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Der richtige Durchblick

Begonnen von Drachenfeder, 02. März 2009, 14:56:29

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Drachenfeder

Hallo ihr Lieben,

mich interessiert brennend Folgendes:

Wenn ihr an einem Großprojekt schreibt, wie schafft Ihr es den Überblick zu behalten.

Ihr zeichnet eine Karte (Aber reicht das?)

Wie bewahrt ihr den Überblick über Städte, Dörfer, Orte, Namen usw.


Ich habe angefangen ein Lexikon zu gestalten. Das habe ich jetzt mit meiner Manuskriptdatei verknüpft, so dass es immer mit dem eigentlichen Schreibprojekt geöffenet wird und ich immer spicken kann.

Und wie macht ihr es?


LG Drachenfeder



Coppelia

Ich hab eigene Weltenbau-Ordner mit Unterordnern für z. B. Regionen, Völker, Flora/Fauna, Religion und anderes. In den Unterordnern sind entweder wieder Unterordnet oder einzelne Dateien. So finde ich mich einigermaßen zurecht.

Antonia Assmann

Ich habe alles um mich "rumhängen". Jeder Teil des Zimmers ist voll Papier und Notizen. Auch die Fenster. Dann sehe ich wenigstens nicht raus und träume. Es gibt eine gezeichnete Landkarte und die Städte sind in verschiedenen Farben.
Jeweils farblich passend gibt es dann die Notizen. Wenn ich aktuallisiere, muss ich nur das Blatt von der Wand nehmen- ist nur mit Tesa fest.
Sieht zwar chaotisch aus, macht für mich aber Sinn. Wenn ich doch manchmal so denkend vor mich hinstarre, lese ich auf einmal ein Detail, das ich schon total vergessen hatte und wupps gehts weiter...

Mrs.Finster

Hallo,

also GANZ wichtig ist eine Landkarte  ;D weil ohne Geographie geht schon mal gar nichts, jeden Falls bei meiner Wenigkeit. Bei mir kommt es zu einem Krieg, den ich mir ohne Landkarte gar nicht vorstellen könnte. Ich sammel Namen auf einer speziellen Liste, um mich je nach Bedarf daran zu bedienen...ansonsten ist alles in meinem Kopf  :omn:
ich muss sagen, wenn ich irgend etwas behalten soll, vergess ich es grundsätzlich, aber wenn es um meine Fantasywelt geht, bin ich voll funktionsfähig  :rofl:
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

FeeamPC

Ich verwende eine Datei, in die ich alles eintrage, nach Sachgruppen getrennt :
Pesonen, Orte, Lebensmittel, Wappenfarben usw.

Romy

Als erstes kommt eine Karte, in die alle wichtigen, größeren Orte, Landschaften, Flüsse usw. eingetragen sind. Falls einzelne Dörfer wichtig sind, kommen die da auch mit rein. Die Karte male ich gewöhnlich von Hand, sodass ich sie dann immer neben dem PC liegen hab. Einzelne, kompliziertere Orte skizierre ich dann auch noch mal in einer Draufsicht oder einem Querschnitt, je nachdem.

Dann mache ich meistens eine Datei, in die ich alle wichtigen Dinge stichwortartig oder als Fließtext rein schreibe. Teilweise gar nicht richtig ausformuliert, die Hauptsache ist ja, dass ich weiß, was ich womit meine.  ;) Naja, ein bißchen geordnet ist es dann aber doch, z.B. nach Ländern, Landschaften (oder allgemeiner Geografie), Religion/Götter, Lebensumstände, besondere Städte mit ihren besonderen Brauchtümern, Sprache(n), Magie und/oder andere Gaben usw.
Falls ich irgendwas recherchieren muss, mache ich dafür auch noch eine extra Datei, wo die passenden Links drin stehen, rauskopierte Texte, meine Schlussfolgerungen darauß, eventuell passende, inspirierende Bilder etc.. Falls ich Bilder direkt als Bilddateien speichere kommen die dann in einen eigenen Unterordner, um das Ganze übersichtlicher zu machen.

Und am Ende bin ich dann oft selbst ein bißchen verwirrt und mache mir noch mal ein alphabetisches Stichwortlexikon. Sowas mache ich eigentlich für alle meine wichtigen Welten und im Gegensatz zu dem ganzen anderen Wust, drucke ich mir das dann meistens auch aus und kann während des Schreibens immer noch mal nachblättern und brauche nicht ständig die entsprechende Datei offen halten und scrollen.

