt, dass ich, wenn ich genau weiß was ich schreiben will und was als nächstes kommt, viel schneller bin, als wenn ich mich treiben lasse und die Charaktere machen lasse.
Ich nehme mir also lieber vorher mehr Zeit um zu Planen, als stundenlang vor dem Computer zu hocken und doch nichts hinzukriegen.

Von mir aus könnten es schon noch mehr Wörter werden pro Monat, aber das ergibt sich vielleicht mit der Zeit. (Wobei der TiNo eine große Hilfe ist :D )

Maria

Ich muss gestehen, ich bin sehr langsam. Vor allem geht es bei mir oft einen Schritt zurück und dann erst wieder zwei nach vorn.
Meist lese ich die Szene vom Vortag nochmals durch und fang gleich an zu ändern, zu löschen usw... erst dann kommt ein neues Stück dran.

So kommen am Tag meist nur zwei bis drei neue Seiten dazu.

Wenn ich einen Termin hätte oder ein Verlag/ Agent mir im Nacken säße ginge es wohl schneller.  So aber kann ich mich nicht genug antreiben.