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Figuren und ihre realen Pendants

Begonnen von hima, 27. August 2009, 08:42:52

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Kati

Es gibt doch in vielen Romanen diesen wunderbaren Satz irgendwo auf den ersten Seiten, der besagt, dass sich der Autor Figuren und Schauplätze alle selbst ausgedacht hat. Wenn man sowas drinstehen hat, kann einem dann immer noch so etwas passieren, wie diesem Biller?

LG,

Kati

Lucien

@ Drachenfeder:
Bist du sicher, dass du wirklich kein bisschen schizo bist?

[prophetische Donnerstimme an]

Schau dir deine Figuren mal ganz genau an und dann tauche ab in die tiefen Abgründe deiner Seele!

[prophetische Donnerstimme aus]

;D

Abakus

Zitat von: Nightingale am 27. August 2009, 19:36:08
Es gibt doch in vielen Romanen diesen wunderbaren Satz irgendwo auf den ersten Seiten, der besagt, dass sich der Autor Figuren und Schauplätze alle selbst ausgedacht hat. Wenn man sowas drinstehen hat, kann einem dann immer noch so etwas passieren, wie diesem Biller?

LG,

Kati

:hmmm: Ich behaupte jetzt einfach mal Ja. Nämlich dann, wenn du den Verlag vorsätzlich täuschst und behauptest, dass alle Charaktere frei erfunden sind und keine Parallelen zu lebenden Personen deines Umfeldes existieren. Dies wird, soweit ich weiß, mit dem Passus im Verlagsvertrag geregelt, den ich einige Posts zuvor geschrieben habe. Wird das Gegenteil behauptet (wie im Fall des Herrn Biller), wäre es dann wohl ein klassischer Vertragsbruch.

Ist jetzt nur eine Vermutung.

Lucien

Übrigens hat sich die gute Frau grad gemeldet, die als Vorbild für eine Figur herhalten soll. Sie fühlt sich geehrt und ist neugierig auf "ihre" Rolle.  :vibes: Ich freu mich so.

Angelus Noctis

Klasse, Jenny!

Ich bin froh, dass ich mein MS nicht komplett zerpflcken muss! Die realen Menschen, von denen ich mir Eigenschaften "ausgeliehen" habe, gehören nicht zu meinem näheren Umfeld (abgesehen von meinem Mann, aber der muss da durch, gefälligst! ;D). Größtenteils waren es Beobachtungen völlig Fremder. - Habt Ihr das schonmal ausprobiert? Es macht total viel Spaß, sich ganz still in eine Kneipe/einen Bahnhof/eine Fußgängerzone zu hocken und Leute zu beobachten.

Lucien

Uaah, ich liebe das!  :vibes: Ich habe mich mit meinem Ex wegen der Entfernung immer am Bahnhof getroffen von wo aus es dann weiter ging. Und wer kam immer später? Er natürlich!
Da hatte ich immer viel Zeit zum Gucken. Und grad in Bahnhöfen, wo so viel internationales Volk rumläuft, ist das total spannend! Aber für meine Werke hat mir das bis jetzt noch nicht geholfen.

Romy

Jenny, unbewusst hat es Dir bestimmt schon geholfen. Ich behaupte mal, dass man damit seine allgemeine Menschenkenntnis schult, wenn man immer fleißig Leute beobachtet und sich dann ausmalt, wer das ist, wohin sie unterwegs sein könnten, oder woher sie kommen, oder warum der oder die gerade so traurig aus der Wäsche guckt ... Und eine gute Menschenkenntnis hilft auch beim Figurenbau, würde ich behaupten.  ;)
Ich beobachte immer, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Eine besonders ergiebige Fundgrube ist die Straßenbahn oder Haltestellen, da treibt sich so viel unterschiedliches Volk rum, und Leute im Trainingsanzug sitzen/stehen neben welchen in feinen Abendkleidern  ;D Und heutzutage telefonieren die Leute ja auch ständig und überall und erzählen dem Mensch am anderen Ende der Leitung (und mit ihm den ganzen Straßenbahnwagon) ihre imtimsten Geheimnisse. Manches will man ja gar nicht wissen, anderes ist dann wieder ganz spannend.  8)

hima

Himmel, ich liebe es, manchmal absichtlich eine S-Bahn auszulassen und ne halbe Stunde auf die nächste zu warten, nur damit ich Leute beobachten kann  ;D Mit guten Freunden zusammen macht das gleich noch mehr Spass, da denken wir uns die haarsträubensten Geschichten für die Menschen aus, die uns da begegnen.
Ich finde, ein super Training, um selber autenthische Figuren zu entwickeln. Aber manche Menschen sind so unglaublich krude, die gibt es nur im realen Leben  :hmhm?:

