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Zwischendurch mal "fremd gehen"

Begonnen von Drachenfeder, 20. April 2009, 10:49:11

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Drachenfeder

Seit einiger Zeit schreibe ich an einem Fantasy-Großprojekt. Einer Fantasysaga. Geplant sind 3 Bände. Jedoch bin ich manchmal so genervt und frustriert von der Arbeit die ich damit habe, dass ich mich mal anderweitig austoben muss. So schreibe ich zwischendurch mal eine Kurzgeschichte. Doch wenn ich mittendrin im Schreiben bin kommt das schlechte Gewissen – in der Zeit hätte ich für die Saga arbeiten können! Ich rede mir das wohl selbst ein. Denn was bringt es mir, wenn ich mich dazu zwinge? Wenn es mal nicht geht, ist es nun mal so.

Ein großer Roman macht nun mal Arbeit... aber braucht man ein schlechtes Gewissen haben wenn man zwischendurch mal ,,fremd geht"?

Ist das bei Euch ähnlich oder haltet ihr euch an euren Roman? Oder schreibt ihr generell nur Kurzgeschichten?


Drachenfeder



Ary

Hi,
ohje, wenn ich jedesmal, wenn ich beim Schreiben "fremdgehe" ein schlechtes Gewissen haben müsste, hätte ich NUR noch ein schlechtes Gewissen.
Ich schreibe gerade an zwei Romanprojekten und plotte zugleich noch zwei weitere. ich kann gar nicht nur an einem Projekt arbeiten. und ja, kürzere sachen schreibe ich zwischendurch auch immer wieder, ich scheue mich nur, sie Kurzgeschichten zu nennen, denn es sind eher Szenen oder kurze Geschichten. :)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Churke

Zitat von: Drachenfeder am 20. April 2009, 10:49:11
Doch wenn ich mittendrin im Schreiben bin kommt das schlechte Gewissen – in der Zeit hätte ich für die Saga arbeiten können!

Schreiben muss man mit Inspiration, sonst kommt nichts dabei heraus.

Romy

Naja, ich hab ja auch mein Lieblings-Haupt-Trilogie-Projekt und da kann es schon mal vorkommen, dass ich die Teile 1, 2 und 3 miteinander betrüge  :innocent: oder auch mal mit kürzeren Sachen, für Wettbewerbe oder meine Schreibgruppen oder einfach nur mal so mit anderen Romanen und Romanideen, die ich so habe und die dann manchmal einfach raus wollen.
Wäre natürlich vernünftiger, immer nur einem Roman (oder was auch immer) treu zu sein, aber was soll man machen, wenn da noch so viele andere verlockende Ideen herumlaufen?  :innocent: Ein schlechtes Gewissen habe ich aber wirklich fast immer, wenn ich meiner Lieblings-Trilogie untreu werde. Das lässt sich nicht vermeiden, aber gut, da muss man durch  ;)

Tenryu

Ich schreibe ausschließlich Romane. Aber ich würde sehr gerne Kurzgeschichten schreiben. Ich stelle mir das sehr befriedigend vor, wenn man regelmäßig etwas zu Ende bringt, und nicht alle 1-2 Jahre.

Außerdem spukt mir seit geraumer Zeit eine Idee für ein Theaterstück im Kopfe herum. Aber ob ich das jemals ernsthaft in Angriff nehmen werde...?

Leon

Ich gehe in deinem Sinne nicht Fremd, aber ich springe sehr gerne innerhalb meines Romanes. :)

Mit anderen Worten, komme ich an einem Kapitel nicht weiter, schreibe ich einfach am letzten Kapitel weiter. Oder an einem x-beliebigen Kapitel dazwischen. Meist kommt mir dann wieder eine Idee und/oder auch die Lust an dem zuerst begonnenem Kapitel weiterzuschreiben.  ;D

Berjosa

Hallo Drachenfeder,

hier taucht immer mal wieder die Frage auf, was man denn mit all den vielen unverknüpften Ideen anfangen soll, die einen während eines Großprojektes so anfallen und an der eigentlichen Arbeit hindern. Die empfohlene Therapie lautet meistens: "Erstmal aufschreiben und beiseite legen, bis Zeit für sie ist." Wenn du beim "erstmal aufschreiben" gleich Kurzgeschichten daraus machst, hast du immerhin ein Ergebnis vorzuweisen.
Also, nix mit schlechtem Gewissen. Schon gar nicht, wenn die eine oder andere Geschichte für den nächsten Wettbewerb passt und in einer schicken Anthologie landet.

Schöne Grüße

Berjosa

Schreiberling

Hi!
Mhm, ich versuche momentan hauptsächlich an einem Romanprojekt zu arbeiten und schreibe zwischendurch dann ab und an mal was anderes wie eine Szene oder eine Kurzgeschichte, aber keinen zweiten Roman.
An weiteren Romanen zu schreiben möchte ich nicht (auch wenn ich noch Ideen habe ;) ), wenn die Handlung und die Charaktere noch nicht ausgearbeitet sind, damit ich mich eher auf meinen 'Hauptroman' konzentrieren kann. Ideen werden nur aufgeschrieben und geordnet. (Was bei mir schon ein halbes Wunder ist. ;D )

Vorerst möchte ich meinen "Erstling" zu Ende bringen, auch wenn das noch etwas dauern wird und bei dem Rest (außer Kurzgeschichten) begnüge ich mich mit plotten.