Alle Dateien, die am Ende zum Weltenbau angefallen sind, stecke ich (wenn es mehr als 2 sind, was meistens der Fall ist) in einen extra Datei-Ordner.
Alle von mir gemalten Karten und alle meine handschriftlichen oder ausgedruckten Notizen/Lexika kommen am Ende in einen gemeinsamen dicken Aktenordner, der den schönen Namen "Basics" trägt. Da sind dann also zu allen meinen Welten die jeweils wichtigsten Dinge drin, die man unbedingt wissen muss.


Zitat von: Mrs.Finster am 02. März 2009, 16:15:00
ich muss sagen, wenn ich irgend etwas behalten soll, vergess ich es grundsätzlich, aber wenn es um meine Fantasywelt geht, bin ich voll funktionsfähig  :rofl:

Das kommt mir bekannt vor.  ;D Wenn ich mir den Stoff für meine Prüfungen genauso gut merken könnte, wie Details zu meinen Welten, Charakteren und zum Plot, dann würde ich nur noch Einser schreiben!

Vali

Zu allererst habe ich eine Art Inhaltsverzeichnis erstellt. Die allein ist mit sämtlichen Unterpunkten schon 4 DinA4 Seiten lang. An Hauptpunkten habe ich u.a. Orte, Bevölkerung (dazu gehören auch Flora und Fauna), Gesellschaft (alles von Religion über Geld, Geschichte, Politik bis zu Magie), verschieden sortierbares Namensverzeichnis. An zusätzlichen Ordnern habe ich natürlich einen Bilderordner mit sämtlichen Kartenmaterial, Logos, Wappen, Stammbäume, Schemata und Diagramme verschiedenster Art, und ganz wichtig, ein Ordner für veraltete Versionen. Aus diesem Ordner bediene ich mich gerne an den Namen gestrichener Figuren.
Um einen Überblick über sämtliche Namensänderungen und ähnliches zu bekommen, habe ich eine Datei in der ich alles notiert habe. Wichtig, denn ich vergesse öfters mal, welche Version gerade aktuell ist. :-[

Damit ich mich nicht durch dutzend Dateien und Ordner schlagen muss, habe ich vor einigen Tagen fast alles in Homepageformat gebracht. So kann ich mich schneller bis zum richtigen Artikel durchwühlen. Interessant finde ich, dass mir die Stoffmenge im Homepageformat viel kleiner vorkommt. Da sag ich mir oft "Ist ja recht überschaubar. Hast du wenig dazu geschrieben." Wenn ich meine Sachen aber im Explorer sehe, denke ich bei manchen Ordnern "Oh mein Gott! Du spinnst ja wohl. Was schreibst du so viel?!". :o

Zitat von: Mrs.Finster am 02. März 2009, 16:15:00ich muss sagen, wenn ich irgend etwas behalten soll, vergess ich es grundsätzlich, aber wenn es um meine Fantasywelt geht, bin ich voll funktionsfähig  :rofl:
Ich kenn das auch ;D Ich frage mich manchmal, wie ich das eigentlich schaffe mir hunderte Details aus meiner Fantasywelt zu merken und warum ich diese Fähigkeit nicht so ganz auf mein Studium übertragen kann. >:( Das würde mir mein Leben sehr erleichtern.

Steffi

Ich habe eine "normale" Karte, einzelne Karten für einzelne Länder, historische Karten, Karten für Flora und Fauna, für Wappen...und dann noch mein geliebtes Writer's Cafe, in das ich alles notiere, was die Ländergeschichte usw. betrifft. Außerdem habe ich einen Kateikasten, in dem sich Notizen verbergen und walisische/nordische Vokabeln :)
Sic parvis magna

Romy

Zitat von: Vali am 02. März 2009, 17:56:53
Um einen Überblick über sämtliche Namensänderungen und ähnliches zu bekommen, habe ich eine Datei in der ich alles notiert habe. Wichtig, denn ich vergesse öfters mal, welche Version gerade aktuell ist. :-[

Oh ja, so eine Datei, wo ich alle geplanten, oder bereits gemachten Änderungen noch mal notiere, lege ich meistens auch an. Falls man mal an einer Geschichte länger nicht weiter arbeitet, kann das zur Auffrischung sehr hilfreich sein. Mir bleiben meine ersten Ideen bzw. die früheren Versionen aus irgendwelchen Gründen oft besser im Gedächtnis haften, als neuere Versionen, auch wenn die gewöhnlich besser sind (sonst hätte man ja nicht geändert  :hmmm:).