Lucien

Hm, so tiefgehende Gedanken habe ich mir bewusst noch gar nicht gemacht. Ich habe mich nur immer gefragt, warum der alte Inder mit seinem Turban und den beiden Frauen jedes Mal aus der gleichen Richtung an mir vorbeigedackelt kommt und dann auch noch alle brav hintereinander und immer in der gleichen Reihenfolge. Der hat mich wirklich extrem erheitert!  :rofl:

Angelus Noctis

Zitat von: Jenny am 28. August 2009, 20:53:22...  warum der alte Inder mit seinem Turban und den beiden Frauen jedes Mal aus der gleichen Richtung ...
Ein Fehler in der Matrix?  :snicker:

Es ist schön zu lesen, dass ich nicht die Einzige mit bekloppten Hobbys ;) bin. Leute beobachten ist wahnsinnig interessant. :)

Lucien

Ja, das könnte sein.  :hmmm:

Habt ihr euch denn schon mal Figuren aus dem Fernsehen "abgeguckt"? Es gibt ja manchmal Schauspieler, die immer die gleiche Art von Rollen haben und vielleicht bewusst oder unbewusst als Vorlage herhalten.

Schreiberling

Zitat von: Jenny am 29. August 2009, 15:39:38
Habt ihr euch denn schon mal Figuren aus dem Fernsehen "abgeguckt"? Es gibt ja manchmal Schauspieler, die immer die gleiche Art von Rollen haben und vielleicht bewusst oder unbewusst als Vorlage herhalten.

Ja, so in etwa.  :-[  ::)
Tagelang hatte ich mir über das Aussehen meines Protagonisten Gedanken gemacht und das stand dann auch letztendlich, als ich den Fernseher eingeschaltet habe und Zack, stand der Schauspieler, der haargenau wie mein Protagonist aussah, vor mir.  :pfanne: Einerseits war es nett, ihn dann auch "in echt" zu sehen, aber doof auch, als ich festellen musste, mein Charakter tickt so ähnlich, wie die Figur, die er in der Serie spielt.
Naja, daraufhin habe ich noch ein wenig an ihm gebastelt, war aber schon ein komisches Erlebnis.

Lucien

 :gähn: Gruselig

Nur Aussehen oder nur Charakter ist unter Umständen ja schon verblüffend, aber wenn dann beides stimmt...

Steffi

Dass Autoren sich Schauspieler als Vorbildern nehmen ist ja nichts ungewöhnliches. Selbst Cornelia Funke hatte ihren Mo ja von Anfang an auf Brendan Fraser ausgelegt, und ich glaub Pullman hatte seine Mrs Coulter auch an Nicole Kidman angelehnt. Von daher mach ich mir da gar keine Gedanken mehr ;)
Sic parvis magna

Feather

Ja Leute beobachten ist toll, vor allem wenn man sich dann noch etwas für sie ausdenkt, obwohl man sie nur kurz vorbeihuschen gesehen hat.

Schauspieler als Vorbilder habe ich mir noch nicht (jedenfalls nicht wissentlich) als Vorbilder auserkohren, oder ihre dargestellten Figuren (wäre eigntlich mal ne Idee wert).

Doch ist es mir letztens im Bus etwas merkwürdiges passiert. Ich saß da, nichts ahnend und dann stieg ein älterer Herr ein, den ich noch nie gesehen hatte. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los ich müsse ihn schon ewig kennen. Krahmte in meinem Hirn wo ich ihn hinstecken sollte. Nach ein parr Minuten Fahrt stieg ich um und die Gedanken ließen mich nicht mehr los. Eigentlich wollte ich nur meine Erinnerungen von ihm aus mir herauschschreiben, da irgendetwas in mir schrie: Schreib! Dabei fiel es mir auf, irgendwie kam er mir vor wie mein noch nicht auf der Bildfläche erschienener Dr. , der zwar schon in den Charakterzügen fertig ist, doch noch kein Gesicht hat.
Ich weiß nicht das war irgendwie... komisch
Eigentlich hatte ich von ihm noch kein Bild im Kopf und dann saß er aufeinmal vor mir.

Oder seh ich schon Gespenster?