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Worte oder Wörter?

Begonnen von Möchtegernautorin, 06. August 2009, 14:01:04

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Möchtegernautorin

Greetings allerseits :)

Ich schreibe gerade so vor mich hin – leider was für die Arbeit, macht also leider nicht ganz so viel Spaß, wie ich es gerne hätte - und bin bei einer Formulierung gerade ins Grübeln gekommen. Es geht um Schlagworte ... oder Schlagwörter.
Genau da liegt nämlich der Knackpunkt: Heißt es ,,Schlagworte" oder ,,Schlagwörter"? Ist beides richtig? Oder lässt sich von einem sagen, es ist falsch?
Ich neige normalerweise dazu ,,Worte" zu schreiben, da mir der Ausdruck besser gefällt. Ich erinnere mich auch, darüber irgendwo schon einmal etwas gelesen zu haben, aber mir will nicht einfallen wo.

Kann mich da jemand freundlicherweise ins Bilde setzen und mir mir vielleicht auch noch das Warum (falls es eines gibt) erklären? :)
Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

Katharina

Also intuitiv wollte ich sofort sagen Schlagwörter ist richtig. Dann hab ich mal bei Wikipedia nachgesehen und da heißt es, Plural: ,,Schlagworte" in der Bedeutung ,,Spruch", ,,Schlagwörter" in der Bedeutung ,,Stichwort, Deskriptor". Der Artikel dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Schlagwort_(Sprachwissenschaft).

Mein Rechtschreiblexikon sagt nur, dass es beide Arten des Plural gibt. Für den Schlagwörterkatalog nimmt es aber das ö.

Ary

Soweit ich weiß, nimmt man den Plural "Worte" für die Worte eines zusammenhängenden Textes, einer Rede oder eines Spruchs. Die Stichpunkte, die sicher gemeint sind, sind "Wörter", zusammenhanglos und aneinandergereiht.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Ratzefatz

#3
Lt. meinem Duden:

Schlagwort, Plur. ...worte u. (besonders für Stichwörter eines Schlagwortkatalogs:) ...wörter

Scheint also beides richtig zu sein.

Mein Bauchgefühl tendiert allerdings eindeutig in Richtung "Schlagworte".

"Schreibt eine Geschichte zu den Schlagworten Ehe und Familie."
"Schreibt eine Geschichte zu den Schlagwörtern Ehe und Familie."

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich "Schlagwörter" schon jemals gebraucht oder gehört habe.

Ich hoffe, das hilft dir!

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Lucien

Ich habe es schon mal gehört, aber da ging es auch um eher unzusammenhängende Stichwörter.
"Worte" benutze ich persönlich auch viel lieber und häufiger, wenn es um etwas zusammenhängendes geht. (z.B. "Er lauschte seinen Worten")

Möchtegernautorin

Oh ...  :innocent: auf Wilipedia hätte ich auch nachschauen können (Wie war das mit der Informationsspezialistin? <hüstel>).
Also, danke dir, Katharina, für den Artikel :)

"Zusammenhängende Schlagworte" und "unzusammenhängende Schlagwörter" müsste auch das gewesen sein, worüber ich schon einmal etwas gelesen habe, zumindest kommt es mir bekannt vor. Macht ja auch Sinn: Ein Schlagwortkatalog hat schließlich viel viel unzusammenhängende Schlagwörter, da muss ich mich nicht wundern, dass von Seiten meiner Kollegen meistens ,,Schlagwörter" statt ,,Schlagworte" gebraucht wird.
Muss ich nur noch bei meiner schönen Anleitung drauf achten :hmmm:

Dann müsste eine Schlagwortkette folglich aus Schlagworten bestehen, die sind schließlich in einem Zusammenhang ... oder sind das nun zu bibliothekarische Philosopien? <flöt>

Jedenfalls: Vielen Dank allerseits <g> Jetzt bin ich zur Zufriedenheit aufgeklärt.




Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
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Romy

Ich bin mir 100%ig sicher, dass unser Dozent zu genau diesem Thema (also dem Plural von Schlagwort) mal was gesagt hat. Leider weiß ich nicht mehr, WAS er gesagt hat  :-[  Vielleicht habe ich es mir aufgeschrieben, da müsste ich wohl mal in meinen Mitschriften stöbern ...

Zitat von: Drachenelfe am 07. August 2009, 08:32:49
Dann müsste eine Schlagwortkette folglich aus Schlagworten bestehen, die sind schließlich in einem Zusammenhang ... oder sind das nun zu bibliothekarische Philosopien? <flöt>

*grins*  ;D Ich bin mir sicher, dass es da eine ganz offizielle Regelung gibt, sonst hätte unser Dozent das ja damals nicht erwähnt. Wahrscheinlich braten sich die Bibliothekare mal wieder ihre Extrawurst  ;D

Hanna

Ich erinnere mich daran, dass ich früher immer "Worte" gebraucht habe, weil es mir besser gefiel als "Wörter". Das gab dann mächtig Ärger mit meinem Deutschlehrer, der meinte, die Wörter die ich schreibe, hätten mit den Worten von Goethe nichts gemein.

Er hat damals erklärt, wie oben bereits erwähnt, das Worte zusammenhängend sind und Wörter für sich stehend. Seitdem verwende ich das Wort Worte seltener. Aber ich traue Lehrern nicht über den Weg und ich bin nicht davon überzeugt, dass Deutschlehrer alles wissen.

Die Duden-Hotline soll übrigens ganz prima sein. Und die Wahrig-Sprachberatung im Intenet ist auch total super.
#notdeadyet

Thaliope

Das mit dem Zusammenhang habe ich auch in etwa so gelernt, komprimiert in der prägnanten Formel:

Worte bestehen aus Wörtern.


LG
Thaliope


Cythnica

Also wie ich es gelernt habe sind Worte auch eher so etwas wie Statements ~

Wörter sind eher als handwerkliche Aneinanderkettungen von Buchstaben zu verstehen und Worte eher die Aussagen und Ausdrücke dahinter. Worte werden darum auch eher im Bezug auf wörtliche Rede genannt.

Wenn man den Argumenten einer Person folgt, schenkt man  seinen Worten beachtung  ~  man wechselt ein paar Worte  ~ man traut den Worten einer Person.


Aber ich bin kein Germanist, das einzige, was ich in Deutsch immer gut konnte, war mich zu irren ^^


lg
Cythnica

Maja

Mein Deutschlehrer brachte als Beispiel die "Worte des Großen Vorsitzenden Mao Tse Tung" - wohingegen die "Wörter des Großen Vorsitzenden" ein alphabetisches Verzeichnis wären.
Ich habe das nie wieder vergessen.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Maran

Ich ziehe den noch einmal nach oben:

Das gesprochene Wort, aber geschriebene Wörter.

Feuertraum

#12
@Gothanna: In diesem Fall hatte Ihr Deutschlehrer jedoch recht, und auch Cynthia sagtes so, wie ich es kenne: Worte sind im Zusammenhang zu sehen. Schließlich sagt man zum Beispiel "Antwort" und nicht "Antwörter"... ;)
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?