Seit ein paar Wochen probiere ich das mit den Morgenseiten. Allerdings schreibe ich nur 1 Seite - dafür brauche ich ca. 10 Minuten (man muss allerdings sagen, dass ich eine Winzschrift hab), und diese Zeit kann ich relativ problemlos am Morgen abzweigen. Ich setz mich da immer gleich nach dem Aufstehen mit meiner Kladde in die Küche, und während der Kaffee runterläuft, schreibe ich (also auf nüchternen Magen

).
Mein Fazit bisher: Was mir irrsinnig viel bringt, ist, dass ich meistens über Plots und Charaktere schreibe - Probleme, die ich habe, Überlegungen, wie ich Logiklöcher stopfen könnte, Ideen, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln könnte, Verhaltensanalysen der Charaktere, etc.
Ab und zu hab ich auch schon Szenenfetzen oder einfach nur meinen Traum niedergeschrieben.
Da ich also (von den Träumen abgesehen) immer etwas im Zusammenhang mit meinen Romanen schreibe, kommen mir manchmal ganz gute Ideen und ich bleib vor allem schön in den Geschichten "drin".
Fürs Schreiben an sich (oder um Blockaden zu lösen) bringt mir meine tägliche Morgenseite nicht recht viel. Anders wäre es vielleicht, wenn ich sie als Schreibeinstieg nutzen würde - also diese Seite immer schreiben, ehe ich mich an meinen Roman setze.
Da ich aber am Vormittag normalerweise nicht schreibe, da ich dann meist in der Bibliothek sitze, zur Uni muss oder halt zuhause an meiner Doktorarbeit herumwerkel, liegt bei mir immer eine zeitliche Distanz zwischen der Morgenseite und meinem sonstigen täglichen Schreibpensum.
Ich frage mich, ob ich es dennoch so weiterführe oder die Seite doch lieber als "Aufwärmübung" vor meinem Tagespensum schreiben soll.
Der Vorteil an der Morgenseite ist halt, dass durch den festen Zeitpunkt eine gewisse Routine reinkommt. Ich hab mich schon so dran gewöhnt, vor dem Frühstück meine Seite zu schreiben, dass sie mir bereits fehlen würde, wenn ich sie nun nicht mehr schreiben würde.