Evenia

Also mir persönlich stellt sich das Problem mit den Kurzgeschichten überhaupt gar nicht erst. Ich bin nämlich SEHR untalentiert, was das angeht. Was bringt es einem Figuren zu erfinden, wenn man sie nur so kurz bei sich behalten kann ... Ich habs mal versucht und die Geschichte dann viel zu lang gezogen, bis ich aufgab xD Ich würd eh nie zu einem Ende kommen... Aber ich finde es völlig ok, wenn man sich mal ein bisschen ablenkt !

Möchtegernautorin

Greetings auch :)

Wenn ich genau darüber nachdenke, finde ich dieses fremdgehen sogar notwenig.
Nachdem ich im NaNo den zweiten Band meiner Trilogie fast fertig geschrieben hatte, wollte ich ihn eigentlich im Frühjahr fertig machen. Wegen diverser Sachen bin ich aber einfach nicht dazu gekommen und hatte ehrlich ein schlechtes Gewissen, als ich mich dann doch ersteinmal mit der Überarbeitung einer Kurzgeschichte beschäftigt hatte, anstatt es ganz fertig zu schreiben, wie ich mir vorgenommen hatte.
Das Resultat ist, dass ich jetzt mir viel mehr Elan begonnen habe, den ersten Band noch einmal zu überarbeiten ;) Jetzt hat mich die Überarbeitungslust gepackt und ich weiß genau, irgendwann werde ich die wieder verlieren und den zweiten Band fertig schreiben wollen.

Das mal als Beispiel <g> Neben solchen etwas größeren Arbeiten, wie die Kurzgeschichte, schreibe ich zwischendrin – besonders auf der Arbeit – auch immer wieder irgendwelche Szenen, die von etwas anderem handeln, plotte und fasse diverse Ideen zu anderen Projekten zusammen. Aber ich denke, so lange ich das Große und Ganze nicht aus dem Auge verliere, meine Trilogie, und an dieser dennoch kontinuierlich weiterarbeite, brauche man sich eigentlich kein schlechtes Gewissen machen ... außer man hat dann über Wochen einen schmollenden Charakter im Kopf ;D
Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

Coppelia

Ich gehe nicht mehr so viel fremd, seit ich eher an Projekten mit Zukunftaussichten zu arbeiten versuche. Das ist aber auch nicht übermäßig spaßig. Auf jeden Fall schmeiße ich viele Projekte zugunsten anderer - aber das habe ich auch früher schon gemacht.

Hanna

Da geht es mir wie dir, Coppi. Seit einiger Zeit schreibe ich viel zielgerichteter und konzentrierter, während ich früher ganz viel durcheinander geschrieben habe. Ein schlechtes Gewissen würde ich mir dabei aber nicht machen. Wichtig ist es doch, täglich zu schreiben, und wenn man keinen termindruck hat, soll man eben schreiben, wo es gerade fließt. Daran sehe ich nichts Falsches.
#notdeadyet

Mrs.Finster

Fremdgehen? Ein Muss! Wenn ich immer zu an meiner Story dran klebe, sprich: Schreibe, Denke, Verbessere, wird mir das irgendwann von alleine zu viel. Aber leider bleibt es meist nur bei den Gedanken oder bei einer leppischen Seite   :d'oh:
Da kommt dann doch das schlechte Gewissen durch  ;D
Ich find es hat schon was von einer Ehe  :hmmm: Hunger bekommt man auswärts, gegessen wird zu Hause  :psssst:
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Rumpelstilzchen

Ich bin nicht so der Kurzgeschichtenschreiber, aber ich kenne das Gefühl von Fremdgehen. Im Laufe des vierten Teils meines damaligen Romanprojekts, wollte es nicht mehr richtig weitergehen und ich habe mich meinen anderen Ideen zugewandt, was ein ziemlich schlechtes Gewissen verursachte, denn ich wollte die Geschichte unbedingt fertig schreiben. Doch genau das hat mich dann eher blockiert, als mich für neue Sachen zu öffnen. Ich habe eingesehen, dass das mit diesem Druck nicht funktioniert und habe mich dann im letzten Jahr einem neuen Roman zugewandt. Der andere Roman wartet mucksmäuschenstill darauf fertig geschrieben zu werden – irgendwann, wenn die Zeit gekommen ist. Und solange erfreue ich mich an meinem anderen.
Anders wäre es natürlich, wenn ich irgendwelche Deadlines hätte, aber wenn du die nicht hast, solltest du auch kein schlechtes Gewissen haben, sondern zwischendurch auch mal andere Geschichten aus dem Kopf lassen, bevor sie sich aufstauen ;)

Murphy

Ich gehe zur Zeit meinem Heine Projekt fremd. Da darf man kein schlechtes Gewissen haben. immerhin wäre es schlimmer, irgendwas gezwungenermaßen zu Papier zu "kratzen" zu dem man eigentlich keinen kreativen lustzweig hat.
;DSo sehe zumindest ich das. Und meine Geschichte ist mr nicht bös. Die ist in Urlaub gefahren *hust*