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Wenn der Zweifel an die Tür klopft

Begonnen von Alaun, 06. August 2009, 09:47:55

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Maubel

Also meine Rohfassungen sind in der Regel so, dass ich sie niemandem zeigen möchte. Heißt nicht, dass sie grottig sind, aber es sind eben noch viele Stellen drin, die mich selbst das Gesicht verziehen lassen, Dinge die nicht passen, Perspektivwechsel, Plotlöcher und anderes. Vom Stil wollen wir gar nicht anfangen. Trotzdem gefällt mir meine Geschichte. Ich weiß lediglich, dass sie noch Schwachstellen hat und das ne ganze Menge. Aber ich weiß auch, dass das okay ist, denn genau dafür sind die Überarbeitungen da.

Ich persönlich liebe Überarbeitungen, weil ich richtig sehen kann, wie mein Buch mit jedem Mal besser wird, sich plötzlich alles fügt und richtig gut wird. Lediglich die letzte Überarbeitung, in der ich dann jeden Satz umdrehe und den Stil poliere, könnte mir gestohlen bleiben ;)
Für mich war der NaNo 2014 ein Befreiungsschlag. Da hatte ich mich zum ersten Mal völlig auf die Methode eingelassen den inneren Kritiker Kritiker seien zu lassen und am Ende stande ich mit dem ersten fertigen Roman seit 12 Jahren da. Auf keinen Fall konnte der in der Form schon gelesen werden, aber mittlerweile nach drei Überarbeitungsvorgängen, ist da echt was tolles draus geworden. Das tolle steckte aber schon in der ersten Rohfassung.
Seit dem schreibe ich nur noch so, erst raushauen und sich um all die Sachen nicht scheren und dann ordentlich glatt polieren.

Die Zweifel muss ich sagen, habe ich nur sporadisch während des Schreibens - uäh alles Mist, was ich fabriziere und ich weiß, dass mein Stil nicht mit Shakespeare zu vergleichen ist. Ich weiß aber auch, wo mittlerweile meine Stärken liegen und eigentlich behaupte ich, dass ich mich ziemlich gut einschätzen kann. Ich sehe wo es hakt, ich weiß, was nicht funktioniert und was gut ist, aber häufig erst nach dem obligatorischen Abstand zwischen den Phasen. Ob ich mit meinem Nicht-Zweifeln sondern Einschätzen richtig liege, sehen wir dann. Bisher lief es dieses Jahr aber ganz gut damit  ;D Ich weiß aber zum Beispiel auch, dass die zwei Sachen, die ich nächstes Jahr veröffentliche, gut sind, sogar völlig solide, aber nicht das Potential zum Bestseller haben. Ihnen fehlt einfach der Kick. Der 2014er hat dieses Potential (Potential /= Sicherheit), aber dazu muss er wirklich gut poliert werden und eben auch an die richtigen Leute gelangen.

HauntingWitch

@Lana: Ich stimme Dämmerungshexe und Katha zu. Vor einem Jahr habe ich den Schreibratgeber von Elizabeth George gelesen und davon das Gefühl bekommen, ich hätte keine Ahnung vom Schreiben. Dabei würde ich mich sonst nicht unbedingt als Anfängerin bezeichnen, nicht als supergut, aber ich schreibe halt schon seit einem Weilchen und bilde mir daher eine gewisse Erfahrung ein. Und dann sowas! Aber mir ist dabei aufgefallen, wie viel es gibt, das ich noch nicht konnte, noch lernen konnte. Und da kam plötzlich der Eifer, das alles auszuprobieren.

Ich bin immer noch dran und es ist so spannend. Man wird dadurch auch besser und findet neue Wege. Perfekt kann man sowieso nicht werden und finde ich auch gar nicht erstrebenswert. Das wäre ja langweilig, wenn man alles schon könnte.

@all: Mir geht es übrigens wieder etwas besser, nachdem ich noch mit den lieben @Umizu und DoroMara gesprochen habe. Ich glaube, ich muss mich einfach erst an die neue Situation gewöhnen, in der ich schreibtechnisch jetzt bin.

