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Die Neujahrsflut von 1855

Begonnen von Nightingale, 02. Juni 2010, 20:59:24

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Kati

Ich bin nach einigen Tagen der Recherche mit meinem Latein gerade am Ende und hoffe, dass mir jemand von euch helfen kann. Mein Roman spielt auf Wangerooge und relativ zum Anfang hin geschieht die große Neujahrsflut von 1855. Ich habe jetzt schon ziemlich genau herausgefunden wie die Auswirkungen waren und wie genau das abgelaufen ist.
Allerdings bin ich mir nicht so richtig im Klaren darüber, wann da wie Schiffe anlegen konnten. Kurz vor der Flut, als der Sturm nachgelassen hatte? Ging es direkt danach noch, bevor der Winter kam?
Wenn mir das jemand sagen könnte, wäre das wirklich klasse.
Schon einmal im Vorraus danke für die Hilfe,

Kati

Grummel

Also grundsätzlich ist es ja so, dass eine Sturmflut unabhängig von den verheerenden Überschwemmungen eine zeitlich sehr kurzfristige erhöhte "normale" Flut ist. Somit müßte noch bei ablaufendem Wasser sowie bei anschließender "normaler" Flut auch das anlanden bzw. einschiffen wieder möglich sein. Die auch bei Ebbe nutzbaren Wasserwege, Priele und Fahrtrinnen werden durch die Sturmflut nicht beeinträchtigt. Die Frage stellt sich vielmehr nach dem Zustand der Hafenanlagen nach einer solchen Flut. Bei der von dir genannten Flut ist doch ganz Alt-Wangerooge weggeschwemmt worden, oder?
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Maran

@ Grummel: Gerade die Sturmfluten sind es, die die Küsten verändern, was auch für Priele etc. gilt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sturmflut

http://de.wikipedia.org/wiki/Sturmflut_1962 (was vllt. bezüglich der Zeitrahmen ein wenig hilfreicher sein könnte. Es gibt eine Doku über die Sturmflut in Hamburg. Auf NDR im Archiv wirst Du vllt. fündig)

Grummel

#3
Zitat@ Grummel: Gerade die Sturmfluten sind es, die die Küsten verändern, was auch für Priele etc. gilt.

Die Küsten, also der Teil Festland wird natürlich durch eine Sturmflut verändert, überschwemmt und verschwindet auch teilweise einfach. Das betrifft auch die Priele die sich in die Küsteregionen winden. Ich meinte aber eigentlich die bei Niedrigwasser zu nutzenden Priele im Wattenmeer. Bei der von Kati beschriebenen Flut wurde ein Teil der Insel in das Meer gerissen. Aber trotzdem gibt es vorhandene Wasserwege, die von einer solchen Flut nicht betroffen sind. Ich wiederhole... die Frage ist nur ob man diese nutzen kann, um die Insel zu erreichen.

Ich glaube, dass dir die Flutkatastrophe von Hamburg 1962 nicht wirklich bei der Inselflut helfen wird. Aber falls du folgenden Bericht noch nicht kennst, der ist recht authentisch: http://www.inselrundgang.de/geschichte/neujahrsflut.php
Dem kannst du auch entnehmen, dass direkt nach der Sturmflut bereits Menschen vom Festland übersetzten... also bevor der Winter kam.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Kati

Danke, Grummel. Wenn Menschen übersetzten, bedeutet das doch, dass Schiffe die Insel erreichen konnten.  :) Dann ist meine Frage eigentlich geklärt und ich kann die Schwester meiner Prota endlich von der Insel schaffen.  ;D

LG,

Kati

Felsenkatze

Auch, wenn das jetzt geklärt ist: ich bin mir sicher, dass man gerade in solchen Fällen gerne mal die Tourismusbüros oder ein Inselmuseum oder so etwas anrufen kann. Meistens sind die doch froh, wenn sich jemand für solche alten Geschichten interessiert. Kann sein, dass man dann mehr Infos bekommt, als man möchte, aber versuchen würde ich so was auf jeden Fall, wenn ich schon eine konkrete Zeit und einen konkreten Ort habe. ;)

Kati

Felsenkatze:  :D Das ist mal eine richtig gute Idee! Da wäre ich nie drauf gekommen, aber das werde ich machen. Die müssen das ja wissen.

LG,

Kati

Simara

#7
Zitat von: Kati am 03. Juni 2010, 13:54:28
Danke, Grummel. Wenn Menschen übersetzten, bedeutet das doch, dass Schiffe die Insel erreichen konnten.  :) Dann ist meine Frage eigentlich geklärt und ich kann die Schwester meiner Prota endlich von der Insel schaffen.  ;D

LG,

Kati

Während einer Sturmflut fährt jeder Kapitän auf eigene Gefahr, weswegen wir (Wangerooge und Föhr liegen sich zwar nicht besonders nahe, aber Insel ist Insel ;D ) selbst heutzutage bei schlimmen Stürmen keine Verbindung zum Festland haben und noch nichteinmal Post bekommen. Damals war die Gefahr natürlich noch größer, aber es war/ ist möglich.   

Kati

 :D Wenn der Kapitän also will, darf er fahren? Da mein Schiff ausgedacht ist, kann ich also auch einfach behaupten, es hätte angelegt und die Schwester mitgenommen? Find ich ja gut, dann kann ich das auch ohne bedenken kentern lassen...

LG,

Kati

Grummel

Huhu Kati,

nur so der Vollständigkeit halber.. du denkst dran, dass zwischen Wangerooge und Festland 'ne Menge Wattenmeer ist und wenn die "nach" der Sturmflut fahren, dann bitte bei "normaler" Flut.. sonst kentert dein Schiff und alle Insassen sind voll matschig und laufen den Rest zum Festland. :rofl:

Habe dir mal eine Seekarte angehängt, falls du da was mit anfangen kannst. Da sind die tiefen Stellen aufgezeichnet.


http://holiday-yachting.de/seekarte1.jpg
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"