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Die Muse liebt eintönige Arbeiten

Begonnen von Luciel, 12. August 2009, 11:02:21

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Luciel

Mir fällt immer wieder auf, dass eintönige Arbeiten den inneren Geschichtenerzähler aktivieren.
z.B. Ich arbeite schon seit Wochen an einem Prolog, doch er ist immer noch weit entfernt von dem, was er eigentlich aussagen soll. Und dann stehe ich beim Abwaschen, beide Hände tief in Seifenwasser zwischen schmutzigen Geschirr, als meine Muse mir plötzlich den vollständigen Prolog ins Ohr flötet (ein wortgenaues Gedächtnis ist wirklich eine unbezahlbare Gabe, wenn man Autor ist). Also Geschirr Geschirr sein lassen, ran an den Laptop - und fertig ist der Prolog....

Was ist das nur mit diesen eigentlich so stumpfsinnigen Tätigkeiten, die plötzlich die Fantasie fließen lassen? Das scheint nicht nur mir so zu gehen. Neulich habe ich meine Tochter zum Rasen mähen verdonnert und danach kam sie ganz begeistert rein und meinte:
"Mama, Rasen mähen ist toll."
(Misstrauischer Blick meinerseits).
"Beim mähen ist mir ganz viel zu meiner Geschichte eingefallen", plapperte sie weiter und verschwand in ihr Zimmer ...
Gartenarbeit - auch so ein Kandidat, der die Fantasie anregt. Geht euch das auch so?

Alaun

Die Erklärung ist einfach: bei allem, was eintönig ist, aktivierst Du mehr die Anteile der rechten Gehirnhälfte. Man nennt das "Alltagstrance" (zumindest unter Hypnotherapeuten). Die rechte Gehirnhälfte ist die kreative. Ich wasche auch immer ab, wenn ich kreativ mal nicht weiterkomme. Meist löst sich dann das Problem von selbst. Spazierengehen oder schwimmen ist auch super.


Katharina

Ist wahrscheinlich ein totales Klischee, aber ich hab schon so einige Ideen im Bad bekommen. Die meisten Ideen habe ich aber vorm Einschlafen. Das Problem dabei ist nur, dass ich mich am nächsten Morgen nicht immer an alles erinnern kann.

Vielleicht sollte ich es auch einmal mit Hausarbeit versuchen. Meine Wohnung hätte es zumindest bitter nötig.

Lucien

Abwaschen ist bei mir schlecht, wir haben eine Spülmaschine  ;D
Mir kommen die meisten Ideen vorm Einschlafen. Dann schreibe ich alles sofort auf.
Wenn ich Hausarbeit wie Staubsaugen verrichte, glubsche ich für gewöhnlich nur stumpfsinnig vor mich hin. Mit tollen Einfällen läuft da gar nichts.

Luciel

Staubsaugen ist zu laut ... da kann ich mich nicht denken hören :D

Agrona

Ich hoffe meine Mutter hat dich nicht dazu überredet das hier rein zu stellen, damit ich mich mal wieder nützlich mache.... aber ich glaube ich probier das mal aus.. auch wenn das aufräumen gestern nichts gebracht hat..
Ich werd jetzt einfach mal testen was am besten hilft:
1. Rasen mähen
2. Geschirr waschen
3. Spühlmaschine einräumen
4. Staubsaugen
5. Tisch decken
Mal gespannt ob irgendwas mir weiter hilft.. So ich bin dann mal wieder weg.. Nummer 1 überprüfen :D

Luciel

Noch mehr Stumpfsinn zum ausprobieren:

Bügeln!
Alle Arten von Handarbeiten funtionieren auch gut (wenn man sie schon einigermaßen beherrscht): Häkeln, Stricken, Sticken ....
Und wers musikalisch mag: Ich habe mir sagen lassen, dass auch Trommeln ganz prima sein soll. (wohl eher die, die man mit der Hand schlägt)

Agrona

Zu Nummer 1- Rassen mähen:
Rassenmäher: Zur hälfte stumpf und man muss das Teil schieben - nicht elektronisch.
Rassen: Voller Hügel im Weg.
Rassenmäherin: Zuversichtlich
Ergebnis: gemähter Rassen, verschwitzes Kind, zwei Blasen-eine die mittlerwiele brennt, gute Laune seltsamer Weise

Also irgendwas muss deine Tochter anders gemacht haben.. :D
Und bügeln kann ich nicht.. bzw. wir ham nichts zum Bügeln :D

Coppelia

Ich weiß nicht warum, aber mir kommen meine besten Ideen oft im Bad. Leider hilft es nicht, ins Bad zu gehen, um Ideen zu bekommen ...
Aber dass ich da "arbeite", kann ich nicht sagen.
Eigentlich mache ich wenig eintönige Arbeit außer Geschirr spülen und Putzen, und bisher hielten sich die Ideen dabei in Grenzen. Meine normale Arbeit ist leider extrem denkintensiv. :-\

Agrona

 :pfanne: lass mir doch wenigstens die Hoffnung :D

Rune

Bügeln, Staub wischen, Staubsaugen, Spazierengehen. hat alles schon geholfen. Beim Baden schlaf ich eher ein und abwaschen brauch ich dank Spülminna nicht mehr.

Also ja, ich kenn das mit der Muse, die rauskommt, wenn man die Gedanken eigentlich abschaltet :)

Toll ist auch Meditation. fand ich früher immer ziemlich albern und langweilig. Seit ich das aber mal bei der Rückbildungsgymnastik mitmachen "musste", werf ich mir öfter mal Meeresrauschen oder taiChi-Musik an, wenn ich die Kinder ins Bett bebracht hab. Muss nur immer aufpassen, das ich vor lauter Entspannung dann ncith einschlafe :)

Falckensteyn

Die Inspiration mit dem Rasenmähen kann ich nur bestätigen. Mir kommen dabei oft die tollsten Ideen. Und da wir eine relativ grosse Rasenfläche haben, dauert das Mähen auch etwas länger. Also hat die Inspiriation genügend Zeit, um bei mir zu landen.

Eine andere, aber weniger angenehme Arbeit ist der Heckenschnitt. Meine ca. 30 Meter lange, 3 Meter hohe und genauso breite Buchenhecke verleitet mich auch oft zu tollen Ideen. Leider auch zu ziemlich verkratzten Unterarmen. Aber Männer sind ja nicht wehleidig, neinein!  :hand:

Kati

Das kenne ich auch. Wäsche aufhängen funktioniert wirklich gut. Rasenmähen bringt mich leider nie auf gute Ideen, ich werde nur aggressiv, weil ich es jedes Mal wieder schaffe, dass der Rasen hinterher genauso aussieht wie vorher.  ???

LG,

Kati

Romy

#13
Doch, manchmal helfen solche stumpfsinnigen Arbeiten, wie Geschirr spülen und putzen meiner Kreativität auf die Sprünge, manchmal aber auch nicht. Das kommt leider nicht auf Bestellung  :P
Aber was eigentlich immer kommt, ist die Sehnsucht, etwas interessanteres zu machen und da gehört schreiben dann natürlich definitiv ganz oben auf die Liste.  ;)

Ary

#14
Irgendwie...peinlich, aber mir kommen gute Ideen oft auf dem Lokus.  ;D
Und ganz oft, wenn ich eigentlich Fachliteratur lesen sollte. Sehr praktisch...grummel...
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.