@Tejoka: Ja, diese Schwelle gibt es. Natürlich kann ich nur für mich sprechen, denn es ist ja sehr individuell, aber ich kam irgendwann an den Punkt, wo ich schon beim ersten Entwurf sagen konnte: Doch, das ist brauchbar. Mittlerweile merke ich es sogar schon während dem Schreiben. Das heißt aber noch lange nicht, dass dieser erste Entwurf gut im  Sinne von pfannenfertig ist. Sondern gut in dem Sinne, dass ich nicht zwei Drittel neu schreiben muss, sondern vielleicht nur eins. Und ich habe kein Chaos mehr mit dem chronologischen Ablauf der Geschichte, das war lange eins meiner großen Probleme. Bis ich dieses Gefühl entwickelt habe, habe ich aber unzählige Geschichten verbraten, viele davon sind nie fertig geworden.

Ich überarbeite aber nach wie vor viel, nötigenfalls mehrmals und manche Teile oder Szenen müssen immer neu geschrieben werden. Das Schöne ist: Den besten geht es auch so, man muss sich da also nicht verrückt machen, es ist völlig normal. ;)

Tejoka

Ich hatte mich vielleicht missverständlich ausgedrückt: Ich meinte nicht eine Schwelle, nach der alles perfekt ist, sondern so gut, dass auch die Rohfassungen nicht mehr vor Fehlern strotzt.
Scheint es euren Erfahrungen nach ja schon zu geben. Ich werte das mal als ermutigend ;)
Dass man immer überarbeiten muss, ist auch klar. Anfangs hatte ich immer Horror dafür, aber neulich habe ich gelernt, Überarbeiten ist gar nicht so schlimm :omn: Schließlich kann man da ja auch die ganzen Dinge ändern, die einen stören, und muss sich nicht damit quälen, Worte aus der Feder zu bringen, die partout nicht hinaus wollen. Schließlich gibt es ja immer schwierige Stellen beim Schreiben.
Übrigens ist es echt interessant, zu lesen, was für verschiedene Erfahrungen wir alle machen. Es ist wirklich jeder anders, aber ich meine, auch ein paar gemeinsame Tendenzen herauszulesen.

Faye

@Tejoka Ach, überarbeiten ist für mich immer noch eine leidige Angelegenheit. Ich mag es eigentlich das, was ich geschrieben habe durchzulesen nach einiger Zeit, aber wenn ich lese, was ich alles an unnötigem Zeug geschrieben habe und was noch alles fehlt, zweifle ich schon ziemlich daran. Aber wenn es dann nachher korrigiert ist und sich flüssig lesen lässt, bin ich wieder glücklich und alle Zweifel sind vergessen.  :)

Leann

Macht euch keine Sorgen wegen der Rohfassungen. Ladet sie einfach so rauf, die Leser werden sie lieben.

Gestern haben sich meine Zweifel, die ja mittlerweile zur Gewissheit geworden sind, mal wieder bestätigt. Eine veröffentlichte Rohfassung mit Grammatik- und Rechtschreibfehlern und auch massig Stilkloppern (abrupte Perspektivwechsel etc.) ist im Amazon-Ranking sofort ganz nach oben geschossen und hat schon an die 30 Rezensionen eingeheimst. Auch viele 5-Sterne-Bewertungen. Die Autorin behauptet, "Amazon" hätte versehentlich die Rohfassung hochgeladen.  :wums:  Ist ja spannend, schnell mal gucken, ob Amazon das auch mit meinen Rohfassungen gemacht hat, vielleicht liest den Kram dann endlich mal jemand.

Zum Vergleich: Mein Roman ist seit über vier Wochen draußen, im Ranking bereits unsichtbar und hat zwei popelige Bewertungen abgestaubt. Ein Jahr Arbeit, mehrere Überarbeitungen, Betaleser, Lektorat und Korrektorat, Cover vom Profi. Alles für nichts!
Was kann ich daraus nur schließen: Meine Romane sind dermaßen mies, dass selbst fehlerhafte Rohfassungen eine größere Leserschaft finden.
Wundert sich da echt noch jemand, dass ich überhaupt keine Lust mehr habe, noch was zu veröffentlichen?

Elona

Oh nein. Nein, nein!

Ich kenne die Autorin nicht und weiß auch nicht, welche und vor allen Dingen wie viele Bücher sie schreibst. Vergleiche halte ich aber immer für weniger hilfreich. Schreibt sie das gleiche Genre wie du? Wie viel hat sie bereits veröffentlicht? Genres haben andere Zielgruppen und je mehr Veröffentlichungen, desto größer ihr Bekanntheitsgrad (grob verallgemeinert). Und dann gehört auch noch eine gehörige Portion Glück dazu.
Es ist müßig sich daran zu messen. Wie ich finde.