Wilpito

Solange ich nur einen Roman in einer Welt spielen lassen, reicht es mir, einige Skizzen zu, machen und mit Ortsnamen und ähnlichem zu bekritzeln. Das mach ich im übrigen auch mit allen Räumen, in der mehr als eine Szene spielt. Ich zeichne dazu jedesmal eine Einrichtungsskitze. (Stellplan)

Ich habe eine SciFi Welt, auf der mehrere Geschichten in 3 Unterschiedlichen Zeitaltern spielen.
Zu dieser Welt habe ich mit Correl-Draw eine Karte erstellt (Virtuelle Größe 1,8 * 1 Meter), auf der ich maßstabsgetreu alles eingezeichnet habe, an dem meine Helden auch nur vorbeigekommen sind.
In diesem Projet war zumindest Flora und Fauna kein Problem, weil sämtliche Pflanzen dieser Welt bis auf zwei Ausnahmen komplett von der Erde angepflanzt wurden. Allerdings ist eine Karte mit Correl zu erstellen ein extrem hoher Aufwand. 



Tenryu

Theoretisch mache ich mir Notizen und zeichne Karten...
In der Praxis aber bin ich viel zu faul, um das durchzuhalten, so daß es meist bei einigen hingekritzelten Skizzen und ein paar verstreuten, stichwortartigen Notizen bleibt.
Zum Glück habe ich ein ausreichend gutes Gedächtnis, verzichte beim Schreiben im Allgemeinen auf überflüssige Details und kann mir meine Welt so plastisch vorstellen, daß ich sehr gut damit zurecht komme.

Dans einzige, was ich mir immer aufschreibe, sind die Namen der Figuren und Orte, damit ich bei Nebencharakteren nicht durcheinander gerate bzw. Namen verwende, die sich zu ähnlich sind.

Manja_Bindig

"Überflüssige" Details sind ab und an gar nciht überflüssig. Wenn du dir deine Welt plastisch vorstellen kannst, ist das gut und schön - kann der leser es?

Ich nutze auto-Realm. Darin habe ich weltkarten, in denen ich die Wege meiner Charas einzeichne, Herkunft meiner Leute.

Den Plot, die Vorgeschichten, Zeitlinien, etc. notiere ich und das kommt in meine Pinnwand.
Sollten Legenden und Lieder benötigt werden, kommt das zu meinen Kurzgeschichten und Liedtexten.

Also alles recht ausgetüftelt. :)

Drachenfeder

Ja, bei mir ist auch alles bis ins kleinste Detail ausgetüftelt. Gestern Abend habe ich eine "Karte" gezeichnet von der Burg der Druiden. In welchem Stockwerk ist was usw. Ich werde es zwar nicht 100%ig in der Story brauchen. Aber ich denke der Leser merkt es ob man seine Welt richtig kennt oder eben nicht.



maggi

Ja, Karten und Grundrisse sind bei mir auch ganz wichtig. Vor allem weil ich die Szenen immer vorher im Kopf durchspiele, quasi als Filmszene und das klappt irgendwie nicht richtig, wenn ich mir nicht sicher bin, wie die örtlichen begebenheiten aussehen. Zum Beispiel wo die Tür ist durch die Person A kommt oder an welche Wand das Fenster ist aus dem Person B schaut. Außerdem macht es Spaß. :)

gefion

Ich habe eine Datei für die Figurenbesetzung, die für viele meiner Romane aus derselben Welt gilt, hinzu kommt jeweils pro Roman eine Datei Hintergründe, in der ich eben diese notiere. Aber sonderlich umfangreich ist das nicht. So fehlt mir dann manchmal z.B. die Notiz, welche Haarfarbe xy hatte - dann muss ich im Manuskript suchen, langwierig.
Doch wenn ich meine Hintergrunddatei zu lang mache, hilft mir das ebenso wenig, weil ich auch da den Überblick verliere, egal, wie gut ich das strukturiere.
Für mich ist letztlich doch entscheidend, möglichst tief in der Story drin zu sein. Das ist eine Frage von Gedächtnis und Gefühl... ob das immer funktioniert? Bisher habe ich gottlob nur selten peinliche Fehler entdeckt. Vorhanden sind sie sicher; ich könnte sie aber auch mit der umfangreichsten Hintergrunddatei nicht ausschließen.
Und so bleibe ich bei dieser mir effektiver erscheinenden Methode - in den Schreibphasen renne ich dann eben etwas abgehoben rum, weil ich mehr nach innen - auf das aktuelle Projekt - gerichtet bin.
Landkarten sind auf jeden Fall aber auch sehr nützlich.

LG
Gefion