Und liebe Leann, du hast schon viel mehr erreicht als andere von uns hier. Z.B. ich habe noch gar nichts veröffentlicht. Versteh mich bitte nicht falsch, aber wenn du wolltest könntest du dich in beide Richtungen vergleichen und dann sieht deine Stand gar nicht so schlecht aus.  ;)

Zitat von: LeannEin Jahr Arbeit, mehrere Überarbeitungen, Betaleser, Lektorat und Korrektorat, Cover vom Profi. Alles für nichts!
Was kann ich daraus nur schließen: Meine Romane sind dermaßen mies, dass selbst fehlerhafte Rohfassungen eine größere Leserschaft finden. 
Für nichts, hast du das alles nicht getan. Du hast es gemacht, weil du es für richtig hieltest und damit du zufrieden damit sein kannst.
Mit mies hat das überhaupt nichts zu tun. Auch wegen o.g. Gründe. Wirklich nicht und red dir das auch nicht ein. Das führt zu nichts.

Nicht aufgeben! Weiter machen. Vor allen Dingen mit Freude an dem, was man tut. Du tust es ja nicht nur für andere, sondern auch für dich, oder?    :knuddel:

cryphos

#891
Ach Leann, messe dich an denen, welche besser sind als du und nimm es als Ansporn dich zu verbessern, lass dies deine Inspiration sein. Aber verzweifle nicht, wenn es andere scheinbar 'besser haben' oder angeblich 'mehr Erfolg' haben. Schaue lieber auf das was du bisher geleistet hast und schöpfe daraus Kraft.
Das Leben ist kein Wettrennen, du musst nicht als erste im Ziel sein, sondern das Leben ist der Weg.

Weniger Philosophisch ausgedrückt und wie es Michael Ende Beppo dem Straßenkehrer in Momo in den Mond legte:
Zitat von: Michael Ende/Beppo aus MomoManchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt.

Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen. Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du?

Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.

Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste. Das ist wichtig.

Coppelia

Oh Mann, Leann ... :knuddel: Erstmal: Du bist toll!

Dann: Wie teuer war das Buch der anderen Autorin? Deines war nämlich nicht sooo ganz billig, als Taschenbuch gar nicht und als Ebook auch nicht, und wenn sie mit 0,99 ct antritt, dann könnte das schon ein Grund dafür sein, dass sie mehr gekauft wird, leider. :-\ Natürlich ist dein Buch seinen Preis wert, aber nicht jeder ist bereit, für ein Buch so "viel" zu zahlen, vor allem heutzutage, wo man alles Mögliche nachgeworfen bekommt.

Außerdem sagt der Geschmack der Leser nicht viel über die Qualität eines Buches aus. Ich weiß, davon kann man sich ein Ei braten, aber trotzdem.

Auch wenn ich selbst dem Erfolg hinterherjage und frustriert bin, weil ich ihn nie erreiche: Das Beste ist der Spaß am Schreiben, und das Schlimmste ist, ihn sich durch den ätzenden Buchmarkt versauen zu lassen. Ich weiß, wovon ich rede.

Nycra

Ach Leann, deine Bücher sind toll, dein Stil ist klasse, nur der Preis ist eben wie schon angesprochen, recht happig. Ich weiß, dass es die Bücher wert sind. Weil ich dich kenne, weil ich deinen Stil kenne und bereit bin, für die Leistung, die dahinter steht, auch mehr zu zahlen. Aber ich bin nicht das Maß der Dinge. Ich bin nicht der Otto-Normal-Leser, der über deinen Buchtitel stolpert, dem das Cover und der Klappentext gefallen und der sagt: Och, die könnte man mal ausprobieren. Der Leser nämlich sieht nur den Preis und jammert: Sooo teuer? Nee, da steht noch ein anderer Titel, der ist viel billiger, den nehme ich.

Du bist eine tolle Autorin mit tollen Ideen, lass dich nicht von sowas runterziehen.  :knuddel:

phoe

ZitatDu bist eine tolle Autorin mit tollen Ideen, lass dich nicht von sowas runterziehen.  :knuddel:
Das unterschreib ich so, Leann. Lass dich von sowas nicht beeindrucken. Mal von einem billigen Buch abgesehen, kann man auch selber die Zahlen puschen und Rezis kaufen. Also, gib da nichts drauf. :knuddel:

Kerstin

Ach Leann, fühl dich mal  :knuddel:. Ich weiß, wie du dich fühlst.
Und selbst wenn du dieses Gefühl heute nicht abstreifen kannst, nimm es dir für morgen vor. Denn du weißt genauso gut wie wir anderen, dass es Quatsch ist.
Die Verkaufszahlen hängen von so vielen Faktoren ab, die zuerst gar nichts mit der Qualität zutun haben  und die Anzahl der Rezensionen erst recht nicht.
Solange du hinter deinem Werk stehen kannst, hast du das Wichtigste erreicht.

Deshalb nimm das Gefühl für heute an, man darf auch mal schwach sein und dann wische es zur Seite. Du bist zu gut, um dich davon runterziehen zu lassen und es kommen auch wieder bessere Tage.

Leann

Das Buch ist nicht billig. Es kostet 4,99 € für 200 Seiten.

ZitatDu tust es ja nicht nur für andere, sondern auch für dich, oder?
Ja, eben, und gerade deswegen zukünftig auch nur noch für mich. Den Spaß am Schreiben lasse ich mir bestimmt nicht nehmen, nur sehe ich überhaupt keinen Sinn mehr darin, zu veröffentlichen. Es nützt niemandem was und mir macht es nur unnötige Arbeit.
Auch wenn ich mich sicher gerade frustriert angehört habe, ich sehe das doch recht pragmatisch. Kein Markt für meine Bücher = es wird keine mehr geben. Jedenfalls nicht öffentlich. Es sind andere Werke gefragt. Damit kann ich im Moment ganz gut leben. Ich brauch das Geld zum Glück nicht. Kann sein, dass ich meine Meinung auch mal wieder ändere, z.B. wenn ich eine Agentur finde, die mich unterstützt und berät.

Danke für eure lieben, aufmunternden Worte.  :knuddel:

Gestern habe ich jedenfalls eine private Nachricht von einem Leser erhalten, der gerade Fährti liest und sehr begeistert ist. Leser! Es gibt sie!  ;D

HauntingWitch

Das ist auch etwas, was mich schon lange stört. Aber weisst du, was ich glaube? Man kann einfach nichts dagegen tun. So ist einfach der Lauf der Welt, auch wenn man das nicht gerne glaubt. Und: Erfolg hat nichts mit Qualität zu tun. Beweise dafür gibt es ja Zuhauf. Wenn man Erfolg anstrebt, so wie wir, neigt man leicht dazu, das zu glauben. Dass erfolgreichere Leute irgendwie besser sind. Aber das ist ein Irrtum, der einen herunterzieht und deprimiert, ein gefährlicher Irrtum, wenn du mich fragst. Es gibt Leute, die einfach mehr Glück haben. Es gibt Leute, die den Nerv der Vielen besser treffen, aus welchen Gründen auch immer. Und es gibt jede Menge anspruchslose Konsumenten.

Das klingt jetzt vielleicht etwas eingebildet und das möchte ich auf keinen Fall sein, aber manchmal denke ich wirklich, dass einige von uns hier im Tintenzirkel (oder auch andere, die ich kenne) einfach zu gut für ein grosses Publikum sind. Das relativiert sich zwar, wenn man sich King oder Suzanne Collins anschaut, aber gleichzeitig erscheint mir, dass wirklich sehr viele Konsumenten gar keinen Wert auf Anspruch oder Qualität legen, sondern einfach möglichst viel Unterhaltung für möglichst kein Geld wollen. Das gibt es in jeder Art von Kunst (und vermutlich auch in anderen Unternehmens-/Lebensbereichen) und mir ist es ein Rätsel.

canis lupus niger

#898
Zitat von: Leann am 05. Januar 2017, 07:32:35
Zum Vergleich: Mein Roman ist seit über vier Wochen draußen, im Ranking bereits unsichtbar und hat zwei popelige Bewertungen abgestaubt. Ein Jahr Arbeit, mehrere Überarbeitungen, Betaleser, Lektorat und Korrektorat, Cover vom Profi. Alles für nichts!

Sei bitte nicht unglücklich! Dass Du (noch) nicht die verdiente Aufmerksamkeit bekommen hast, bedeutet doch nicht, dass Du kein gutes Buch geschrieben hättest. Vor allem nicht im Vergleich zu einem offenbar wirklich fehlerhaften Buch, das lediglich viele Rezensionen bekommen hat. Rezensionen sind etwas, das man kaufen kann, und die auch bekanntermaßen von Verlagen und Marketing-Agenturen tatsächlich in Auftrag gegeben werden. Ich unterstelle jetzt mal nicht, dass sie für GUTE Rezenzionen bezahlen, sondern nur für Rezensionen im allgemeinen. Ganz Ehrlich: Wenn das Buch eines bis dahin unbekannten Autors wenige Tage nach dem Erscheinungsdatum bereits 60 Rezensionen bei amazon hat (hab das selber mal entdeckt), die Hälfte davon mit ähnlichem Wortlaut, und wenn man mal unterstellt, dass nicht jeder zufällige Leser eines Buches sich sofort bemüßigt fühlt, sofort eine Rezension zu verfassen, dann ist das schon nicht glaubwürdig.

Ebenso wie du habe ich nach bestem Können ein gutes Buch geschrieben und veröffentlicht und bisher "nur" vier Rezensionen bei Amazon und eine woanders bekommen. Aber ich weiß wenigstens, dass die ehrlich sind, und bin deshalb gewaltig stolz auf jede einzelne. Ich weiß, dass ich sie nicht gekauft, sondern ehrlich verdient habe. Und stolz auf Dein Buch kannst Du auch sein.

Mit einem Riesen-Marketingbudget kann man JEDEN Mist erfolgreich verkaufen. Guck doch mal, wer auf den amazon-Bestsellerlisten steht!

Mit Qualität ist das weniger einfach. Wie Roger Murmann sinngemäß über Tommy Krappweis´"Mara und der Feuerbringer" sagte: Es reicht nicht, ein gutes Buch zu schreiben. Man braucht Durchhaltevermögen und den Glauben daran, um es bekannt zu machen. 

Big Kahuna

Hallo zusammen!

Ich hatte gehofft, dass ich hier niemals würde posten müssen, aber schlussendlich hat es mich dann wohl doch erwischt :(
Wie ja einige sicherlich mitbekommen haben, habe ich kürzlich erst eines meiner Herzensprojekte (zumindest den ersten Band) beendet und zum Betalesen freigegeben. An dieser Stelle schon mal danke an die Leser und deren Feedback, auch wenn es stellenweise wehtat ;)
Ich dachte mir danach: "Die Zeit nutzt du, um mal was neues zu machen. Erst mal Pause vom Wolfsreiter, in neue Figuren schlüpfen usw." Soweit so gut, der Plan war da. Tja, wurde aber nichts.
Denn kaum hatte ich ein Projekt begonnen, auf das ich mich gefreut habe wie ein Kind an Weihnachten (Siara wird es bestätigen können :D ), saß ich dann vor dem leeren Blatt Papier und habe geschrieben, ohne dass es der Vorfreude gerecht wurde. Ich mag diese Geschichte nach wie vor sehr gerne, nur kann ich sie im Augenblick nicht schreiben. Ebensowenig wie ich schon am Wolfsreiter weitermachen möchte.

Ich glaube, mein Problem ist momentan tatsächlich die "klassische" Fantasy bzw. alles, was man damit assoziiert - vorrangig das Mittelalter. Das ist zumindest das, was ich damit assoziiere. Das merke ich nicht nur beim Schreiben, sondern auch beim Lesen und Zocken. Momentan habe ich den Eindruck, dass ich mich an Fantasy, Rittern und Schwertern einfach sattgesehen habe. Zumindest im Augenblick.
Urban Fantasy oder etwas Ähnliches kommt für mich allerdings auch nicht in Frage, da ich mich mit diesem Genre nie wirklich anfreunden konnte.

Allerdings reizt mich der Gedanke, mal einen Endzeit-Roman im Stile von (falls es jemand kennt) Fallout zu schreiben. Eine Atomkatastrophe, Mutanten etc.
Denkt ihr auch, dass ich vielleicht genau das mal brauche? Einfach eine Auszeit von Fantasy, um meine Liebe zu ihr nicht zu zerstören? Denn unterm Strich habe ich bisher nie etwas anderes geschrieben. Allerdings habe ich irgendwie Hemmungen, das Projekt einfach abzubrechen, da ich Angst habe, es dann nie zu Ende zu bringen. Ebenso befürchte ich, dass es vielleicht nicht an der Fantasy selbst liegt, ich dann den Endzeit-Roman beginne und dann feststelle, dass das auch Mist ist, was ich da produziere.